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Veröffentlicht am 24.06.2019

Tolle Grundidee, tolles Setting, für mich aber zu verwirrend

Marina, Marina
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Marina, Marina

Die Geschichte beginnt Anfang der 60iger, zu Zeiten als Rocco Granata, mit seinem Lied „Marina“ die Herzen der Italiener und der ganzen Welt eroberte.

In Sant‘Amato, einem kleinen Küstenörtchen ...

Marina, Marina

Die Geschichte beginnt Anfang der 60iger, zu Zeiten als Rocco Granata, mit seinem Lied „Marina“ die Herzen der Italiener und der ganzen Welt eroberte.

In Sant‘Amato, einem kleinen Küstenörtchen an der italienischen Riviera, schwärmt der 13 jährige Nino heimlich für die Mutter seines Freundes, – Marina!

Marina, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, inzwischen aber die Frau des Frisörs und Mutter zweier Kinder ist.

Auch Ninos Vater schwärmt, trotz dessen er verheiratet ist, für die Frisören Gattin und so nimmt die Geschichte seinen Lauf.

Intrigen und Schicksalsschläge reihen sich mit geballter Ladung aneinander, während Rocco Granata immer noch singt: „ Marina, Marina, Marina, dein Chic und dein Charme, der gefällt. Marina, Marina, Marina, du bist ja die Schönste der Welt.“


Mir ist dieses Buch natürlich sofort ins Auge gestochen. Zum einen, weil ich Italien liebe. - Das Land, das Essen und die Gastfreundlichkeit. Jahrelang war Italien die Nummer eins der Urlaubsziele von uns. Zum anderen auch, weil der Klappentext so spannend, geheimnisvoll und sommerlich klang. Aber auch, und das war der erste Aspekt, weil meine Tochter so heißt, wie dieses Buch.

Leider muss ich sagen, dass mich diese Story nicht ganz überzeugen konnte.

Woran lag das?

Zu viele Handlungsstränge, teilweise unnütz für den Fortschritt der Geschichte. Durch diese gab es natürlich auch viele Namen, - sehr viele Namen, warum es vermutlich, gleich zu Beginn schon, ein Personen Glossar gibt. Ohne diesen wäre ich wohl noch mehr durcheinander gekommen, denn nicht alle Namen sind so leicht, wie Marina, Nino und Stella. Somit musste ich oft nachschauen, wer das jetzt nochmal war, bzw. in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. (Tante vom Freund oder Schwester des Vaters, usw.) Zudem gab es aufgrund vieler italienischer Begriffe, im Anschluss, auch ein Glossar über 21 Seiten, was ich nicht immer benutzt habe, da ich gar keine Lust hatte dort auch noch immer nachzuschauen.

Fazit:

Ich kann sagen, dass ich die Grundidee der Geschichte und das Setting richtig gut fand, vor allem das Ende war sehr gut, da man auch noch in die Vergangenheit geht, bis hin zum zweiten Weltkrieg, aber diese ganzen Handlungsstränge, ob wichtig oder nicht sei mal dahingestellt, und die ganzen Namen, waren mir eindeutig zu viel und verwirrten.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Poetisch, dramatich, aber nicht so ganz meine Geschichte

Mein Jahr mit Dir
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Es soll das Jahr ihres Lebens werden…

…als Ella aus Ohio, mit einem Rhodes Stipendium im Rucksack, nach Oxford kommt, um englische Literatur zu studieren.

Gleich zu Beginn stößt sie auf einen Mann, ...

Es soll das Jahr ihres Lebens werden…

…als Ella aus Ohio, mit einem Rhodes Stipendium im Rucksack, nach Oxford kommt, um englische Literatur zu studieren.

