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Veröffentlicht am 06.03.2019

Wasser für die Hexe, Feuer für ihre Sklaven.

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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„Ich habe es in deinen Augen gesehen, du hattest keine Angst.Vor mir. Vor irgendwem. Und genau in diesem Moment wurde mir klar, dass du ein Dorn in meinem Fleisch sein würdest.“ (aus Sara Wolf: 'Heartless ...

„Ich habe es in deinen Augen gesehen, du hattest keine Angst.Vor mir. Vor irgendwem. Und genau in diesem Moment wurde mir klar, dass du ein Dorn in meinem Fleisch sein würdest.“ (aus Sara Wolf: 'Heartless – Kuss der Diebin')

Zera ist herzlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Als Untergebene einer Hexe wurde ihr Herz ihr genommen und um frei zu kommen gibt es nur einen Weg: Sie muss das Herz des Kronprinzen stehlen und ihrer Hexe bringen. Doch die Herzlose, die sich in die Brautschau des Thronerben einschleusen lässt, rechnet nicht damit, dass sie Gefühle für den Prinzen entwickeln könnte, was ihre Mission gehörig durcheinander bringt.

Als erstes fällt einem wohl das wunderschöne Cover ins Auge, wie sollte es auch anders sein. Es wirkt düster und geheimnisvoll, dazu diese glänzenden Details wie der Schmuck und der matte Umschlaghintergrund, einfach ein Buch, was man gern in die Hand nimmt, falls man nicht wie ich Angst hat, Fingertapsen drauf zu hinterlassen.

Die Idee der Geschichte, dass man durch den physischen Verlust seines Herzens in den Besitz einer Hexe gelangen kann, finde ich ziemlich spannend, ebenso alle Einschränkungen die für Zera damit einhergehen. Man vermutet hinter dem Klappentext zunächst aufgrund der Hexen und der Regierung durch einen König, dass das Buch etwas altbackenes hat und etwa Ende des Mittelalters oder Anfang der Neuzeit spielt, aber die Ausdrucksweise mancher Charaktere, besonders der Protagonistin, lassen einen diese Annahme ganz schnell wieder vergessen.
Zuerst war ich ein wenig überrascht, als die schlagfertige Zera anfing, mit modernen Ausdrücken und speziell Flüchen und Beleidigungen um sich zu werfen, aber es hat dem Buch meiner Meinung nach gut getan und ihm trotz der stellenweise geschwollenen Sprache etwas leichtes verliehen.

Zera erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, sodass man all ihre Gedanken und die Stimme ihrer inneren „Glut“ mitverfolgen kann. Ich fand es interessant zu sehen, was Herzlose unter Menschen für einem Kampf ausgesetzt sind, sich selbst im Zaum zu halten. Sie werden angetrieben und gestichelt von einer Grausamkeit, die sie in Monster verwandeln kann, wenn sie nicht aufpassen. Aber Zera tut ihr Bestes, sich nicht davon überwältigen zu lassen, sie passt sich langsam aber sicher an die höfische Gesellschaft an, ohne jedoch ihren Biss und ihre freche, rechtschaffende Art abzulegen.
Sie gefiel mir als Protagonistin unfassbar gut, ich die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert!

Die restlichen Charaktere sind mit ebenso viel Liebe wie Zera gestaltet worden, besonders Malachite, der Leibwächter von Prinz Lucien, hat bei mir für viel Begeisterung gesorgt. Die neuen Arten von, man kann fast sagen, Fabelwesen, die die Autorin erschaffen hat, fand ich generell faszinierend, vor sowas habe ich immer viel Respekt, einfach weil mir dafür jegliche Fantasie fehlen würde.

Prinz Lucien ist ein geheimnisvoller Typ, der sich ungern in die Karten schauen lässt. Es ist schwer, ihn aus der Fassung zu bringen und er verbirgt etwas, was man als aufmerksamer Leser allerdings schnell errät. Er passt zu Zera, ich persönlich finde, dass die beiden sich hervorragend ergänzen und liebe ihre Schlagabtausche.

Meiner Meinung nach war diese Geschichte mal was neues, zumindest von der Hexen-Herzlosen-Idee her. Man wird als Leser gut in die Story eingeführt und nicht gleich mit allem überrannt und dann ewig im unklaren über Details gelassen, wie es manchmal vorkommt. Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, auch wenn an manchen Stellen die Spannung etwas raus war, sodass ich trotz der an sich faszinierenden Idee nicht so gut durch das Buch kam wie vorher angenommen.

