Unglaublich gut und mutig erzählt
Ein wenig LebenEs ist jetzt schon ein paar Tage her, daß ich Ein wenig Leben beendet habe...und noch immer geht das Buch in meinem Kopf herum.
Das ist ein Buch, bei dem ich durch alle Gefühlslagen gegangen bin. Ich ...
Es ist jetzt schon ein paar Tage her, daß ich Ein wenig Leben beendet habe...und noch immer geht das Buch in meinem Kopf herum.
Das ist ein Buch, bei dem ich durch alle Gefühlslagen gegangen bin. Ich war wütend, entsetzt, traurig, amüsiert, glücklich, neidisch, unglücklich. Ich habe gelacht und geweint (mehrmals war mir richtig übel), und natürlich habe ich mit Jude gelitten. Ein Buch, das niemanden kalt lassen kann, ob man es nun für gut oder für schlecht hält. Manchmal habe ich es zugeschlagen und erstmal weggelegt, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, um dann, Minuten später, weiterzulesen. Auch wenn sich das Geschehen immer um Jude dreht, darf man die anderen Charaktere nicht unterschlagen, die allesamt Menschen mit ihren Stärken und Schwächen sind; alle sind sie für mich lebendig geworden, auch wenn sie nicht alle liebenswürdig sind.
Vorsicht: Kleiner Spoiler!
Das ist unglaublich gut und mutig erzählt; und auch wenn ich die ganze Zeit auf ein Happy-End, zumindest ein kleines, für Jude gehofft habe, konnte ich mir denken, daß es das nicht geben kann und nicht geben darf. Das macht die gute Erzählerin Hanya Yanagihara aus; sie bleibt sich und der Geschichte auch am Ende treu und ich bin diesen Weg weinend mit ihr gegangen. Auch wenn der ganze Roman Fiktion ist, möchte ich ich nicht darüber nachdenken, daß es solche Schicksale tatsächlich gibt.
Für mich schon jetzt ein Highlight meines Lesejahres!