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Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine große Liebe, die nicht sein darf

Das schönste Mädchen Havannas
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Kuba im Jahr 1947: Nur mit dem, was er am Leib trägt, kommt der Asturier Patricio (19) in Havanna an. Er ist dem Elend in Spanien, das vom Bürgerkrieg geprägt ist, entflohen. Sein Wunsch: Er will in der ...

Kuba im Jahr 1947: Nur mit dem, was er am Leib trägt, kommt der Asturier Patricio (19) in Havanna an. Er ist dem Elend in Spanien, das vom Bürgerkrieg geprägt ist, entflohen. Sein Wunsch: Er will in der neuen Heimat ein besseres Leben beginnen. Doch der Anfang ist schwer. Er muss sich als Schuhputzer durchschlagen. Als er bei der Arbeit aus Versehen die Schuhe des Mafiabosses Carlos Valdés ruiniert, kommt er nur knapp mit dem Leben davon. Kurz darauf darf er im Kaufhaus El Encanto anfangen. Da macht Patricio schnell Karriere. Eines Tages lernt er dort die attraktive Gloria kennen, in die er sich sofort verliebt. Aber dann erfährt er, dass sie verheiratet ist – und zwar mit eben jenem Mafiaboss, einem der gefürchtetsten Männer Havannas…

„Das schönste Mädchen Havannas“ ist der Debütroman von Susana López Rubio.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 55 Kapitel mit einer angenehmen Länge unterteilt sind. Das Buch endet mit einem Epilog. Erzählt wird in der Ich-Perspektive, zunächst nur aus der Sicht von Patricio, später im Wechsel von Patricio und Gloria. Die Handlung beginnt 1947 und umfasst etliche Jahre. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, einfühlsam und – durch viel wörtliche Rede – sehr lebhaft. Dabei gelingt es der Autorin gut, die Atmosphäre jener Zeit zu vermitteln und viele Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.

Im Vordergrund des Romans stehen Patricio und Gloria. Die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden lassen sich gut nachvollziehen. Beide Charaktere werden detailliert und vielschichtig dargestellt. Obwohl mir deren Art und Verhalten nicht immer zugesagt haben, habe ich ihre Geschichte gerne verfolgt. Auch die übrigen Personen wirken authentisch.

Trotz der fast 500 Seiten hat der Roman nur wenig Längen. Die Geschichte überrascht mit einigen Wendungen und Einfällen, die das Buch kurzweilig machen.

Thematisch geht es vor allem um die Liebe, Romantik und tragische Momente. Dabei konnte mich die Geschichte emotional bewegen, da sie glücklicherweise auf Kitsch und zu starke Übertreibungen verzichtet. Das macht den Roman glaubwürdig. Positiv anzumerken ist auch, dass Politik und Zeitgeschichte ebenfalls viel Raum einnehmen, was verhindert, dass der Roman zu seicht wird.

Sehr gut hat mir das Setting gefallen. Auch die historische Komponente ist überzeugend umgesetzt. Auf unterhaltsame Weise lernt man Kuba zu der Zeit vor und während der Revolution kennen und kann so sein Wissen zu diesem Thema erweitern.

Mit dem farbenprächtigen und liebevoll gestalteten Cover und dem Lesebändchen wirkt die gebundene Ausgabe sehr hochwertig. Der deutsche Titel weicht stark vom spanischsprachigen Original ab, das sich auf den Namen des Kaufhauses bezieht und dem ich den Vorzug geben würde.

Mein Fazit:
„Das schönste Mädchen Havannas“ von Susana López Rubio ist ein Liebesroman der etwas anderen Art, der mich sehr gut unterhalten hat. Empfehlenswert ist die Lektüre wegen ihres Tiefgangs auch für diejenigen, die sonst einen Bogen um dieses Genre machen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Wenn Mitgefühl über den Faschismus siegt

Niemand weiß, dass du hier bist
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Die Stadt Siena in der Toskana im Jahr 1942: Aufgewachsen in Libyen, soll der zwölfjährige Lorenzo Guerrini den Krieg bei seinem Großvater und seiner Tante Chiara überstehen. Sein Vater Umberto wurde eingezogen. ...

