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Veröffentlicht am 26.02.2019

Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Pfand der Leidenschaft
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Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen ...

Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen und Bordellen herum und gibt das sowieso sehr dezimierte Vermögen der Familie mit vollen Händen aus.

Doch Amelia, Leos verantwortungsvolle Schwester, weiß genau, dass Leo im Grunde seines Herzens um seine verstorbene Verlobte trauert und in diesen Aktivitäten Vergessen sucht. Und aus diesem Grund macht sie sich immer wieder auf den Weg um ihn zu finden.
Als sie, zusammen mit ihrem Ziehbruder mit Roma Abstammung, Merripen, wieder einmal unterwegs in London ist, um Leo aufzuspüren, bittet sie kurzentschlossen den Manager von "Jenners", einem Spielsalon, um Hilfe.

Cam Rohan, ist genau wie auch Merripen ein Mann mit Roma- Wurzeln und dank seiner Unterstützung kann Amelias Bruder auch bald gefunden werden. Da Cam wie verzaubert von Amelia ist, raubt er ihr zum Abschied einen Kuss, der die bodenständige, junge Frau ziemlich aus der Fassung bringt.

Eine Woche später kreuzen sich ihre Wege aus heiterem Himmel erneut und zwar weitab von London in Hampshire, wo die Hathaways ihren Familiensitz bezogen haben, der allerdings recht baufällig ist. Cam kann Amelia dort in letzter Sekunde vor einer hochgehenden Rakete schützen und stellt sie kurz darauf seinem Freund Lord Westcliff vor, der verantwortlich für dieses unbeabsichtigte Versehen ist.

Lord Westcliff lädt Amelia und ihre Familie spontan zu einem Besuch auf sein Anwesen ein, wo Amelia auch erneut auf den attraktiven Cam Rohan treffen wird, der ihr seit dem gemeinsamen Kuss nicht mehr aus den Augen geht- aber auch einem weiteren ehemaligen Verehrer begegnet sie dort unverhofft...

Der erste Teil um die Familie Hathaway stellt eine Art Bindeglied zwischen der "Mauerblümchenreihe" von Lisa Kleypas und der neuen Serie her und so trifft man hier auf einige Haupt und Nebenfiguren der vergangenen Bände wieder, was immer für viel Wiedersehensfreude bei Serienfans wie mich sorgt.

Es ist zwar schöner, wenn man die "Mauerblümchenreihe" bereits gelesen hat, bevor man "Pfand der Leidenschaft" zur Hand nimmt, dennoch kann man die Zusammenhänge aber auch so verstehen.

In "Pfand der Leidenschaft" bekommt nun Cam Rohan, der Angestellte und Freund von Lord St.Vincent aus dem Spielsalon "Jenners", seine eigenen Geschichte. Und da er ein halber Roma ist, lässt die Autorin viele interessante Details über das Volk und ihre Bräuche in diesen Roman mit einfließen, was für einen zusätzlichen Zauber beim Lesen sorgt und den Leser Cams Charakter und seine Handlungsweisen besser verstehen lässt.

Amelia ist eine pflichtbewusste, warmherzige junge Frau, die seit dem Tod ihrer Eltern versucht die Familie zusammenzuhalten und eine Art "Mutterrolle" übernommen hat. Ihr Ziehbruder Kev Merripen, unterstützt sie dabei so gut es geht, dennoch stößt Amelia bei ihrem Bruder Leo an ihre Grenzen, was ihr das Gefühl von Hilflosigkeit vermittelt.
Als sich dann Amelia und Cam ineinander verlieben, geschieht das zwar recht rasch, dennoch gelingt es der Autorin plausibel Gründe dafür zu finden und so ist der Roman auch voller wunderbarer, gemeinsamer Dialoge der beiden Hauptfiguren.

