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Veröffentlicht am 05.03.2019

Ein perfides Thrillerdebüt

Kalter Strand
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Der Thriller "Kalter Strand" ist der erste Band einer Reihe um den Kommissar Tom Skagen von Anne Nordby, es ist ihr Debüt. Das Buch erscheint am 13.03.2019 im Gmeiner Verlag.


»Und jetzt zu deiner neuen ...

Der Thriller "Kalter Strand" ist der erste Band einer Reihe um den Kommissar Tom Skagen von Anne Nordby, es ist ihr Debüt. Das Buch erscheint am 13.03.2019 im Gmeiner Verlag.


»Und jetzt zu deiner neuen Aufgabe: Kaufe vier Benzinkanister, gehe zu einem Haus in
deiner Nachbarschaft - aber eines, in dem auch Menschen sind! - und schütte das Benzin dort aus. Mit der Fackel zündest du das Haus an! Widersetzt du dich meinem Befehl, bekommst du Stefanies Kopf mit der Post zugeschickt. Du hast nur heute Nacht Zeit!
Und vergiss nicht: Ich sehe alles.
DAS AUGE.«

In "Kalter Strand" entführt uns Anne Nordby gemeinsam mit ihren Ermittlern Tom Skagen und seiner Chefin Jette Vestergaard an Dänemarks Westküste, genauer gesagt an den Ringkøbing Fjord, wo sie den Tod einer deutschen Frau untersuchen sollen. Doch es bleibt nicht bei der Toten, denn ein perfider Killer treibt sein Unwesen unter den deutschen Touristen in der Ferienhaussiedlung.


Das Buch beginnt mit einem brutalen Vorhaben, ein Mann namens Markus bereitet einen Brandanschlag auf ein bewohntes Haus vor. Es gilt das Motto: Tod für Leben. Die Gründe dafür versteht er selbst nicht und er hat Angst. Diesen mörderische Auftrag führt er auf Anweisung eines Unbekannten aus, der sich "Das Auge" nennt.

Dann springt die Handlung eine Woche zurück und die Ermittler von SKANPOL werden vorgestellt. Sie haben einen Einsatz und werden von ihrer Hamburger Basisstation nach Dänemark angefordert. Dort gab es ein Tötungsdelikt einer Deutschen in Verbindung mit Drogen.


Der Ermittler Tom Skagen hat eine bewegte Vergangenheit, er fuhr als Offizier auf Containerschiffen zur See und erlebte im Golf von Aden einen Überfall somalischer Piraten mit. Danach suchte er Veränderung in seinem Leben und bekam einen Job bei SKANPOL, denn seine dänischen Sprachkenntnisse bringen ihm Vorteile in der Bearbeitung grenzüberschreitender Ermittlung.
An den Folgen seiner Traumatisierung leidet er noch immer.

Dieser Thriller ist einer von der gemäßigten Art. Wobei die Vorhaben und Aufforderungen, die das Auge vorschreibt, schon sehr brutal und ohne Skrupel das Töten von Menschen in Kauf nehmen.

Mehrere Familien hat der Unbekannte im Blick und versucht, sie zu erpressen und zu Straftaten zu manipulieren und damit das eigene Leben oder die eigene Familie zu schützen.
Kalt und ohne Gefühle für menschliches Leid erlebt man den Täter aus der Perspektive eines stillen Beobachters mit.

Daneben erlebt man Tom Skagen ebenfalls hautnah bei seinen Ermittlungen, er nimmt detailgenau alles unter die Lupe, hört auf sein Bauchgefühl und stellt eine Verbindung zwischen der getöteten Frau namens Elena und den anderen Verbrechen am Ringkøbingfjord her. Seine Chefin ist anderer Ansicht und möchte der dänischen Polizei nicht im Wege stehen. Sie fühlt sich nur für die deutsche Leiche zuständig.

Die Handlung ist abwechslungsreich, die personellen Einblicke sorgen für Anteilnahme an den Figuren und gerade mit Tom leidet man besonders mit. Denn er versucht sich seiner Traumatisierung zu stellen und es wird klar, welche Schwierigkeiten er damit hat. Als Leser erlebt man seine Schlafstörungen und Alpträume mit und sieht wie er Schwindelgefühle und Angstattacken bekämpft.


