Cover-Bild Musik als Klangrede
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Bärenreiter
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 269
  • Ersterscheinung: 2001
  • ISBN: 9783761810989
Nikolaus Harnoncourt

Musik als Klangrede

Wege zu einem neuen Musikverständnis
Wenn Nikolaus Harnoncourt seine Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen und Vorlesungen „Musik als Klangrede“ nennt, bekennt er sich damit zur Wiedergewinnung beredten Musizierens, für das er selbst mit seinem Ensemble „Concentus musicus“ seit 1953 wegbereitend gewirkt hat. Harnoncourt geht mit dem gegenwärtigen Musikleben streng ins Gericht: Es erscheint ihm als ein aufwendiges Ornament, um über die kulturelle Leere des Lebens hinwegzutäuschen. Dem stellt er die Rückbesinnung auf ein verstehendes Hören entgegen, mit dem Interpreten und Hörer gemeinsam versuchen, sich die vielen Sprachen und Stile der Musik vergangener Jahrhunderte wieder zugänglich zu machen. Doch er verordnet nicht etwa den nostalgischen Rückblick auf „originales” Barockspiel mit „historischen“ Instrumenten: Hier ist Harnoncourt oft missverstanden worden. Vielmehr setzt er sich mit der Alten Musik, ihrer Spielweise und ihren Instrumenten auseinander, um Impulse für die heutige Musikpraxis zu gewinnen.

Nikolaus Harnoncourt erläutert in diesem Buch die Grundprinzipien seiner musikalischen Praxis, die ihn in der gesamten Musikwelt berühmt gemacht haben. Dabei geht es ihm nicht um die museale Interpretation Alter Musik, sondern um eine moderne Interpretation der Meisterwerke der Vergangenheit, deren Impulse unsere Hörgewohnheiten auf neue Fundamente stellen.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Samtpfote in einem Regal.
  • Samtpfote hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Für Musikerinnen und und Musiker ein MUSS

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Musik als Klangrede - Nikolaus Harnoncourt


Warum ich beschlossen habe, wesentlich mehr und bewusster zu Fachliteratur zu greifen:
Nach sieben Studienjahren und zwei Masterabschlüssen hatte ich irgendwann ...

Musik als Klangrede - Nikolaus Harnoncourt


Warum ich beschlossen habe, wesentlich mehr und bewusster zu Fachliteratur zu greifen:
Nach sieben Studienjahren und zwei Masterabschlüssen hatte ich irgendwann das Gefühl (und vor Studenabschluss auch schon die Befürchtung für die Zukunft), nun bildungstechnisch ein wenig im luftleeren Raum zu schweben. Fachliteratur habe ich auch schon während meiner Studienzeit sehr gerne und oft gelesen. Aber jetzt, wo Mentoren, Dozenten, Professoren gänzlich aus meinem Alltag verschwunden sind, habe ich noch viel bewusster begonnen, mich mit Sach- und vor allem Fachbüchern rund um die Themen Musik, Musikpädagogik, Musiker, Interpretationspraxis, Quellenkunde und Musikwissenschaften zu beschäftigen und versuche dabei, täglich mindestens ein Kapitel in meiner aktuellen Lektüre zu bearbeiten. Und warum soll ich diese Bücher hier nicht auch erwähnen? Schliesslich gehören sie genauso zu meinem Leseverhalten dazu, wie alle anderen und vielleicht kommt jemand von euch sogar auf den Geschmack


Meine Meinung zum Buch:
"Musik als Klangrede" hat mir mein Hauptfachprofessor (und nicht nur er) schon während meiner Studienzeit empfohlen. Ich habe das Buch gekauft und pflichtbewusst einzelne Kapitel daraus gelesen. Diese Kapitel nämlich, die mich interessierten und die ich für mein Musizieren gerade benötigte. Im Januar dieses Jahres dann habe ich mir das Buch noch einmal ganz vorgenommen und begonnen, Kapitel für Kapitel durchzuackern und habe mich dabei auch oft darüber mit Mitmusikerinnen und Mitmusikern ausgetauscht, sowie einzelne Überlegungen und Ideen schon in mein tägliches Üben integrieren können. Nikolaus Harnoncourt erwähnt in seiner Sammlung von Aufsätzen nämlich vor allem, wie er selber sich alte Meister erarbeitet hat und wie er diese Arbeit auf das Dirigieren von ganzen Orchestern übertragen konnte. Dies wirkt manchmal dogmatisch und kann durchaus diskutiert werden, aber sogar dann, wenn dieses Buch auch nur als Diskussionsgrundlage dient, ist sein Zweck schon vollständig erfüllt.

Harnoncourt liefert nämlich auch spannende biografische Verknüpfungen zwischen verschiedenen Komponisten und ihren Lebensumständen und den Werken, die sie - manchmal eben genau so aufgrund genau dieser jeweiligen Lebensumstände - geschaffen haben. Diese Denkweise liegt mir sehr nahe, habe ich doch auch schon während meiner Studienzeit versucht, Musik in ihrem Kontext, biografisch, gesellschaftlich, ökonomisch zu sehen und entsprechend zu interpretieren und was Harnoncourt für spannende Beispiele und manchmal auch Anekdoten liefert, macht gleich Lust, weitere Literatur zu den Themen Raumakustik und Instrumentenkunde, wie auch Biografien diverser Komponisten zu lesen.


Meine Empfehlung:
Dieses Buch richtet sich spezifisch an Interpretinnen und Interpreten, Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker, welche sich gerne intensiver mit der Interpretation früherer Werke, der Spielpraxis, Instrumentenkunde und Aufführungspraxis auseinandersetzen möchten. Es ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss und ein sinnvoller Leitfaden (oder zumindest eine Diskussionsgrundlage) für alle Musikerinnen und Musiker dieser Welt und bietet viele Denkanstösse und Lösungsansätze für "Probleme" unseres Alltags.