Cams Roma Abstammung ist ein wichtiger Punkt in der Geschichte, denn eigentlich will Cam das Leben der "Gadjos" (Nichtromas) hinter sich lassen und wieder nach Art der Zigeuner leben. Als er jedoch Gefühle für Amelia entwickelt, kommen ihm das erste Mal Zweifel an seinem Plan. Auch hier gelingt es Lisa Kleypas durch den Einbau von diversen Geschehnisse, überzeugend sein "Rückrudern" klar zu machen.

Die Liebeszenen sind sehr romantisch und erotisch gehalten und dürften jedes Liebesromanleserherz schneller schlagen lassen.
Spielerisch leicht führt die Autorin gleichzeitig bereits die anderen "Hathaways" ein und man erfährt dabei schon eine ganze Menge über den "chaotischen, aber liebenswerten Haufen", was recht neugierig auf die nächsten Teile macht. Für mich einer der besten historischen Liebesromane aller Zeiten!

Kurz gefasst: Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!

Glut der Verheißung
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Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales ...

Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales Leben verwehrt scheint. Vor allem aber würde sie gerne ihrer großen Liebe Kev näher kommen. Kev ist ein Roma, den Winnifreds Familie einst verletzt auf ihren Ländereien auffand und der seitdem als eine Art Ziehbruder bei den Hathaways lebt. Als Winnifred erfährt, dass einem Arzt in Frankreich ein bahnbrechender Durchbruch in der Behandlung von lungenschwachen Patienten gelungen ist, lässt sie der Gedanke nicht mehr los und sie reist schließlich mit ihrem Bruder Leo dorthin um sich im Sanatorium des besagten Arztes behandeln zu lassen.

Zwei Jahre vergehen- doch während Winnifred Kev zahlreiche Briefe schreibt, bekommt sie lediglich eine recht unpersönliche Nachricht von Kev zurück. Als Winnifred schließlich nach erfolgreicher Behandlung genesen nach England zurückkehrt und ihrem Ärger über Kevs Verhalten Luft machen möchte, küsst dieser Winnifred zwar äußerst verzweifelt und leidenschaftlich, macht ihr aber im nächsten Atemzug unmissverständlich klar, dass er sie nicht will. Winnifreds Herz zerbricht in tausend Scherben und schließlich wendet sie sich ihrem Arzt zu, der sie seit ihrer Behandlung in Frankreich zur Frau nehmen möchte. Doch ab diesem Zeitpunkt gerät Kev völlig außer Kontrolle…

Nachdem Cam Rohan und Amelia Hathaway bereits im ersten Teil der neuen Serie von Autorin Lisa Kleypas zueinander fanden, geht es zeitlich nun fast nahtlos weiter. Cam und Amelia sind ein glückliches Paar, doch Cam versucht weiterhin herauszufinden, was es mit der seltsamen Tätowierung auf sich hat, die nicht nur er trägt, sondern auch Kev, mit dem er außer einer Roma-Herkunft eigentlich nichts gemeinsam hat.

Außerdem ist es Cam, der den verschlossenen Kev immer wieder aus der Reserve locken möchte. Das sorgt für amüsante aber auch denkwürdige Momente in der Geschichte. Doch auch die Hauptsache, die Liebesgeschichte zwischen Win und Kev hat viel Tiefgang, ist romantisch, glaubwürdig erzählt und hat mir beim Lesen einige recht hartnäckige Tränen in die Augen getrieben.

Während es sehr oft in anderen Serienteilen so ist, dass Hauptakteure aus Vorgängerbänden höchstens noch kleinere Auftritte bekommen, wählt Lisa Kleypas in Glut der Verheißung einen anderen Weg. Sowohl Haupt und Nebenfiguren agieren stets allesamt miteinander, auch wenn der Hauptfokus der Geschichte natürlich auf Wins und Kevs Geschichte liegt.

