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Veröffentlicht am 16.12.2020

Sehr rasantes Abenteuer

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt ...

Adrian muss herausfinden, wer seine Tante entführt hat und warum. In der Stadt Arken lernt er dabei viele fantastische Wesen wie einen Troll und einen Zauberer kennen, begegnet Golems und Ghulen und erfährt eine Menge über sich selbst, seine Familie und sein magisches Potential.
Die Rahmengeschichte hat mir wirklich gut gefallen und sie bietet interessante Figuren, die aber leider etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben. Ich hätte gerne die Charaktere und Beziehungen an der ein oder anderen Stelle mehr ausgefeilt gesehen und dafür etwas Action weggelassen. Mir passiert stellenweise einfach zu viel hintereinander, ohne dass Adrian und seine Freunde darauf irgendwie emotional reagieren können. In diesen Passagen wirkte die Geschichte nur noch wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne Bezug zur eigentlichen Story. Glücklicherweise fängt sich die Geschichte aber zwischendurch immer mal wieder und dann hat sie mir auch richtig Spaß gemacht.
Wer also gerne actionreiche Fantasy liest, für den könnte das Buch genau das Richtge sein.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Ernährung wieder wertschätzen

Einfach fasten - gesünder leben
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Gesunde Ernährung ist immer ein Thema - zumindest bei mir. So bin ich vor einiger Zeit auch auf das Thema Fasten gestoßen und versuche mich seitdem im 16:8 Intervallfasten, was auch ganz gut klappt. Für ...

Gesunde Ernährung ist immer ein Thema - zumindest bei mir. So bin ich vor einiger Zeit auch auf das Thema Fasten gestoßen und versuche mich seitdem im 16:8 Intervallfasten, was auch ganz gut klappt. Für mich steht dabei die Gesundheit im Vordergrund und nicht so sehr das Abnehmen, wobei das natürlich auch ein positiver Nebeneffekt ist. In diesem Zusammenhang bin ich auf das neue Buch von Ruth und Dietmar Pfennighaus aufmerksam geworden. Das Berater-Ehepaar ist viel im naturheilkundlichen und seelsorgerlichen Bereich unterwegs und teilt in dem neuen Buch „Einfach fasten – gesünder leben“ seine persönlichen Erfahrungen zum Fasten mit uns.

Beide Autoren beschreiben zunächst, wie sie selbst zum Fasten gekommen sind und was sie daran begeistert. Hier merkt man schon, dass es ihnen um ein ganzheitliches Konzept geht und nicht nur um eine kurze Anleitung. Es geht darum, Essen wieder als etwas Besonderes wahrzunehmen und nicht als etwas, das man zwischendurch tut, ohne darüber nachzudenken.

Die Autoren folgen schwerpunktmäßig dem Fasten nach dem Buchinger-Prinzip und dem „basischen fasten“, das man eine Woche oder einen Tag lang durchführen kann. Die Fastentage werden an sich gut beschrieben, aber was mir komplett fehlt, sind jegliche Mengenangaben. Als Anfänger weiß man also nicht, wie viel man von den Lebensmitteln essen darf. Wie groß ist denn ein „großer Rohkostsalat“? Und wie viel Suppe darf ich pro Tag essen?

Dazu kommt, dass mich manche Angaben wirklich verwirrt haben: Auf der einen Seite steht, dass ich mittags Kartoffeln essen darf und eine Seite später ist es nur noch Brühe. Erst nach einigem Hin- und Herblättern habe ich den Aufbau endlich verstanden: Die Kartoffel gibt es eine Woche vor dem Fasten, die Brühe dann, wenn’s richtig losgeht. Die Struktur im Buch ist zwar da, aber optisch nicht gut gelöst, da die Zwischenüberschriften durch Kursivschrift kleiner aussehen als der Text. Außerdem sind manche Zeilenabstände (z. B. bei Aufzählungen) so groß, dass man den Überblick verliert, was jetzt wozu gehört. Zumindest habe ich das so empfunden.

Der große Pluspunkt dieses Buches ist für mich der zweite große Teil des Buches, in dem der seelsorgerliche Part in den Vordergrund tritt. Diese Abschnitte enthalten Texte, die man während des Fastens zur Ermutigung lesen kann und die zum Durchhalten motivieren. In diesem Part gibt es 20 „Schätze“ zu entdecken, die sich mit Themen wie Dankbarkeit, Gelassenheit, Entscheidungsfreiheit u. a. beschäftigen. Hier kann man auf ca. 70 Seiten während und auch außerhalb der Fastenzeit auftanken und die eigene Achtsamkeit durch viele Impulse verbessern.