Die Stadt Siena in der Toskana im Jahr 1942: Aufgewachsen in Libyen, soll der zwölfjährige Lorenzo Guerrini den Krieg bei seinem Großvater und seiner Tante Chiara überstehen. Sein Vater Umberto wurde eingezogen. Er freundet sich mit dem Jungen Franco an, der seine glühende Verehrung für den Duce teilt und vom Sieg des faschistischen Italiens träumt. Doch seine Begeisterung bekommt erste Risse, nachdem er Daniele, einen Juden, trifft. Als die Deutschen die Stadt besetzen und jüdische Familien deportieren, kann Lorenzo nicht einfach zusehen. Er trifft daher eine folgenreiche Entscheidung…

„Niemand weiß, dass du hier bist“ ist der Debütroman von Nicoletta Giampietro.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 34 Kapitel mit einer angenehmen Länge unterteilt sind. Zudem gibt es einen Epilog („21 Jahre später“). Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Lorenzo. Die Haupthandlung spielt zwischen August 1942 und 1945. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist größtenteils unauffällig, aber anschaulich, einfühlsam und angenehm zu lesen. Mit ihren Beschreibungen gelingt es der Autorin, plastische Bilder vor dem inneren Auge auftauchen zu lassen und viel Atmosphäre zu vermitteln. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.

Der Protagonist Lorenzo ist ein reizvoller Charakter, denn so gelingt es, die kindliche Perspektive darzustellen. Gut gefallen hat mir, dass er im Laufe des Romans eine ziemliche Entwicklung durchmacht und sein Erwachsenwerden authentisch geschildert wird. Sein Denken und Handeln sind gut nachvollziehbar. Positiv hervorzuheben ist, dass die Autorin bei der Darstellung der Personen auch Grautöne abbildet. So wirken auch die übrigen Charaktere vielschichtig und realitätsnah.

Trotz der mehr als 400 Seiten bleibt die Geschichte überwiegend kurzweilig. Es gelingt, die Spannung hochzuhalten. Gegen Ende hin wirkt das Geschehen jedoch ein wenig zu übertrieben und wird unglaubwürdig. Der Abschluss der Geschichte driftet ins Kitschige ab und ist mir etwas zu viel des Guten. Das ist schade, weil es meinen sonst sehr positiven Eindruck vom Buch doch schmälert. Im Großen und Ganzen habe ich mich allerdings gut unterhalten gefühlt.

Thematisch geht es vor allem um den Faschismus und die Gräuel des Zweiten Weltkriegs, aber auch um Mut, Freundschaft, Zusammenhalt, Hoffnung und Mitgefühl. Immer wieder konnte mich die Geschichte emotional bewegen.

Ein Pluspunkt des Romans ist es, dass er den Zweiten Weltkrieg aus der italienischen Perspektive schildert und aufzeigt, dass Faschismus und Rassismus nicht nur in Deutschland fürchterliche Auswüchse nahmen. Diese Aspekte sind nach wie vor oder sogar mehr denn je aktuell. Obwohl ich mich schon vorher ausführlich mit dieser Zeit beschäftigt hatte, konnte ich beim Lesen noch einiges lernen, zum Beispiel über die Balilla, die Jugendorganisation der Nationalen Faschistischen Partei.

Sehr interessant ist zudem das als „Notizen zu diesem Buch“ überschriebene Nachwort der Autorin. Hierbei wird nicht nur ihre fundierte Recherche deutlich, sondern der Leser erfährt auch, welche Elemente im Roman auf historischen Fakten basieren und welche reine Fiktion sind.

Das nostalgisch anmutende Cover ist nicht nur hübsch gestaltet, sondern passt auch gut zum Inhalt. Letzteres gilt ebenfalls für den Titel, der treffend formuliert ist.

Mein Fazit:
„Niemand weiß, dass du hier bist“ von Nicoletta Giampietro ist ein gleichsam unterhaltsamer wie interessanter Roman, der mich berühren konnte und noch eine Weile nachhallen wird.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Ein neues Leben

Dein fremdes Herz
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Nürnberg im November 2018: Nela Harolds muss in sehr kurzer Zeit zwei Nachrichten verkraften. Sie soll ihre Wohnung schon bald wegen Eigenbedarf räumen. Und durch ein Paket mit Briefen erfährt sie, dass ...