Das sorgt für viel familiäres Flair auf vertrautem Terrain. Man bekommt als Leser schnell das Gefühl, man wäre mitten im Geschehen und ich fand es sehr schön ein zweites Mal Gast bei den Hathaways zu sein. Alle Familienmitglieder necken sich, man spürt aber praktisch in jedem Satz, wie sehr sie sich zugetan sind, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Alle Romanfiguren haben Ecken und Kanten, was sie erst richtig liebenswert macht. Auf Wins und Kevs Story war ich eigentlich am meisten gespannt, was besonders daran lag, dass Win und Kev eigentlich völlig verschiedene Charaktere sind. Während Kev für alle anderen stets mürrisch, unnahbar und zugeknöpft erscheint, auch wenn er sein Herz am rechten Fleck hat, ist es ausgerechnet Win, der es gelingt ihn mit ihrer Ruhe, ihrem liebeswerten Wesen und ihrem feinen Sinn für Humor aus der Reserve zu locken, wenn beide allein sind.

Die Autorin erzählt in kleinen Rückblenden, wie Kev einst zu den Hathaways kam und wie seine Freundschaft mit Win begann. So bekommt die Love Story zwischen den beiden ein festeres Fundament für den Leser und man begreift sehr schnell wie verzweifelt Kev Win eigentlich liebt, obwohl er es wegen der schrecklichen Erlebnisse in seiner Kindheit nicht wagt, ihr seine Liebe zu gestehen. Diese zusätzlichen tragischen Elemente sorgen dafür, dass man mit Kev und Win von Beginn an mitleidet. Wunderbar fand ich die innere Stärke von Win und dass sie nie aufgibt, egal was geschieht.

Der Roman ist von Anfang bis Ende atmosphärisch dicht, lässt sich sehr gut lesen und man kann ihn nicht einmal zwischendurch weglegen- was nicht nur an der Love Story liegt, sondern auch daran, dass man in diesem zweiten Teil endlich erfährt, was es mit der mysteriösen Tätowierung von Cam und Kev auf sich hat und es besonders zum Ende hin noch einmal sehr spannend wird, als ein Familienmitglied in Lebensgefahr gerät.

Die romantischen Liebeszenen des Romans haben viel Feuer, Leidenschaft und verdeutlichen noch einmal die verzweifelte Liebe zwischen Win und Kev.

Eigentlich habe ich bereits den ersten Teil "Pfand der Leidenschaft" mit einer 5 Sterne Wertung bewertet, da er praktisch perfekt ist, was mich jedoch nun in ein kleines Dilemma stürzt, da ich "Glut der Verheißung" noch intensiver und schöner fand. Gibt es noch eine Steigerung für perfekt?

Kurz gefasst: Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!

Veröffentlicht am 26.02.2019

In „Kuss im Morgenrot“ stimmt einfach alles

Kuss im Morgenrot
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Leo Hathaway und die Gesellschafterin der Familie Catherine Marks können sich nicht wirklich leiden. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit streiten die beiden. Während Catherine Leos Angewohnheit, zu jeder ...

Leo Hathaway und die Gesellschafterin der Familie Catherine Marks können sich nicht wirklich leiden. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit streiten die beiden. Während Catherine Leos Angewohnheit, zu jeder ernst gemeinten Bemerkung ihrerseits, ironische Entgegnungen zu machen, hasst und auch seinem legendären Ruf als Lebemann nichts abgewinnen kann, treibt Catherine, Leo, wie er meint, mit ihrer oberlehrerhaften, ernsten und humorlosen Art und ihrer altmütterlichen Optik in den Wahnsinn. Doch eines Tages will es das Schicksal, dass Leo einige interessante Entdeckungen macht. Zum einen färbt sich Catherine ihre von Natur aus wunderschönen blonden Haare, und zum anderen scheint sie Leos Schwager und Poppys Ehemann, den Hotelbesitzer Harry Ruthledge, besser zu kennen, als sie zugeben mag.

