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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Ein wunderschönes und lehrreiches Kinderbuch

Stell dir vor, du wärst...ein Tier im Wald
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Bärbel Oftring ist es hervorragend gelungen, kindgerecht 19 einheimische Tiere des Waldes vorzustellen. Neben einer kleinen Geschichte wird das jeweilige Tier mit steckbriefartigen Informationen auf mehreren ...

Bärbel Oftring ist es hervorragend gelungen, kindgerecht 19 einheimische Tiere des Waldes vorzustellen. Neben einer kleinen Geschichte wird das jeweilige Tier mit steckbriefartigen Informationen auf mehreren Seiten dargestellt. Liebevolle Illustrationen runden das Ganze sehr schön ab. Es gelingt somit recht einfach in die Rolle des Tieres zu schlüpfen und ermöglicht eine ganz andere Sichtweise. Superhelden gibt es nicht nur im Trickfilm, sondern bereits vor der eigenen Haustür.
Mit viel Begeisterung haben wir in diesem Buch gelesen und es, fast möchte ich sagen, „durchgearbeitet“, denn viele vorgeschlagene Dinge wurden ausprobiert oder selbst entdeckt. Versteckt doch mal wie ein Eichhörnchen Walnüsse im Garten und versucht sie einige Stunden später wieder zu finden – gar nicht so einfach!
Um in Kindern das Interesse an der Natur zu wecken (oder auch die eigenen Kenntnisse aufzufrischen), kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen, da die Informationsweitergabe nicht „schulmeisterhaft“ sondern spielerisch erfolgt. Genau das richtige für kleine Naturforscher und Entdecker!

Veröffentlicht am 07.03.2019

Auftakt zu einer wundervollen und berührenden Familien-Saga

Die Glocke im See
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Der Einstieg in dieses Hörbuch fiel mir sehr leicht, treffe ich mit Beate Rysopp quasi auf eine „alte“ Bekannte, welche die Stimmung sehr treffend wiedergeben kann.
Einleitend wird über die Familie Hekne ...

Der Einstieg in dieses Hörbuch fiel mir sehr leicht, treffe ich mit Beate Rysopp quasi auf eine „alte“ Bekannte, welche die Stimmung sehr treffend wiedergeben kann.
Einleitend wird über die Familie Hekne berichtet, deren trauriger Schicksalsschlag Anlass für die Stiftung der sogenannten Schwesterglocken für die Stabskirche waren. Damit wird der Grundstein für einen Mythos gelegt, der eng mit dem Dorf verbunden ist und bleiben sollte.
Die eigentliche Handlung beginnt mit der jungen Astrid Hekne 1880 in Norwegen. Sie ist mir sofort sympathisch. Aber es wird auch gleich deutlich, dass sie von dem Leben im Dorf sehr eingeengt wird und viel zu sehr an der Welt interessiert ist, als um dort zu versauern. Sehr deutlich wird das vieles, was heut für uns (Frauen) so selbstverständlich ist, erst erkämpft werden musste. Immer wieder staune ich bei ihr über ihre direkte Art – fast meint man eine moderne Frau aus unserer Zeit vor sich zu haben
Der neue junge Pfarrer Kai Schwaiggard bringt frischen Wind und Veränderung in die eingeschworene, traditionsbehaftete Gemeinschaft. Er verkauft die alte Stabskirche um für die Gemeinde mit dem Erlös eine neue Kirche zu finanzieren. Und er holt damit Gerhard Schönauer, einen angehenden Architekten aus Dresden in das Dorf, der den Abbau der Kirche überwachen soll, um sie in Dresden wiederaufzubauen.
Nach und nach werden die Charaktere der drei Hauptpersonen Kai, Gerhard und Astrid sehr gut herausgearbeitet. Gerade bei den beiden Männern finde ich es bemerkenswert, dass sie ihren jeweiligen vorgesehenen Plan (unter Berücksichtigung der Gegebenheiten und Ansichten vor Ort, welche ihnen besonders durch Astrid nahegebracht werden) beginnen zu überdenken. Und es entwickelt sich zwischen beiden auch ein Konkurrenzkampf um Astrid…
Dieses Hörbuch berührt vor allem durch die Schilderung des kargen und beschwerlichen Lebens, denen die Einwohner mit einer eigenen Logik begegnen, die für Außenstehende (wie den neuen Pfarrer) auf den ersten Blick unverständlich sind. Das Ausborgen von (guten) Schuhen und Kleidung – ohne die die Kirche nicht aufgesucht wird/werden kann. Das Verständnis zu Tieren, welche (auch aus der Not heraus) nicht gegessen werden. Oder auch der Kampf ums Überleben – mit dem Tricksen bei der Abgabe von Trophäen.
Das Ende ist für mich sehr stimmig – alles andere hätte auch zu kitschig gewirkt. Damit bleibt dieses leise, emotionale und tiefsinnige Buch sich selbst treu.
Auf jeden Fall bin ich auf die Fortsetzung dieser sehr emotional geschilderten Familiensaga gespannt und neugierig. Von mir gibt es dafür eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 05.03.2019

Eine sehr emotionale Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit

Was uns erinnern lässt
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Die junge Milla findet auf ihrer Suche nach neuen „Lost Places“ im Thüringer Wald nahe des Rennsteiges den vergessenen Keller des ehemals mondänen Hotels „Waldhöh“ und begibt sich auf die Suche nach den ...