Leider gab es hier die ein oder andere Bemerkung in den Texten, die mich gestört hat. Beispielsweise heißt es auf Seite 173: „Ich weiß jetzt, weshalb ich keine Krimis sehe oder lese. Mein Leben ist auch so schon spannend und abwechslungsreich genug.“. Das geht mir ein bißchen zu weit in Richtung Bevormundung und muss meiner Meinung nach nicht sein. Denn dadurch gewinnt das ansonsten gute Buch so einen Unterton, dass ich als Leser es nicht drauf habe und mir von den tollen Autoren mal eine Scheibe abschneiden kann (wobei ich wirklich nicht glaube, dass es so gemeint ist!). Aber vielleicht bin ich da auch zu empfindlich.

Im Anhang des Buches findet man noch einige Rezepte, zu denen es auch endlich Mengenangaben gibt. Dafür fehlt hier eine Portionsgröße, so dass ich nicht weiß, ob die Rezepte für eine, zwei oder vier Personen gedacht sind. Sehr schön finde ich den Abschnitt über das Fasten während der Chemotherapie, in dem Dietmar Pfennighaus seine eigenen Erfahrungen damit beschreibt. Das ist ein interessanter Hinweis für Betroffene und Angehörige.

Insgesamt bin ich ein wenig enttäuscht von diesem Fastenbuch und bin damit nicht so gut zurechtgekommen. Den einen oder anderen guten Impuls habe ich aber mitgenommen und bin mir sicher, dass viele, die vielleicht schon ein bißchen mehr Erfahrung mit dem Fasten haben, dieses Buch mögen werden.

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Veröffentlicht am 28.02.2019

Gemischte Gefühle

Das gefälschte Siegel
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In diesem Fantasyroman geht es um eine alte Schriftrolle, in der ein Dämon gefangen ist. Sie liegt gut verwahrt und von den Steinernen Wächter bewacht unter der Burg des Königs. Zumindest sah es so aus, ...

In diesem Fantasyroman geht es um eine alte Schriftrolle, in der ein Dämon gefangen ist. Sie liegt gut verwahrt und von den Steinernen Wächter bewacht unter der Burg des Königs. Zumindest sah es so aus, denn eines Tages stellt man fest, dass das Siegel nicht mehr das echte Siegel ist, sondern gefälscht wurde. Irgendjemand hat die Schriftrolle geöffnet. Niemand weiß, ob der Dämon nun freigelassen wurde oder noch in der Schriftrolle gebunden ist. Kurzerhand stellt der Prinz eine Expedition zusammen, um das gute Stück zu der einzigen Person zu bringen, die das feststellen kann: Einer Magierin der Aelfeyn. Zusammen mit einem Kunstfälscher, einem Steinernen Wächter und einer jungen Portalmagierin macht sich der Prinz auf die lange Reise in das ferne Land.

Die Geschichte beginnt spannend und stellt in verschiedenen Abschnitten die Personen vor, die die Hauptrollen spielen werden. Allesamt interessante Charaktere mit einer eigenen Geschichte, die mich von Beginn an neugierig gemacht haben. Alle haben ihre eigenen Sorgen und Probleme, die sie mit auf die Expedition nehmen. Diese an sich gute Grundvoraussetzung wird allerdings auf der wirklich langen Reise lästig. Vieles wird einfach zu oft wiederholt und erneut durchgekaut. Das Alkoholproblem des Fälschers oder die Verliebtheit der beiden anderen in den Prinzen haben mich irgendwann nur noch gelangweilt. Da habe ich ganze Passagen überflogen, bis endlich wieder was passierte.
Zudem wurden mir die Charaktere zunehmend unsympathischer. Sie werden oft aus der Sicht der anderen Gruppenmitglieder betrachtet, was zumeist nicht positiv ausfällt. Das hat sich auf mich übertragen, so dass ich am Ende keinen der Protagonisten mehr sympathisch fand.

Das ist echt schade, denn das erste Viertel des Buches ist richtig gut und auch das Ende bietet nochmal Spannung. Die Thematik um die Steinernen Wächter sowie die Idee mit der Schriftrolle haben mir total gut gefallen. Der Schreibstil ist ansprechend und lässt sich flüssig lesen. Leider hat die Geschichte mich irgendwann verloren, da die Handlung sich zu oft im Kreis dreht. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Nachfolgebände der Reihe noch einige Ideen zu bieten haben werden und es im Verlauf spannender wird.

Wer gerne Fantasy liest und nicht allzu anspruchsvoll ist, kann auf jeden Fall einen Blick in die Reihe riskieren.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Hatte mehr erwartet

Die Wahrheit über das Lügen
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Dieses Buch war ein spannendes Experiment für mich, da ich ansonsten nie Kurzgeschichten lese. Ich wollte es aber gerne einmal versuchen, da ich schon sehr viel Gutes über den Autor Benedict Wells gehört ...

Dieses Buch war ein spannendes Experiment für mich, da ich ansonsten nie Kurzgeschichten lese. Ich wollte es aber gerne einmal versuchen, da ich schon sehr viel Gutes über den Autor Benedict Wells gehört habe. Auch von ihm hatte ich bisher noch nichts gelesen. 