Als Leo Catherine deswegen zur Rede stellt, nachdem er sie mit Harry in vertrauter Zweisamkeit sitzen sah, gibt sie ihm gegenüber schließlich zu, dass sie Harrys Halbschwester ist. Leo ahnt instinktiv, dass da noch mehr sein muss, doch welch traurige Geschichte sich hinter Catherines Versteckspiel wirklich verbirgt, kann er noch nicht einmal im Ansatz erahnen, denn Catherine schweigt sich zunächst darüber aus.

Als Leo einen Unfall hat und Catherine Leo dabei mutig zur Seite steht, kommen sich die beiden Kampfhähne näher und stellen fest, dass sie doch mehr miteinander gemeinsam haben, als sie auf den ersten Blick dachten.

Doch Catherine, will aufgrund ihrer traurigen Vergangenheit niemals heiraten und Leo, der durch eine Erbschaftsklausel dazu gezwungen ist innerhalb des nächsten Jahres eine Frau und einen Erben vorweisen zu müssen, ansonsten fällt das Haus und der Grundbesitz an weitläufige Verwandte, rinnt langsam die Zeit davon. Da schreitet die Tochter derjenigen zur Tat, die, wenn Leo versagt, alles erben würde und bietet ihm die Hand zu einer Vernunftehe. Wie wird sich Leo entscheiden und kann er Catherine vor drohender Gefahr schützen?

Endlich, wie lange mussten Fans der Hathaway-Reihe schon auf Leos und Catherines Geschichte warten! Und nun ist es so weit, wobei meine große Erwartungshaltung auch nicht enttäuscht wurde.

Was ich auch bereits in den Vorgängerbänden so wunderbar fand, war die Tatsache, dass die Autorin den Fokus nicht nur auf ihre jeweiligen Heldenfiguren richtet, sondern dass sie auch ihren Nebenfiguren, (in dem Fall sämtlichen Hathaways und ihren Partnern) genügend Raum zur Entfaltung bietet. Alle Personen sind dabei sehr vielschichtig und völlig unterschiedlich charakterisiert worden, aber dennoch jeder auf seine Art sehr sympathisch und mit viel Charme gezeichnet. Lisa Kleypas begnügt sich in ihrer Hathaway Reihe ferner nicht damit, kurze Cameo-Auftritte für ihrer Hauptfiguren der Vorgängerbände zu schaffen, sondern integriert jede Figur der Serie, in die Folgebände, was eine Art familiäre Nähe zu allen Personen schafft und mir besonders gut gefallen hat. Nachdem bis auf die tierliebe Beatrix nun alle Hathaway-Frauen „unter der Haube“ sind, ist nun Leo an der Reihe, die Frau fürs Leben zu finden.

Man ahnte ja eigentlich bereits sehr früh, was die Autorin für ihn geplant hatte, doch toll fand ich, dass die Autorin Leo in diesem Band auch charakterlich noch mehr reifen lässt. Und einer der Gründe dafür, ist Catherine Marks. Zwischen Leo und ihr sprühen die Funken, doch die Chemie stimmt, ihre Liebesgeschichte ist sehr romantisch und die Liebeszenen sehr sexy und kleypaslike geschrieben. Man bekommt nebenher viele gemeinsame Gespräche des Heldenpaars geboten, die ihre wachsende Zuneigung füreinander untermauern und darf sich zudem auf ein Wiedersehen mit den restlichen Hathaways freuen und natürlich auch mit „Dodgers“, dem frechen Frettchen, das mir mit seinen Aktionen wieder oftmals ein fettes Grinsen entlockt hat.

In „Kuss im Morgenrot“ stimmt einfach alles: Ein wunderbares, sensibles Heldenpaar, Romantik, familiäre Wohlfühlatmosphäre und trotz Catherines wirklich sehr tragischen Hintergrundgeschichte, geht es dennoch nicht allzu schwermütig in dem Roman zu, da Leo (mit Frechheit und Humor) und Dodger (ebenfalls mit Frechheit), Catherine, jeder auf seine Weise, zu trösten vermögen. Ebenfalls sehr gelungen fand ich auch die deutsche Übersetzungsarbeit.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein wunderbarer, romantischer und unter die Haut gehender Abschluss der Hathaway Reihe. Unbedingt lesen!

