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Veröffentlicht am 03.10.2016

Ab in die 80er

Wir Kassettenkinder
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Inhaltsangabe
Heute sind sie legendär: die Achtziger. Es war das Jahrzehnt, als wir mit dem Kassettenre-korder Mix-Tapes aus dem Radio aufnahmen und Dallas-Frisuren und Hawaiihemden tru-gen. Wer in dieser ...

Inhaltsangabe
Heute sind sie legendär: die Achtziger. Es war das Jahrzehnt, als wir mit dem Kassettenre-korder Mix-Tapes aus dem Radio aufnahmen und Dallas-Frisuren und Hawaiihemden tru-gen. Wer in dieser Zeit zwischen Bandsalat und Neuer Deutscher Welle, Indiana Jones und YPS-Heft, Atomwaffen und Ententanz aufwuchs, erlebte ein epochales, seltsam unbekümmer-tes, oft albernes Jahrzehnt, in dem alle trotz des drohenden Weltuntergangs durch sauren Regen und Kalten Krieg den Eindruck einer lustig-bunten Zeit hatten. Und: irgendwie fing irgendwann in jener Zeit die Zukunft an! Mit einem Augenzwinkern schauen Stefan Bonner und Anne Weiss, selbst Kinder der Achtziger, zurück auf das Jahrzehnt, das uns prägte wie kein anderes.

Wir Kassettenkinder -Liebeserklärung an die Achtziger ist das neuste Buch von Stefan Bonner & Anne Weiss und es heißt nicht ohne Grund so. Ein bekannter Film heißt Zurück in die Zukunft und hier muss es heißen: Eine Reise in die Vergangenheit. Falls man selber Kind dieser Zeit ist, werden sämtliche Erinnerungen geweckt. Musik vom Radio mitge-schnitten (Moderator verflucht, wenn er in die Mucke reingequatscht hat), Live Aid `85, Tschernobyl, Umweltverschmutzung, der erste PC oder der Videorekorder um nur einige zu nennen. Falls man später geboren sein sollte, dann ist es eine spannende und interessante Geschichte zu erfahren, wie wir diese Zeit erlebt haben. Manche Jüngere werden sich wahr-scheinlich bei dem einen oder anderen erlebten den Kopf schütteln, aber nicht, weil sie/er es doof oder peinlich findet. Eher, weil er sich eine Welt ohne PC, MP3 oder Handy gar nicht mehr vorstellen kann. Aber die gibt es …
Über die 80er sagt man; Es wäre eine Spaßgesellschaft! Die Neue Deutsche Welle stand auch dafür, aber so war es nicht immer. Die beiden Autoren haben das ganze Jahrzehnt durch-leuchtet und somit hat fast alles seinen Platz gefunden, was wichtig war und wie es erlebt worden ist. Dieses Buch lebt sowohl von ihre persönlichen als auch gut recherchierte Erleb-nisse. In all seinen Facetten. Immer wieder werden die einzelnen Kapitel durch Überschrif-ten, bekannten Zitaten berühmter Menschen und illustrierte Zeichnungen aufgepeppt. Wäh-rend des Lesens findet man viele Parallelen, einiges was vergessen war, ist mit dem Ach ja- Effekt aufgefrischt worden und dass was an einem vorbeigegangen ist, wurde jetzt mit Wis-sen nachgeholt. Es macht unheimlich viel Spaß in dieser Zeit zu schwelgen, beim Lesen den einen oder anderen Ohrwurm zu haben oder gar Peter Lustig vor seinem Bauwagen stehen zu sehen, um uns Kids die Welt ein wenig zu erklären. Mensch war das toll, aber leider gab es auch einige Sachen die nicht so super waren. Zum Spaß gehört bekannter Weise auch der Ernst und denn hat man spätestens nach der Katastrophe von Tschernobyl zu spüren bekom-men. Wenn man über diese Geschichte jetzt liest, die ja 30 Jahre zurückliegt, spürt man aber immer noch die Angst, die wir damals hatten. Was darf man essen oder wie wirkt sich das Ganze auf die Natur und den Menschen aus? Die Technik, die in diesem Jahrzehnt zu laufen begann und wie weit sind wir heute kommen? Wahnsinn!!!