Gleich zu Beginn stößt sie auf einen Mann, der nicht nur tollpatschig, sondern auch ziemlich arrogant ist. – Jamie Davenport, ihr Bild von den Engländern bestätigt sich. Doch ihre Euphorie ist so groß, dass auch dieser Zwischenfall sie nicht weiter stört, bis sie am nächsten Tag ihren Literaturkurs besucht. Welch‘ Schreck, Jamie Davenport ist ihr Literaturprofessor und nun muss sie auch noch feststellen, dass er nicht nur arrogant ist, sondern auch noch einen schlechten Ruf hat. Man sagt, die Straßen zwischen Oxford und Cambridge seien mit gebrochenen Herzen gepflastert. Aber auch das ist ihr egal, schließlich möchte sie ja keine Beziehung, sondern etwas lernen. Doch irgendwie hat ausgerechnet Jamie etwas an sich, was ihre Aufmerksamkeit immer wieder erregt.

„Mein Jahr mit dir“ fällt einem, allein wegen dem wunderschönen Cover ins Auge und ich kann schon mal verraten, dass das Bild darauf auch eine Szene aus dem Buch darstellt. Der Schreibstil ist leicht, aber auch etwas poetisch und natürlich muss man das mögen. Ich mochte es nicht so sehr. Gerade zu Beginn der Geschichte hatte ich meine Schwierigkeiten damit. Hinter jedem Satz rechnete ich schon mit „Sir Lancelot“, was natürlich nicht kam, aber vom Gefühl her hätte man meinen können, dass gleich auch noch König Arthur um die Ecke kommt.

Ebenso hatte ich meine Schwierigkeiten Bilder zu den ganzen Personen zu bekommen. Plötzlich waren da so viele Freunde, dass ich über die Namen einfach hinweggelesen habe, in der Hoffnung das Verständnis für die Charaktere kommt mit der Zeit, aber selbst am Ende der Geschichte konnte ich mir kaum die Namen merken.

Man ahnt relativ schnell, dass diese Geschichte eine dramatische Entwicklung macht und trotzdem konnte sie mich nicht berühren. Ich vermute, dass es vor allem an dem Schreibstil lag und auch daran, dass ich sehr früh anfing über die Namen hinwegzulesen. Dadurch habe ich scheinbar den Bezug zu den Hauptprotagonisten gar nicht erst bekommen.

Natürlich bin ich nicht gefühlskalt und kann deswegen auch sagen, dass diese Geschichte zwar immer besser geworden ist, außer Acht darf man aber nicht lassen, dass ich sie am liebsten schon nach 120 Seiten abgebrochen hätte. Im Nachhinein bin ich aber froh es doch nicht getan zu haben, genau aus dem vorhergesagten Grund.

Mein Fazit:

Wer es gerne etwas poetisch und dramatisch mag, für den könnte diese Geschichte genau das Richtige sein, für mich hingegen, war es ein Buch, was leider erst ab 150 Seiten anfing und auch da muss ich sagen, dass es mich nichtkomplett überzeugen konnte,…

…also eine Leseempfehlung mit Einschränkung!

Veröffentlicht am 22.03.2019

Streckenweise extrem spannend, aber auch an manchen Stellen langweilig

Rainbirds
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Immer auf der Suche nach der einzigartigen Geschichte, bin ich auf Rainbirds gestoßen. Allein schon das Setting wäre für mich eine neue Erfahrung…

…und so habe ich mich in das kleine Provinznest Akakawa, ...

Immer auf der Suche nach der einzigartigen Geschichte, bin ich auf Rainbirds gestoßen. Allein schon das Setting wäre für mich eine neue Erfahrung…

…und so habe ich mich in das kleine Provinznest Akakawa, nahe Tokio, begeben, dort, wo die ältere Schwester von Ren Ishido ermordet wurde. Einfach so, in der Öffentlichkeit, auf einem Gehweg, mitten in der Nacht, erstochen und liegen gelassen.

Ren selbst studiert gerade englische und amerikanische Literatur in Tokio, genau wie seine Schwester einst, die aber inzwischen hier in Akakawa, an einer Schule unterrichtete. Als Ren dort hin reist, hat er nur einen Wunsch, herauszufinden, was in der besagten Nacht geschehen ist.

Dabei stößt er nicht nur auf mysteriöse Umstände und rätselhafte Fragen, sondern auch auf die Liebe.