In "Die Wahrheit über das Lügen" hat er nun 20 Kurzgeschichten gesammelt, die sich alle irgendwie mit dem Thema Lügen beschäftigen. Schwerpunktmäßig geht es dabei um Beziehungen: Freundschaft, Feindschaft, Liebe, Familie, sich selbst zu belügen oder andere zu belügen. 

Dabei sind manche Geschichten wirklich kurios und phantasievoll. Einige davon haben mich sofort gepackt, wie "Die Wanderung" oder "Die Fliege", andere wie "Die Muse" fand ich etwas zu langweilig bzw. altbekannt. Einige Geschichten haben mich berührt und nachdenklich gemacht, wie z.B. "Hunderttausend" oder "Richard". Andere wie "Ping Pong" konnten mich dagegen gar nicht erreichen.
Die Hauptgeschichte, die den selben Titel trägt, wie das Buch, ist eine verrückte Zeitreisegeschichte über einen Filmemacher, der Star Wars klaut. Das fand ich originell, hätte sich aber in Romanform vielleicht sogar noch besser gemacht. 

Ich finde alle Geschichten sehr gut geschrieben, und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mich konnten zwar nicht alle überzeugen, aber es hat mir trotzdem Spaß gemacht, immer mal wieder zwischendurch eine Geschichte zu lesen. Teilweise hat mir etwas die Tiefe und Bindung zu den Charakteren gefehlt, aber das ist sicherlich bei Kurzgeschichten auch besonders schwierig. 

Was ich etwas schade fand, war, dass zwei Geschichten sich auf ein anderes Buch des Autors ("Vom Ende der Einsamkeit") beziehen, so dass man es vorher besser gelesen haben sollte. Man kann sie zwar auch so verstehen, aber es fehlt irgendwie was. Diese Geschichten hätten sich vielleicht besser als Zusatzkapitel in dem anderen Buch gemacht. Ich hätte dafür lieber zwei weitere eigenständige Geschichten gehabt. 

Insgesamt war ich mit dem Buch zufrieden, habe aber doch einen Tick mehr vom Autor erwartet. Trotz aller Phantasie, die er hier hineingesteckt hat, waren mir seine Ideen nicht immer neu bzw. überraschend genug. 
Das Buch lässt sich gut lesen und ist eine prima Unterhaltung für zwischendurch, aber es ist nichts, was mir nun länger im Gedächtnis bleiben wird. 

Trotz meiner Kritikpunkte eignet sich das Buch gut dazu, den Autor Benedict Wells und seinen Schreibstil näher kennen zu lernen. Es ist seine kreative Spielwiese und konnte mich auf seine Romane neugierig machen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Mit Fantasie gegen Langeweile

Ein Affe an der Angel
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Der kleine Junge Darko bezeichnet sich als Tierforscher. Sein Lieblingsbuch ist ein Tierlexikon und er hat allerhand Utensilien, die ihn bei seinen "Expeditionen" unterstützen. Nach und nach sammeln sich ...

Der kleine Junge Darko bezeichnet sich als Tierforscher. Sein Lieblingsbuch ist ein Tierlexikon und er hat allerhand Utensilien, die ihn bei seinen "Expeditionen" unterstützen. Nach und nach sammeln sich bei ihm immer mehr Tiere an, mit denen er Freundschaft schließt.

Alles beginnt damit, dass es draußen regnet und Darko beschließt, einen Regenwurm zu fangen. Doch stattdessen tummeln sich nach einiger Zeit ein Affe, ein Pelikan und ein Krokodil in seinem Zimmer. Alle geben schließlich Tipps, wie man den Regenwurm am besten fängt.

Natürlich ist uns Erwachsenen beim Lesen schnell klar, dass sich Darko durch diese Fantasie die Langeweile vertreibt. In drei kleinen Geschichten wird gezeigt, dass Darko immer dann zum Tierforscher wird, wenn er auf etwas warten muss, zum Beispiel, dass der Regen aufhört und er wieder draußen spielen kann. Oder im Stau auf der Autobahn. Oder im Wartezimmer beim Tierarzt.
Begleitet werden die kurzen Geschichten jeweils durch bunte Illustrationen, die zeigen, was Darko gerade erlebt.

Insgesamt konnte mich dieses Kinderbuch jedoch nicht überzeugen. Die Geschichten konnten mich leider nicht packen, ich fand sie eher langweilig. Mir hätte es wahrscheinlich besser gefallen, wenn Darko ein echter Tierforscher gewesen wäre, zum Beispiel in einem Zoo. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Buch Kindern vor allem wegen der schönen Bilder gefallen würde.

Meiner Ansicht nach gibt es gerade im Kinderbuch-Bereich schönere Bücher, die spannender und unterhaltsamer sind. Für mich war "Ein Affe an der Angel" leider nichts.