Das Cover sind ein echter Hingucker, denn die Neonfarben fallen auf und wenn man Buch-deckel aufklappt findet man auch hier einige Zitate von berühmten Persönlichkeiten und lustige Zeichnungen. Sehr passend gewählt!

Für mich war es eine sehr interessante, lustige, spannende, aber auch sehr nachdenkliche Zeitreise. Ein Buch, in dem man immer wieder gerne stöbert und seinen Erinnerungen nach-hängt. Schön war´s!!!

Veröffentlicht am 01.10.2016

Der Feind, den ich liebte

Der Feind, den ich liebte
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Inhaltsangabe
Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser ...

Inhaltsangabe
Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser Wunsch in weite Ferne. Auch auf Hawaii wird die Gefahr bald spürbar, als das deutsche Kriegsschiff Geier in der Bucht von Honolulu vor Anker geht. Aber Lanis Neugier auf den Marineoffizier Paul ist stärker als ihre Furcht vor den Wirren des Krieges. Der ge-heimnisvolle Draufgänger hebt ihr Leben aus den Angeln. Dennoch verliebt sie sich in ihn - auch wenn die Zeichen der Zeit gegen ihre Liebe sprechen...

Der Feind, den ich liebte ist der neuste Roman von Tara Haigh und der zweite Teil über die Familie Elkart. In diesem Band dreht sich alles um die Tochter von Clara und Komo: Lani Elkart.

De Schreibstil der Autorin ist flüssig. Ab der ersten Seite findet sich der Leser auf Hawaii im Jahr 1914 wieder und damit beginnt die spannende und interessante Geschichte über Lani Elkart, die im ersten Weltkrieg stattfinden darf. Tara Haigh hat es wieder einmal geschafft, die perfekte Mischung zwischen Liebes- und historischer Geschichte brillant miteinander zu verknüpfen. Die Protagonisten sind allesamt sehr authentisch und lebensecht wiedergegeben worden und somit kann man sich hier sehr gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen. Während des Lesens spürt man die Ängste und Sorgen der Ein- und Bewohner Hawaii, die sie während des Kriegsbeginns haben. So entsteht das Gefühl, dass man diese Zeit hautnah miterleben darf. Auch wenn es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelt, so sind alle geschichtlichen Ereignisse gut recherchiert und wieder gespiegelt worden. Langweile oder langatmig? Keine Spur. Eher ist es sehr informativ und lehrreich einige Zeitgeschehnisse zu erfahren, die man so nie erfahren hätte. Es ist beängstigend zu erfahren, wie aus Freunden Feinde werden. Die Geschichte um Lani und Paul fand ich ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und umgesetzt. Leider wirkte das Ende dieses Buches einfach zu perfekt und dadurch ent-steht ein sehr gehetzter Eindruck.

Nichts desto trotz war es für mich wieder eine sehr unterhaltsame und interessante Zeitreise, die mir wieder sehr viele schöne Lesemomente beschert hat. Ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird.

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine bewegende und spannende Familiegeschichte

Die Kirschvilla
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Inhaltsangabe
Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ...

Inhaltsangabe
Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ob ihr Liebesglück mit den Geheimnissen ihrer Familie zusammenhängt. Denn ausgerechnet Julius, Isabells neue Liebe, scheint tief in die schmerzliche Familientragödie verstrickt. Doch schließlich geben zwei Tagebücher aus den 1920er-Jahren, die die Zeit überdauert haben, Auskunft über die schockierenden Geschehnisse am Rheinufer – und über Wahrheiten, die niemand gerne über seine Familie erfährt.

Die Kirschvilla ist der neuste Roman von Hanna Caspian.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Ab der ersten Seite merkt der Leser die Liebe zum Detail, denn sowohl die Protagonisten sowie auch die Kulisse sind so wunderbar beschrieben worden. Hier entstand das Gefühl, man wäre hautnah dabei. Die Ge-schichte spielt sich in zwei Zeitzonen ab. Zum einen ist da die Gegenwart in der Isabell und Oma Pauline die Familiengeschichte ergründen und zum anderen die Vergangenheit, aus denen die Tagebücher von Clementine stammen. Beide Handlungsstränge sind so perfekt miteinander verknüpft worden, so dass es eine stimmige und spannende Familiengeschichte wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langatmig oder langweilig. Eher das Gegenteil trat ein. Dieses Buch konnte man nicht ohne weiteres aus den Händen legen, denn man musste wissen, wie es mit Isabell und Co weitergeht. Das Ende war stimmig und machte dieses Buch einfach perfekt.

