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Veröffentlicht am 02.10.2016

Manchmal etwas zu viel Nebenhandlung ...

Wer nicht das Dunkel kennt
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Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe ermitteln Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis und ihr Partner Chris Salomon in einem besonders verzwickten Fall: eine tote Frau, mehrere Verschwundene und eine ...

Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe ermitteln Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis und ihr Partner Chris Salomon in einem besonders verzwickten Fall: eine tote Frau, mehrere Verschwundene und eine Spur, die in die Vergangenheit führt halten die Polizisten in Atem.
Irgendwie will zunächst gar nichts zusammenpassen und Lydias Vorgesetzte machen ihr extrem Druck. Dazu kommen noch diverse Querelen im Kollegenkreis, unter denen sie zu leiden hat. Aber das ist unglücklicherweise noch nicht alles: sie ist persönlich sehr in den Fall verstrickt … wird sie trotzdem den Täter finden können?

Meine Meinung:
Schon die ersten beiden Teile der Reihe fand ich sehr gelungen, obwohl ich mit der Hauptfigur Lydia Louis immer so meine Probleme habe. Sie wird von einigen ihrer Kollegen als nervige, ruppige, undurchschaubare Frau empfunden und diesen Eindruck habe ich von ihr auch. Sie kämpft ständig mit ihren inneren Dämonen, verhält sich dabei oft unverständlich und ihre häufigen One-Night-Stands machen sie auch nicht gerade sympathischer. Sie mag gute Gründe dafür haben, aber ich kann sie trotzdem nicht verstehen und wenn es nicht noch ihren Kollegen Chris gäbe, dann würde ich vielleicht eher einen Bogen um die Bücher machen.
Er ist zwar auch kein einfach gestrickter Charakter, aber er wirkt sympathischer.
Unter den anderen Kollegen gibt es noch weitere ziemlich extreme Personen, die mich stellenweise mit ihren (vor allem sexuellen) Obsessionen zunehmend genervt haben. Das war alles etwas zu viel für meinen Geschmack und in dieser Häufigkeit auch nicht mehr sehr glaubwürdig.

Die Verbrechen, die es aufzuklären gilt, sind zunächst sehr verworren und durch die persönlichen Verstrickungen von Lydia scheint man auch immer wieder davon abgelenkt zu werden. Aber so nach und nach kommt Licht ins Dunkel und es kristallisiert sich heraus, dass es sich um eine komplexe und gut durchdachte Geschichte handelt. Trotz der teils etwas nervenden Nebenhandlungen liest sich das Buch wirklich fesselnd und spannend. Manches kann man erraten, anderes kam sehr überraschend für mich.

Insgesamt ein gelungener dritter Teil, der neugierig macht auf die Fortsetzung. Vielleicht fallen dann auch einige der anstrengenden Kollegen weg, ich würde sie nicht vermissen.

Fazit:
Spannend, fesselnd und gut durchdacht, aber auf einige Nebenhandlungen und deren nervende Verursacher hätte ich sehr gut verzichten können.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Macht Reichtum glücklich?

Teufelsgold
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Die Geschichte:
Hendrik ist ein ganz normaler Angestellter mit einer Frau und großen Zukunftsplänen: am liebsten möchte er reich werden. Wer will das nicht? Doch macht das wirklich glücklich?
Als Hendrik ...

Die Geschichte:
Hendrik ist ein ganz normaler Angestellter mit einer Frau und großen Zukunftsplänen: am liebsten möchte er reich werden. Wer will das nicht? Doch macht das wirklich glücklich?
Als Hendrik vertretungsweise ein Seminar leiten darf, nimmt eine Kette von Ereignissen ihren Lauf, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen … alles beginnt mit einem sehr alten Buch, auf das er zufällig stößt und in dem davon berichtet wird, wie Alchemisten früher Gold herstellten – und zwar mit Hilfe des “Steins der Weisen”. Das Thema fasziniert Hendrik und er begibt sich auf eine gefährliche Suche nach den wahren Hintergründen. Wird er darin sein Glück finden? Oder wird es ihn geradewegs ins Verderben führen?

Meine Meinung:
Als großer Bücherfan habe ich mich natürlich auch schon oft gefragt, wie viel Wahrheit wohl in uralten Sagen und Erzählungen steckt. Oder wie es möglich war, dass beispielsweise die alten Ägypter schon vor Jahrtausenden so viel Wissen erreicht hatten und so unglaubliche Bauwerke konstruierten, die bis heute überdauerten? Hatten sie wirklich Hilfe von Außerirdischen, wie manche argwöhnen – oder waren es nicht doch viel mehr die irdischen Wissenschaftler?
Andreas Eschbach stellt in seinem neuen Thriller (den man vielleicht verlagsseitig besser als “Mystery-” oder “Fantasythriller” bezeichnet hätte) die Alchemisten in den Vordergrund. Was waren das für Menschen, was wussten sie und was haben sie wirklich vollbracht? Konnten sie wirklich Gold herstellen?