Mein Fazit:
Lesenswert, aber noch ein bisschen Luft nach oben für die kommenden Bände! Ich freue mich schon riesig auf den Folgeteil, mal schauen, wann wir damit beglückt werden.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Vorhang auf für Luc!

Revenge. Sternensturm (Revenge 1)
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„Das Leben war seltsam. Und ich hatte das Gefühl, es würde noch seltsamer werden.“

Vier Jahre nach der Invasion durch die Lux scheint sich das Leben auf der Erde wieder normalisiert zu haben, die Aliens ...

„Das Leben war seltsam. Und ich hatte das Gefühl, es würde noch seltsamer werden.“

Vier Jahre nach der Invasion durch die Lux scheint sich das Leben auf der Erde wieder normalisiert zu haben, die Aliens leben Seite an Seite mit den Menschen im Frieden. Die 17-Jährige Evie Dasher ist fasziniert von den außerirdischen Wesen, und als sie den gutaussehenden und gleichermaßen charmanten wie frechen Luc zu trifft, geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und als wäre er allein nicht schon verwirrend genug, offenbart er ihr eine Welt mit Geheimnissen, die Evie mehr betreffen, als sie sich vorher je ausgemalt hätte..

Dieser Reihe habe ich gefühlt eine Million Jahre entgegengefiebert, seit ich Band 1 in der Amazon-Vorschau entdeckt habe. Die Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout habe ich GELIEBT, selbst wenn ich ursprünglich mit drei statt fünf Bänden gerechnet habe und die drei Teile aus Daemons Sicht vielleicht nicht Not getan hätten. Die Geschichte um Daemon und Katy hat mich einfach von der ersten Seite an fasziniert, ich liebe das Amerika, das die Autorin mit den neuen Spezies von anderen Planeten konstruiert hat. Jedes Wort habe ich damals aufgesaugt und nun hat man als Leser die Ehre, die Welt vier Jahre nach der Invasion unter die Lupe nehmen zu dürfen.

Ich denke, es ist am sinnvollsten, erstmal die Obsidian-Reihe zu lesen, bevor man dieses Spin-Off in Angriff nimmt, würde aber nicht komplett ausschließen, dass man es auch ohne dieses Vorwissen versteht, da die grundlegenden Dinge noch mal neu erklärt werden. (Was sind Lux?, Was war die Invasion?, etc.)
Das Cover passt optisch schon mal super zum Rest der Bücher, die Art und Weise der Gestaltung ähnelt sich sehr und auch die Titelgebung ist nach dem gleichen Prinzip. Ich bin mal gespannt, wie Band 2 und 3 heißen werden, ob auch was mit „R“ vorn und „Stern“ im Untertitel? Wäre nur logisch.
Genau wie zunächst bei der Reihe um Katy und Daemon wird nur aus der Sicht der weiblichen Protagonistin erzählt, nämlich aus Evies Ich-Perspektive. Ich wäre ehrlich gesagt echt gespannt auf Lucs Sicht gewesen, aber was nicht ist, kann ja noch werden, vielleicht im nächsten Teil oder in Zusatzbänden wie der Oblivion-Trilogie. (hust, Geldmacherei, hust)

Der angenehme Schreibstil von Jennifer Armentrout hat es gewohnt einfach gemacht, in die Geschichte reinzukommen und sich zwischen den ganzen neuen Eindrücken zurechtzufinden. Als ich erstmal angefangen hatte, mochte ich gar nicht aufhören zu lesen, die Welt der Lux hatte mich sofort wieder im Griff und das Gefühl, was ich damals beim Lesen der Obsidian-Bücher hatte, war auch wieder da, so etwas liebe ich. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen oder als wäre man lange unterwegs gewesen und dennoch ist es so, als hätte es die Abwesenheit nie gegeben. Wer nach langem mal wieder in eine Geschichte zurückgekehrt ist, versteht garantiert, was ich hier so umständlich zu sagen versuche. ^^

Wer sich nicht an Luc erinnert, hat die vorangegangenen Bücher zu schluderig gelesen und sollte sich schämen. Damals war er fast noch ein Knirps, hat aber bei mir persönlich schon ordentlich Eindruck geschunden mit seiner unverwechselbaren, seltsamen Art. Er lässt einen mit seinen unerwarteten, kuriosen Sprüchen immer baff zurück, ich würde ihn wahrscheinlich nur mit offenem Mund anstarren können, würde ich ihn treffen. Er schafft es immer, sein Gegenüber zu überraschen, das liebe ich so an ihm. Und dass aus dem schrägen Jungen nun ein schräger junger Mann geworden ist, setzt dem ganzen natürlich die Krone auf. (Bookboyfriend-Alarm!!)
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mich nicht entscheiden könnte, müsste ich zwischen ihm und Daemon wählen, jeder für sich ist einfach besonders.

