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Veröffentlicht am 02.03.2019

Kurzweiliges Jugendbuch

DUMPLIN'
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Willowdean ist 16 Jahre alt und wird von ihrer Mutter liebevoll "Dumplin" genannt. Willowdean nennt sich selbst "Die Dicke vom Dienst". Sie hat ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, dennoch fühlt sie ...

Willowdean ist 16 Jahre alt und wird von ihrer Mutter liebevoll "Dumplin" genannt. Willowdean nennt sich selbst "Die Dicke vom Dienst". Sie hat ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, dennoch fühlt sie sich wohl in ihrem Körper und hat keinen Grund, etwas an ihrem Gewicht zu ändern. Doch dann lernt sie den schlanken und äußerst attraktiven Bo kennen. Er scheint sich tatsächlich für Willowdean zu interessierten und plötzlich ist es ihr doch nicht egal, wie sie aussieht. Sie beginnt an sich selbst zu zweifeln und beschließt deshalb spontan, sich für den Schönheitswettbewerb am Ort zu bewerben. Sie will sich damit selbst beweisen, dass ein schlanker, perfekter Körper nicht alles sein kann...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Willowdean, geschildert. Willowdean wirkt sehr lebendig und deshalb fällt es leicht, den Einstieg ins Geschehen zu finden. Denn der Schreibstil ist wundervoll locker. Willowdean erzählt ihre Geschichte so gekonnt, dass man sich die beschriebenen Szenen und Personen mühelos vorstellen kann. Man kann ihre Gedanken und Gefühle außerdem glaubhaft nachvollziehen. Willowdean gewährt einen ungeschminkten Einblick in ihr Innerstes und lässt den Leser intensiv an ihren Empfindungen teilhaben. Dabei wirkt sie zwar manchmal sprunghaft oder etwas zu sehr auf sich selbst bezogen, dennoch merkt man, dass ihr auch viel an anderen liegt und dass sie versucht, mutig zu sein. Willowdean kann auch mal über sich selbst lachen und deshalb kommt auch der Humor nicht zu kurz. Bei ihrer Erzählung muss man oft unverhofft schmunzeln.

"Dumplin" ist ein locker geschriebener Jugendroman, mit einem Thema, das zum Nachdenken anregt. Auch wenn die Hauptprotagonistin manchmal über das Ziel hinausschießt, merkt man doch, dass sie verzweifelt versucht, den richtigen Weg für sich zu finden und mutig zu sein.

Ich habe mich beim Lesen jedenfalls sehr gut unterhalten und Willowdeans Erzählung an einem Nachmittag verschlungen. Der lockere Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich viel zu schnell am Ende angekommen war. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Spannende Fortsetzung

Iron Flowers 2 – Die Kriegerinnen
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Der Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen und Mädchen von Viridia geht weiter. Serina ist noch immer auf der Gefängnisinsel, doch dort haben sich die Machtverhältnisse zu Gunsten der Frauen verschoben. ...

Der Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen und Mädchen von Viridia geht weiter. Serina ist noch immer auf der Gefängnisinsel, doch dort haben sich die Machtverhältnisse zu Gunsten der Frauen verschoben. Dennoch muss der Kampf weitergehen. Die Frauen müssen nicht nur ums Überleben kämpfen, sondern einen Weg finden, die Insel zu verlassen und für ihre Rechte einzustehen. Nomi macht sich große Vorwürfe, dass sie auf Asa hereingefallen ist und ihm dadurch bei seiner blutigen Übernahme des Throns geholfen hat. Sie hofft, dass sie die Chance bekommt, ihren Fehler zu korrigieren.....

"Die Kriegerinnen" ist nach "Die Rebellinnen" die Fortsetzung der Iron-Flowers-Dilogie. Dieser Teil schließt nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Dabei werden wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingeflochten, sodass die Erinnerung an die Ereignisse des ersten Bands ganz nebenbei aufgefrischt werden. Diese kleinen Rückblicke nehmen auch nicht zu viel Raum ein. Sie wirken nicht etwa langatmig, sondern sorgen lediglich dafür, dass man sofort wieder mitten im spannenden Geschehen ist.

Der erneute Einstieg in die Handlung gelingt deshalb mühelos. Auch in diesem Band werden die Ereignisse wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern Nomi und Serina betrachtet. Beide Handlungsstränge sind von Anfang an interessant und durch die Szenenwechsel baut sich schnell Spannung auf. Man möchte unbedingt erfahren, ob es den Frauen gelingen wird, die Insel zu verlassen und etwas gegen Asas Herrschaft auszurichten. Dabei kommt es zu dramatischen Ereignissen, bei denen man mitfiebert und früh in den Sog der Handlung gerät. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb ganz in den Kampf der Frauen eintauchen. Nomi und Serina wirken wieder sehr lebendig, sodass man beide Handlungsstränge gespannt verfolgt. Das große Finale wird richtig spannend, auch wenn, zugegebenermaßen, einiges fast zu glatt verläuft.

