Cover-Bild GIER - Wie weit würdest du gehen?
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 25.02.2019
  • ISBN: 9783641215170
Marc Elsberg

GIER - Wie weit würdest du gehen?

Roman - Der neue Bestseller vom Blackout-Autor
Höher, schneller, weiter ... Bis eine gewaltige Krise ALLES infrage stellt!Ein rasanter Thriller, der den Finger auf den wunden Punkt unserer Gesellschaft legt, vom »Meister der düsteren Vision.« ZDF»Stoppt die Gier!«, rufen sie und »Mehr Gerechtigkeit!«. Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden.Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch dazu wird er nicht mehr kommen. Bei einem Autounfall sterben Thompson und sein Assistent – aber es gibt einen Zeugen, der weiß, dass es Mord war, und der hineingezogen wird in ein gefährliches Spiel. Jan Wutte will wissen, was hinter der Formel steckt, aber die Mörder sind ihm dicht auf den Fersen …»Eine rasante Flucht durch die Berliner Hausbesetzer-Szene und Nobelhotels hält den Leser über 448 Seiten in Atem. Die komplexe Wirtschaftstheorie der britischen Wissenschaftler hat Elsberg dafür in eine simple Bauernfabel verpackt.« Deutschlandfunk KulturLesen Sie auch den aktuellen Thriller von Marc Elsberg: °C - Celsius! Ein Klimathriller, der alles auf den Kopf stellt.Außerdem erhätlich:BLACKOUT. Morgen ist es zu spät. Auch als Premiumausgabe – mit einer exklusiven Kurzgeschichte von Marc Elsberg und weiteren Extras!ZERO. Sie wissen, was du tust.HELIX: Sie werden uns ersetzen.Der Fall des Präsidenten

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Ein Thriller mit Mathematik und einer Hetzjagd auf Leben und Tod

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Aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Lage mancher Länder und der Protestaktionen gegen soziale und finanzielle Ungerechtigkeiten findet ein Sondergipfel in Berlin statt.

Der Nobelpreisträger Herbert ...

Aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Lage mancher Länder und der Protestaktionen gegen soziale und finanzielle Ungerechtigkeiten findet ein Sondergipfel in Berlin statt.

Der Nobelpreisträger Herbert Thompson soll dort eine Rede halten. Sie soll alles ändern, denn er hat eine mathematische Lösung gegen das Elend gefunden. Doch er wird nie ankommen. Bei einem manipulierten Autounfall sterben Thompson und sein Assistent. Der Zeuge und Ersthelfer Jan Wutte will wissen, was die letzten Worte bedeuten und lässt sich auf eine Hetzjagd auf Leben und Tod ein.

Marc Elsberg hat es wieder geschafft. Er hat ein aktuelles Thema gefunden und in packende und mitreißende Seiten gebannt.

Sparpakete und Banken- und Unternehmensrettungen begleiten unseren Nachrichtenalltag. Dass die Reichen immer reicher werden und die Armen nicht vorankommen, ist schon lange bekannt. Doch die Grundlagenforschung von Wissenschaftlern rund um Ole Peters am London Mathematical Laboratory hat für Marc Elsberg einen Lösungsansatz geschaffen, der die Grundlage seines Thrillers bildet.

Um die Mathematik dahinter zu veranschaulichen, hat der Autor eine Bauernfabel geschaffen, die es für die Protagonisten zu lösen bzw. zu vervollständigen gilt.

Der Lesefluss wird, trotz der mathematischen Theorie, nicht gestört, sondern unterstützt. Jan Wutte flieht bald mit einer bunt gemischten Gruppe Helfer und Verbündeter durch Berlin. Die Charaktere sind interessant gelungen und repräsentieren Mitglieder verschiedener Gesellschaftsgruppen.

Die Schnitzeljagd nach dem Auftraggeber des Mordes und die Auflösung der Bauernfabel stehen einem Robert Langdon (Dan Brown) in nichts nach.

Besonders positiv möchte ich auch die Zeichnungen zur Verdeutlichung erwähnen, die auch auf dem ebook reader gut zu erkennen sind (was häufig nicht der Fall ist).

Leider lässt sich die im Nachwort versprochene Animation auf bauernfabel.org noch nicht ausprobieren, aber ich werde es Mitte März 2019 noch einmal probieren.

Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten, da das mathematische Thema nicht ganz so meins war. Allerdings fand ich die Hetzjagd mehr als gelungen, so dass ich mir doch eine Verfilmung wünschen würde.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Ein rasanter Science-Thriller über Wachstum und Katerstrophe, Gier und Kooperation, Verlierer und Gewinner.

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Wenn Fiction zur Realität wird macht Marc Elsberg ein Bestseller daraus. So war es zumindest immer mit seinen Romanen wie zum Beispiel "Blackout", "Zero" oder "Helix". Auch hier hat der Autor wieder ein ...

Wenn Fiction zur Realität wird macht Marc Elsberg ein Bestseller daraus. So war es zumindest immer mit seinen Romanen wie zum Beispiel "Blackout", "Zero" oder "Helix". Auch hier hat der Autor wieder ein brandaktuelles Thema in einem rasanten Science-Thriller über Wachstum und Katerstrophe, Gier und Kooperation, Verlierer und Gewinner geschrieben. Zwar geht die Geschichte etwas in eine andere Richtung als ich das erwartet hätte aber dennoch konnte mich der Thriller überzeugen.

Das Cover ist in seiner Gestaltung recht aufgeregt mit dem aufgewühlten, schäumenden Meer im Hintergrund, das durch die weißen Gischteinsprengsel sehr dynamisch wirkt. Die roten Lettern des Titels stechen deutlich ins Auge und mit dem beladenen Containerschiff, welches das "I" bildet, ist sind die groben Grundthemen "Konsum", "Wirtschaft" und "Nachhaltigkeit" angerissen. Da sich die Handlung hier aber eher auf das Setting Berlin beschränkt und Mathematik und Wirtschaftstheorien in den Vordergrund treten, hätte ich mir aber doch ein etwas anderes Motiv gewünscht. Sehr passend sind jedoch die sieben Unterteilungen in Großkapitel, welche mit Symbolen und Zitaten verziert sind, welche an Stammbäume oder Baumdiagramme erinnern sowie die Zeichnungen und Diagramme, welche das Verständnis der dargestellten Theorien deutlich verbessern. Die Gestaltung wird dann durch das Lesebändchen in der passenden Farbe zum Titel noch abgerundet. Insgesamt also eine stimmige Gestaltung, die sich aber noch ein bisschen mehr auf das Thema hätte konzentrieren können.


Erste Sätze: "Die Straßen brannten. In dichten Schwaden zog Rauch über den Asphalt. Herabstürzenden Meteoren gleich, explodierten Molotowcocktails in Feuerbällen und schwarzem Qualm. Durch den Nebel jagten vereinzelt dunkle Gespenster, tauchten da unter und dort wieder auf. Aus dem Dunst wuchs eine dunkle Menschenfront. Köpfe, Schultern. Plakate, Transparente.
Stoppt die Gier! Wohnen: Ausspekuliert! Bedingungsloses Grundeinkommen! Ich kann mir keine Lobbyisten leisten! Friede jetzt! Tod dem Kapitalismus!"


Mit dieser chaotischen, apokalyptisch angehauchten Szene steigen wir nach einem kurzen Prolog in die Handlung ein. Als eine neue Wirtschaftsblase zu platzen droht, was Millionen von Arbeitsplätzen und Existenzen gefährden würde, gehen Tausende von Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße, ihren Anteil am Wohlstand einzufordern. Auch in Berlin, wo sich auf einem Krisengipfel die Reichen und Mächtigen treffen um eine Lösung zu finden und aus der Krise Profit zu schlagen, sind große Gegendemonstrationen geplant. Mitten in dem Chaos in dem sich Straßenschlachten mit friedlichen Blockaden abwechseln befinden sich der Wirtschaftstheoretiker und Nobelpreisträger Herbert Thompsen und sein Assistent Will Cantor, die auf dem Gipfel eine Rede halten sollen. Als ihr Auto von der Straße abkommt, auf einen Baum knall und völlig ausbrennt geht die Polizei von einem Unfall und der Entzündung durch einen Molotow-Cocktail aus. Doch der junge Zeuge Jan Wutte hat da etwas ganz anders beobachtet. Da ihm die Polizei seine verrückte Geschichte von Männern in grauen Anzügen nicht abkauft und schließlich sogar ihn selbst verdächtig, verschwindet er von der Unfallstelle und beschließt, die Ermittlung selber in die Hand zu nehmen. So kommt es, dass er zusammen mit dem Profispieler Fitzroy Peel und einigen gut organisierten Demonstranten hinter eine gefährliche Verschwörung kommt: die Rede der beiden scheint eine mathematische Formel zu enthalten, die die gesamte bisherige Wirtschaftstheorien auf den Kopf stellt und Wohlstand für alle garantieren könnte. Doch daran ist nicht allen gelegen - und es beginnt eine Verfolgungsjagd durch Berlin...