Die junge Milla findet auf ihrer Suche nach neuen „Lost Places“ im Thüringer Wald nahe des Rennsteiges den vergessenen Keller des ehemals mondänen Hotels „Waldhöh“ und begibt sich auf die Suche nach den Eigentümern, der Familie Dressel. Dabei gerät sie in eine tragische Familiengeschichte, deren Schicksal durch die Lage in Grenznähe nach der Teilung Deutschlands bestimmt wird. Gleichzeitig erfährt sie mit dieser Familie einen Zusammenhalt, den sie selbst noch nicht erlebt hat.
Bei diesem Buch war ich sofort im Geschehen und von der Handlung gefesselt. Mich begeistert dieses Buch vor allem dadurch, dass es unglaubliche viele Berührungspunkte mit meinem Leben hat. Als geborene Ostdeutsche habe ich das Buch auch immer etwas im Hinblick auf mein eigenes Erleben gelesen – und das war ein sehr schönes, fast „heimatliches“ Gefühl. Oft konnte ich mich selbst oder Situationen wiedererkennen, es tauchten Erinnerungen auf, an die ich lange nicht gedacht hatte. Auch habe ich in Schwarzburg Forstwirtschaft studiert und kann viele (fachlichen) Schilderungen nachvollziehen bzw. bestätigen. Dies zeugt ebenfalls von einer gründlichen Hintergrundrecherche der Autorin.
Besonders möchte ich nochmal den fesselnden und sehr emotionalen Schreibstil von Kati Naumann hervorheben. Die Schilderungen sind so plastisch und bildhaft, dass man fast meint, Teil der Handlung zu sein, selbst durch „Dressels Forst“ zu streifen.
Dieses Buch zieht einen einfach in seinen Bann! Ich war richtig enttäuscht als ich es ausgelesen hatte und es hat auch noch sehr lange in mir nachgeklungen. Deshalb gibt es von mir dafür eine uneingeschränkte Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 04.03.2019

Zwischenmenschliche Kälte im Kampf um das Eine: das Geld

Eisige Tage
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Ein toter russischer Anwalt, dubioser Unterweltboss und verschwundene minderjährige Mädchen bilden die Grundlagen für ein undurchdringliches Geflecht von verschiedenen kriminellen Taten und Tätern. Sehr ...

Ein toter russischer Anwalt, dubioser Unterweltboss und verschwundene minderjährige Mädchen bilden die Grundlagen für ein undurchdringliches Geflecht von verschiedenen kriminellen Taten und Tätern. Sehr gelungen finde ich die überraschenden Wendungen in dem Geschehen, hatte ich doch recht rasch eine Vorstellung, was hier passiert sein könnte – und lag damit völlig falsch. Es ist sehr erschreckend, auf welche Ideen sich selbst überlassene Jugendliche kommen, um das große Geld scheffeln zu wollen. Über den Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten – für meine Begriffe lohnt es sich, dieses Buch selbst zu entdecken.
Mich hat dieses überaus spannend geschriebene Buch sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Dazu kommt für mich als Leipziger die Kenntnis zu den Örtlichkeiten die das entsprechende Milieu sehr treffend wiedergeben.
Für dieses Buch gibt es deshalb von mir eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Über die Macht der Liebe und Gottes Wege – historischer Roman

Der Gesang der Bienen
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Ralf H. Dorweiler gelingt es hervorragend vor dem historischen Kontext die wunderbare Geschichte über die Macht der Liebe zu zeichnen, auch wenn Gottes Wege dazu nicht immer gradlinig (und verständlich) ...

Ralf H. Dorweiler gelingt es hervorragend vor dem historischen Kontext die wunderbare Geschichte über die Macht der Liebe zu zeichnen, auch wenn Gottes Wege dazu nicht immer gradlinig (und verständlich) sind.
Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner zweiten Frau Elsbeth und den drei Kindern beschaulich, aber zufrieden und glücklich in einfachen Verhältnissen. Bis ein fahrender Medicus ein junges Mädchen, Fronika, mit einer misslungenen Abtreibung bei der als Kräuterkundige und Heilerin bekannten Frau abliefert. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Fronika, die Tochter eines Adligen, wird durch dessen Häscher gesucht, die sie letztendlich auch im Haus des Zeidlers finden und mitnehmen, wodurch sie leider auf dem Weg verstirbt. Elsbeth wird deswegen zum Tode verurteilt – Seyfried kann jedoch einen zeitlichen Aufschub erwirken und macht sich auf den beschwerlichen Weg nach Bingen, um die berühmten Hildegard von Bingen um Beistand zu bitten. Selbige ist grad mit dem Aufbau und der Finanzierung ihres Klosters beschäftigt und knüpft ihre Unterstützung an fast unlösbare Bedingungen…
Sehr deutlich wird in der ganzen Geschichte die Bedeutung der Herkunft – aufrichtige Menschen niedrigen Standes sind der Willkür der Herrschenden ausgesetzt. Auch der Aberglaube bzw. die Unkenntnis über die Wirksamkeit der Heilpflanzen spielen eine große Rolle. Man erfährt viel Informatives über die Arbeit des Zeidlers und das Leben sowie die Bedeutung der Bienen.
Die Handlung ist sehr authentisch und bildhaft und man fiebert regelrecht mit den Akteuren Seyfried, Anna und Elsbeth mit, vor denen sich immer wieder neue Hindernisse und Probleme auftun. Das Schicksal meint es im Verlauf der Handlung nicht immer gut mit ihnen, doch letztendlich fügt sich alles stimmig zu einem guten – und überraschenden – Ende.
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es zügig durchgelesen, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte – dies spricht für diesen Roman. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

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