Evie ist die „Neue“ in der Geschichte, genau wie ihre Freunde und Familie. Sie erinnert mich ein wenig an eine kopierte und dabei leicht zerknittert geratene Version von Katy, ich bin nicht restlos von ihr überzeugt. So, wie sie sich benimmt und spricht, hat sie manchmal was von einem patzigen, trotzigen Kind, dem man vermeintlich unrecht getan hat. Das zieht sich leider durch die ganze Geschichte, aber ihr Mut und ihre Furchtlosigkeit haben mir gefallen. Evie ist was Besonderes, ich bin gespannt, inwiefern sich das in Zukunft noch äußern wird, und wer sich sonst noch ein böses Spiel mit ihr und ihren Liebsten erlaubt.

Ich muss gestehen, dass ich mich wohl beim Lesen einfach zu sehr an die vorige Reihe geklammert habe. Keine Frage, Luc ist der Hammer. Aber Katy und Daemon waren einfach das Dreamteam schlechthin, sodass ich mich auch in diesem Buch begeistert auf jedes Häppchen, das nebenbei von denen präsentiert wurde, gestürzt habe. Vielleicht konnte ich mich deshalb nicht komplett auf das neue Paar einlassen.
Aber an und für sich ist das Buch eine gut gelungene Fortsetzung, es gibt noch viele Geheimnisse, die in den Folgebänden geklärt werden müssen.

Mein Fazit:
Ein guter Auftakt der Spin-Off Trilogie! Der Schreibstil der Autorin macht einen Großteil des guten Lesegefühls aus, genau wie der faszinierende männliche Protagonist. Ich erhoffe mir von Band 2, dass ich noch mehr Sympathie zu Evie aufbauen kann!

Veröffentlicht am 23.02.2019

Augen auf bei der Partnerwahl

KEEP
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„Ich hoffe, meine Worte genügen, um sie davon abzuhalten, wieder davonzulaufen.“

So hatte sich Amalie ihre Hochzeit sicher nicht vorgestellt. Anstatt den Tag mit ihrem frisch Angetrauten in Glücksgefühlen ...

„Ich hoffe, meine Worte genügen, um sie davon abzuhalten, wieder davonzulaufen.“

So hatte sich Amalie ihre Hochzeit sicher nicht vorgestellt. Anstatt den Tag mit ihrem frisch Angetrauten in Glücksgefühlen zu schwelgen, müssen sie und die komplette Hochzeitsgesellschaft mit anhören, wie sich Armstrong während des Empfangs mit einer anderen vergnügt. Amie ergreift die Flucht und beschließt, die Flitterwochen auf Bora Bora allein anzutreten, wo ihr prompt Lexington Mills über den Weg läuft, der perfekte Kandidat, um sich von ihrem Ehedrama abzulenken. Doch beide wissen genau, was für weitreichende Folgen eine Affäre haben könnte, selbst wenn wider Erwarten echte Gefühle ins Spiel kommen sollten..

Nach „STAY“ ist dies der zweite Band um die Mills Brothers. Da ich den ersten Teil wirklich mochte, stand eigentlich schon fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen möchte, aber allein schon wegen Amie hätte ich das Buch gelesen. Ich habe mich schon im ersten Teil andauernd gefragt, was sie mit einem Schleimbeutel wie Armstrong will, von seinem furchtbaren Namen mal abgesehen, die sind ja schließlich bei allen Kerlen der Reihe etwas.. speziell.
Es empfiehlt sich, die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, aber man würde sie auch ohne Vorkenntnisse verstehen, abgesehen davon dass einem vielleicht ein paar Hintergrundinfos zu einigen Charakteren und ihren Beziehungen fehlen würden.

