Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2019

Nicht was ich erwartet hätte, aber eine positive Überraschung

Oh, eine Pflanze!
0

Anhand des Covers bin ich von einem netten, witzigen und informativen Kinderbuch ausgegangen...das Wörtchen Sex im Klappentext habe ich wohl überlesen (wollen). Denn was wie ein Kinderbuch wirkt ... ist ...

Anhand des Covers bin ich von einem netten, witzigen und informativen Kinderbuch ausgegangen...das Wörtchen Sex im Klappentext habe ich wohl überlesen (wollen). Denn was wie ein Kinderbuch wirkt ... ist es eigentlich nicht, oder anders gesagt ... es ist ein Buch für (fast) jedes Alter.
Auf witzige, teilweise sehr unterhaltsame Weise zeigt Felix Bork die heimische Pflanzenwelt in sehr liebevollen (wenn auch nicht unbedingt detailgetreuen) Bildern. Und nebenbei lernt der Leser/Betrachter auch etwas.
So habe ich zum Beispiel gelernt, wie groß ein DinA10-Blatt ist, oder wie man sich eine Fette Henne vorzustellen hat. Okay, es gibt auch wirkliche Informationen, über Blatt- und Baumformen, Bütenfarben und die eine oder andere pflanzliche Eigenschaft.
Oh, eine Pflanze ist ein Sach/Lachbuch, das mich tatsächlich überrascht hat. Von wegen Bestimmungsbuch für Kinder ...
Und trotz all des Humors ... so unrecht hat der Autor nicht: Geh raus und schau dir die Pflanzen genau an, denn sie sind beeindruckend und wunderschön.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Köstlich

Unsterblichkeit ist auch keine Lösung
0

Ich habe eine Vorliebe für abgedrehte, skurrile Geschichten und das Goethe-Schiller-Desaster klang ganz danach. Ich habe mich auch gut unterhalten, aber ... es hätte noch abgedrehter sein können. Andererseits ...

Ich habe eine Vorliebe für abgedrehte, skurrile Geschichten und das Goethe-Schiller-Desaster klang ganz danach. Ich habe mich auch gut unterhalten, aber ... es hätte noch abgedrehter sein können. Andererseits blieb die Geschichte so zumindest einigermaßen glaubhaft ... sofern man das von einer Geschichte erwarten kann, deren Hauptpersonen über 200 Jahre alt (und dabei nicht einmal Vampire ) sind.

Nun ja, Goethe und Schiller begeben sich auf Lesereise, wobei Schiller nur Beiwerk ist (jedenfalls hätte das Goethe so) und der Roman aus Goethes Sicht erzählt wird.

Die Lesereise durch den Harz ist ziemlich anstrengend (nachdem hauptsächlich vor Schülern gelesen wird, die genauso viel Interesse am WERTHER haben, wie die Lehrer, nämlich gar keines und Goethe kaum bekannt ist ... ach ja... Anfassen lässt er sich auch nicht), außerdem hat Goethe auch noch Probleme ganz anderer Art und daran ist die Politik nicht ganz unschuldig.

Es ist sehr unterhaltsam in Goethes Gedanken Welt eindringen zu dürfen und seine Meinung über seine Deutschen (wie er uns nennt) und Schiller zu erfahren.

Vieles wird nicht erklärt, oder vorausgesetzt, so sind die beiden uralten Knacker mit der modernen Technik durchaus vertraut und warum sie unsterblich sind (und Heine beispielsweise nicht) wird auch nur unzureichend erklärt. Aber, das spielt keine große Rolle.

Man hätte Goethe auch ohne Schiller durch den Harz reisen lassen können und das Desaster ist eher von kleiner Natur.

Aber ... man muss kein Goethe- oder Schillerkenner sein, um Spaß am Lesen zu haben. Es ist gut geschrieben, sehr abwechslungsreich und manchmal hat man durchaus Mitleid mit den Klassikern

Veröffentlicht am 06.03.2019

Ein MUSS für Sherlock Holmes. Fans

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
0

Man muss kein Sherlock-Holmes-Fan sein, um das Buch zu mögen. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Werk von Arthur Conan Doyle (und auch anderen Autoren seiner Zeit), aber die Zusammenhänge werden ausreichend ...

Man muss kein Sherlock-Holmes-Fan sein, um das Buch zu mögen. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Werk von Arthur Conan Doyle (und auch anderen Autoren seiner Zeit), aber die Zusammenhänge werden ausreichend erklärt, dass auch ein Doyle-Laie den Anschluss an die Handlung(en) nicht verliert. Und vielleicht greift er danach zu einem Buch des genialen Autors ...

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete spielt in zwei Zeitebenen, die scheinbar kaum etwas mit einander zu tun haben (sieht man davon ab, dass in beiden Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes eine Rolle spielen) und beide weisen interessante Charaktere und abwechslungsreiche Wendungen in der Handlung auf.

So richtig weiß man nie, ob die (ultimativen) Vermutungen stimmen, aber natürlich klärt sich alles und auch die Verbindung der beiden Handlungsstränge wird offensichtlich.

Der Roman ist spannend geschrieben und da jede Zeit ihr eigenes Kapitel hat, wird es auch nicht unübersichtlich. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen (selbst, wenn man es bereits zu Ende gelesen hat).

Eine absolute Empfehlung für Krimifans, Freunde von Sherlock Holmes/Arthur Conan Doyle und des Viktorianischen Zeitalters.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Lesenswert und Informativ!

