Ein anderer Ansatz
Johann Hari leidet jahrelang an Depressionen. Trotz der Behandlung mit Antidepressiva gibt es immer wieder Phasen, in denen es ihm schlecht geht, und er beginnt die Therapie zu hinterfragen.
Aus meiner ...
Johann Hari leidet jahrelang an Depressionen. Trotz der Behandlung mit Antidepressiva gibt es immer wieder Phasen, in denen es ihm schlecht geht, und er beginnt die Therapie zu hinterfragen.
Aus meiner Sicht ist es dem Autoren gelungen, ein unheimlich interessantes Buch zu schreiben, das sowohl Erfahrungsbericht als auch echte sachliche Aufarbeitung des Themas ist. Ich bin selbst nicht von Depressionen betroffen, daher war für mich vieles neu, aber umso interessanter. Die Zahlen gerade aus Deutschland haben mich gleich zu Beginn schockiert und es scheint in der Tat notwendig zu sein, dass wir etwas Grundlegendes ändern. Betonen möchte ich, dass Johann Hari es schafft, obwohl er selbst Betroffener ist, genügend Abstand zum Thema aufzubauen, um sich diesem wieder neutral zu nähern. Er beginnt das Buch mit seinen Erfahrungen, geht dann der Ursache von Depressionen abseits gängiger Erklärungsversuche auf den Grund und bietet im letzten Teil Lösungsvorschläge.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass der Untertitel den Eindruck vermitteln könnte, dass das Buch jedem Betroffenen helfen kann und es jeder selbst in der Hand hat, sich zu helfen. Die Absolutheit der Aussage (wahre Ursachen, unerwartete Lösungen) finde ich nicht optimal.
Ich für mich habe in diesem Buch einiges gelernt, Denkanstöße erhalten und fand es wie erwähnt interessant und gut zu lesen.