"Worum geht es denn jetzt?", wollte Jan ungeduldig wissen. "Um alles", sagte Jeanne mehr zu sich als zu ihnen. "Unser Menschenbild. Richtiges Entscheiden. Die Organisation unserer Gesellschaft. Sinnvolle Wohlstandsverteilung. Egoismus, Firmenmanagement, Konfliktlösung..."
"Wenn die beiden recht haben, erschüttert das unsere herrschenden Gesellschafts- und Wirtschaftskonzepte in ihren Grundfesten."


Da Marc Elsberg in typischer Weise die personale Erzählperspektive von Absatz zu Absatz zwischen den Protagonisten wechseln lässt, ist von Beginn an klar, dass Jan Wutte Recht hat und hinter dem Mord an Thompson und Cantor etwas Größeres steckt. Wer genau der Auftraggeber des Mordkommandos ist und was dessen Motive sind bleibt jedoch lange unklar und so widmen wir uns mit den Protagonisten der rätselhaften Jagd nach der Wahrheit. Dabei erschafft Elsberg diesmal kein globales Weltuntergangsszenario und zieht seine Handlungsstränge nicht über die ganze Welt sondern beschränkt sich auf den Schauort Berlin.

Dabei liest sich die Handlung um das Gerüst wie ein typischer Agenten-Actionfilm. Endlose Verfolgungsjagden, bewaffnete Agenten, brenzlige Straßenschießereien, geheimnisvolle Notizen, plötzliche Entführungen und eine große Verschwörung - auch wenn all diese Elemente weder besonders neu noch wirklich außergewöhnlich sind, bringen sie viel Tempo in die Geschichte und bilden einen Gegenpart zum eher theoretischen, verkopften Herz der Geschichte. An manchen Stellen übertreibt Elsberg vielleicht ein wenig wenn Jan und Fitzroy aus Hotelfenstern auf Dächer klettern, bei einer Gruppe Hausbesetzern Unterschlupf suchen, gegen Profikiller kämpfen und sich selbst in Hochsicherheitsgebiete einschleusen und es scheint als wäre der Autor aus Angst, viele Leser durch die vielen Theorien nicht abzuholen, über das Ziel hinausgeschossen.


"Über den neuen Nationalismus dürfen wir uns nicht wundern. Wenn man jahrzehntelang den Staat zurückdrängt, bleibt vom Nationalstaat nur mehr national. Das fliegt uns jetzt um die Ohren. National. International. (…) Ich habe eine wichtige Rede zu halten", sagte er. "Die das alles hier beenden kann." Er klopfte ihm auf die Schulter. "Wie sagte Churchill? "Wenn du durch die Hölle gehst, geh weiter". Also: Fahren Sie!"


Ein weiterer interessanter Aspekt mit dem der Autor die Geschichte auskleidet und ihr eine besondere Atmosphäre verleiht ist das düstere, chaotische, apokalyptisch anmutende Setting einer Stadt im Ausnahmezustand. Mit seinem Bild um eine politische Konferenz und Demonstrationen zu einer aufkeimenden neuen Wirtschafts- und Finanzkrise bildet er meiner Meinung nach die aktuellen Denkmuster der Gesellschaft gut ab und bleibt mit der Beschreibung einer Situation ähnlich derer in 2008 nahe genug an der Realität um uns die Gefahr deutlich zu machen. Obwohl durch das Setting, die Demonstranten und auch durch die negative Darstellung der Investmentbanker und Staatschefs immer wieder klare politische Kritik mitschwingt, bleiben die Themen Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Politik dennoch mehr im Hintergrund als erwartet.