Die Reise unserer Gene
0

Ich würde jetzt gerne behaupten, dass ich von Archäogenetik noch nie gehört habe und das Buch diesbezüglich eine Offenbarung für mich war und mich in eine mir neues Thema eingeführt hat.
Aber … dem ist ...

Ich würde jetzt gerne behaupten, dass ich von Archäogenetik noch nie gehört habe und das Buch diesbezüglich eine Offenbarung für mich war und mich in eine mir neues Thema eingeführt hat.
Aber … dem ist nicht so. Ich habe von Archäogenetik durchaus schon gehört und bin auch oberflächlich mit der Arbeit von Svante Pääbo und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA) vertraut.
Ich will damit aber nicht sagen, dass mich das Buch gelangweilt hätte und ich alles vorher schon gewusst habe. Denn so ist es nicht. Einiges war mir bekannt aber ein Großteil der Informationen war mir neu. Und einige Kapitel fand ich (aus persönlicher Sicht) sehr spannend (obwohl das ganze Buch an sich sehr spannend und wissenschaftlich aktuell ist): Die Rolle von Haustieren (Pferden und Kühen hauptsächlich) und Krankheitserregern (diversen Bakterien wie Yersinia pestis, dem Pesterreger)
Das Buch ist wissenschaftlich so fundiert und aktuell, wie man es von einem Professor an einem Max-Planck-Institut erwarten kann. Trotzdem ist es verständlich geschrieben, so dass auch ein Laie, der von Archäogenetik keine Ahnung hat (wie vermutlich der Großteil der Leser dieses Buchs) versteht, um was es geht und auch die Entdeckungen und Erkenntnisse nachvollziehen kann. Vielleicht ist das der Zusammenarbeit mit dem Journalisten Thomas Trappe zu verdanken.

Die Reise unserer Gene ist eine Reise in unsere eigene Vergangenheit und zeit woher wir kommen und wer wir sind, bzw. wo wir unsere Verwandten finden können. Und dabei bekommt man sehr interessante unerwartete Erkenntnisse.
Migration ist kein neues Phänomen und glaubt man den Autoren des Buchs (und es fällt schwer es nicht zu tun), dann sind die Flüchtlingsströme der letzten Jahre harmlos (und vielleicht sogar genetisch bedeutungslos).

Wohin sich die Menschheit (und ihre Gene) entwickeln bleibt wohl Spekulation, aber der Blick in die Vergangenheit ist lesenswert genug.
Es zeigt woher wir kommen und was/wer wir sind (und dabei ist es egal ob Deutscher oder Europäer , mit und ohne Migrationshintergrund … denn unsere Wurzeln sind nicht immer da, wo wir sie vermuten … oder sie gerne hätten)

Veröffentlicht am 03.01.2019

Genauso gut wie die Vorgänger

Blood Destiny - Bloodmoon
0

Es geht witzig und spannend weiter, auch die Beziehung zu Corrigan scheint (endlich?) Fortschritte zu machen. Bloodmoon ist rasant wie seine Vorgänger, legt in Bezug auf Humor noch einiges dazu und auch ...

Es geht witzig und spannend weiter, auch die Beziehung zu Corrigan scheint (endlich?) Fortschritte zu machen. Bloodmoon ist rasant wie seine Vorgänger, legt in Bezug auf Humor noch einiges dazu und auch die Erotik kommt nicht zu kurz (obwohl das der Teil der Geschichte ist, den man durchaus etwas kürzen hätte können). Macks Verbindungen zu den anderen Kreaturen der Anderswelt sorgen für einige sehr unterhaltsame Szenen und ich gebe zu, dass sich Aubrey, der (ehemalige) Meistervampir zu einem meiner Lieblingscharakteren entwickelt hat (aber mehr dazu will ich nicht verraten, das müsste ich sonst als Spoileralarm. Für die Geschichte an sich ist es nicht wichtig, aber es gibt einige sehr witzige Szenen mit ihm). Bloodmoon muss sich nicht hinter den Vorgängern verstecken, die Spannung wird beibehalten, Charaktere der Vorgängerbände spielen eine mehr oder weniger wichtige Rolle und ich gebe zu, dass ich ein Fan dieser Reihe bin. Ich mag das Zusammenspiel der Personen um Mack, die Verwicklungen und neben dem erotischen Knistern auch die sarkastischen und ironischen Unterhaltungen (je nach dem wer mit wem über wen spricht).
Allerdings scheint das ganze Buch auch nur eine Art Vorgeplänkel zu sein, die (nicht ganz so ruhige) Ruhe vor dem Sturm. Denn anders als bei den Vorgängern gibt es keinen richtigen Abschluss. Der Auftrag der Dryaden war nur der Anfang, das große Gefecht (oder was auch immer) steht noch bevor …
Ich hoffe, dass Band 5 der Reihe bald in deutscher Übersetzung vorliegt. Band vier lässt zu viele Fragen offen …
Aber wer die drei Vorgänger der Reihe gelesen hat wird auch von Bloodmoon nicht enttäuscht werden. Und wer schon seit Anbeginn der Reihe auf ein Techtelmechtel zwischen Mack und Corrigan wartet … der muss das Buch lesen und selbst sehen ob er (oder sie) mit der Entwicklung dieser Beziehung zufrieden ist.