Mir gefällt es, dass sowohl Amie als auch Lex Erzählparts haben, bei nur einer Perspektive habe ich manchmal das Gefühl, mir würde etwas vorenthalten oder etwas Wichtiges auf der Gegenseite entgehen.
Die lockere Schreibweise hat für einen angenehmen Lesefluss gesorgt und da das Buch auch nicht so fürchterlich lang ist, kommt man schnell durch, perfekt also falls man mal eine Entspannung fürs Gehirn zwischen zwei dicken Schinken braucht oder so. ^^

Die Charaktere waren, sofern man ihn denn gelesen hat, bereits aus dem ersten Teil bekannt, zumindest vom Namen her kann man sie also zuordnen. Armstrong stammt aus (halbwegs) reichem Haus und ist einer der typischen Schnösel, die sich für besser als den Rest der Welt halten. Im Laufe des Buches zeigt sich, dass er geradezu widerliche Charakterzüge besitzt, die auch Amie bislang verborgen geblieben sind. Mit welchen hirnrissigen Begründungen und Ausreden er sich aus der Affäre ziehen und Amie sogar die Schuld für die Geschehnisse auf der Hochzeit geben will, hat mich fast in die Tischkante beißen lassen vor Wut. Einen derart hassenswerten Charakter für ein Buch zu konstruieren grenzt schon fast an Kunst.

Es ist einerseits bewundernswert, wie lange Amie es schon mit dem Typen ausgehalten hat, andererseits auch bitter, dass sie ihn nicht früher durchschaut hat, so wie ihre Freunde und ich schätze mal grobe 100% der Leser. Vor Armstrong hat Amie sich selten was von anderen sagen lassen und war taffer, deshalb bin ich froh, dass sie während des Buches langsam wieder zu ihrem ursprünglichen Selbst zurückfindet.

Lexington war für mich die meiste Zeit einfach da, wie auch schon Bane in Band 1. Das, was ihn hauptsächlich interessant gemacht hat, war seine Vergangenheit mit Armstrong, die ständige Rivalität, die auch vor Frauen nicht halt machte. Das Hotelgedöns, mit dem er sich herumschlagen muss, hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich tangiert und ich habe stattdessen immer gespannt auf die nächste Dreistigkeit von Armstrong gewartet.

Etwas gelangweilt haben mich auch die Bettszenen, wie schon in Band eins waren die zu langatmig und gegen Ende gefühlt auch bald auf jeder dritten Seite erneut, sodass ich das nur noch überflogen habe.
Ich hätte mir noch etwas mehr Gefühl zwischen den Protagonisten gewünscht statt körperlicher Anziehung, aber das geht mir eigentlich in vielen New Adult Stories so.

Mein Fazit:
Eine lesenswerte Fortsetzung! Teils sehr ausdrucksstarke Charaktere, ein tolles Setting und eine gute Grundidee spannend umgesetzt. Ich freue mich auf weitere Teile der Reihe!

Veröffentlicht am 21.02.2019

Save the Books!

Loving or Losing. Als du in mein Leben kamst
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„Sprachlos starre ich Liam an, seine Worte trafen mich mitten ins Herz, das plötzlich so schnell schlug, dass ich das Gefühl bekam, es müsste mir gleich aus der Brust springen.“

Einzelkinder teilen nicht ...

„Sprachlos starre ich Liam an, seine Worte trafen mich mitten ins Herz, das plötzlich so schnell schlug, dass ich das Gefühl bekam, es müsste mir gleich aus der Brust springen.“

Einzelkinder teilen nicht gern, ich spreche aus eigener Erfahrung. Dass die Eltern der stillen, zurückhaltenden Everly sich bereit erklärt haben, Liam, den Sohn von Freunden, für einige Zeit bei sich aufzunehmen, gefällt ihr also gar nicht, was aber eher daran liegt, dass eben jeder sich ihr gegenüber absolut unmöglich und respektlos benimmt. Und als wäre das nicht schon genug, müssen sie und ihre Eltern auch noch um ihre Zukunft bangen, denn das Büchergeschäft der Familie läuft nicht ansatzweise so gut wie es sollte. Bei den Versuchen eine Lösung zu finden, kommen sich Liam und Everly näher und freunden sich langsam aber sicher an, bis Liam von seiner Vergangenheit eingeholt wird.

Für Bücher von Impress habe ich ja langsam aber sicher ein Faible entwickelt. Es ist immer spannend zu sehen, welche neuen Autoren man entdecken kann, in diesem Fall war das für mich Anna Savas. Das Cover sah so hübsch romantisch aus, dass ich mir den Klappentext durchlesen habe und spätestens beim Wort „Buchhandlung“ schrie alles in mir „JA!! LESEN!!!“. Ich war echt neugierig, was mich hier erwartet und wurde nicht enttäuscht.