Bedenken hatte ich, ob mir der Schreibstil zusagt und auch wegen der doch eher ungewöhnlichen Namen. Muss aber sagen, dass ich mit beiden keine Probleme hatte. Es ließ sich sogar leicht und flüssig lesen.
Womit ich aber ein Problem hatte, war, dass für mich die Geschichte spannungsmäßig immer wieder abflachte. Aufgrund der rätselhaften Geschehnisse, und es gab eine Menge Geheimnisse, war es auf der einen Seite extrem spannend, aber dazwischen wurde es immer wieder langweilig, sodass ich mich irgendwann fragte, wo bringt mich diese Geschichte hin? Ist es ein Krimi, eine Familiengeschichte oder doch eher ein Liebesroman? Mit Sicherheit von allem etwas, aber nicht so, dass es mich beim Lesen glücklich gemacht hat. Dieser Roman wirkte düster auf mich. Zog mich streckenweise sogar runter. Da konnten mir irgendwann auch die spannungsgeladenen Kapitel, wo es um die Aufklärung des Mordes ging, nicht mehr wirklich helfen. Mehr und mehr verlor ich den Zugang zu Ren und den anderen Charakteren.

Was ich schade finde, denn ich hatte wirklich Lust auf diese Geschichte.

Zum Ende möchte ich vielleicht noch sagen, dass es für die einen mit Sicherheit ein großartiges Ende war, worüber man noch länger nachdenken könnte. Für mich aber passte es tatsächlich zur düsteren Stimmung und war deswegen eher unbefriedigend. Zumal man während des Lesens ja immer eine eigene Theorie entwickelt und die man dann auch überprüfen möchte, ob man richtig lag. Hier ist es nicht wirklich möglich.

Fazit:

Auf der Suche nach der einzigartigen Geschichte, habe ich mich leider ein wenig verlaufen, obwohl durchaus, die Wegweiser den Weg zeigten. Aber wenn man sich nicht sicher ist, für welchen Weg man sich entscheiden soll, ist man am Ende verwirrt und man verliert den Zugang. Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Solide erzählt, gute Twists, aber stellenweise langweilig

Deine letzte Lüge
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>> Niemand schreibt so überraschende Wendungen wie Clare Mackintosh Selbstmord?, von wegen!

>> Niemand schreibt so überraschende Wendungen wie Clare Mackintosh <<, sagt Paula Hawkins…

…aus diesem Grund und weil die Geschichte spannend klingt, wollte ich „Deine letzte Lüge“ lesen.

Es geht um Anna, die vor einem Jahr ihre Mutter verloren hat. – Selbstmord, mit einem Rucksack voller Steine von einer Klippe in die Fluten gestürzt.
7 Monate zuvor, auf die gleiche Art und Weise, ihr Vater.

Inzwischen hat sie eine kleine Tochter und eine Beziehung mit dem Psychologen Mark.

An dem Jahrestodestag ihrer Mutter erhält Anna eine anonyme Glückwunschkarte zum Jahrestag, mit den Zeilen…

>> Selbstmord?, von wegen! <<

Plötzlich gerät ihr inzwischen gefestigtes Leben ins Wanken und stellt die Gewissheit, dass ihre Eltern Selbstmord begangen haben, wieder in Frage.

Für mich klingt es tatsächlich nach einer spannenden Geschichte. Ich mag Bücher, wo man Niemandem trauen kann, wo man nicht weiß, wer gut oder böse ist, wo man miträtseln kann und all das hatte das Buch und trotzdem muss ich sagen, dass es mich nur mittelmäßig überzeugen konnte.

Woran lag es?

Ich denke vor allem, dass die Spannung zwar die ganze Zeit da war, aber irgendwie nur im Hintergrund lauerte. Viel zu viel wurde drum rum erzählt. Sei es die eigene Geschichte von Anna und ihrer Mutter oder von dem ermittelnden Polizisten, wo ich sowieso davon ausgehe, dass es zum Lückenfüllen gedacht war. Das Ganze war dann oft zäh, bis man zum nächsten Twist. Die waren dann wiederum echt gut, deswegen war ich bei der Bewertung auch immer hin und her gerissen. Letztendlich möchte ich aber ehrlich sein, hat diese Geschichte mich mehr gelangweilt als gefesselt.

