Profilbild von alice169

alice169

Lesejury Profi
offline

alice169 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit alice169 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ruhig erzählter und doch spannender Krimi

Nachts schweigt das Meer
0

Klappentext:

Türkisblaues Meer, sattgelbe Ginsterbüsche, majestätische Klippen – doch die Idylle auf den Scilly-Inseln trügt …

Detective Inspector Ben Kitto wollte bei seiner Rückkehr auf die Scilly-Inseln ...

Klappentext:

Türkisblaues Meer, sattgelbe Ginsterbüsche, majestätische Klippen – doch die Idylle auf den Scilly-Inseln trügt …

Detective Inspector Ben Kitto wollte bei seiner Rückkehr auf die Scilly-Inseln vor Cornwall eigentlich nur eines: zur Ruhe kommen. Seinem Onkel beim Bootsbau helfen, sich vom Inselwind den Kopf freipusten und London hinter sich lassen. Soweit der Plan. Doch bereits bei der Ankunft auf seiner Heimatinsel Bryher wird die 16-jährige Laura Trescothick vermisst und kurz darauf ermordet aufgefunden. Ben meldet sich freiwillig, die Ermittlungen zu übernehmen, aber bald hat er mehr Verdächtige, als ihm lieb ist. Darunter auch Menschen, die er sein Leben lang kennt und die ihm viel bedeuten. Denn in der kleinen Inselgemeinschaft auf Bryher gibt es dunkle Geheimnisse. Und der Täter kann jederzeit erneut zuschlagen.

Dieser Krimi spielt auf einen der vielen kleinen Scilly-Inseln, auf Bryher. Dort wohnen gerade mal knapp 100 Menschen die sich ihr ganzes Leben lang kennen und jeder weiß über alles Bescheid. Im Laufe des Buches erfahren wir aber doch einige Geheimnisse...
Ben Kitto hat mit 18 Bryher verlassen und wurde Polizist in London. Ein tragisches Ereignis lässt in die Ruhe auf der Insel suchen,er will dort abschalten und wieder zu sich finden. Doch der Mord an Laura lässt ihn diese Pläne über den Haufen werfen.
Die Geschichte wird ruhig aber doch sehr spannend erzählt und die Autorin schafft es sehr geschickt,dass der Mörder nicht allzu schnell von uns als Leser entlarvt wird. Sie schafft es das raue Klima der Inseln zu transportieren und man sieht sich mit Ben zusammen über Bryher laufen.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt was für einen Krimi ja eher ungewöhnlich ist aber hier sehr gut funktioniert da man nahe an Ben und seinen Überlegungen dran ist.
Die Auflösung ist ein echter Knaller und lässt einen teils doch betroffen zurück.

Ein tolles Buch auf dessen Fortsetzung ich mich schon jetzt sehr freue!

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannend,amüsant und sehr jazzig

Murder Swing
0

Inhalt:

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute ...

Inhalt:

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.

Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun? Zu allem Überfluss hat unser Detektiv bald auch noch die »Aryian Twins« Heinz und Heidi an der Hacke, zwei ziemlich extravagante Killer …

Ich muss gestehen,dass ich mich mit den ersten 50-70 Seiten des Buches echt schwer getan habe. So viele fremde Begriffe aus dem Jazz, der Welt des Vinyls, den Musikern. Ich dachte kurz,dass es nichts wird mit diesem Buch und mir. Aber dann wurde es so spannend,rasant,amüsant und fluffig,dass ich es innerhalb von 2 Tagen verputzt habe.
Das Buch ist unterteilt in A-Seite und B-Seite- sprich Vorder-und Rückseite einer LP. Die A-Seite beschäftigt sich mit der Suche unseres Vinyldetektivs (dessen wahren Namen wir nie erfahren) nach der mysteriösen LP und die B-Seite mit der Lösung der Geheimnisse die diese umgibt.
Der Vinyldetektiv ist ein echter Nerd aber er scheint auch durchaus attraktiv zu sein,da die wunderschönen Mädels im Buch schon auf ihn abfahren. Er ist strukturiert und doch chaotisch, hat zwei sehr süße Katzenmädchen und ist ein absoluter Kaffee-Junkie. Und er liebt Vinyl und Jazz- wer hätte das gedacht?