Von Anfang bis zum Ende war es eine sehr bewegende Geschichte, die einen mitfiebern und mitleiden lies. Unterhaltung pur!
5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 25.09.2016

Bine ermittelt wieder

Liebe vertagen, Mörder jagen
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Inhaltsangabe
Eigentlich hat sich Biene auf eine heiße Liebesnacht in Paris gefreut. Die kommt aber nicht. Dafür erreicht sie eine folgenschwere Nachricht: In ihrer Heimat wurde ein Mann ermordet. Ausgerechnet ...

Inhaltsangabe
Eigentlich hat sich Biene auf eine heiße Liebesnacht in Paris gefreut. Die kommt aber nicht. Dafür erreicht sie eine folgenschwere Nachricht: In ihrer Heimat wurde ein Mann ermordet. Ausgerechnet Jochen, ihr Ex-Freund und überkorrekter Polizist, soll in den Mord verwickelt sein. Das kann Biene nicht glauben und sie entschließt sich zur Rückkehr. Schließlich pri-ckelt eine Mörderjagd doch mindestens so sehr wie eine Liebesnacht. Auf eigene Faust stürzt sie sich in die Ermittlungen und steckt nicht nur bald mittendrin in einem Netz aus Vorurteilen und Vorlieben, sondern erfährt auch Dinge; die sie lieber nicht erfahren hätte. Wird Biene den wahren Mörder finden und damit Jochen entlasten? Kann Biene eine wichti-ge Entscheidung für ihre eigene Zukunft treffen? Und was ist eigentlich mit der Liebe?

Liebe vertagen, Mörder jagen ist der neuste Krimi von Vera Netwich. Nachdem ich schon Tote Models nerven nicht von ihr gelesen habe, war ich auf den neuen Fall um Bine sehr gespannt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und sehr gut zu lesen. Ab der ersten Seite hat mich dieser Grefrather Krimi wieder in seinen Sog gezogen, so dass ich dieses Buch an ei-nem Tag durchgelesen habe. Dieser Krimi lebt von dem humorvollen Erzählstil, der durch den Grefrather Dialekt bereichert wurde und von der bildhaften Kulisse dieses Ortes. Wer sich hier auskennt, bei dem laufen unweigerlich die Straßenbilder vor Augen ab. Wieder einmal hat Vera Nentwich gezeigt, dass sie eine kriminalistische Ader hat. Bines neuer Fall ist wieder so perfekt ausgedacht und umgesetzt worden, so dass der Leser immer wieder auf neue Wendungen stößt. Während des Lesens versucht man diesen Fall zu lösen, aber das gelingt nicht. Neue Verdächtige und Verdachtsmomente machen dies einfach unmöglich. Von Seite zu Seite merkt man wie sich der Spannungsbogen steigert und man muss wissen, wie es mit Bine und Co weitergeht. Langatmig oder gar langweilig? Davon ist hier absolut keine Spur. Das Ende ist ein wenig aktionsreich, aber es macht die Geschichte stimmig und rund. So muss ein brillanter Krimi sein! Spannung pur und das bis zum letzten Wort.

Auch wenn es sich hierbei um einen humorvollen Krimi handelt, geht es in diesem Buch doch um mehr: nämlich um Vorurteile und Toleranz! Es ist sehr interessant, wie die Autorin dieses immer noch aktuelle Thema so präsent in diese Geschichte verstrickt hat. Während des Lesens merkt man selber, dass man über viele Sachen nachdenkt und sein Gewissen überprüft. Wie verhält man sich selber und wie schnell hat man Vorurteile, obwohl man den anderen gar nicht kennt. Großes Kompliment an Vera Nentwich!


Ein witziger, etwas nachdenklicher und auf 286 Seiten spannungsgeladener Regionalkrimi, denn man besser nicht hätte machen können. Perfekt und grandios!
Würde mich freuen, wenn ich demnächst wieder mit Bine auf Verbrechertour gehen dürfte.

5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der 7. Fall für Loretta Luchs

Die Jutta saugt nicht mehr
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Inhaltsangabe
Loretta Luchs begibt sich zum 7. Mal auf Mördersuche Als Freund Pascal kurzfristig auf Ge-schäftsreise muss, steht für Loretta fest: Ablenkung muss her. Leider laufen die Geschäfte in der ...