Nürnberg im November 2018: Nela Harolds muss in sehr kurzer Zeit zwei Nachrichten verkraften. Sie soll ihre Wohnung schon bald wegen Eigenbedarf räumen. Und durch ein Paket mit Briefen erfährt sie, dass ihr Vater, der sie und ihre Mutter Mathilde vor etlichen Jahren plötzlich und ohne Erklärung verlassen hat, nach dem Tod sein Herz gespendet hat. Durch Ellen, seine zweite Frau, findet sie heraus, dass das Organ vor 15 Jahren an einen Teenager, Maximilian, ging. Die Briefe stellen Nelas Welt völlig auf den Kopf. Sie beschließt, an die Ostsee zu fahren, um den Empfänger der Organspende zu treffen. Damit beginnt eine Reise, die ihr Leben verändern wird…

„Dein fremdes Herz“ ist ein anrührender Roman von Kati Seck.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 42 Kapiteln mit einer angenehmen Länge und endet mit einem Prolog („Zehn Monate später“). Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Nela. Immer wieder eingestreut sind Briefe von Ellen, die überwiegend vor einigen Jahren verfasst wurden. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Besonders beeindruckt hat mich der tolle Schreibstil. Er ist nicht nur anschaulich, lebhaft, einfühlsam und atmosphärisch, sondern auch poetisch und in sprachlicher Hinsicht sehr gelungen. Zahlreiche Bilder und Metaphern machen das Lesen zu einem Genuss. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Mit Nela steht eine sehr sympathische Protagonistin im Vordergrund. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt lässt sich gut nachvollziehen. Maximilian ist ebenso ein liebenswerter Charakter. Auch die übrigen Personen sind vielschichtig dargestellt und wirken auf mich realitätsnah.

Thematisch befasst sich der Roman vor allem mit der Organspende, was meine Neugier geweckt hat. Mir gefällt sehr gut, dass die Autorin sich damit einer Angelegenheit widmet, über die sich jeder einmal Gedanken machen sollte. Die Geschichte liefert Stoff zum Nachdenken und hebt sich angenehm von seichten Liebesromanen ab. Positiv anzumerken ist, dass dabei weder ein Missionierungseifer noch der erhobene Zeigefinger zu erkennen sind. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens das Nachwort der Autorin, das mit „Danksagung“ überschrieben ist. Dort geht sie auf die Thematik des Romans ein und erklärt ihre Beweggründe dafür.

Immer wieder gelingt es der Autorin, mich mit der Geschichte emotional zu erreichen. Dadurch lässt sich für mich auch verschmerzen, dass die Handlung stellenweise ein wenig zu vorhersehbar ist. Die eine oder andere unerwartete Wendung hätte dem Roman sicherlich gutgetan. Ein wenig gestört hat mich zum Ende hin außerdem eine für meinen Geschmack übertriebene Dramatik. Dennoch habe ich mich im Großen und Ganzen prima unterhalten gefühlt.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und passt meiner Ansicht nach gut zum Inhalt. Der prägnante Titel greift durch die Doppeldeutigkeit des Wortes „Herz“ die emotionale Komponente auf und ist sehr treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Dein fremdes Herz“ von Kati Seck ist ein kurzweiliger Roman, der mich nicht nur unterhalten, sondern auch bewegen konnte. Trotz kleinerer Schwächen hat mir die Geschichte schöne Lesestunden bereitet. Besonders aufgrund des Schreibstils kann ich sie empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2019

Die Dunbar-Jungs

Nichts weniger als ein Wunder
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Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas: Das sind die fünf Dunbar-Brüder. Ihre Mutter ist tot, der Vater hat sich davongemacht. Nun leben die Brüder nach ihren eigenen Regeln. Sie schlagen sich durchs ...

Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas: Das sind die fünf Dunbar-Brüder. Ihre Mutter ist tot, der Vater hat sich davongemacht. Nun leben die Brüder nach ihren eigenen Regeln. Sie schlagen sich durchs Leben. Dann beschließt Clay, angetrieben von den negativen Erinnerungen, eine Brücke zu bauen…

„Nichts weniger als ein Wunder“ ist ein Roman von Markus Zusak.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus acht Teilen, die wiederum in mehrere Kapitel untergliedert sind. Sie werden eingerahmt von einem Prolog und einem Epilog. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Matthew. Immer wieder gibt es rätselhafte Rückblenden und Vorausdeutungen, was das Verständnis nicht erleichtert. Insgesamt ist die Geschichte jedoch sehr raffiniert konstruiert.

Auch sprachlich ist der Roman besonders. Starke Bilder, allerlei gelungene Metaphern und poetische Formulierungen konnten mich begeistern. Doch der Schreibstil ist auch verwirrend, wirft viele Fragen auf und schafft unklare Bezüge. Manchmal wird der Leser direkt angesprochen, was aber nicht heißt, dass alles dadurch verständlich ist.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht leicht. Sie erfordert ein sehr aufmerksames Lesen. Vor allem durch den ersten Teil muss man sich kämpfen, bevor man sich an die Art des Erzählens gewöhnt hat. Doch allmählich entwickelt der Roman einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Im Vordergrund stehen die fünf Dunbar-Brüder, von denen vor allem Clay eine besondere Rolle spielt, wie schon gleich zu Beginn verraten wird. Nicht immer konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen, doch der Leser leidet und fiebert mit ihnen mit.

Inhaltlich geht es immer wieder um die Schwierigkeiten des Lebens: um Schmerz, Verlust, Scheitern, Schuld, Gewalt, Trauer. Aber es geht auch um Liebe und Hoffnung. Diese elementaren Themen sind es, die mich bewegen konnten.

Nach und nach fügen sich die Puzzleteile zu einer kompletten Geschichte, der Tragödie um die Dunbar-Brüder und ihre Eltern, zusammen. Auch darin zeigt sich das schriftstellerische Talent Zusaks. Die Handlung ist durchweg schlüssig. Auch das Ende konnte mich überzeugen und mich mit dem schwierigen Start in den Roman wieder größtenteils versöhnen.

Der deutsche Titel weicht stark vom englischsprachigen Original („Bridge of Clay“), das ich treffender finde, ab. Das Cover ist ansprechend und passt zum Inhalt.

Mein Fazit:
„Nichts weniger als ein Wunder“ von Markus Zusak ist ein aufwendig konstruierter Roman, der dem Leser einiges abverlangt. Es ist keine einfache, aber eine am Ende lohnenswerte Lektüre für diejenigen, die über ein wenig Durchhaltevermögen verfügen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Wenn das Leben neu erblüht

Orangenblütenjahr
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Nelly Leonhardt (52) möchte noch einmal den Neustart wagen. Nach dem Tod ihres Mannes Martin hat sich ihr Leben schlagartig geändert. Sie ist jetzt nicht nur Witwe, sondern musste auch herausfinden, dass ...

Nelly Leonhardt (52) möchte noch einmal den Neustart wagen. Nach dem Tod ihres Mannes Martin hat sich ihr Leben schlagartig geändert. Sie ist jetzt nicht nur Witwe, sondern musste auch herausfinden, dass der Verstorbene eine Geliebte hatte: ausgerechnet ihre bis dato beste Freundin Viola. Und die beiden haben sogar einen gemeinsamen Sohn. Geschockt von dieser Enthüllung, beschließt Nelly, vom Odenwald nach München zu ziehen, dort einen Job anzunehmen und einen Neubeginn anzugehen. Ihre Kinder Elena (23) und Severin (19) sind davon weniger begeistert, doch sie lässt sich nicht beirren. In der Großstadt werben schon nach kurzer Zeit gleich drei Männer um sie…

„Orangenblütenjahr“ von Ulrike Sosnitza ist ein unterhaltsamer Roman.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 32 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Darüber hinaus ist das Buch in fünf Teile untergliedert, die nach den Phasen eines Orangenbaums benannt sind (Knospen, Blüten, Fruchtstände, Grüne und Reife Früchte) – eine schöne Idee. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Nelly. Dieser Aufbau gefällt mir gut.

Der Schreibstil ist flüssig, anschaulich und einfühlsam. Er wirkt durch viel wörtliche Rede sehr lebhaft. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Mit Nelly steht eine sympathische Frau im Vordergrund, deren Gefühls- und Gedankenwelt ich sehr gut nachvollziehen konnte. Mir hat es gefallen, dass die Protagonistin bereits in einem etwas reiferen Alter ist, weil das in vielen Büchern dieses Genres anders ist. Nelly wird vielschichtig und detailliert dargestellt. Auch die Nebencharaktere, die gut ausgearbeitet sind, wirken insgesamt realitätsnah.

Die Handlung ist unterhaltsam und abwechslungsreich. Zwar wird inhaltlich der Schwerpunkt auf die Liebe gelegt. Dennoch kommt die Geschichte nicht zu kitschig daher, da auch einige andere Themen wie Verluste und Familienkonflikte eine wichtige Rolle spielen. Sowohl humorvolle als auch ernstere Passagen wechseln sich ab. Das sorgt zwar für eine emotional bewegende, aber nicht zu seichte Lektüre.

Ein Pluspunkt des Romans ist es, dass er viel Wert auf Beschreibungen und die Auswahl von Schauplätzen legt. Dank einer fundierten Recherche konnte ich zum Beispiel einiges über München lernen.

Das Cover ist liebevoll gestaltet. Der prägnante Titel passt gut zur Geschichte.

Mein Fazit:
„Orangenblütenjahr“ von Ulrike Sosnitza ist ein gelungener Roman, der meine Erwartungen erfüllen konnte und mir schöne Lesestunden bereitet hat.