Auch mit Markus und seiner Familie habe ich gebangt, welche Ängste und Skrupel in seinem Kopf umgingen, ist kaum in Worte zu fassen. Wenn Menschen sich um ihre Liebsten sorgen und sie diese Liebe angreifbar macht und sie manipulativen Tatwerkzeugen benutzt werden, ist das absolut perfide und schrecklich.


Im letzten Drittel des Buches hatte ich einen Tatverdächtigen ausgemacht, wie das Ganze zusammenhängen könnte und welches Motiv dahinterstecken könnte, war jedoch nicht ersichtlich.


Hier muss ich der Autorin ein großes Lob aussprechen, sie hat die Spur zum Täter gut verdeckt und die Spannung allmählich und kontinuierlich ansteigen lassen, bis am Ende ein grandioser Showdown den Fall gekonnt beschliesst. Auch die Auflösung ist hieb- und stichfest und das Motiv ist in der Welt der psychisch Gestörten denkbar.



"Kalter Strand" ist ein gelungenes Thrillerdebüt mit einer dauerhaft ansteigenden Spannungskurve und einem interessanten Ermittler. Die Fortsetzung der Reihe erwarte ich mit großer Neugierde.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Für Kunstinteressierte ein lohnenswertes Nachschlagewerk

50 Künstlerinnen, die man kennen sollte
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Der Bildband "50 Künstlerinnen, die man kennen sollte" von Christiane Weidemann erscheint im Prestel Verlag. Ebenfalls zum Buch beigetragen haben Petra Larass und Melanie Klier.

Bis ins frühe 20. Jahrhundert ...

Der Bildband "50 Künstlerinnen, die man kennen sollte" von Christiane Weidemann erscheint im Prestel Verlag. Ebenfalls zum Buch beigetragen haben Petra Larass und Melanie Klier.

Bis ins frühe 20. Jahrhundert galten Künstlerinnen als "Ausnahmeerscheinungen".

Die abgebildeten Beispiele ziehen sich von der Renaissance bis in die Neuzeit und zeigen beeindruckende Werke von 50 Künstlerinnen, die ihre Schaffenskraft im künstlerischen Bereich ausgelebt haben. Zu den einzelnen Kunstschaffenden erfährt man interessante Lebensläufe und Informationen über ihre Werke und Aussageformen.

Die darstellende Kunst ist seit jeher eine Männerdomäne gewesen, wenn man von Kunst im Altertum redet, fallen fast immer Namen von bekannten Malern oder Bildhauern, die als Meister wieder Männer ausbildeten. Ihre gesellschaftliche Stellung verhinderte den Frauen Zugang in die Gilden und Werkstätten. Sie waren allenfalls Modell oder Muse, selten eigenständige Künstlerinnen. Wenn sie dennoch eigene Werke erschufen, so nur unter dem Deckmantel eines männlichen Pseudonyms.

50 wichtig Künstlerinnen, die es geschafft haben, sich in der Kunst einen Namen zu machen und sich mit ihren Werken behaupten konnten, würdigt dieser Bildband.

Die Vorstellung der Künstlerinnen erfolgt in chronologischer Reihenfolge, zu jeder Künstlerin gibt es auf einer oder zwei Doppelseiten die Stationen ihres Lebenslaufes, ihren persönlichen Werdegang in der entsprechenden Kunstepoche mit Informationen zu ihrer Vita und ihrem Gesamtwerk und beispielhaften Bildern ihrer Werke.

Das Buch ist chronologisch geordnet. Vorn und hinten im Einband befindet sich eine Timeline, sie beginnt mit der 1528 geborenen Catharina van Hemessen, einer flämischen Portraitmalerin aus der Zeit von Pieter Brueghel d. Ä.

Die Timeline endet 1965 mit der Britin Tacita Dean, die Film, Zeichnung und Fotografie in ihren Werken verbindet.

Während die frühen Künstlerinnen in der Malerei tätig waren, kommen in der Moderne die Darstellungsformen der Fotografie, Skultpuren, Konzeptkunst und Videoinstallationen hinzu.