Inhaltsangabe
Loretta Luchs begibt sich zum 7. Mal auf Mördersuche Als Freund Pascal kurzfristig auf Ge-schäftsreise muss, steht für Loretta fest: Ablenkung muss her. Leider laufen die Geschäfte in der frisch eröffneten Detektei von Loretta und Erwin bisher eher schleppend an. Ein Glück also, dass sich just an diesem Tag mit der biederen Frau Berger der erste vielversprechende Fall in die brandneuen Büroräume verirrt. Ihre Nachbarin, die Jutta, sei verschwunden, der vermeintlich sitzengelassene Ehemann mehr als verdächtig. Eine vermisste Hausfrau? Womöglich ermordet? Auf jeden Fall besser als untreue Ehemänner, entführte Hunde oder Schlüpfer-von-der-Wäscheleine-Klauer, denkt sich das Ermittler-Duo und schleust Loretta undercover als Putzhilfe beim Verdächtigen ein. Wie gut, dass Erwins „Täubchen“ Doris sie zur Tarnung noch schnell in Sachen professioneller Grund- und Tiefenreinigung unterweist. Doch was haben ein verwaister Staubsauger, ein verstaubter Rockstar und eine neugierige Nachbarin mit Juttas Verschwinden zu tun? Die Revier-Ermittlerin muss ihr ganzes detektivisches Können und Wissen über Putzmittel einsetzen, um der Sache auf den Grund zu gehen.


Jutta saugt nicht mehr ist der 7 Fall für Loretta Luch und der neuste Ruhrpott-Krimi von Lotte Minck. Seit Cool im Pool (6ter Fall) bin ich ein riesiger Fan dieser Reihe und ist dieses Werk na-türlich Pflichtprogramm.

Wie auch schon in den Büchern zuvor besticht die Autorin mit ihrem unverwechselbaren humor-vollen Erzählstil. Immer wieder muss man über die Dialoge so herzhaft lachen, dass kaum ein Au-ge trocken bleibt. Achtung Suchtgefahr, denn sobald man dieses Buch angefangen hat zu lesen, gibt es kein Entkommen mehr. Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man zu jedem Zeitpunkt wissen will, wie es um Loretta Luchs und Co weitergehen wird. Einige der Protagonisten sind alte Bekannte und somit gibt es ein großes Wiedersehen, mit Loretta Luchs, Erwin, Frank und Kom-missarin Astrid Küpper. Eigentlich arbeitet Loretta Luchs als Telefonisten in einem Callcenter, aber ihre große Leidenschaft sind Kriminalfälle zu lösen. Zum Leidwesen der Polizei. Ex-Polizist Erwin, der jetzt endlich seine eigene Detektei mit Loretta und Dennis eröffnet hat. Frank, der mit seinem herrlich erfrischenden Dialekt brilliert und die Kommissarin Küpper, die kein Fall ohne die Detektei von ihrem Patenonkel Erwin samt Team lösen kann. Bei der Handlung steht der Hu-mor an erster Stelle und so sollte es bei dieser Ruhrpott-Krimöde auch sein. Wie auch schon im vorherigen Band ist auch dieser Fall gut durchdacht, ausgearbeitet und gelöst worden. Wer mag kann hier mit raten und mit fiebern. Auch wenn die eine oder andere Vorahnung auftaucht, gibt es immer erneute Wendungen und Verstrickungen, die das Ganze zunichtemachen. Wer sich bei die-sem Krimi langweilt ist selber Schuld und hat keinen Sinn für Humor. Dieses Buch ist und bleibt von Anfang bis zum Schluss spannend und das zeichnet einen sehr guten Krimi aus.

Und wer während des Lesens Lust auf Kekse bekommen hat, der findet am Ende dieses Büchlein noch ein passendes Rezept.

Dieser Buch Jutta saugt nicht mehr wieder ein Meisterwerk von Lotte Minck. Sie versteht es mit ihrer einzigartigen humorvollen Art und Weise ihre Leser in ihren Bann zu ziehen. Ob man will oder nicht.
300 Seiten Purer Unterhaltung und Lachen ist ja bekanntlich die beste Medizin!
5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!!