Hendrik, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, fragt sich das auch, nachdem ihm zufällig ein altes Buch in die Hände gefallen ist. Der Gedanke an unermesslichen Reichtum lässt ihn nicht mehr los. Seine Gedanken kreisen unaufhörlich um dieses Thema und es verändert sein Leben.
Leider war mir Hendrik von Anfang an nicht wirklich sympathisch. Dieses ständige Grübeln und Streben nach Höherem ging mir etwas auf die Nerven, vor allem, weil er darüber seine Frau Miriam und später auch seine Tochter Pia irgendwie vernachlässigte bzw. nicht besonders gut behandelte.
Auch sein Bruder spielt eine nicht unwichtige Rolle: Adalbert, der ein sehr erfolgreicher Wissenschaftler im schweizerischen CERN ist. Diese Figur ist auch nicht gerade ein Sympathieträger, aber zumindest ist sein Verhalten kalkulierbarer und nicht so sprunghaft.

Die Story wird sehr interessant erzählt, denn immer wieder sind Passagen aus alten Büchern eingestreut, die meine Neugier geweckt haben. So ergibt sich langsam ein immer deutlicheres Bild der Vergangenheit, das gepaart mit den Nachforschungen in der Gegenwart zu einem mysteriösen Ganzen verschmilzt.

Für einen Thriller hat mir zwar einiges an Spannung gefehlt, trotzdem liest sich das Buch sehr fesselnd. Für den Autor typisch: so nebenbei vermittelt er uns einiges an Wissen, denn er recherchiert für seine Bücher immer sehr gründlich. Hier stehen die Finanzwelt und die Alchemie im Vordergrund, wobei mich ersteres etwas weniger interessiert hat.

Das Buch regt auch zum Nachdenken an: was will ich wirklich erreichen im Leben? Was sind die Ziele, nach denen wir streben sollten? Macht Reichtum tatsächlich glücklich oder sind es nicht viel mehr andere Werte, die unser Dasein lebenswert machen?

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch mit einigen kleinen Längen und einer leider nicht so sympathischen Hauptfigur, das aber trotzdem viele fesselnde Lesestunden bietet. Man muss sich auf einige fantastische Elemente einstellen, denn dieser Thriller ist weniger wirklichkeitsnah als andere Bücher des Autors.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Recherche
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Manchmal etwas zu ausführlich ...

grabestreu
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Die Geschichte:
Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur ...

Die Geschichte:
Melody Pieterson ist eine junge Frau, die in ihrem Leben bereits eine sehr schlimme Erfahrung machen musste: sie wurde vor fünf Jahren von einem Unbekannten überfallen und gewürgt. Nur der Umstand, dass der Täter sie für tot hielt und sie rechtzeitig ärztliche Hilfe bekam, ließ sie den Angriff überleben. Was blieb, sind allerdings große seelische Wunden, denn sie schottet sich von ihrer Außenwelt ab und hat nur noch wenig soziale Kontakte.
Verhaftet wurde für diese Tat ein ehemaliger Freund von ihr, der nun aber wieder frei ist und seine Strafe abgesessen hat.
Weniger Glück hat die 30-jährige Eve, denn bei ihr vollendet der Täter sein Verbrechen und legt sie schließlich am gleichen Ort ab wie Mel damals.
Eve ist zwar tot, aber sie kann nicht wirklich Frieden finden: sie muss verhindern, dass Mel ein zweites Mal in die Fänge des Mörders gerät …

Meine Meinung:
Dass Eve quasi irgendwie als Geist durch die Story spukt, klingt zunächst vielleicht etwas nach Fantasy, aber die Autorin hat das so toll geschrieben, dass es einfach passt und mit dem Rest bestens harmonisiert.

Es handelt sich hier um einen super durchdachten Psychothriller, der sehr fesselnd und spannend ist. Die Kapitel wechseln zwischen Mel, Eve und der Ermittlerin DI Rutter und so wird alles aus verschiedenen Perspektiven erzählt und beleuchtet.
Melody ist allerdings die Hauptperson, über ihr Leben erfahren wir sehr viel. Sie war mir durchaus sympathisch, obwohl sie natürlich durch ihr schlimmes Erlebnis zunächst doch recht schrullig wirkt.
Auch Eve mochte ich gleich und habe auch mit ihr mitgefiebert, obwohl ja von Anfang an klar ist, dass es kein gutes Ende haben wird.
Man kommt der Wahrheit Stück für Stück näher und ist sich trotzdem niemals sicher, aus welcher Ecke denn nun die wirkliche Gefahr droht. Einige Szenen sind wirklich erschreckend und man möchte selbst niemals in solch eine Situation geraten.
Was den Blutfaktor betrifft: hier ist das Buch harmlos und damit auch für empfindlichere Lesermägen geeignet.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der zu ausführliche, zuweilen mit Details überladene Schreibstil von Colette McBeth. Hier wären einige Kürzungen durchaus angebracht, um Längen zu vermeiden und noch etwas mehr Tempo in die Story zu bringen. Aber das Buch lässt sich prima flüssig lesen und auch die Dialoge wirken glaubwürdig.