Im Zentrum der Geschichte liegt natürlich die neuartige Rechenart, die Cantor und Thompson auf dem Gipfel als Lösung präsentieren wollten und deren grobe Züge sich Fitzroy und Jan durch Notizen, Karteikarten und viel Hilfe erarbeiten. Durch die Erklärung der komplexen Mathematik mit einer Metapher und konkreten Beispielen, sind die Theorien durchaus laienkompatibel vermittelt, man sollte dennoch eine grundlegende Affinität zu Zahlen mitbringen, damit man nicht von den Zahlenspielen und Grundlagentheorien gelangweilt wird. Die gründlichen Recherchen und das viele Engagement das der Entwicklung der "Bauernfabel" und der erklärenden Zeichnungen zugrunde liegt, kann ich einfach nur bewundern und mir wurde sowohl die Brisanz als auch die Rechnung hinter der Formel verständlich erklärt.


"Wenn die Welt eine Fußballmannschaft arroganter Egoisten ist, wird diese Mannschaft - und damit jeder einzelne ihrer Spieler - auf Dauer gegen Klimawandel, Hunger, Armt, Gewalt und andere Gegner verlieren. Als Mannschaft aus Teamplayern dagegen wird sie langfristige Vorteile für alle schaffen."


Besonders spannend daran finde ich, dass die Theorie auf den wissenschaftlichen Arbeiten des London Mathematical Laboratory aufbauen und deshalb sowohl mathematisch fundiert als auch hochaktuell ist. Wer jetzt aber glaubt, dass mit dieser neuen Denkart alle Probleme unserer Gesellschaft gelöst werden können, ist auf der falschen Fährte. Vielmehr gibt die Geschichte den mathematischen Beweis für das, was den meisten Menschen ohnehin schon längst klar ist: Durch Kooperation und Teilen kann mehr Wachstum und somit mehr Wohlstand für alle erreicht werden als durch Wettbewerb. Das gibt einen Anreiz, ein wenig umzudenken und die Hoffnung, dass sich etwas ändern kann, wenn genügend Menschen verstehen, dass es so nicht weitergehen kann und auch nicht muss.


"Aus Egoismus sollte man zusammenarbeiten. Aus Gier sollte man teilen." (…) "Das sind keine Ideologien, keine vagen Ideen, keine gefühligen Wolkenkuckucksheim-Tanzereien, die keine ihrer Behauptungen belegen können", erklärte Fitz. "Das ist simple Mathematik, wie Sie sehen. Berechenbar. Vorhersagbar."



Was mich jedoch immer wieder aufs Neue an Elsbergs Thrillern stört sind zum Einen seine recht oberflächlich charakterisierten Protagonisten und zum anderen sein abgehackter Stil. Natürlich ist mir klar, dass man auf 448 Seiten und etlichen Perspektivenwechsel keine hochkomplexen, mehrdimensionalen Charakter-Kunstwerke erwarten kann. Dass man aber leider nur sehr wenig über Jan, Fitzroy, Maja und Jeanne erfährt, macht es mir schwerer, ihre Gefahr wirklich nachzuempfinden. Dennoch denke ich, dass der Autor mit einem unterbezahlten Krankenpfleger, einem britischen Profispieler aus gutem Hause, einer schönen, ehrgeizigen Karrierefrau, einer engagierten, starrköpfigen Polizistin, einem ganzen Set aus Profikillern, einigen kommunistischen Demonstranten und einer liebenswürdigen, bodenständigen Omi mal wieder einen spannenden Protagonisten-Mix geschaffen hat, der den Leser abwechslungsreich durch die Geschichte führt.
Mit seinen kurzen Sätzen und teilweise seltsamen Formulierungen zu Beginn wollte der Autor wohl für Tempo sorgen, brachte bei mir aber leider eher ein Stirnrunzeln hervor. Gegen Ende nach einem spannenden Showdown, einer mitreißenden Rede und mit einem offenen Ausblick bleibt somit ein recht gemischter Eindruck übrig, der insgesamt aber doch auf einen spannenden, gelungenen Thriller verweist.



Fazit:


Ein rasanter Science-Thriller über Wachstum und Katerstrophe, Gier und Kooperation, Verlierer und Gewinner. Zwar mit anderen thematischen Schwerpunkten und Handlungsrahmen aber dennoch intelligent, mitreißend, brisant und relevant!