Herzschlag der Nacht
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Bis auf Beatrix Hathaway sind bereits alle Familienmitglieder verheiratet und glücklich. Doch die Einzelgängerin zeigt auch nicht viel Interesse an menschlichen Zweibeinern. Ihr sind ihre Tiere bei weitem ...

Bis auf Beatrix Hathaway sind bereits alle Familienmitglieder verheiratet und glücklich. Doch die Einzelgängerin zeigt auch nicht viel Interesse an menschlichen Zweibeinern. Ihr sind ihre Tiere bei weitem lieber, denn sie haben sie bislang noch nie enttäuscht. Als sich Beatrix eines Tages mit ihrer Freundin Prudence unterhält, erzählt diese ihr, dass deren Verlobter in spe, Christopher Phelan, der sich zur Zeit als Soldat an der Front befindet, Gefallen daran findet, Prue zu schreiben. Doch die egoistische und leichtfertige Prue denkt gar nicht daran, Christoper in tröstenden Zeilen zu antworten.

Aus Mitleid springt die gutherzige Beatrix als Briefeschreiberin ein und was als eine Art freundliche Geste begann, bekommt plötzlich eine Eigendynamik, mit der Beatrix nie gerechnet hätte. Obwohl Christopher einst während eines Balles, als ihr Igel ausbüxte, über sie witzelte, verliebt sich die junge Frau in den Soldaten, in dem scheinbar mehr steckt, als sie je für möglich gehalten hätte. Der einzige Haken an der Sache ist, dass Christopher glaubt es wäre sein Prue, die ihm so unter die Haut gehende Zeilen schreibt. Als er nach dem Tod seines älteren Bruders zurückkehrt, will er Prue heiraten und ist über alle Maßen enttäuscht, als er spürt, dass Prue diese Briefe nie selbst geschrieben haben kann. Doch wer mag die unbekannte Briefeschreiberin bloß sein? Christoper macht sich auf die Suche…

Ja zugegeben, da haben uns die Verlage lange auf den letzten Teil der Reihe warten lassen- und nun kann man gleich zwischen der E-Book Version (Heyne Verlag über amazon) und der Taschenbuchausgabe (Weltbild) wählen.
Aber ich muss sagen, dass sich das Warten wahrlich gelohnt hat. Wie man es von Lisa Kleypas gewohnt ist, erzählt sie wieder einmal eine süße Liebegeschichte in dessen Mittelpunkt die quirlige Kleptomanin und Tierliebhaberin Beatrix Hathaway steht. Da Beatrix auch schon als Nebenfigur in den Vorgängerbänden eine interessante Akteurin war, war ich schon im Vorfeld sehr gespannt auf ihre eigene Story.

Doch Lisa Kleypas spricht Beatrixs Probleme gar nicht in dem Maße an, wie ich es geglaubt hatte. Stattdessen stellt sie eine weitere Eigenschaft der jungen Frau in den Fokus und zwar Beatrixs Mitgefühl mit allen möglichen Kreaturen dieser Welt. Ob Zwei- oder Vierbeiner. Zwar erinnert die Geschichte schon ein wenig an die des Cyrano de Bergerac, doch verzeiht man der Autorin diesen Einstieg gerne, denn die Briefwechsel zwischen Beatrix und Christopher gehen einfach unter die Haut. Man kann sich sehr gut in den verstörten Christopher hineinversetzen, der die Gräueltaten des Krieges sehr schlecht verdauen kann und der zunächst einfach einen Rettungsanker in Gestalt einer Person aus seinem üblichen, persönlichen Umkreis, benötigt, der ihn auf andere Gedanken bringt und von seinem Soldatenalltag fern der Heimat ablenkt.