Er wächst innerhalb des Buches über sich hinaus, wird mutiger. Ganz besonders mag ich seine Ironie.

Auch die anderen Figuren haben mir ausnahmslos gefallen und besonders Nevada hat es mir angetan. Dieses toughe Modepüppchen, dass Ironie und Sarkasmus genauso liebt wie Mode und Kaffee. Außerdem hat sie ein Herz für die zwei Katzenmädchen des Vinyldetektivs mit denen sie auf sehr amüsante Art spricht und dies amüsanterweise auch beim Liebesspiel tut. Ich habe noch nie eine unerotischere aber lustigere Sexszene gelesen.

Ich war kurz geneigt für den holprigen Start einen Stern abzuziehen aber da mir der Rest des Buches so gut gefallen hat habe ich beschlossen dies außen vorzulassen. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer!

Veröffentlicht am 07.03.2019

Thies in Hamburg- Ob das gut geht?

Mörder mögen keine Matjes
0

Thies´Tochter Tadje findet einen angespülten Frachtcontainer gefüllt mit Elektroschrott und einem Toten. Die Reederei zu dem der Container gehört hat seinen Sitz in Hamburg. Thies bleibt also nichts anderes ...

Thies´Tochter Tadje findet einen angespülten Frachtcontainer gefüllt mit Elektroschrott und einem Toten. Die Reederei zu dem der Container gehört hat seinen Sitz in Hamburg. Thies bleibt also nichts anderes übrig als diesmal in der Hansestadt zu ermitteln. Natürlich sind auch die anderen Fredenbüller mit von der Partie und auch Nicole, inzwischen Kommissarin bei der Mordkommission in Hamburg, ist wieder mit von der Partie.

Krischan Koch schafft mit seinen Büchern rund um die Fredenbüller etwas wozu nicht jeder seiner Kollegen fähig ist. Er schreibt witzig und symphatisch,verliert dabei aber den Kriminalfall nie aus den Augen. Wir rätseln mit,lachen mit,freuen uns über ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Er lockt uns auf falsche Fährte und scheut sich nicht davor- trotz aller Leichtigkeit- auch brisante und hochaktuelle Themen anzufassen.
Thies muss dieses Mal einiges einstecken,lässt sich jedoch nicht beirren und bleibt einfach unser Thies. Der seinen Job ernst nimmt,helfen und aufklären möchte und seine gelegentliche Naivität ist einfach so liebenswert.

Ich freue mich schon auf den nächsten Fall! Und bis dahin überlege ich mir jetzt erst einmal wo zur Hölle ich im tiefsten Hessen jetzt ein Matjes-Brötchen herbekomme.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Spannend, clever, intrigenreich und einfach anders

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
1

Inhalt:

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...

Inhalt:

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Für mich ist dieses Buch mein bisheriges Highlight 2019! Die Figuren,die Welt in der alles spielt,das Setting der Himmelsstadt und die völlig kitsch-und schmalzfreie Geschichte haben mich begeistert!
Ophelia ist eine schüchterne junge Dame die sich unversehens in einem Geflecht aus Intrigen und Lügen wiederfindet. Sie weiß bald nicht mehr wem sie vertrauen kann und wem nicht und hat natürlich große Schwierigkeiten den Durchblick zu erringen und zu behalten. Sie ist keine Protagonistin wie wir sie inzwischen zu Tausenden aus anderen Fantasybüchern kennen- sie ist nicht tough. Nicht schlagfertig. Sie schmachtet ihren Verlobten nicht an nur weil er gut aussieht und grüne Augen hat (und HEY! Er hat gar KEINE grünen Augen! Olé olé olé olé!). Verzeiht ihm nicht Unverschämtheiten nur... weil eben. Sie tut sich schwer sich zu behaupten,kann es aber wenn es Not tut. Kurz: ich mag das Mädel!
Thorn ist ein Stoffel vor dem Herrn. Wir reden hier aber nicht vom typischen Bad boy-Getue sondern er ist wirklich unnahbar,lässt einen kaum einen Blick hinter seine harte Schale werfen. Und selbst wenn ist auch dies so ungelenk und kühl,dass er schwer zu begreifen ist. Ich bin wirklich gespannt wie sich seine Figur in den Folgebänden entwicklen wird!
Auch die anderen Nebenfiguren sind schillernd, lustig, vielschichtig und - ehrlich gesagt- teils ziemlich ätzend. Bei diversen Intrigen stehen einem teilweise die Haare zu Berge und man ist genauso empört wie Ophelia.

