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Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein kleiner Herzensbrecher namens Nepomuk

Ein kleiner Herzensbrecher namens Nepomuk
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Ein kleiner Herzensbrecher namens Nepomuk, von Diana Hochgräfe

Cover:
Das Cover strahlt für mich pure Lebensfreude aus, von der wir dann auch im Büchlein lesen.

Inhalt:
Es gibt drei größere Abschnitte.
Zuerst ...

Ein kleiner Herzensbrecher namens Nepomuk, von Diana Hochgräfe

Cover:
Das Cover strahlt für mich pure Lebensfreude aus, von der wir dann auch im Büchlein lesen.

Inhalt:
Es gibt drei größere Abschnitte.
Zuerst erzählt Nepomuk aus seiner Sicht wie er die Welt um sich sieht und erlebt.
Der nächste Abschnitt besteht aus vielen kleinen und feinen Lebensweisheiten, auch aus der Sicht von Nepomuk.
Zum Schluss hat noch Frauchen das Wort.

Meine Meinung:
Ein kleinen und feines Büchlein, für alle Tierliebhaber und Personen die sich vielleicht hat ein bisschen besser in Tiere hineinversetzen möchten.
Dabei erzählt Nepomuk so herzlich und warmherzig, dass ihm das Herz des Lesers (und evtl. auch der Kinder denen man vorliest – denn dieses Büchlein lässt sich schlecht auf eine Alter eingrenzen) ganz einfach zufliegt.

Die Lebensweisheiten, sind zwar irgendwie allgemein bekannt. Aber es ist vermutlich gut diese sich immer wieder vorzuhalten und sich immer mal wieder die ein oder andere bewusst zu machen und auch umzusetzen.
Wenn dies auch nicht immer einfach ist und oftmals vielleicht auch gar nicht geht.

Als Frauchen zu Wort kommt, werden auch kurz ernstere Themen angesprochen, sowie Situationen, die mit den Haustieren auch nicht so einfach sind und zu Sorgen Anlass geben könnten. Dieser Teil wird auf Anregung, für die nächste Auflage noch überarbeitet.

Mein Fazit:
Mit seinen 100 Seiten ist das Büchlein eindeutig zu dünn, ich hätte gerne mehr von Nepomuk gelesen.
Nepomuk erzählt herzlich und warm und zauberte mir öfter ein Schmunzeln ins Gesicht.
Von mir 3,5 Sterne, die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Die Fliedertochter

Die Fliedertochter
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Die Fliedertochter, von Teresa Simon


Cover:
Wieder so schon romantisch und mit hohem Wiedererkennungswert.

Inhalt:
Eine geheimnisvolle Schneekugel.
Das alte Tagebuch einer starken Frau.
Eine Liebe, ...

Die Fliedertochter, von Teresa Simon


Cover:
Wieder so schon romantisch und mit hohem Wiedererkennungswert.

Inhalt:
Eine geheimnisvolle Schneekugel.
Das alte Tagebuch einer starken Frau.
Eine Liebe, die nicht ausgelebt werden konnte.

Berlin 2018:
Paulina wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück (Tagebuch) abzuholen. Da Paulina selber gerade in einer Liebeskrise steckt, nimmt sie diesen Auftrag gerne an um für sich eine Auszeit zu haben.

Berlin 1936:
Hier beginnt das Tagebuch.
Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Kariere. Doch als Jüdin fühlt sie sich in Berlin nicht mehr sicher, zumal Dr. Joseph Goebbels, ein Auge auf sie geworfen hat.
Sie verlässt Berlin und ihre geliebten Großeltern um in Wien neu durchzustarten. Dort verliebt sie sich in den charismatischen Bela Król und der Himmel hängt für sie voller Geigen.
Aber als die „Braune Macht“ auch in Wien angekommen ist, ist Luzie ihres Lebens nicht mehr sicher und lernt die Hölle auf Erden kennen.

Meine Meinung:
Hier werden quasi mehrere Geschichten erzählt und miteinander verbunden.
Luzie aus der Vergangenheit, dann die der Seniorin Antonia, die „jüngste“ Paulina und auch Paulinas Mutter Simone, hat ihre eigene Geschichte

Die Tagebucheinträge werden durch weitere Beiträge zur Vergangenheit ergänzt, so dass wir als Leser völlig in die damalige Zeit versinken können und uns Luzie ganz nahe fühlen. Somit bangen und leiden wir hautnah mit ihr, was mir öfters Tränen in die Augen getrieben hat und ich tief durchatmen musste.
Es ist unglaublich was die Menschen damals erdulden mussten.
Doch zum Glück gibt es auch hier die wenigen „Engel in der Hölle“.