Christopher und Beatrix haben zunächst nur eines gemeinsam. Beide sind Einzelgänger. Während dabei in Beatrixs Fall Verlustängste eine untergeordnete Rolle spielen (seitdem ihre Eltern starben, als sie noch ein kleines Kind war) stand Christopher stets im Schatten seines älteren Bruders John, der von seiner Mutter stets favorisiert wurde. Diese Zurückweisung versuchte Christopher dahingehend zu kompensieren, dass er sich fortan in alle wagemutigen Abenteuer stürzte was damit endete, dass er sich ein Offizierspatent beschaffte.

Durch die traumatischen Kriegserlebnisse gewinnt Christopher jedoch an innerer Reife und stellt plötzlich fest, dass er, nun wieder in seiner Heimat, plötzlich ganz andere Dinge vom Leben will, als zuvor. Ab dem Zeitpunkt als Beatrix und Christopher aufeinander treffen sprühen die Funken zwischen ihnen, wobei Christoper zunächst etwas befremdet reagiert, als die unkonventionelle Beatrix in Hosen vor ihm steht. Doch spätestens nachdem sie sich seinem ebenfalls vom Krieg traumatisierten Hund angenommen hat, begraben beide das Kriegsbeil.

Richtig schön und romantisch wird es, wenn Beatrix mit viel Einfühlungsvermögen versucht, Christophers seelische Pein zu lindern. Die Dialoge des Paares gehen unter die Haut und man kann sich sehr gut als Leser in beide Hauptfiguren hineinversetzen.
Obschon etwas ernstere Töne in „Herzschlag der Nacht“ angeschlagen werden, bildet dieser Roman einen wunderbaren Abschluss einer tollen Serie um die Hathaways. Die Spannungselemente gegen Ende des Romans hätten meiner Meinung gar nicht mehr sein müssen und wurden dazu auch noch recht kurz und knapp geschildert, doch dieser Kritikpunkt fällt eigentlich gar nicht ins Gewicht. Auch die Übersetzung fand ich gut und so gibt es diesmal von meiner Seite nichts zu meckern. ;)

Kurz gefasst: Ein wunderbarer, romantischer und unter die Haut gehender Abschluss der Hathaway Reihe. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Intensiver, leidenschaftlicher und wunderbarer erster Teil der Ravenel- Reihe, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte

Dem Earl ausgeliefert
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Nachdem ihr frischgebackener, aber volltrunkener und rasend wütender Ehemann bei einem Sturz vom Pferd tödlich verunglückt ist, harrt Lady Kathleen nun zusammen mit den unverheirateten Schwestern des verblichenen ...

Nachdem ihr frischgebackener, aber volltrunkener und rasend wütender Ehemann bei einem Sturz vom Pferd tödlich verunglückt ist, harrt Lady Kathleen nun zusammen mit den unverheirateten Schwestern des verblichenen Ehemanns aus auf Eversby Priory, bis der neue Besitzer und Titelträger, Devon Ravanel zusammen mit seinem Bruder Weston eintrifft. Kathleens Verständnis und ihre Freundlichkeit halten sich in Grenzen, als sie erfährt, dass Devon den baufälligen Besitz am liebsten sogleich veräußern möchte. Sich elegant aus der Affäre ziehen zu wollen, nur um schnell zurück nach London reisen zu können; dabei kein Amüsement verpassen…das passt zu Kathleens Vorstellungen über den neuen Earl, die sie sich im Vorfeld gemacht hat. Selbst wenn aller Anfang zwischen Devon und Kathleen schwer sein mag und sich beide zunächst wie die Kesselflicker streiten, lernen sie sich letztendlich zu respektieren und zu arrangieren.