2 Dinge noch als "Warnung":

1. Der Vergleich mit Harry Potter ist eine selten dämliche Idee vom Marketing. Diese Reihen sind nicht miteinander zu vergleichen,nicht mal mit viel gutem Willen. Ich weiß auch nicht was das immer soll. Kann man sich denn bei der Werbung für ein Buch nicht mal einfach auf die Stärken des Buches stützen anstatt es sogar abzuwerten in dem ich dafür eine andere Reihe missbrauche? Wie man an anderen Rezensionen sieht führt das ja sogar zu schlechteren Bewertungen von Lesern die das Buch zwar mögen aber durch die enttäuschte Erwartung Punkte abziehen was an sich nicht gerecht ist.

2. Auch wenn die Inhaltsangabe es vermuten lässt: dies ist keine Romantasyschmonzette! Wer die typische "Bad Boy mit grünen Augen der nach Vanillekerze riecht verdreht leicht doofer 17-jährigen sämtliche Gehirnwindungen dermaßen dass sie auch wenn sie nicht wirklich will doch noch nach 100maliger Ablehnung an seinem Ohrläppchen knabbert"- Geschichten liebt ist hier völlig falsch. Davon gibt es hier nicht einmal einen Hauch.

Mich hat genau diese völlig andere Geschichte total begeistert und ich kann die weiteren Teile kaum erwarten!

Veröffentlicht am 10.12.2018

Wunderbar bezauberndes Winterhaus

Winterhaus
0

Die 11jährige Elisabeth, Waise die bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt, wird unverhofft von diesen in den Winterferien in das winterliche Hotel Winterhaus geschickt. Seltsam,wo ihre Verwandten doch sonst ...

Die 11jährige Elisabeth, Waise die bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt, wird unverhofft von diesen in den Winterferien in das winterliche Hotel Winterhaus geschickt. Seltsam,wo ihre Verwandten doch sonst jeden Cent umdrehen müssen... Winterhaus begeistert Elisabeth jedoch schon recht bald im wahrsten Sinne des Wortes und das Mädchen das in ihrem Leben bisher wenig Liebe erfahren hat triftt auf viele liebenswerte Menschen. Doch es geschehen seltsame Dinge in Winterhaus und sie scheinen im direkten Zusammenhang mit Elisabeth´Auftauchen dort zu stehen. Doch Elisabeth, die Rätsel jeglicher Art liebt wird auch diese -zusammen mit ihrem neuen Freund Freddy- bald knacken!

Das Cover hat mich direkt neugierig gemacht, man erwartet sofort eine spannende,skurrile und etwas verrückte Geschichte á la "Lemony Snicket". Einfach mal etwas anderes. Und ich wurde nicht enttäuscht! Winterhaus bezaubert durch ein wundervolles Setting, ein Ort an dem man selbst einmal gerne Urlaub machen würde und durch die 13 Stockwerke und die riesige Bibliothek streifen möchte.
Begeistert haben mich die vielen Rätsel die Elisabeth so liebt und versucht zu lösen und die auch ständig ihren Weg kreuzen.
Und dann die Magie die über allem liegt!

Ich würde das Buch jungen Lesern ab 10 ans Herz legen, unter diesem Alter könnten die im Buch enthaltenen Rätsel eventuell noch zu anspruchsvoll und damit unverständlich sein. Auch ist das Buch zum Ende hin etwas gruselig.

Ben Guterson hat eine wundervolle Art zu erzählen,auch ohne die vielen schönen Illustrationen im Buch konnte ich Winterhaus vor meinem inneren Auge glänzen sehen,den Mondsee leuchten und die Bibliothek beeindrucken. Und die Flunschen...mmmh... die konnte ich schmecken. Njom njom...

Ich kann Winterhaus uneingeschränkt allen empfehlen,auch allen Junggebliebenen (ich bin 39), die auf der Suche nach etwas Magie in ihrem Leben sind. Ich hoffe,dass ich das Winterhaus sehr bald wieder besuchen darf!