Die Gegenwart konnte ich nicht immer nachvollziehen. Hier konnte ich einiges nicht verstehen und nicht nachvollziehen. Bei manchem dachte ich: so handelt man doch nicht.
Aber das ist nur meine Meinung.

Einen ganz besonders schönen Satz aus dem Buch möchte ich hier noch zitieren:
Es gibt immer ein Stück Himmel, um den Kopf zu hebe

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht.
Die Vorgängerromane, Die Frauen der Rosenvilla, Die Holunderschwestern und Die Oleanderfrauen , alle unabhängig und in sich abgeschlossen, kann ich nur empfehlen.

Mein Fazit:
Die Gegenwart konnte mich nicht ganz überzeugen.
Aber die Geschichte um Luzie ist so herzergreifend, romantisch, tragisch, grausam und bittersüß, dass Tränen fließen und ich beim Lesen in eine andere Welt entschwebe.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Mischling, von Affinity Konar

Mischling
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Mischling, von Affinity Konar

Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.

Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia ...

Mischling, von Affinity Konar

Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.

Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia und Perle, die Ende 1844 nach Auschwitz deportiert werden und dort von Mengele (ich werde ihn nicht Doktor oder Arzt nennen) für seine grausamen Forschungen entdeckt werden.
In seinem „Zoo“ kämpfen sie nun um ihr Überleben.

Die Geschichte ist einfach herzzerreißend, grausam und brutal, ich konnte mehrere Male einfach nicht mehr durchatmen.

Mit dem Schreibstil bin ich aber nicht gut zurechtgekommen.

Ich kann natürlich nicht nachempfinden wie sich 12jährige in dieser Hölle gefühlt haben, wie sie gedacht und gehandelt haben.
Klar können sich Kinder in Phantasien retten:
Aber mir ist das Ganze zu überzogen, zu vergeistigt, dadurch zu konfus. Ich kann der Handlung teilweise nicht folgen, zu abgehoben, oft werden Handlungen auch nur angedeutet und es gibt viele Cliffhänger .
Es wird ja einmal aus der Sicht von Perle, dann wieder aus der von Stasia erzählt, aber es gibt Lücken, die nicht gefüllt werden.
Mir erscheint ihre Sicht- und Handlungsweise zu sehr von unserem heutigen Wissen geprägt, zu vergeistigt, deshalb erscheint mir ihr Handeln und Denken oft so unglaubwürdig. Wie sollen die 12jähringen innerhalb von wenigen Tagen alles durchschaut haben und Mengele manipuliert haben wollen?
Einmal so klug und weitsichtig, dann so naiv und kurzsichtig?

Zwei Zitate zum Schreibstil:
--Die Erkenntnis, dass ein Teil von einem selbst wider Willen für den Rest des Lebens jemand begleitet, den man hasst, ist schmerzlich. Sie wissen vielleicht wovon ich spreche- kann sein, dass sich jemand an Sie erinnert, während Sie lieber vergessen wären. Ich kann nur für mich sprechen: In diesem Moment begriff ich, dass wir immer miteinander verbunden waren.

--Als der Wind die Feder davontrug, wimmerte Baby. Sein Wimmern war nicht nur Ausdruck von Trauer, sondern auch Verhandlungstaktik: Es feilschte mit mir. Es wollte von mir als echter Mensch gesehen werden und spürte, dass ich Trauer mehr respektierte als alles andere. Das war ein schlauer Plan, hochentwickelt für ein Neugeborenes, aber abgebrüht, wie ich war, konnte es mich damit nicht beeindrucken.

Mein Fazit:
Der Inhalt des Buches ist die grausame Geschichte von Auschwitz und dem menschenverachtenden Mengele.
Diese Geschichte kann nicht oft genug erzählt werden, damit sie nie vergessen wird und so etwas nie wieder passieren kann.

Mit dem Schreibstil, in seiner ausschweifenden, so krampfhaft lyrischen, ins fabulierende gehenden Art bin ich nicht gut klar gekommen.
Für den Schreibstil ziehe ich einen Stern (Bauchgefühl vielleicht sogar mehr) ab. Also 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Das namenlose Mädchen

Das namenlose Mädchen
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Das namenlose Mädchen, von Jacqueline Sheehan

Cover:
Es drückt Angst aus. Passt!