Ich habe bereits den ersten Band mit Begeisterung verfolgt und war deshalb gespannt, wie es weitergehen wird. Der erneute Einstieg ist mir gut gelungen, sodass ich von Anfang an wieder mitten im Geschehen war. Ich habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen, da ich unbedingt erfahren wollte, wie alles endet.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Rasanter Krimi

Eisige Tage
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In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die Leiche eines Mannes gefunden. Kommissarin Hanna Seiler und ihr Kollege Milo Novic nehmen die Ermittlungen auf. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote ...

In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die Leiche eines Mannes gefunden. Kommissarin Hanna Seiler und ihr Kollege Milo Novic nehmen die Ermittlungen auf. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote Anwalt war, mit einer Makarov erschossen wurde und Verbindungen zur russischen Mafia hatte. Außerdem werden in seinem Besitz Bilder von jungen Mädchen gefunden. Darunter ist auch eine Aufnahme, auf der eine Minderjährige zu sehen ist, die seit einer Woche vermisst wird...

"Eisige Tage" ist der Auftaktband zu einer neuen Krimireihe, in der Hanna Seiler und Milo Novic in Leipzig ermitteln. Die Handlung beginnt mit einem rätselhaften Prolog, der zunächst nicht mit den aktuellen Ereignissen in Verbindung gebracht werden kann. Dennoch behält man ihn beim Lesen stets im Hinterkopf und versucht herauszufinden, wen genau man dort beobachtet hat.

Die Handlung wird aus häufig wechselnden Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Es gibt auch immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Da die Wechsel allerdings mit Überschriften und den entsprechenden Handlungsorten gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. Dennoch sollte man am Anfang konzentriert lesen, um alles richtig aufzunehmen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Durch die häufig wechselnden Perspektiven, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, wird ein rasantes Tempo aufgebaut. Man stellt sich die Frage, wie sich das alles verbinden und worauf es hinauslaufen wird. Man wird früh dazu angeregt, eigene Ermittlungen anzustellen. Doch zunächst ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch wird die Spannung früh aufgebaut und kann durchgehend gehalten werden.

Obwohl es sich um den Auftaktband zu einer Krimiserie handelt, hat man zunächst das Gefühl, dass wichtige Hintergrundinformationen zu den Ermittlern fehlen. Es gibt kurze Rückblicke in die Vergangenheit der beiden, die neugierig auf weitere Informationen machen. Seiler und Novic wirken durchaus sympathisch, doch richtig einschätzen kann man sie nicht. Deshalb betrachtet man sie gelegentlich etwas distanziert.

Dennoch habe ich mich beim Lesen dieses Auftaktbandes sehr gut unterhalten. Denn, einmal angefangen, konnte ich den Krimi kaum noch aus der Hand legen. Das rasante Tempo hat mich mitgerissen und ich wollte unbedingt erfahren, wie alles zusammenhängt. Die Auflösung konnte mich voll und ganz überzeugen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen und freue mich auf weitere Ermittlungen, bei denen es hoffentlich mehr Hintergrundinformationen zu Seiler und Novic gibt.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Spannende Ermittlungen

Gefährdet
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Nora Klerner arbeitet beim BKA Berlin und ist auf Verbrechen gegen Minderjährige spezialisiert. Als in Hamburg die Kinder des Reeders und Lokalpolitikers Justus Stein entführt werden und es keine Lösegeldforderung ...

Nora Klerner arbeitet beim BKA Berlin und ist auf Verbrechen gegen Minderjährige spezialisiert. Als in Hamburg die Kinder des Reeders und Lokalpolitikers Justus Stein entführt werden und es keine Lösegeldforderung gibt, wird Nora nach Hamburg geschickt, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Die Stimmung in der Familie der entführten Kinder ist anders, als Nora erwartet. Sie hat den Eindruck, dass dort etwas Wesentliches verschwiegen wird. Doch Nora kann zunächst nicht ausmachen, was es sein könnte. Deshalb beginnt sie nach ihren eigenen Regeln zu ermitteln. Das Ziel, die Kinder lebend zu finden, hat für Nora oberste Priorität. Da sie im Privatleben gerade vor eine schwierige Entscheidung gestellt wird, die ihr ziemlich zu schaffen macht, ist sie froh, dass der Fallanalytiker Johan Helms ihr bei den Ermittlungen wieder zur Seite steht....

"Gefährdet" ist nach "Blumenkinder" der zweite Fall für Nora Klerner. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen aber auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Da die Szenenwechsel aber mit dem Wochentag, der Uhrzeit und dem jeweiligen Handlungsort gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Beim Einstieg sollte man allerdings konzentriert lesen, um die Vielzahl der Charaktere, die nach und nach in die Handlung eingeführt werden, richtig zuzuordnen und miteinander in Verbindung zu bringen.