Fazit:

Ein durchgängig solides Buch, mit guten, eingebauten Twists, aber nichts für meinen Geschmack, da es für mich streckenweise langweilig wirkte.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Vermittelt eine fast durchgängig negative Stimmung

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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>> Die Geschichte von Rabbit Hayes: Ungeheuer traurig. Ungeheuer tröstlich.

>> Die Geschichte von Rabbit Hayes: Ungeheuer traurig. Ungeheuer tröstlich. <<
(Zitat aus dem Klappentext)

Schon lange wollte ich diese Geschichte lesen, nachdem gefühlt die ganze Welt, in den letzten Jahren, davon geschwärmt hat. Mit dem Warnhinweis einiger Buchfreunde, ich brauche Taschentücher, habe ich mich ans Lesen gemacht.

Gleich zu Beginn schon, weiß der Leser, diese Geschichte geht traurig aus. Mia Hayes, genannt Rabbit, bekommt mit gerade mal 40 Jahren eine schreckliche Diagnose – Brustkrebs. Zu Anfang sah es noch danach aus, als hätte die Therapie Erfolg, doch nach 4 Jahren, sind alle Möglichkeiten erschöpft. Der Krebs hat gestreut und Rabbit aufgegeben. Was wird nun aus ihrer 12 jährigen Tochter?

Und so begleitet der Leser Rabbit ins Hospiz, wohin ihre Mutter sie zu Beginn der Geschichte bringt.
Ab jetzt werden die Tage kapitelweise gezählt…


Ich gebe zu, die Geschichte klingt unheimlich traurig. Zumal ich diese Geschichte selbst mit meiner Mutter erlebt habe und dennoch muss ich leider sagen, dass diese Story mich nicht berühren konnte. Obwohl ich mich als sehr empathiefähig halte und nah am Wasser gebaut bin, wie wir hier so schön sagen, konnte mich das erwartete Gefühl nicht erreichen. Eigentlich hat sie mich eher nur runtergezogen. Was vor allem daran lag, dass ich nichts aus der Geschichte, für mich, gewinnen konnte. Gerade in der letzten Zeit habe ich einige Bücher gelesen, die die gleiche Thematik hatten und deutlich besser umgesetzt wurden. Dort gab es Hoffnung, Zuversicht und Träume, obwohl sie auch nicht „gut“ ausgingen.

Hier, in dieser Geschichte, gab es nur die Gegenwart, in der Rabbit gelitten hat, beschrieben bis ins kleinste Detail. Von Fentanylpflaster, wo der Wirkstoff aufgebraucht war oder Rabbits Schreie, weil das Morphium noch nicht wirkte, bis zu sämtlichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie.
Aber es gab auch noch die Vergangenheit, worin wir Rabbits Leben und das ihrer Familie besser kennenlernen durften.

Was mir also fehlte war der Blick nach vorn… Wo waren die Träume, die dem Leser hoffen lässt?

Ich hätte es schöner gefunden, wenn trotz der ausweglosen Situation, die Autorin dem Leser ein unterschwellig positives Gefühl vermittelt hätte, indem Rabbit z.B. mehr Einfluss auf ihre Tochter genommen hätte. Indem sie sie immer wieder bestärkt, dass das Leben weiter geht. So hätte ich vielleicht auch ein Gefühl aufbauen können, was mir nämlich von Seite zu Seite mehr verloren gegangen ist. Überhaupt fand ich die Tochter in der Geschichte eher nebensächlich.

Ich gebe zu, hätte es die doch sehr chaotische Familie, mit ihrem typisch britischen Humor nicht gegeben oder ein/zwei Szenen, wo die Tochter eine intensive Rolle spielte, hätte ich wahrscheinlich die Geschichte abgebrochen. Nur so wurde ich hin und wieder von der sehr deprimierenden Grundstimmung aufgefangen, die sich ein bisschen wie ein Ratgeber, für Angehörige eines Sterbenden, anfühlte.

Somit mein Fazit:
Sehr deprimierend und bis ins kleinste Detail beschreibt die Autorin die Geschichte von Rabbit Hayes. Von tröstlich, wie aus dem Klappentext zu entnehmen ist, habe ich nichts gespürt.