Inhalt:
An einer abgelegenen Straße wir ein fünfjähriges Mädchen, mit blutigen Kleidern gefunden. Das Blut ist nicht von ...

Das namenlose Mädchen, von Jacqueline Sheehan

Cover:
Es drückt Angst aus. Passt!

Inhalt:
An einer abgelegenen Straße wir ein fünfjähriges Mädchen, mit blutigen Kleidern gefunden. Das Blut ist nicht von ihr. In der Nähe werden in einem Haus drei Leichen entdeckt, doch keine ist mit dem Kind verwandt.

Für Dalia Lamont, wird es ihr letzter Fall.
Sie arbeitet in einer Einrichtung für Pflegekinder und hat schon gekündigt um mit ihrer Schwester ein Café zu eröffnen, da ihr die Schicksale der Kinder zu sehr zusetzen.

Dieser neue Fall bringt sie nun wieder an ihre Grenzen und reicht weit in ihr persönliches Leben, reißt alte Wunden wieder auf, so dass sie sogar dem Tod ins Auge blicken muss….

Mein Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Der Einstig sehr gut, die Protagonisten werden nach und nach vorgestellt und die Charaktere sind sehr individuell und gut beschrieben. Die Geschichte entwickelt sich kontinuierlich und die Emotionen und die Spannung werden sehr gut aufgebaut.
Neben der schwierigen Suche nach der Mutter (da das kleine Mädchen kaum etwas erzählt), ist auch das Privatleben von Dalia gerade nicht einfach, und hier werden die Verwicklungen und Überschneidungen (auch aus der Vergangenheit) gut miteinander verbunden.
Doch irgendwann in der Mitte, beginnt sich alles irgendwie nur noch im Kreis zu drehen. Alles wird immer und immer wieder wiederholt.
Am Ende wird es dann noch gefährlich.

Autorin:
Sie lebt in der Nähe von Northampton in Massachusetts und arbeitet auch als Psychologin und leitet Schreibseminare.

Mein Fazit:
Eine spannende und auch zu Herzen gehende Story, die in der Mitte so ihre Schwächen hat.
Von mir 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 25.01.2019

Allee unserer Träume

Allee unserer Träume
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Allee unserer Träume, von Ulrike Gerold u. Wolfram Hänel

Cover:
Passt absolut gut zum Buch.

Inhalt:
Der Lebensweg der jungen Architektin Ilse in den Nachkriegsjahren, spiel hauptsächlich in Berlin.
Für ...

Allee unserer Träume, von Ulrike Gerold u. Wolfram Hänel

Cover:
Passt absolut gut zum Buch.

Inhalt:
Der Lebensweg der jungen Architektin Ilse in den Nachkriegsjahren, spiel hauptsächlich in Berlin.
Für ihren Traum, des Wiederaufbaus, und speziell der Karl-Marx-Allee stellt sie alles andere hinten an.

Meine Meinung:
Die Geschichte hat für mich interessant angefangen, aber dann wurden es zu viele Nebensächlichkeiten und Erklärungen drum herum, viele Details die ich für die Geschichte nicht wichtig fand und die es zäh und teilweise langatmig gemacht haben.
Zu wenig Emotionen, Gefühle und Gedanken des Protagonisten. Diese waren für mich auch zu flach, ihre Persönlichkeit fehlte mir.
Alles dreht sich um Ilse, die mir aber trotzdem fremd bleibt.

Ob erfunden oder wahr, vieles erscheint mir unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.
Es gab viele Zeitsprünge, die Jahreszahlen waren aber immer vorangestellt. Ich denke dies war, um die Spannung zu erhöhen und manches geheimnisvoll zu machen. Aber dadurch wirkte es für mich teilweise wieder zerstückelt.

Was für mich ganz neu war:
Vor jedem Kapitel war eine Zusammenfassung was mich erwartet, das hat immer wieder die Neugier geweckt.

Der historische Hintergrund allgemein, Krieg, ‚Wiederaufbau, blieb mir zu sehr auf der Strecke.

Autoren:
Das Autorenduo lebt und arbeitet seit über 40 Jahren zusammen.
In diesem Roman, erzählen die beiden Autoren die Geschichte von Wolfram Hänels Mutter (mit allen schriftstellerischen Freiheiten).

Mein Fazit:
Ein Buch das zwar interessant zu lesen war, das mich aber nicht faszinieren oder fesseln konnte.
Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 abrunde (Bauchgefühl).