Veröffentlicht am 02.03.2019

Rezension zu „Gier“ von Marc Elsberg

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„Gier“ ist der neueste Wissenschaftsthriller von Marc Elsberg, in dem es um das wirtschaftliche Thema Wohlstand geht. Erschienen ist der Roman am 25.02.2019 bei blanvalet.

Die Welt ist aus den Fugen ...

„Gier“ ist der neueste Wissenschaftsthriller von Marc Elsberg, in dem es um das wirtschaftliche Thema Wohlstand geht. Erschienen ist der Roman am 25.02.2019 bei blanvalet.

Die Welt ist aus den Fugen geraten und eine neue Wirtschaftsblase droht zu zerplatzen. Millionen Arbeitsplätze und Existenzen sind bedroht und so gehen die Menschen immer mehr auf die Straßen, um ihren Anteil am Wohlstand der wenigen großen Konzerne und Superreichen zu fordern. Mitten drin befindet sich der Nobelpreisträger Herbert Thompsen, der gerade auf dem Weg zu einem Sondergipfel in Berlin ist, bei dem er eine Rede halten soll. Doch nicht allen ist daran gelegen, dass diese Rede ans Tageslicht kommt, beinhaltet sie womöglich eine Formel, die Wohlstand für alle bringen könnte.

Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass schon bald ein neuer Roman von Marc Elsberg erscheint, umso mehr hatte ich mich darüber gefreut, dass die Wartezeit deswegen nicht allzu lang ausfällt. Mit Euphorie hatte ich mich also auf die Lektüre gestürzt, denn eine Formel, die Wohlstand für alle bringt, klingt doch nach einem spannenden Thema und zu gut um wahr zu sein.
Ich hatte diesmal etwas Probleme ins Buch reinzufinden. Es beginnt sehr actionlastig und ich kam zu Beginn auch nicht wirklich an das Thema ran. Es wurden einem quasi nur Themenfetzen zugeschmissen und ich konnte mir nicht so wirklich einen Reim drauf machen. Anfangs verfolgt Marc Elsberg einen sehr stakkatoartigen Schreibstil, der mir irgendwie so gar nicht zugesagt hat. Es hat mich teilweise etwas an eine berühmte Haarspraywerbung aus den 90ern erinnert. Zum Glück lässt dies nach einer gewissen Zeit nach. Das eigentliche Thema rückt mit interessanten Theorien in den Vordergrund und so habe ich dann doch noch in die Geschichte reingefunden.
Das Thema Wohlstand wird aus mehreren Blickwinkeln betrachtet. Der Mathematik sowie wirtschaftlichen Betrachtungen sollte man auf keinem Fall abgeneigt sein, auch wenn hier keine hochkomplizierten Rechenleistungen gefordert werden. Die Theorien werden meines Erachtens gut verständlich erklärt, aber ich glaube, wer sich nicht dafür interessiert, könnte etwas erschlagen werden. Für mich ist es genau mein Ding und mit komparativen Kostenvorteilen wurde ich auch sehr an meine Schulzeit auf dem Wirtschaftsgymnasium erinnert.
Der Personenmix in diesem Roman ist sehr interessant. Auf der einen Seite sind die Menschen, die der Wohlstand reich bedacht hat, zu denen Milliardäre, Wissenschaftler oder auch erfolgreiche Spieler gehören. Auf der anderen Seite gibt es die einfachen Menschen, die nicht so reich bedacht wurden, wie zum Beispiel die Oma mit der kleinen Rente oder der Pfleger mit einem zu geringen Gehalt.
Am besten gefiel mir noch die Oma. Diese war mit einer Weisheit gesegnet, die man wohl nur mit dem Alter erreicht. Jan Wutte, ein Pfleger, und Fitzroy Peel, ein Spieler und Wissenschaftler, waren mir sympathisch. Beide hatten allerdings auch ihre Macken, die mir teilweise etwas auf die Nerven gingen. Die Polizistin Maja konnte mich mit ihrer umsichtigen Art überzeugen. Sie war daran interessiert die Wahrheit ans Licht zu bringen, wohingegen ihr Kollege Jörn doch etwas sehr voreingenommen von seiner einmal gefassten Meinung war.
In einem kurzen Nachwort erläutert der Autor, wie er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und welche Quellen und Personen bei der Ausarbeitung der Geschichte geholfen haben. Auch Fiktion und Wahrheit werden hier voneinander getrennt, damit man das Gelesene besser einordnen kann.