Von der Renaissance bis zur Postmoderne sind darunter:

Die niederländische Malerin Judith Leyster, deren Werke lange Frans Hals zugeordnet wurden.

Die Italienerin Barbara Longhi, die im Familienbetrieb ihres Vaters lernte und mitarbeitete, die flämische Malerin Clara Peeters, die aufwendig gestaltete Stillleben darstellte und Maria Sybilla Merian, deren botanische Studien und Insektenbilder wegen ihrer einzigartigen detailgetreuen Präzision für hohe Beachtung in Fachkreisen sorgte.

Rosa Bonheur, die als berühmteste Tiermalerin des 19. Jahrhunderts gilt.

Berthe Morisot, deren Bilder als einziger Frau auf der ersten Impressionistenausstellung zu sehen waren.

Die Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn-Becker malte lange vor der Zeit bereits avantgardistische Bilder.

Mit ihren plastischen Arbeiten galt Camille Claudel bereits 1885 als erste europäische Bildhauerin.

Zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen zählen Käthe Kollwitz und Gabriele Münter.

Desweiteren werden Niki de Saint Phalle, Frida Kahlo oder Meret Oppenheim, Barbara Kruger und Kiki Smith, Shirin Neshat und Pipilotti Rist vorgestellt.

Dieser Überblick durch alle Stilrichtungen hat mir verdeutlicht, wie gewaltig und ausdrucksstark Kunstwerke sein können und wie diese allein durch weibliche Schaffenskraft den Werken der Männer in nichts nachstehen. Dank der einzelnen Vorstellungen kann man sich der jeweiligen Künstlerin gut nähern, bekommt einen Eindruck über ihre Zeit, ihre Ideen und ihre Werke. Die Biografien erklären und machen die gesellschaftlichen Schwierigkeiten deutlich, denen sich Frauen von jeher aussetzen mussten.

Man muss für diesen Bildband nicht kunsthistorisch vorgebildet sein. Die vielfältigen Kunstwerke kann man bestaunen, bewundern oder hinterfragen, ganz im Sinne ihrer Erschaffenden und durch die Abbildungen und Erklärungen bekommt man zu ihnen einen persönlichen Zugang.

Die Werke sind international und in vielen Stilrichtungen und Darstellungsformen vertreten.

Diese Kunst ist weiblichen Ursprungs und die damit verbundenen Hindernisse in der Vergangenheit sollte man sich klar vor Augen halten.

Im Glossar werden die wichtigsten Fachbegriffe von abstraktem Expressionismus bis zum Surrealismus erklärt und eine Übersicht gibt Informationen zu den gezeigten Portraits über Farben, Größe, Erstellungsjahr und wo sich das Kunstwerk heute befindet.

Dieser vielseitige und umfassende Querschnitt durch die Epochen der Kunst stellt namhafte Künstlerinnen und ihre Werke vor und ist damit ein gelungener Einstieg in die Kunstgeschichte. Stilvorlieben entdecken oder sich auf neue Darstellungsformen einlassen, in diesem Lehrbuch gibt es diverse Beispiele weiblicher Schaffenskraft zu bewundern. Für Kunstinteressierte ein lohnenswertes Nachschlagewerk.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Historischer Lesestoff, der mich gefesselt hat bis zum Ende

Licht in den Wolken
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"Licht in den Woken" ist der zweite Band nach "Tage des Sturms" in ihrer Berlin-Trilogie. Der neue Roman erscheint am 1.3.2019 im Knaur Verlag.

Das Autorenduo Iny Lorentz steht für fesselnde historische ...

"Licht in den Woken" ist der zweite Band nach "Tage des Sturms" in ihrer Berlin-Trilogie. Der neue Roman erscheint am 1.3.2019 im Knaur Verlag.

Das Autorenduo Iny Lorentz steht für fesselnde historische Romane, allein im Knaur Verlag sind von ihnen bereits 33 Romane erschienen.

1864: Deutschland befindet sich in den Wirren des Deutsch-Französischen Krieges. In der Zeit wird Friederike von Gantzow, die Tochter eines verarmten Offiziers auf ein Internat für höhere Töchter geschickt. Das Schulgeld bezahlt ihre Tante. Rieke ist selbstbewusst, ehrgeizig und gewinnt schnell eine neue Freundin, Gunda von Hartung und auch ihren Bruder Theo lernt sie bald kennen. Beide stammen aus einer reichen Fabrikantenfamilie. Rieke verbringt die Ferien bei den Hartungs, sie verliebt sich in Theo, doch ihre Verwandten haben andere Pläne mit ihr. Theo zieht in den Krieg und wer weiß, ob sie sich wiedersehen.

"Zum ersten Mal in ihrem Leben fuhr Rieke mit der Eisenbahn und kam aus dem Staunen kaum heraus. Die kleine Garnisonstadt, in der ihr Vater stationiert war, blieb so schnell hinter dem Zug zurück, dass es ihr wie ein Wunder erschien." Zitat Buchbeginn Seite 7



Wenn man die Romane von Iny Lorentz kennt, weiß man, dass sie vor den historischen Hintergründen eine Geschichte entstehen lassen, die sich mit Irrungen, Wendungen und einer gewissen Dramatik abspielt. Es geht meistens um eine Romanze und so ist es auch in diesem Roman.

Rieke und Theo müssen sich in diesem Roman durch viele Hindernisse kämpfen, bis ihre Liebe Erfolg haben kann.

Eingebettet in die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges erlebt man das Schicksal der jungen Friederike, die sich als Mädchen und als Mitglied einer verarmten Familie behaupten muss.

Militarismus und übergriffiger Patriotismus beherrschen die Zeit. Wer in der Armee Rang und Namen hat, wird hoch angesehen, auch adelige Abstammung sorgt für Ansehen. Die sozialen Unterschiede zwischen Arm und Reich sind groß, Aufstiegschancen fast unmöglich und die Standesdünkel erschreckend. Das sorgt bei dem Großteil der Bevölkerung für finanzielle Not und großes Leid und lässt nur wenige an Reichtum und Macht teilhaben. Sie kämpfen ihre Schlachten auf dem Rücken der Abgehängten und Armen.

Mit Rieke kann man wunderbar mitfühlen, ihre Schwierigkeiten im Internat besteht sie trotz harter Schläge eisern, ihre Freundschaft zu Gunda, aber auch zu einfachen Dienstboten, macht sie zu einer sympathischen Titelfigur, die man gerne begleitet.

Es gibt viele Probleme und Missstände, Entbehrung und Verdruß in ihrem Leben. Auch in der Schule hat sie es nicht leicht, doch ihre Freundschaft zu Gunda lässt viele Hoffnungsschimmer zu. Denn auch Gundas Bruder ist ein Lichtblick in Riekes Leben. Vom Vater verhöhnt, von der Mutter nicht groß beachtet, fristet sie ein Leben in Abhängikeit von ihrer Wohltäterin, ihrer Tante, die das Schulgeld bezahlt.

Doch was kommt nach der Schulzeit? Die Ausbildung im Internat zielt auf die Führung eines höheren Haushaltes als Ehefrau hin. Will Rieke das wirklich? Sich wie ihre Mutter einem Mann unterordnen

Die Story ist mitreißend, die Figuren haben eine ausgeprägte Lebendigkeit, der man sich nicht entziehen kann. Die historischen Details leben vom Säbelrasseln, von Duellen und Kriegsgebahren. Doch auch die Schattenseiten des Krieges sind sichtbar, Verletzungen, Verstümmelungen und Tod für das Vaterland werden in der Handlung deutlich gemacht.

Glaubhaft dargestellte Emotionen der Frauenfiguren, fragwürdige Ehrbegriffe und veraltete Ansichten und das Spiel von guten und bösen Charakteren sorgen für unterhaltsame Abwechslung und lassen die Spannung stetig mitspielen. Auch wenn einige Zufälle eingebaut werden, so stören sie nicht die Grundhandlung.



Dieser Roman ist klassisch nach bewährtem Iny Lorentz-Strickmuster geschrieben und bis zum Ende absolut fesselnd.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Ein interessantes und neugierig machendes Buch für kleine Naturfreunde!

Komm mit raus, Entdeckermaus
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Das Bilderbuch "Komm mit raus, Entdeckermaus" von Tereza Vostradovská ist genauer gesagt ein Sachbilderbuch, denn es stellt die Tier- und Pflanzenwelt in den Vordergrund und benennt sie mit Namen. Das ...

Das Bilderbuch "Komm mit raus, Entdeckermaus" von Tereza Vostradovská ist genauer gesagt ein Sachbilderbuch, denn es stellt die Tier- und Pflanzenwelt in den Vordergrund und benennt sie mit Namen. Das Buch erscheint im Februar 2019 im cbj Verlag.


Tereza Vostradovská wurde 1988 in Prag geboren und studierte dort an der Kunstakademie Animation und Design. »Komm mit raus, Entdeckermaus« ist ihr erstes Kinderbuch, für das sie 2017 mit dem Golden Ribbon Award ausgezeichnet wurde und 2016 auf der Auswahlliste des Magnesia Litera stand, der die besten tschechischen Kinderbücher ehrt.


In den Mittelpunkt der Geschichte stellt die Autorin die Entdeckermaus, die neugierig die Welt um ihren Mausbau erkundet und dabei das bunte Leben in Wald, Teich und auf der Wiese kennenlernt.


Unterschiedliche Vögel, Ameisen, Fuchs und Igel und andere Tiere und Pflanzen werden hier bildgenau vorgestellt, und damit bekommen Kinder einen Eindruck über die verschiedenen Lebensweisen und Zusammenhänge in der Natur.

Dieses Buch zeigt den Kreislauf der Natur und erklärt kindgerecht wie die Nahrungsketten aneinander hängen. Damit lernen Kinder spielend das ökologische Gleichgewicht kennen.


Es geht um die kleinen und großen Wunder der Natur, die Kinder vor ihrer eigenen Tür entdecken können. Raupen, die zu Schmetterlingen werden, Larven, die sich zu Käfern entwickeln und Regenwürmer, die nicht nur den Boden auflockern, sondern auch dem Maulwurf als Speise dienen. Wie atmen Tiere unter Wasser? Wie pflanzen sich Bäume fort? Hier geht es neugierig der Natur auf die Spur. Für Kinder nicht nur ein lehrreiches Erlebnis, sondern auch ein Anstoss, sich selbst vor die eigene Tür zu begeben und die Natur zu erleben und zu untersuchen.

In diesem Buch viel zu sehen und zu verstehen, außerdem locken verschiedene kleine Experimente und Pflanzvorschläge zum Nachahmen. Es gibt einen Vorschlag zum Bau eines Herbariums und einen Vorschlag, wie man Wasserlebewesen selbst beobachten kann. Auch eigene Kräuter kann man wunderbar selbst pflanzen und erleben, wie gut eigenes Pflanzgut schmeckt. Die Vorschläge sind mit etwas Hilfe der Eltern einfach nachzumachen.

Das Buch ist großformatig, wunderschön bebildert und richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. Die Texte sind gut zu verstehen, die Namen der Tiere und Pflanzen bilden ein Grundwissen, dass jedes Kind kennen sollte, dabei sind die Abbildungen sehr naturnah und fast wie im Original gelungen. So kann man die einzelnen Vögel etc. auch in freier Wildbahn wiedererkennen.

Wer sich mit der Natur beschäftigt, lernt sie auch zu lieben.


Durch die schönen Bilder macht das Buch schon beim Anschauen Spaß und es macht Kinder mit den einfachen Natur-Experimenten auf alle Fälle neugierig und führt sie damit an die Natur heran und lässt sie zu kleinen Entdeckern werden.


Dieses Buch ist ein tolles Geschenk für kleine Natur-Freunde und macht einfach Spaß beim Anschauen und die Pflanzen und Tiere im Freien selbst zu entdecken. Zur Einschulung oder zu Ostern wäre das ein wunderbares Geschenk.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Ein spannender und kurzweiliger Undercover-Einsatz auf einer Burg im Mittelalter

Jungfernmord
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Der historische Kriminalroman "Jungfernmord" von Autorin Dagmar Hansen erschien bereits im September 2018 im Gmeiner Verlag.