Wie ich es am besten finde, wurde die Geschichte von den beiden Protagonisten abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählt, gerade bei Jugendbüchern fühle ich mich da zwischen den Gedanken der Hauptpersonen bestens aufgehoben und fiebere voll und ganz mit dem Erzählenden mit. Besonders Everlys Schweigsamkeit kann man dadurch besser nachvollziehen, sowie auch Liams anfängliche Verschlossenheit.
Durch den angenehmen, jugendlichen Schreibstil las sich das Buch flüssig und leicht, eine entspannte Lektüre für einen verregneten Nachmittag oder einen Krankheitstag im Bett.

Everly war mir von Anfang an super sympathisch, ihre zurückhaltende Art kann ich so gut nachfühlen. Dass ihre Eltern eine Buchhandlung haben, macht mich fast ein wenig neidisch, ich wüsste dann genau, wo ich an ihrer Stelle jede Sekunde meiner Freizeit verbringen würde. Dass der Laden vor dem Aus steht, hat mir als Leser ebenfalls wehgetan. Einzig Everlys Hobby Turmspringen hat der Sympathie einen kräftigen Dämpfer verpasst, denn ich HASSE Wasser. Aber gut, kein Protagonist ist perfekt. ^^

Jemand zurückhaltendes wie Everly braucht Freunde, die sie ab und an aus der Reserve locken. Im Verlauf der Geschichte lernen wir nicht nur Liam kennen, sondern auch Cat, die ich persönlich echt geliebt habe. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und gleicht mit ihrem Plappermaul das aus, was Everly zu wenig redet, außerdem strahlt sie nur so vor positiver Energie. Eine Freundin wie sie sollte jede Protagonistin wie Everly haben.

Liam dagegen ist zu Anfang ein Kotzbrocken, man kann es nicht anders sagen. Er hat allerdings auch eine Vergangenheit, die man niemandem wünscht, er ist quasi der mit dem „Quotenschicksal“ in dieser Geschichte, im Gegensatz zu Everly, die behütet aufgewachsen ist und bisher kaum großartige Schläge im Leben einstecken musste. Mit der Zeit wird Liam allerdings umgänglicher und man möchte ihm als Leser nicht länger den Hals umdrehen. Auf der anderen Seite wird Everly mutiger, nicht nur im Umgang mit ihm, sondern auch in der Schule.

Es war schön zu beobachten, wie die Everly und Liam sich gegenseitig verändern und den Rücken stärken, und wie sich langsam die Gefühle bei ihnen entwickeln. Es gibt einige Auf und Ab‘s, die sie bewältigen müssen, doch in welcher Liebesgeschichte gibt es die nicht? Jedenfalls hat es Spaß gemacht zu lesen, wie die beiden sich näher kommen, und nicht zuletzt natürlich auch, wie sich der Buchladen entwickelt!

Mein Fazit:
Ein süßer Liebesroman für Jugendliche, der mir sehr gut gefallen hat. Sympathische Charaktere, ein tolles Setting und eine berührende Geschichte, allerdings auch ein wenig vorhersehbar.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Telefonieren mal anders

Broken Darkness: So verführerisch
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„Ich las gern. Nicht nur weil ich dabei meiner eigenen Welt entkam, sondern auch weil es mir Türen in andere Welten öffnete.“

Als Annie McKay sich am Ende einer Flucht auf einem kleinen, heruntergekommenen ...

„Ich las gern. Nicht nur weil ich dabei meiner eigenen Welt entkam, sondern auch weil es mir Türen in andere Welten öffnete.“

Als Annie McKay sich am Ende einer Flucht auf einem kleinen, heruntergekommenen Campingplatz einmietet, hat sie nichts anderes im Sinn als sich endlich mal wieder sicher fühlen zu können. Dass ein zurückgelassenes Handy in ihrem Trailer ihr viele prickelnde Gespräche bescheren wird, ahnt sie nicht, bis es kurz nach ihrer Ankunft klingelt und sie Bekanntschaft mit Dylan macht, beziehungsweise mit seiner Stimme. Er lässt sie aufregende Dinge tun und bei ihm hat sie das Gefühl, dass ihr nichts passieren kann. Doch aus jedem Spiel wird auch mal Ernst und sowohl Annie als auch Dylan haben dunkle Geheimnisse, die sowohl sich als auch dem jeweils anderen gefährlich werden können.

