Ich habe so lange auf diese Fortsetzung hingefiebert und wirklich einen kleinen Freudentanz vollzogen, als das Buch endlich bei mir ankam. Nach dem Ende vom ersten Band, das einem wirklich das Herz gebrochen und einen einfach nur sprachlos zurückgelassen hat, ist das wahrscheinlich auch sehr gut nachvollziehbar. Durch die vielen Monate, die zwischen Erscheinung des ersten und des zweiten Bands lagen, hat es ein wenig gedauert, bis ich wieder in die Geschichte hineingefunden hab. Aber diese Welt, die Bianca Iosivoni dort geschaffen hat, schafft es schnell, einen vollkommen in ihnen Bann zu ziehen.
Ich bin nach wie vor absolut begeistert von dieser magischen Welt und der unglaublichen tollen Kulisse in diesem Buch. Beim Lesen war ich so vertieft in die Geschichte, dass ich die Realität für diese Zeit voll und ganz ausgeblendet habe und wirklich das Gefühl hatte, ich wäre selbst mittendrin im Geschehen. Wie auch im ersten Band gibt es hier wieder unglaublich viel Spannung mit nervenaufreibenden und actionreichen Szenen, durch die man das Buch kaum aus der Hand legen kann. An jeder Ecke lauert eine neue Gefahr oder ein neues Geheimnis, das alles durcheinanderbringt. Zusammen mit den Charakteren begibt man sich auf eine Reise durch Schottland, auf der einen viele Überraschungen - positive wie negative - erwarten. Viele Fragen, die nach Beenden des ersten Bands noch offen waren, werden beantwortet und einige neue kommen auf. Und auch, wenn es phasenweise etwas ruhiger in diesem Buch ist, so wird es trotzdem nie langweilig oder langatmig.
Unsere Stärke lag in unseren Gefühlen. Und wenn wir mit diesen im Einklang waren, wenn wir auf uns selbst und unsere Magie vertrauten, wenn wir eins damit wurden, statt dagegen anzukämpfen, waren wir unbesiegbar.
Mein absolutes Highlight in diesem Buch war Ava, die dagegen anzukämpfen versucht, dass ihre Kräfte sie übermannen und sie in einen Elementar verwandeln. Das gesamte Buch über bekommt man einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und damit auch in ihren inneren Kampf. Beim Lesen selbst konnte ich ihre Zerrissenheit und manchmal auch ihre Verzweiflung spüren. Man verfolgt, wie ihre Magie immer stärker wird, wie sie trainiert und versucht, ihre Kräfte unter Kontrolle zu bringen und man ist dabei, wenn sie diese verliert. Während dieser ganzen Zeit wird einem als Leser / Leserin klar, was für ein starker und besonderer Charakter Ava ist. Und mit stark meine ich nicht ihre Kräfte, sondern ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Ava ist jemand, der sich für Gerechtigkeit einsetzt und alles für die Menschen tun würde, die sie liebt. Sie schreckt vor nichts und niemandem zurück, wenn es darum geht, ihre Familie, ihre Freunde oder ihre Heimat zu beschützen und sie gibt niemals auf. Und mit jeder Seite ist meine Bewunderung ihr gegenüber gewachsen.
Wir waren zu gefährlich füreinander und für unser Umfeld.
Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Lance ist wichtiger Bestandteil dieses Buches, steht aber nach wie vor nicht im Mittelpunkt. Die schönen, aber manchmal auch traurigen und herzzerreißenden Momente zwischen den beiden, geben einem beim Lesen eine kleine Auszeit von der ganzen Spannung und Action. Nachdem man im ersten Band ja mitbekommen hat, was passieren kann, wenn Ava und Lance sich nahe kommen und nicht aufpassen, ist klar, dass die beiden nicht so einfach eine Beziehung miteinander führen können. Zu groß ist die Gefahr, die dabei besteht und zu viele Verpflichtungen und Herausforderungen, denen die beiden nachgehen oder sich stellen müssen. Und auch, wenn mir das Ganze zwischen ihnen manchmal Herzschmerz bereitet, könnte ich mir diese Bücher nicht ohne dieses Knistern und die Gefühle zwischen ihnen vorstellen.
Neben Ava und Lance habe ich auch Juliana, Sloan und Reid total in mein Herz geschlossen. Jeder dieser Charaktere hat seine eigene Geschichte, die nebenher teilweise erzählt wird und an der man als Leser / Leserin teilhaben darf. Das finde ich wirklich klasse, denn ich liebe es, wenn man die Gelegenheit bekommt, Nebencharaktere näher kennenzulernen und einem ein Einblick in ihr Leben gewährt wird.
Das Ende ist, wie nicht anders zu erwarten, kaum zu ertragen, wenn man weiß, dass der dritte und letzte Band erst im September erscheint. Nach Beenden dieses Buches waren meine Gedanken und Gefühle ein einziges Chaos und auch jetzt, einen Tag später, hat sich das noch nicht wirklich geändert. Dieses Ende kam unerwartet und der Cliffhanger ist echt gemein - steigert gleichzeitig aber auch die Vorfreude auf den finalen Band der Trilogie.
Meiner Meinung nach ist "Sturmtochter - Für immer verloren" auf jeden Fall eine sehr gelungene Fortsetzung mit jeder Menge Spannung und gleichzeitig einigen schönen Momenten, die man beim Lesen genießen kann und die es einem ermöglichen, hin und wieder tief durchzuatmen. Ich habe nichts zu kritisieren, weswegen sich dieses Buch auch nicht weniger als 5 Sterne verdient hat.