Als Devon ihr mitteilt, dass er den Besitz doch nicht aufgeben will und versuchen möchte, die Pächter zu halten, freut sie sich sehr über seinen Gesinnungswandel. Doch Weston ist alles andere als begeistert von der Aussicht, seinen Bruder, hinsichtlich dieses in seinen Augen hoffnungslosen Unterfangens, unterstützen zu müssen. Dennoch, auch Weston überrascht Kathleen in den Wochen, in denen er sich an Devons Stelle um die Belange des Anwesens kümmert mit viel Arbeitseifer.

Kann es tatsächlich sein, dass die berüchtigten Ravenel Brüder, die in London als kaltherzige Lebemänner verschrien sind, gar nicht so teuflisch sind, wie ihr Ruf es ihnen angeblich bescheinigt?

Eines steht jedenfalls fest. Devon hat die Fähigkeit, Kathleen stets herausfordern zu können und seine männliche Attraktivität lässt sie keinesfalls kalt. Als er damit beginnt sie zu umwerben, ist sie jedoch verwirrt. Für eine Affäre ist sie sich viel zu schade und eine Ehe mit ihr würde er doch niemals anstreben wollen, oder?

Endlich gibt es etwas Neues von Lisa Kleypas und zwar in dem Liebesromanuntergenre, dass sie, wie ich finde, am Besten beherrscht, auch wenn ihre Ausflüge in zeitgenössische Bereiche durchaus für unterhaltsame Abwechslung sorgten. Im Historical Romance Bereich ist sie jedoch unschlagbar und so habe ich schon lange sehnsüchtig auf die Übersetzung des ersten Teils ihrer Ravenel Reihe gewartet. Um es vorweg zu nehmen. Das Warten hat sich durchaus gelohnt! In Bezug auf Intensivität und Romantik, steht „Dem Earl ausgeliefert“, anderen Romantiteln der Autorin ins Nichts nach.

Wieder einmal hat Lisa Kleypas hier einige interessante und recht unterschiedliche Haupt und Nebenfiguren geschaffen, die charismatisch geraten sind, wenn die Herren der Schöpfung auch nicht unbedingt einfache Charaktere sind. Devon und Weston und auch deren Freund, der walisische Warenhausbesitzer Rhys, sind typische Alphamännchen, die sehr bestimmend auftreten und gewisse Frauen sehr gerne in ihre Schranken weisen möchten.

Doch gottlob ist Kathleen eine sehr starke, taffe Frau, die keinem Streit aus dem Wege geht, wenn sie sich oder die ihren falsch behandelt glaubt. Und so wird man als Leser Zeuge, wie sie sich, zumeist mit Devon, einen unterhaltsamen Meinungsaustausch leistet. Unschlagbar fand ich allerdings auch die Romanpassage, in der sie Weston gehörig den Kopf wäscht. Kathleen ist eine tolle Liebesromanheldin, in die man sich sehr schnell hineindenken kann und die man genauso schnell in sein Leserherz schließt. Aber auch Devon ist vielschichtiger gestrickt, als es zunächst den Anschein hat und auch ihn mochte ich, trotz seiner zwischenzeitlichen Alphamännchen – Allüren sehr. Vor allem aber ist er, genau wie sein Bruder Weston auch, lernfähig. Die Liebesgeschichte zwischen Devon und Kathleen entwickelt sich langsam, was jedoch auch zur speziellen Situation passt, in der sich die beiden befinden und zudem müssen ja auch nebenbei noch alle anderen wichtigen Figuren eingeführt werden.

In der zweiten Hälfte des Romans bahnt sich bereits eine weitere Liebesgeschichte zwischen Helen und Rhys an, die neugierig macht, auf deren Roman. Allerdings hatte ich hier noch einige Probleme damit Rhys zu mögen und hoffe sehr, dass sich das in seiner Geschichte ändern wird.

Kurz gefasst: Intensiver, leidenschaftlicher und wunderbarer erster Teil der Ravenel- Reihe, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.