1354: Die Linnicher Wirtin Edith macht sich auf den Weg zur Burg Gripekoven, ...

Der historische Kriminalroman "Jungfernmord" von Autorin Dagmar Hansen erschien bereits im September 2018 im Gmeiner Verlag.

1354: Die Linnicher Wirtin Edith macht sich auf den Weg zur Burg Gripekoven, um ihre säumige Magd Agnise zurückzuholen. Als Edith auf der Burg eintrifft, erfährt sie vom Tod des Mädchens, doch niemand scheint an einer Aufklärung des Falls gelegen zu sein. Die Burgbewohner haben mit einer drohenden Belagerung durch die Truppen des Markgrafen von Jülich zu kämpfen. Doch statt die Burg so schnell wie möglich zu verlassen und sich der drohenden Gefahr zu entziehen, will Edith um jeden Preis den Mörder ihrer Magd finden. Ihre Ermittlungen versucht sie unter dem Deckmantel ihrer Tätigkeit als Köchin zu tarnen.

In diesem Kriminalroman bezieht sich Dagmar Hansen auf die historisch belegte Belagerung der Burg Gripekoven. Vor dieser bedrohlichen Kulisse erzählt sie eine spannende Geschichte um die ermordete Magd der Herbergswirtin Edith aus Linnich.

Dieser faszinierende, weil resolute, intelligente und gleichzeitig sympathische Charakter hat mich von Beginn an für sich eingenommen. Edith lässt sich nicht so leicht unterkriegen und trotz der Belagerung bleibt sie als Köchin auf der Burg und nimmt die Rolle einer Ermittlerin ein. Sie will den Täter finden und setzt damit auch ihr Leben aufs Spiel.

Mit Edith bekommt man den üblichen Tagesablauf auf einer Burg mit, die Lebensgewohnheiten, die Arbeiten der Bediensteten und die Gerichte, die so aufgetischt werden.

Sämtliche Personen und Handlungen werden wunderbar farbenfroh dargestellt und zeigen das Leben auf einer Burg zu damaliger Zeit und bieten Einblicke in die unterschiedlichsten sozialen Milieus. Dagegen sorgt Ediths Undercover-Einsatz für fesselnde Spannung und man muss häufig bangen, dass ihr nichts geschieht. Doch sie beherrscht den richtigen Ton vor den Edelleuten und versteht sich auch mit dem Fußvolk gut. Die Belagerung macht allen Menschen gleichermaßen zuschaffen.

Scharfschützen, Brandstifter, Vergifter und Pockentote sind einige der Gefahren, die die Menschen auf der Burg fürchten müssen. Doch noch mehr leiden sie am Hunger, denn der Nachschub an Lebensmitteln auf die belagerte Burg ist durch die Gegner abgeschnitten.

Edith gibt ihr bestes in der Küche, um die Lebensmittel gut zu verwerten und möglichst viele hungrige Bewohner zu ernähren. An ihrer Seite stellt ihr die Autorin auch einen Mann, Hanno, der ihr seinen persönlichen Schutz gewährt. Die Entwicklung dieser Beziehung sorgt für den emotionalen Anstrich der Geschichte. Gleichzeitig sorgt der Mord und die im Verborgenen geführte Ermittlung für heikle Spannung. Auch ist die Geschichte nicht auf den ersten Blick zu durchschauen und einige der Figuren tragen so ihre persönlichen Geheimnisse mit sich.

Dagmar Hansen schreibt schwungvoll und mit ihrer klaren und bildhaft beschreibenden Sprache lässt sich das Buch sehr flüssig und leicht lesen, ohne banal zu sein. Der Leser wird schnell in die Handlung hineingezogen. Das Leben auf der Burg wird zum Kopfkino und man erkennt auch die Zwistigkeiten der Edelleute, die sich um Besitz und Waffen- und Standesrecht drehen.


Der Jungfernmord hat mich rundum begeistert. Es ist eine gelungene Verknüpfung von historischen Fakten, Spannung und Unterhaltung, die mir eine interessante, kurzweilige Zeitreise beschert hat.