Cover-Bild Ein schwerer Fall von Liebe
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423217781
Anne-Sophie Lunding

Ein schwerer Fall von Liebe

Roman
Kerstin Schöps (Übersetzer)

»Eine schlechte Pizza ist besser als gar keine Pizza.«

Elvira Gregersen ist 39 Jahre alt, bringt 148 Kilo auf die Waage und arbeitet am Empfang eines Bordells. Davon darf allerdings das Jobcenter nichts wissen, denn offiziell ist sie arbeitslos. Obwohl es das Leben wahrlich nicht gut mit ihr meint, meistert sie ihr Schicksal – mit einer guten Portion Selbstironie und ohne ein Wort des Jammerns. Bewaffnet mit Pizza und buntem Nagellack trotzt Elvira allen Widrigkeiten. Als Henry auf der Bildfläche erscheint, fängt ihre dicke Schale sogar an, ein wenig zu bröckeln. Und zum Vorschein kommt: Elviras riesengroßes Herz.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei EvaG in einem Regal.
  • EvaG hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Viel mehr als nur eine banale Liebesgeschichte...

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Elvira ist mit ihrem Zwillingsbruder Sixten und dessen Freund Koster eng befreundet. Nur leider hatten sie es während ihrer Kinderheit und Jugend nicht leicht. Mittlerweile ist Elvira 39 Jahre alt und ...

Elvira ist mit ihrem Zwillingsbruder Sixten und dessen Freund Koster eng befreundet. Nur leider hatten sie es während ihrer Kinderheit und Jugend nicht leicht. Mittlerweile ist Elvira 39 Jahre alt und wiegt 147kg. Sie ist Sozialhilfeempfängerin und wünscht sich nichts mehr, als endlich in die Erwerbsminderungsrente zu fallen. Doch das Amt macht es ihr nicht leicht und denkt sich immer weitere Maßnahmen aus, um sie wieder ins Berufsleben zu bringen. Allerdings hat Elvira ihren Aquariumsblick, mit dem sie alle bedenkt, die sie nicht zu ihrem Ziel bringen wollen. Es ist aber nicht so, als arbeitet sie nicht, denn sie arbeitet häufig nachts im Kellerbordell von Koster, aber schwarz, genauso inoffiziell, wie das Bordell selbst ist. Sixten ist auch alles andere als glücklich mit seinem Leben, denn er lebt nur noch von Schuss zu Schuss, bestiehlt sogar seine Schwester und hat immer Geldprobleme.

Anne-Sophie Lunding hat hier einen sehr ernsten Roman geschrieben mit den Hauptthemen Kindesmissbrauch, Prostitution und Drogenabhängigkeit. Alles nicht allzu leichte Kost. Die Sprache ist gut zu lesen und passt zu den Themen, denn es wird nichts ins lächgerliche gezogen oder ähnliches.

Als ich mit dem Buch begonnen habe, habe ich mir etwas komplett anderes erwartet, vorallem weil das Cover und der Klappentext nicht auf die ernsten Kernthemen schließen lassen. Das hat mich sehr irritiert, da ich mich auf eine lockere und lustige Liebesgeschichte eingestellt habe. Da muss der Verlag meiner Meinung nach unbedingt etwas verändern! Ansonsten war ich positiv überrascht, wie die Autorin die Themen behandelt hat.

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Veröffentlicht am 01.03.2019

Wenn Cover und Klappentext nicht zum Inhalt passen

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Elvira ist eine wirklich nette Person. OK, sie ist mit ihren knapp 150 kg etwas dicker als es auf Dauer gut ist und wehrt sich beim Jobcenter gegen alle Maßnahmen, die sie ihr verordnen, aber sie hat immer ...

Elvira ist eine wirklich nette Person. OK, sie ist mit ihren knapp 150 kg etwas dicker als es auf Dauer gut ist und wehrt sich beim Jobcenter gegen alle Maßnahmen, die sie ihr verordnen, aber sie hat immer ein Lächeln auf den Lippen und ist höflich zu ihren Mitmenschen. Außerdem geht sie ja arbeiten, aber eben schwarz, meist nachts, im Bordell. Dort putzt sie und passt auf die Mädchen auf. Außerdem hilft sie immer wieder ihrem Zwillingsbruder aus, wenn er Geld für den nächsten Schuss braucht und bezahlt seine Schulden. Sie hat immer etwas zu Essen für ihn da und saubere Kleidung. Schließlich haben sie nur noch sich. Ihre Mutter ist früh gestorben, sie wurden von einer Pflegefamilie zur nächsten durchgereicht, bis sie in einer betreuten WG landeten. Neben ihrem Bruder gibt es noch Køster, dessen ehemals besten Freund, der ihr diesen Job gegeben hat. Køster ist Polizist und betreibt das Bordell nebenher. Und er ist ja auch viel netter zu den Mädchen als andere Zuhälter, lässt ihnen den größten Teil ihrer Einnahmen. Sagt er. Und Elvira glaubt ihm. Bis eines der Mädchen, Candy, von einem Tag auf den anderen verschwindet und Køster sie bittet, sie zu finden. Und die gutgläubige Elvira macht, worum er sie bittet ...

Elvira tat mir unsagbar leid. Sie ist nicht dumm, aber sie stellt sich gern so. Nur nicht auffallen. Sie kümmert sich wirklich aufopferungsvoll um ihren Bruder, gibt fast ihr ganzes (Schwarz-)Geld für ihn aus. Aber sie versteckt sie sich hinter ihrem Gewicht, verarbeitet sämtliche Emotionen mit Essen. Bis sie Candys Stammfreier Henry kennenlernt. Henry ist genau so einsam wie sie. Sie kommen sich näher und er bricht ihre Schale auf. Erstmals fasst sie Vertrauen und erzählt jemandem, warum sie so geworden ist wie sie ist.

Nie, wirklich noch nie, ist mir eine Rezension so schwer gefallen wie die zu diesem Buch. Was erwartet ihr, wenn ihr euch das Cover anseht und den Klappentext durchlest? Ich hatte mich auf eine ungewöhnliche Liebesgeschichte gefreut. Mir war klar, dass es dabei am Rande auch um Prostitution geht, aber es klang doch alles eher leicht, locker und vor allem humorvoll. Stattdessen geht es um Kindesmissbrauch, Zwangsprostitution und Drogenmissbrauch. Eine Geschichte, die mich bis an meine Grenzen gebracht hat. Mehr als einmal wollte ich sie abbrechen, und habe sie am Ende doch ausgelesen. Nicht dass ihr denkt, sie wäre schlecht geschrieben. Nein das ist sie nicht. Sie ist wirklich gut, wenn man sich auf dieses Thema einlässt. Mein Problem war nur, dass ich etwas komplett anderes erwartet hatte und mir nie ein Buch zu diesen Themen ausgesucht hätte. Und lächeln oder gar lachen konnte ich bei diesen schweren Themen leider auch nicht.