Dieses Buch hat mich direkt angesprochen mit seinem hübschen und geheimnisvollen Cover, es wirkt düster und anziehend zugleich. Die digitalen Bilder werden der Optik jedoch gar nicht gerecht, da die Glitzer-Verzierungen erst bei der Print-Ausgabe so richtig zur Geltung kommen.
Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gehört, da ich aber den Klappentext sowie die Leseprobe ziemlich spannend fand, wusste ich, dass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben möchte.

Es wird aus zwei verschiedenen Sichten erzählt, einmal aus Annies Ich-Perspektive und dann noch aus der Sicht auf Dylan. So konnte man sich gut in die Ängste und Gedanken der jungen Frau hineinversetzen, aber wusste zeitgleich auch, was bei Dylan passiert, wenn auch nicht derart im Detail. Das Buch ist in zwei große Abschnitte geteilt, was meiner Meinung nach allerdings nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, auch wenn es beim Übergang zu Teil zwei geschichtlich zu einem Twist kommt. Ich hatte damit gerechnet, dass es ab dort dann einen Erzählerwechsel gibt oder etwas anderes gravierendes geschieht, aber eine Wendung in der Geschichte hätte für mein Empfinden nicht unbedingt eines ganz neuen Abschnitts bedurft.

Annies Schicksal hat mich sehr berührt und war, so schrecklich es auch gewesen sein mag, das Spannendste am Buch. Ohne spoilern zu wollen kann ich sagen, dass sie einiges durchmachen musste und ihren ganzen Mut zusammengenommen hat, um sich selbst zu retten. Dennoch wartet man als Leser die ganze Zeit darauf, dass ihre Vergangenheit sie einholt, zumindest ging es mir so. Es wäre zu leicht gewesen, käme sie einfach so ohne Nachspiel davon.
Beeindruckend und auf der anderen Seite auch irgendwie fragwürdig war, wie schnell sie Vertrauen zu Dylan fasst und sich auf intime Telefongespräche einlässt. Zwar ist es lobenswert, dass Annie Mut zu solchen Dingen findet, nach allem was sie erlebt hat. Nur das Tempo, in dem sie es nach jahrelanger Unterdrückung plötzlich tun kann, wundert mich etwas, mal davon abgesehen, dass der Gedanke an Telefonsex mit einem völlig Fremden mich eher anekeln würde.

Über Dylan erfährt man zunächst nicht besonders viel, seine Vergangenheit bekommt man eher scheibchenweise serviert. Es ist spannend, als Leser zu rätseln, was er wohl aktuell beruflich macht, was seine Beweggründe sind, wie sein Leben früher ausgesehen hat, und was passiert ist, sodass es das jetzt nicht mehr auf diese Weise tut.
Für ihn ist das mit Annie anfangs vielleicht eine nette Abwechslung zwischendurch, ich weiß es auch nicht so genau. Man könnte meinen, dass man als Geschäftsmann besseres zu tun hat, als einer fremdem Frau Geschenke zu machen und sie zu unsittlichen Taten anzustiften, die sich später nicht nur auf ihren Wohnwagen beschränken.

Die große Liebe habe ich zwischen den beiden jetzt noch nicht entdecken können, in der Geschichte geht es eher darum, dass Annie ihre sexuelle Seite entdeckt und Dylan ihr dabei unter die Arme greift. Ihre Beziehung ist also weitestgehend körperlicher Natur, was ich persönlich etwas.. mau finde. Mir fehlt einfach etwas zwischen den Bettszenen und Annies Ängsten, irgendwas zartes, gefühlvolles.
Grandios ist meiner Meinung nach das Ende gelungen, ein sehr mieser Cliffhanger! Es ist etwas eingetreten, was man als nicht allzu naiver Leser auch schon voraus ahnen kann, aber ich finde sehr gut, dass es nicht zu einer Auflösung dieser Situation kam, sondern das Buch an dieser Stelle geendet hat. So wird die Spannung weiterhin konstant weit oben gehalten, und zum Glück muss man auf den Folgeband ja auch nicht lange warten.
Ich für meinen Teil hatte mir den Klappentext von Band zwei noch gar nicht durchgelesen und war so erstmal davon ausgegangen, dass jeder der vier Teile ein anderes Paar behandelt. Umso überraschter war ich über das offene Ende und freue mich nun auf den Folgeband!

Mein Fazit:
Die Beziehung der Protagonisten hat meiner Ansicht nach einige Schwachstellen, aber Annies Vergangenheit finde ich spannend und ich bin schon gespannt, wie es mit ihr, Dylan und ihrem Problem weitergeht.