Wunderbare Aufmachung des Buches und eine faszinierende Geschichte – mit ein paar kleineren Mängeln
Um das Buch „Ein Meer aus Tinte und Gold“ von Traci Chee, erschienen im April 2018, schleiche ich schon ziemlich lange herum. Das Cover in auffälligem Gold mit dem offenen Buch, aus dem ein Schiff, eine ...
Um das Buch „Ein Meer aus Tinte und Gold“ von Traci Chee, erschienen im April 2018, schleiche ich schon ziemlich lange herum. Das Cover in auffälligem Gold mit dem offenen Buch, aus dem ein Schiff, eine dunkle Person und Vögel aufsteigen, hat es mir sofort angetan und auch der Klappentext klingt vielversprechend. Es handelt sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Trilogie (Das Buch von Kelanna) und das war auch der Grund für mein Zögern. Ich mag es nicht, so lange auf die Fortsetzungen zu warten. Da jetzt mittlerweile der zweite Teil erschienen ist und der Erscheinungstermin für Teil 3 in absehbarer Zeit ist, konnte ich mich nicht mehr länger zurückhalten.
Sefia lebt mit Nin auf der Flucht, seit ihr Vater ermordet wurde. Ihre Mutter ist bereits ein paar Jahre vorher gestorben. Als sie (gut versteckt) miterleben muss, wie auch Nin entführt wird, muss sie sich alleine durchschlagen. Sie will Nin retten und sich rächen. Ihr einziger Begleiter ist ein Buch, das Einzige, das sie aus dem Haus ihrer Eltern mitgenommen hat. Sie bringt sich selber das Lesen bei. Auf ihrer Reise rettet sie einen stummen Jungen und fortan sind sie zu zweit auf der Suche nach dem magischen Zeichen, das auch auf dem Buch zu finden ist.
Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler berichtet, der einem auch gleich das Wichtigste über das Land Kelanna erzählt – Legenden werden nur mündlich verbreitet, das schriftliche Wort ist, mit Ausnahme von sehr Wenigen, unbekannt. Dementsprechend ist das Buch das wertvollste und geheimnisvollste, was es in Kelanna gibt.
Mittenhineingeworfen in das Geschehen findet man sich relativ schnell zurecht. Was ich allerdings recht verwirrend fand, waren die Zeitstränge. Es gibt verschiedene, die aber nicht explizit als solche benannt sind, so dass man erst zum Ende hin bemerkt, dass manche Kapitel in der Vergangenheit spielen.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Besonders gelungen finde ich die Idee mit den Wörtern am Ende der Kapitel, die dann zusammengesetzt ihre eigene Geschichte erzählen. Das macht das Buch zu etwas Besonderem. Die Charaktere und Handlungen werden bildlich beschrieben, teilweise sind mir die Handlungen etwas zu brutal, gerade für ein Jugendbuch wäre hier evtl. weniger mehr gewesen.
Wie ich schon befürchtet habe, endet auch dieses Buch mal wieder in einem Cliffhanger und lässt den Leser mit jeder Menge Fragen zurück. Von daher bin ich froh, dass ich das Buch nicht schon gleich zum Erscheinungstermin gelesen habe.
Fazit:
Wunderbare Aufmachung des Buches und eine faszinierende Geschichte – mit ein paar kleineren Mängeln.