Ein Mörder, der sie alle vom Übel befreien und retten soll. Eine junge Königin, aufbrausend und temperamentvoll, mit einem großen Herz. Ein Königreich, das im eisigen Treiben des Schnees zu versinken droht.
Emilio, der Wolf des Südens, ist der gefährlichste Auftragsmörder in ganz Eterna – und wartet auf seine kommende Hinrichtung. Aber das Schicksal scheint gnädig zu sein und so bieten ihm die Richter eine Alternative. Er soll die Treppen der Ewigkeit hinabsteigen und sich in einem neuen Leben, einer anderen Zeit, als würdig erweisen.
Emilio nimmt das Angebot an und findet sich in seiner persönlichen Hölle wieder – Schnee, Eiseskälte und unbarmherzige Winde. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, befindet sich seine neue Heimat außerdem im Krieg gegen dunkle Mächte. Wo ist er hier nur gelandet?
Den Start des Buches empfand ich als etwas holprig. Man wird in die Geschichte geworfen, als Emilio durch einen ziemlich merkwürdigen Zufall zum Tode verurteilt wird. Er selbst findet diesen Umstand ebenfalls komisch, aber letztendlich wird darauf gar nicht weiter eingegangen. Ich glaube, mir wäre der Einstieg leichter gefallen, wenn die Geschichte etwas langsamer aufgebaut worden wäre und man erst einmal in Ruhe den Protagonisten hätte kennenlernen können. Außerdem hätte ein plausibler Grund für seine Verhaftung, beispielsweise während eines Auftrags, eventuell für weniger Verwirrung bei mir gesorgt. Danach geht alles ziemlich schnell und ist anfangs etwas verworren. Die Treppen der Unendlichkeit konnte ich mir zum Beispiel nur schwer vorstellen und überhaupt hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht.
Nachdem Emilio schließlich in seiner neuen Zeit angekommen ist, lernt man eine Vielzahl von Charakteren kennen. Auch dort hat es einen Moment gedauert, bis ich mich endgültig an die Schreibweise der Autorin und die Struktur der Geschichte gewöhnen konnte. Bis zu dem Punkt hatte ich mich ein bisschen dazu durchringen müssen, weiter zu lesen, da anfangs nur schwer Spannung aufgebaut werden konnte. Von da an wurde es aber schließlich deutlich besser.
Auch wenn ich immer noch ab und zu über bestimmte Ausdrucksweisen gestolpert bin, konnte mich der Schreibstil der Autorin endlich mehr mitreißen und nachdem der rote Faden in der Geschichte langsam sichtbar wurde, konnte ich mich auch immer mehr für die Story begeistern.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten fiel es mir immer leichter mich in die Charaktere hineinzuversetzen.
Ab und zu empfand ich Emilio als sehr distanziert und es ist mir etwas schwerer gefallen, einen Zugang zu ihm zu finden – aber letztendlich ist er ja ein Auftragsmörder und aus diesem Grund hat sein Verhalten wiederum zu seinem Charakter gepasst. Allerdings haben mir an der ein oder anderen Stelle die Emotionen und die Tiefe gefehlt – auch bei den anderen Charakteren.
Morayns Anfeindungen gleich zu Beginn wirkten auf mich etwas erzwungen und überdramatisch. Natürlich ist sie aufbrausend und temperamentvoll, aber ein bisschen weniger wäre eventuell authentischer gewesen.
Zur eigentlichen Geschichte möchte ich gar nichts weiter sagen, außer, dass es sich in eine andere Richtung entwickelt hat, als ich ursprünglich angenommen hatte, was aber durchaus positiv war. Nach dem ersten Drittel nahm die Spannung zu und ich wollte das Buch dann auch weiter lesen.
Am besten haben mir die familiären Banden zwischen den Charakteren gefallen. Das Gemeinschaftsgefühl, die herzliche Freundschaft, die Liebe und der Zusammenhalt haben mein Herz berührt – ich liebe einfach solche Geschichten, in denen nicht nur die total komplizierte und dramatische Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern Freundschaft, Familie und Vertrauen wichtige Grundpfeiler bilden.
Die anderen Charaktere – vor allem die Wachen, die zu Freunden wurden, haben mir sehr gut gefallen und wurden schön ausgearbeitet.
Das Buch war definitiv nicht schlecht und die Grundidee hat mir auch ganz gut gefallen, allerdings ist die Geschichte in meinen Augen noch etwas ausbaufähig und hätte ein paar Seiten mehr gut vertragen können. Insgesamt vergebe ich 2,5/5 Sterne.