Ein schöner Ansatz im Fantasybereich, jedoch für mich mit leichten Defiziten
Als Kinder von der Mutter zurückgelassen, fristen Ayrin und Baren ihr Leben in Schuldknechtschaft. Bis eines Tages ausgerechnet ein dummes Missgeschick die beiden aus dieser befreit. Doch leider heißt ...
Als Kinder von der Mutter zurückgelassen, fristen Ayrin und Baren ihr Leben in Schuldknechtschaft. Bis eines Tages ausgerechnet ein dummes Missgeschick die beiden aus dieser befreit. Doch leider heißt „Veränderung“ ja bekanntlich nicht immer unweigerlich auch „Verbesserung“, denn sie finden sich in einer Gefahr wieder, mit der sie so definitiv nicht gerechnet hatten.
Ich habe schon lange kein Fantasybuch mehr im Bereich Magie und Drachen gelesen, entsprechend groß war die Vorfreude auf „Die Runenmeisterin“. Und obwohl der Autor ja bereits einige Bücher im Genre veröffentlicht hat, war dies mein erstes von ihm.
Erzählt wird die Geschichte um Ayrin, jedoch ohne wirklich tief auf den Charakter einzugehen. Sie und ihr Bruder haben in ihren jungen Jahren bereits einiges an Leid erfahren müssen, aber auf Grund der fehlenden Nähe, war mir persönlich kein echter Bezug zu den Emotionen möglich. Erschwerend kam hinzu, dass Baren für meinen Geschmack etwas dümmlich, oder „einfach gestrickt“ gezeichnet wurde, wohingegen Ayrin oftmals durch ein recht vorlautes und somit unbedachtes Mundwerk auffällt. Mich hat das stellenweise ein kleines bisschen gestört, da es für mein Empfinden häufig an den unpassendsten Stellen auftrat. Und auch ihre Einwände und Gedanken haben mir oftmals einfach nicht ins Konzept gepasst. Ich weiß nicht wie ihr das seht. Aber wenn ich mich bei einer Leiche wiederfände und im Falle meiner Entdeckung Lebensgefahr für mich bestünde, wäre es mein allerkleinstes Problem, dass ich -um etwas Wichtiges zu finden- die Räume des Toten aus Pietätsgründen begutachten müsste.
Generell hat es mich etwas gestört, dass manche Personen etwas unbeständig in ihrer Meinung sind. Wenn zum Beispiel ein Antagonist teilweise die Gesinnung wechselt, dann darf das für meinen Geschmack nicht zu abrupt geschehen, das macht die Charaktere einfach etwas unglaubwürdig. Also zumindest für meinen Geschmack.
Gelungen fand ich hingegen Kreativität und Ideenreichtum, mit der Torsten Fink die Welt um die Runen, Gefahren und Magie zum Leben erweckt. Versteckte Zeichen, grummelige Runenmeister, holde Retter in der Not… Viele Dinge erwecken ein gelungenes Fantasyszenario zum Leben, das mit tollen Ideen überzeugt. Vor allem ab dem letzten Drittel nimmt die Geschichte enorm Fahrt auf und viele Dinge geschehen gleichzeitig, sodass ich das Buch vor lauter Spannung nur noch schwer aus der Hand legen konnte. Leider ist muss ich jedoch auch zugeben, dass sich der Mittelteil des Buches ein bisschen zieht, das hätte man bestimmt ein bisschen knackiger halten können. Und ja, ja, das Ende… Sehr spannend, abwechslungsreich und stimmig gemacht, leider mit relativ vielen losen Enden. Ich hoffe doch sehr, dass wir Leser uns irgendwann über eine Fortsetzung freuen dürfen.