Der Schreibstil wirkt zunächst eher sachlich. Dennoch gelingt es der Autorin, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat. Ein Ereignis in Noras Privatleben sorgt dafür, dass sie sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen muss. Man merkt ihr an, dass ihr das sehr zu schaffen macht. Dennoch setzt sie alles daran, die Kinder zu finden. Dabei überschreitet sie auch Grenzen. Auch wenn man im Hinterkopf hat, dass sie so handelt, um die Kinder lebend zu finden, betrachtet man ihre Aktionen zuweilen ziemlich skeptisch. Das sorgt stellenweise leider auch dafür, dass man ihr gedanklich ein paar Sympathiepunkte, die sie sich bis dahin redlich verdient hat, wieder abzieht.

Der Fall ist rätselhaft und lädt von Anfang an dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Dadurch wird die Spannung früh geweckt. Man tappt fast bis zum Schluss im Dunkeln und hat keine Ahnung, was genau hinter dieser Entführung steckt. Meike Dannenberg versteht es geschickt, falsche Spuren auszulegen, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann mit einer Wendung überrascht zu werden. Dadurch steigert sich die früh aufgebaute Spannung stetig, um am Ende in einem rasanten und schlüssigen Finale zu gipfeln.

Krimis sind ja meine absoluten Favoriten und dieser Fall konnte mich durch solide Ermittlungsarbeit und eine sich stetig steigende Spannung überzeugen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.02.2019

Geheimnisvoll und spannend

Die Frau, die verschwand
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Die Journalistin Kajsa erhält den Auftrag, sich mit dem Schicksal der bereits vor Jahren spurlos verschwundenen Julia zu befassen. Sie soll mit damaligen Zeugen sprechen, um so eventuell neue Erkenntnisse ...

Die Journalistin Kajsa erhält den Auftrag, sich mit dem Schicksal der bereits vor Jahren spurlos verschwundenen Julia zu befassen. Sie soll mit damaligen Zeugen sprechen, um so eventuell neue Erkenntnisse zu gewinnen. Da Kajsa den Fall bereits damals mit großem Interesse verfolgt hat, nimmt sie den Auftrag an und beginnt in der Vergangenheit zu graben. Doch plötzlich wird ihr Auftraggeber tot aus dem Meer geborgen. Offensichtlich wurde er ermordet. Was steckt dahinter? Kajsa lässt nicht locker und deckt nach und nach alte Geheimnisse auf. Sie ahnt nicht, dass sie dadurch selbst in Gefahr gerät...

Nach "Totensommer" und "Das Mädchen, das schwieg", ist "Die Frau, die verschwand" bereits der dritte Teil der Kajsa Coren-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Band der Serie gelesen hat. Trude Teige verwendet unterschiedliche Perspektiven, um Kajsas Suche nach der Wahrheit zu schildern. Man beobachtet interessiert, welche Nachforschungen Kajsa im Fall der 2002 verschwundenen Julia anstellt. Kajsa wirkt dabei sehr sympathisch und man hat sofort das Gefühl, dass sie äußerst hartnäckig sein kann. Als dann noch der tote Auftraggeber aus dem Meer geborgen wird, gerät man vollends in den Sog der Handlung, da man unbedingt erfahren möchte, was hinter allem steckt. Die Spannung wird früh aufgebaut und kann beinahe durchgehend gehalten werden.

Ein weiterer Handlungsstrang gewährt Rückblicke in die Vergangenheit eines Mannes, der sein Leben in einer Nervenheilanstalt verbringt, dabei aber gesünder wirkt, als mancher dort tätige Arzt. Wie diese Perspektive sich mit Kajsas Ermittlungen verbinden wird, ist zunächst nicht klar. Allerdings sorgt sie für eine bedrohliche Atmosphäre, die gekonnt zwischen den Zeilen schwebt. Nach und nach ergeben sich erste Zusammenhänge, die dafür sorgen, dass man kaum glauben mag, was man liest. Dadurch fliegt man regelrecht durch das Buch und mag es nur ungern aus der Hand legen.

Im Privatleben muss Kajsa sich mit einem schweren Schicksalsschlag auseinandersetzen. Dieser Strang drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sorgt aber dafür, dass die Hautprotagonistin noch lebendiger und sympathischer wirkt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ganz in die Handlung eintauchen. Die bedrohliche Atmosphäre, die man zwischen den Zeilen spürt, verdichtet sich mit der Zeit, sodass man ungeduldig der Auflösung entgegenfiebert und mit einem spannenden Finale belohnt wird.

Obwohl ich vorher keinen Band der Reihe gelesen habe, ist mir der Einstieg in diesen Krimi mühelos gelungen. Kajsa wirkte sofort sympathisch auf mich und die unterschiedlichen Handlungsstränge sorgten bei mir dafür, dass ich früh in den Sog der Ereignisse geriet und das Buch nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mochte. Im Mittelteil hatte ich zwar kurz das Gefühl, dass die Spannung ein wenig nachlässt, doch das legte sich recht bald wieder. Die bedrohliche Atmosphäre und die Ungewissheit, wie sich alles verbinden wird und was damals tatsächlich passiert ist, haben mir einige spannende Lesestunden verschafft, die mich außerdem zum Nachdenken angeregt haben.