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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2019

Toller Einblick in die Bonner Republik des Jahres 1972!

Rheinblick
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Bereits Brigitte Glasers erster Roman ‚Bühlerhöhe‘ hat mich sehr begeistert und nun auch der „Rheinblick“! Diesmal entführt Brigitte Glaser uns in die Bonner Republik. Ein interessanter Kosmos, denn die ...

Bereits Brigitte Glasers erster Roman ‚Bühlerhöhe‘ hat mich sehr begeistert und nun auch der „Rheinblick“! Diesmal entführt Brigitte Glaser uns in die Bonner Republik. Ein interessanter Kosmos, denn die dörflichste Hauptstadt der Welt hatte für ausländische Diplomaten ihren ganz eigenen Reiz und auch die innerdeutschen Verhältnisse waren turbulent in den 70er Jahren. Der Roman umfasst „nur“ einen Zeitraum von knapp 3 Monaten, Ende 1972 und doch passiert so viel Willy Brandt wird Kanzler und die politischen Ämter werden neu verteilt.
Geschickt erzählt Brigitte Glaser aus zweiter Reihe was die Bonner Republik bewegte und die politischen Verhältnisse ausmacht in den 70er Jahren. Wir lernen verschiedene Charaktere kennen, die sich im Verlauf des Buches „annähern“. Ich finde die Idee den politischen Zirkus aus nächster Nähe, aber mit Abstand zu erzählen gelungen.
Gut geschrieben und mit viel Liebe zum örtlichen Detail erzählt sie diese Geschichte. Vor allem für Bonner und Kenner von Bonn ist das sicherlich eine sehr freudige Lektüre. Da ich mit Bonn nicht vertraut bin, tat ich mich etwas schwer. Sicher gibt es bei einem Besuch in Bonn dann das ein und andere Aha-Erlebnis der Örtlichkeiten. Spannend war es in die damaligen Verhältnisse und Gegebenheiten einzutauchen und die Welt von damals besser zu verstehen!

Fazit: Guter Roman für Bonn-Kenner und Politikinteressierte!

Veröffentlicht am 19.03.2019

Was gefunden ist, gehört auch mir?

Goldschatz
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Eine alte Tante stirbt, was macht man mit dem alten Bauernhaus? Man lässt der Tochter ihren Willen, die eine Studenten-WG in der Bruchbude einrichten will…es gibt noch einen alten kauzigen Nachbarn und ...

Eine alte Tante stirbt, was macht man mit dem alten Bauernhaus? Man lässt der Tochter ihren Willen, die eine Studenten-WG in der Bruchbude einrichten will…es gibt noch einen alten kauzigen Nachbarn und eine Goldschatz. Was braucht man mehr für eine schwarze Komödie!
Ich habe schon einige von Ingrid Nolls Romanen gelesen. Ihre ganz besondere Art ist es die Charaktere erst sehr naiv und unschuldig wirken zu lassen und dann passiert etwas und das „Böse“ kommt zum Vorschein. Die Figuren haben dann immer gute Gründe, warum das alles gar nicht so schlimm oder schlecht ist, was sie tun (müssen). Und eine ganz besondere Spezialität von Ingrid Noll ist der große Paukenschlag zum Schluss – ein Ätschibätsch und es kam dann doch anders als vermutet. Beim ‚Goldschatz‘ waren die Figuren wieder wunderbar ausgestaltet und man konnte sie beim Lesen förmlich wie ein Mäuschen unter dem Tisch fühlen und sich ab und an diebisch freuen. Sehr realistisch! Leider blieb der ultimative Twist am Schluss aus. Sonst waren die Enden bei Ingrid Noll meist boshafter.
Nichtsdestotrotz habe ich mich bestens unterhalten gefühlt beim Lesen, vor allem weil Ingrid Noll sprachlich die perfekte Mitte trifft zwischen einfach plätschernd und wohlformuliert. Es ist ein Pageturner der einem zum Schmunzeln bringt. Da treffen wieder die kuriosesten Personen aufeinander und es muss natürlich Reibung geben, sonst keine Unterhaltung für uns Leser*innen.

Fazit: Leichte nette Lektüre! Ich habe es in kürzester Zeit weggelesen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Kurzweilig und super für Vorschulkinder

Warum der Elefant einen Rüssel hat
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Fünf tierisch gereimte Geschichten sind hier versammelt in diesem feinen Buch, alle einst von Rudyard Kipling erdacht und nun von Elli Woollard nacherzählt und ins Deutsche übertragen von Cornelia Boese. ...

Fünf tierisch gereimte Geschichten sind hier versammelt in diesem feinen Buch, alle einst von Rudyard Kipling erdacht und nun von Elli Woollard nacherzählt und ins Deutsche übertragen von Cornelia Boese.
Es gibt je ein Tiermärchen über einen Wal, ein Kamel, ein Nashorn, ein Elefant und eine Katze. Alle sind eine Art humoristisch erhobener Zeigefinger. Witzig, aber mit Lerneffekt und wunderbar gereimt. So unangestrengt gereimt, dass es meiner Tochter zunächst nicht mal auffiel beim ersten Lesen, dass es Reime sind. Spricht für sich! Die Kombination aus phantasievoller Erzählung in sprachlich schönster Reimform hat uns bei allen Geschichten gut gefallen.
Was dieses Buch auch sehr attraktiv macht, sind die fantasievollen Illustrationen von Marta Altés. Ohne diese wäre das Buch nicht komplett. Einfach so tierisch toll! Und dann gibt es dort diese vollseitigen Illustrationen – kann es die bitte als Geschenkpapierbogen geben?
Fazit: Kurzweilig und super für Vorschulkinder, die ihre Reimphase haben!

Veröffentlicht am 22.02.2019

Ein durchgeknallter Autor

Neununddreißigneunzig
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Ein durchgeknallter Autor schafft einen durchgeknallten Protagonisten, der sich mit Koks die Nase vollzieht um sich in der Werbebranche als Held zu fühle. Ein Opfer seiner eigenen Exzesse. Eine schonungslose ...

Ein durchgeknallter Autor schafft einen durchgeknallten Protagonisten, der sich mit Koks die Nase vollzieht um sich in der Werbebranche als Held zu fühle. Ein Opfer seiner eigenen Exzesse. Eine schonungslose Abrechnung mit einer verkorksten Branche, die über das Ziel hinausgeschossen ist.
Hart, aber sehr gut geschrieben und vor allem ein Buch das wach rüttelt und nicht das Bilder der tollen Marketingbranche preist.

Veröffentlicht am 22.02.2019

vielfältig und interessant

Gebrauchsanweisung für Spanien
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Wenn man Spanien nur als Urlaubsland mit Strand wahrnimmt, ist das ein gelungener Einstieg in das "echte Spanien". Ein guter Mix an Information, so das nie Langeweile aufkommt. Mich hat nur die Überheblichkeit ...

Wenn man Spanien nur als Urlaubsland mit Strand wahrnimmt, ist das ein gelungener Einstieg in das "echte Spanien". Ein guter Mix an Information, so das nie Langeweile aufkommt. Mich hat nur die Überheblichkeit des Autors gegenüber den Deutschen gestört. Er selbst ist Deutscher und scheint ein akribischer Schreiberling zu sein, aber stellt deutsche Eigenschaften in der ersten Hälfte des Buches sehr negativ dar.
Fazit: Informationen sind vielfältig und interessant, aber der Unterton ist unschön!