Von Wurzeln, Heimat, Schuld und Liebe
Fünf Tage im MaiIlly und ihr Urgroßvater Tatka sind ein wunderbares Gespann- mit tiefer, gegenseitiger Liebe begleiten sich beide durchs Leben. Tatka weiht Illy in die kleinen und großen Geheimnisse des Seins ein und ...
Illy und ihr Urgroßvater Tatka sind ein wunderbares Gespann- mit tiefer, gegenseitiger Liebe begleiten sich beide durchs Leben. Tatka weiht Illy in die kleinen und großen Geheimnisse des Seins ein und Illy vergöttert ihn dafür.
Doch erst als die Liebe Einzug in Illys Leben hält, scheint sich an dieser Beziehung etwas zu ändern und Illy merkt, dass sie am Scheideweg steht und von nun an ihre eigenen Entscheidungen treffen muss. Eine Erkenntnis, die ihr ganzes Leben umkrempelt....
Ich habe von vielen Freunden und Bekannten schon mehrfach gehört: Dieses Buch musst du einfach gelesen haben ! Es haut dich um. Also war meine Neugier geweckt und ich bin diesen Aufforderungen gefolgt, habe meine Nase in dieses Buch gesteckt und weiß am Ende der Lektüre nicht wirklich, was ich von diesem Roman halten soll.
Auf der einen Seite liebe ich die Szenen zwischen Illy und Tatka, die so voller Wärme und gegenseitigem Respekt sind, sodass sie mir schon wie eine Liebeserklärung vorkommen. Das hat die Autorin wirklich sehr schön umgesetzt und auch formuliert.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch die Illy ohne Tatka - und die gefällt mir nicht wirklich.
Ihre Clique hat derbe, teilweise recht obszöne Ausdrücke parat und auch der Umgang untereinander reißt ein großes Loch in die sonst so harmonische Welt von Illy. Ja, es ist nicht alles rosarot im Alltag, aber hier klafft dann doch ein recht großer Spalt auf, der mich regelrecht aus dem warmen Heim von Tatka in die kalte echte Welt katapultiert und ich kann diesem Spagat nicht dauerhaft standhalten.
Es gibt viele schöne und auch ergreifende Szenen, die verdeutlichen wie stark man doch mit seiner Heimat verwurzelt ist, auch wenn man das im Grunde seine Herzens eigentlich nicht will.
Wie trage ich eine Schuld, die ich mir selbst auferlegt habe, auch wenn ich vielleicht gar nicht aktiv an diesem Unglück schuldig bin ? Diese Frage wird von Tatka für Illy wunderschön auseinander gepflückt und ermöglicht Illy so, sich aus ihrem inneren Gefängnis zu befreien und mit dem Leben klarzukommen.
Das Buch ist auf seine ureigenste Art schön, aber für mich an manchen Stellen zu derb, zeitweise zu umständlich und es fehlt mir ein bisschen Glanz, um es zu einem echten Highlight werden zu lassen.
Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGAlley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.