Fazit: Ein solider Wissenschaftsthriller mit einem spannenden Thema, bei dem ich jedoch einige Anfangsschwierigkeiten hatte, die sich erst mit der Zeit aufgelöst haben. Empfehlenswert, wenn man viel Action mag und wirtschaftlichen sowie mathematischen Erläuterungen nicht abgeneigt ist.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Enttäuschend ...

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INHALT
Eine schlimme Wirtschaftskrise hält die Welt in Atem und sorgt dafür, dass die Menschen immer wütender werden. Arbeitslosigkeit, Sparpakete, Angst. Ein Gipfel in Berlin soll Abhilfe schaffen. Menschen ...

INHALT
Eine schlimme Wirtschaftskrise hält die Welt in Atem und sorgt dafür, dass die Menschen immer wütender werden. Arbeitslosigkeit, Sparpakete, Angst. Ein Gipfel in Berlin soll Abhilfe schaffen. Menschen aus allen Ländern reisen an, man will die Weltkrise endlich beenden. Darunter auch Nobelpreisträger Herbert Thompson. Er will eine Rede halten. Eine Rede, die alle Angst der Menschen besiegen könnte. Denn er will eine Lösung haben für die Krise, gegen die sonst jeder machtlos zu sein scheint. Doch zu dieser Rede kommt es nicht, denn der Nobelpreisträger wird Opfer eines brutalen Unfalls. Einige Menschen aber werden Zeuge, dass es kein Unfall war. Und einer davon ist so unschuldig wie ein Lamm. Dennoch wird er plötzlich in einen kriminellen Strudel gezogen, aus dem es kaum mehr ein Entrinnen gibt.


MEINUNG
Vorneweg: Die Meinungen zu diesem Buch sind so gespalten wie ich es selten erlebt habe. Ich habe absichtlich keine Bewertungen angesehen oder Rezensionen gelesen, denn ich weiß, dass diese Art von Romanen nicht jedem gefällt. Ich bin eher der Leser, der sofort zu diesen Romanen greift. Marc Elsberg, Dan Brown – es sind immer Bücher, die mich begeistern konnten, die ich zu meinen Highlights zähle. Nicht so aber hier.

Der Einstieg in das Buch war spannend und absolut gelungen. Rasant, sofort mitten drin im Geschehen. Was dann aber passiert ist, kann ich mir nicht so recht erklären.

Ich will dieses Werk des Autors, den ich so schätze, nicht heruntermachen, aber ich muss leider sagen, dass ich selten ein so verwirrendes Buch gelesen habe. Es ist fast so, dass ich weite Teile dieses Romans einfach nicht verstanden habe. Es gab einige komplexe Modelle, die durchaus verständlich und gut erklärt waren, daran lag es nicht. Viel mehr konnte ich der Geschichte an sich nicht mehr folgen, habe irgendwann abgeschaltet. Ich habe nicht verstanden, warum wer etwas macht, konnte Handlungsstränge nicht nachvollziehen.

Und noch etwas hat mich massiv gestört: Die Figuren wurden mir einfach nicht warm. Ich fand sie farblos, langweilig. Konnte nicht mitfiebern, dabei war das bei Elsberg sonst immer ein Punkt, den ich bewundert habe. Bei Blackout waren mir die Charaktere damals alle so präsent, nicht zuletzt gehört das Buch auch deswegen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Das war leider im Fall von diesem neuen Roman sehr enttäuschend.

Das Ende … was soll ich dazu sagen. Es war absolut unbefriedigend, ähnlich verwirrend wie der Rest. Es kann daran liegen, dass ich das Buch irgendwann einfach nur noch durchgelesen haben wollte und dass ich schon vorher ein Stück weit abgeschaltet habe.

FAZIT
Leider kein Buch, das ich empfehlen würde. Bin ich sonst ein glühender Marc Elsberg Fan, hat mich Gier sehr enttäuscht. Ich hatte nur wenige Momente, in denen ich wirklich von einem gelungenen Roman sprechen würde – überwiegend war es verwirrend, verwinkelt und etwas verloren in einer eigentlich guten Idee.

2 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥
DANKE AN DEN VERLAG FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR!