Herzzerreißendes wunderschönes Buch. Lesehighlight 2017
Dem Horizont so nahJessica Koch hat mit ihrem Buch „Dem Horizont so nah“ alle anderen Bücher von meinem Bücherthron gestoßen und ist mein TOP-JAHRESHIGHLIGHT 2017.
Jessica die gerade mal siebzehn Jahre alt ist, war mir ...
Jessica Koch hat mit ihrem Buch „Dem Horizont so nah“ alle anderen Bücher von meinem Bücherthron gestoßen und ist mein TOP-JAHRESHIGHLIGHT 2017.
Jessica die gerade mal siebzehn Jahre alt ist, war mir zu Beginn des Buches persönlich eher unsympathisch. Denn nicht nur dass sie etwas Naiv war hatte sie das typische „Raster“ Denken. Mit Ihren jungen Jahren muss sie sich nach dem Sie Danny getroffen hat, schon mit Dinge auseinandersetzten, die sie erwachsen werden lassen und ihren Denken und ihren Charakter verändern und mit jeder Seite bewunderte ich sie mehr. Die Veränderung ihrer Person bekommt der Leser auch zu spüren, vorwiegend, weil das Buch hauptsächlich aus ihrer Sicht erzählt wird. Als Leser waren manche Reaktionen im ersten Moment für mich persönlich nicht nachvollziehbar.
Doch ich habe das Buch nochmal Revue passieren lassen und mittlerweile kann ich ihr Denken und Handeln nachvollziehen.
Danny ist ein Charakter der mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Von der Art wie er sein Leben lebt, wie er mit seiner Vergangenheit umgeht und wie er seine Zukunft entgegensieht, hat mich einfach nur sprachlos gemacht und das im positiven Sinne. Er tritt als Frauenaufreißer und Spaßvogel auf, der das Leben genießt und der mit Geld nur so um sich schmeißt. Das war etwas was mir zuerst gar nicht gefallen hat und was auch irgendwie nicht so gepasst hat. Erst als man hinter seine Fassade blickt versteht man warum er das alles macht.
Von den Nebencharakteren bekommt man auch einen kurzen Einblick in ihre Gedankenwelt, was dieses Buch sehr authentisch gemacht hat. So erlebt man auch die Gefühle der anderen in Bezug auf Danny und wie sie mit dem Geschehenen umgehen.
Obwohl ich der Person in dieser Geschichte am liebsten den Hals umgedreht hätte, habe ich mich gefreut, dass mein eigener Name auch in einem so wundervollen Buch vorgekommen ist. Da dieser Name eher selten in Büchern vorkommt. Eine kleine unnötige Nebeninformation am Rande hihi.
Als ich das Buch angefangen habe zu lesen wusste ich schon durch andere die es schon gelesen haben, dass es sehr heftig sein muss. Jedoch war ich erstaunt wie die Kapitel verlaufen und konnte mir nicht vorstellen, dass es so schlimm werden würde weil zu Beginn alles irgendwie doch sehr oberflächlich beschrieben wurde, aus meiner Ansicht.
Den Anfang habe ich als sehr langatmig empfunden und ich muss ehrlich sagen ich dachte mir nur so warum wurde um diese Buch so ein Aufriss gemach? Dinge wie Danny mit dem Geld umgeht, der Umgang seiner Mitbewohnerin, das Verhältnis zwischen Jessica und den Eltern in so einer Situation, verleiht dem ganzes etwas Unrealistisches. Auch die Zusammenhänge war irgendwie verwirrend für mich. Erst als dann die „Bombe“ um seine Vergangenheit geplatzt ist ging es richtig los. Erst da ergibt, dass alles einen Sinn. Und von da an konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und hab es dann schlussendlich auf einen Sitz ausgelesen. Mittlerweile verstehe ich all den Hype der um das Buch gemacht wurde/wird.
Die Autorin hat es mit ihrem wundervollen Schreibstil geschafft, dass der/die Leser/in, zumindest war es bei mir so, alle Emotionen die Jessica, Tina und Danny fühlen, selbst auch fühlt
.Selbst die Art und Weise wie die Drei mit ihrer Freundschaft umgehen, würde für einen Ausstehenden krank wirken aber wenn man in diesen Strudeln drinnen ist wird alles viel klarer.
Obwohl dieses Buch einen regelrecht, mit den schlimmen Themen mit dem sich die Charaktere auseinandersetzen müssen, in die Tiefe zieht, hat es die Autorin geschafft, dass man durch den Witz den sie in dieses Buch einbringt doch sehr viel grinsen und lachen muss, auch wenn einen nebenbei die Tränen in Endlosschleife runterlaufen. So es bei mir war.
Ich habe mich leider unabsichtlich selbst gespoilert. Ja wie kann man nur so dämlich sein? I don’t know und obwohl ich schon wusste wie es ausgeht war es doch dann etwas abrupt. Das Ende war doch sehr schön. zwar nicht das typische Happy End aber doch ein Happy End. Auch im Epilog hat es die Autorin geschafft das ich nochmal die Wut und Traurigkeit gefühlt habe.
Generell zeigt die Geschichte rund um Jessica, Danny sowie auch Tina, wie sehr die Menschheit mit Rasterdenken, Vorurteilen und Unverständnis für das Leben anderer, um sich schmeißt.
„Bevor Du urteilen kannst über mich oder mein Leben, ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg, durchlaufe die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude. Durchlaufe die Jahre, die ich ging, stolpere über jeden Stein, über den ich gestolpert bin, stehe immer wieder auf und gehe genau dieselbe Strecke weiter, genau wie ich es tat. Erst dann kannst Du über mich urteilen.“
Dieser Spruch passt hier perfekt. Das sollte sich jeder von uns zu Herzen nehmen. Damit beende ich meine Gedanken zum Buch.
Ich möchte euch aber noch ein Tipp mitgeben zum Lesen dieses Buches mitgeben.Lest diese Geschichte, wenn ihr danach jemanden zum Reden habt. Es sei denn Ihr habe nerven aus Stahl
Ich selbst war nach dem ich das Buch um kurz nach 01:00 Uhr nachts beendet habe völlig aufgewühlt, durcheinander und regelrecht durch den Wind. Auch habe ewig für das Schreiben dieser Rezension gebraucht. Weil ich noch stundenlang über dieses Buch reden und schreiben könnte. =)
Die zwei folgenden Bände werde ich nach dem ich diesen Teil sacken lassen und verdaut habe auf jeden Fall auch noch lesen. Das Buch bekommt ohne jeden Zweifel die doppelte ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Anzahl.