Fazit:
Ein fesselnder Psychothriller, der mir manchmal etwas zu detailreich erzählt wurde. Trotzdem: spannend und gut zu lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bisschen viel von allem ...

Blutwind
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Die Geschichte:
Mordermittler Lars Winkler ist nach zweimonatiger Auszeit wieder im Dienst und wird gleich an den Fundort einer ungewöhnlichen Leiche gerufen: die tote Frau wurde konserviert und außerdem ...

Die Geschichte:
Mordermittler Lars Winkler ist nach zweimonatiger Auszeit wieder im Dienst und wird gleich an den Fundort einer ungewöhnlichen Leiche gerufen: die tote Frau wurde konserviert und außerdem wurden ihr beide Augen entfernt.
Lars ist es allerdings unmöglich, weiterhin mit seinem Vorgesetzten Ulrik zusammenzuarbeiten, denn er ist der Grund für seine laufende Scheidung. Er beantragt deshalb seine Versetzung und wird prompt von den Mordermittlungen abgezogen. Stattdessen soll er eine grausame Vergewaltigungsserie aufklären.
Lars ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es am Ende sehr persönlich für ihn wird: eine Freundin seiner Tochter wird zum Opfer …

Meine Meinung:
Das Buch beginnt gleich mit einer Rückblende ins Jahr 1953, es folgen noch weitere Zeitsprünge, die uns teilweise in die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs mitnehmen. Diese Reisen in die Vergangenheit fand ich gleichermaßen erschreckend wie auch interessant, die Geschichte erstreckt sich so über mehrere Generationen.

Menschliche Abgründe tun sich hier auf in verschiedensten Formen. Der Autor hat extrem viele Themen in dieses eine Buch gepackt: von Kindesmissbrauch über Vergewaltigung, Mord, Folter, Verstümmelung, verschiedenste Ausprägungen von Geisteskrankheit, Familiendramen, Drogenmissbrauch und Menschenhandel. Alles ganz interessant, aber das sorgt auch dafür, dass die Story manchmal etwas überfrachtet wirkt.
Auch bei eher nebensächlichen Dingen tritt eine auffällige Häufung auf, die mich in einem Fall zunehmend gestört hat: ohne Zigaretten geht in diesem Buch irgendwie überhaupt nichts.

Die Charaktere fand ich sehr interessant und Lars als Protagonist war mir nicht unsympathisch. Er hat zwar leider so seine Macken, aber wer hat die – auch im richtigen Leben – nicht? Er wirkt dadurch recht authentisch, genau wie seine Tochter, einige Kollegen und die vielen Durchgeknallten in der Story.
Absolut atmosphärisch und mit der richtigen Menge an Details beschreibt Jakob Melander seine Schauplätze. Man kann sich immer alles bestens und sehr lebendig vorstellen.
Auch sehr bildlich erläutert werden die doch vergleichsweise ekligen, blutigen und grausamen Szenen der Geschichte, die eher nichts für zartbesaitete Leser sind.

Es ist ein Thriller, bei dem man sehr gut miträtseln und allerdings auch schon zu einem frühen Zeitpunkt große Teile der Auflösung erkennen kann. Fesselnd fand ich das Buch trotzdem noch, denn durch die vielen Handlungsstränge kommt niemals Langeweile auf.
Im privaten Bereich von Lars bleibt am Ende so einiges offen, was wohl im nächsten Band geklärt werden könnte. Die Reihe werde ich im Auge behalten und ich bin gespannt, wie sich alles weiter entwickelt.

Fazit:
Von allem zwar ein bisschen zu viel, aber insgesamt doch gut zu lesen und durchaus spannend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weniger spektakulär ...

Fallwind
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Die Krimi-Reihe mit Kommissar Danowski gehört ja zu meinen Lieblingsbüchern, allein schon wegen des tollen Schreibstils von Till Raether: lebendig, stellenweise humorvoll und außerdem mit liebenswerten ...

Die Krimi-Reihe mit Kommissar Danowski gehört ja zu meinen Lieblingsbüchern, allein schon wegen des tollen Schreibstils von Till Raether: lebendig, stellenweise humorvoll und außerdem mit liebenswerten Charakteren.

Nach "Treibland" und "Blutapfel" habe ich mich sehr auf den dritten Teil gefreut, dieser kam mir jetzt aber etwas weniger spektakulär vor.
Die Geschichte ist wirklich gut durchdacht und kann vor allem am Ende mit einigen Überraschungen überzeugen, aber im Großen und Ganzen kam mir alles zu gleichförmig vor.
Die Handlung mit vielen Gesprächen, Zeugenbefragungen und ausführlicher Ermittlungsarbeit zog sich manchmal etwas hin. Es fehlten ein bisschen die Highlights, wenngleich Adam Danowski mit seinen Halluzinationen natürlich ein nicht alltäglicher Charakter ist.
Er hat mit den Schatten seiner Vergangenheit zu kämpfen - und dieses Los teilt er mit vielen anderen Figuren in diesem Krimi.

Adam ist trotz seiner diversen Macken ein sympathischer Protagonist und besonders habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit seinem Kollegen Finzi gefreut. Zumeist haben wir es aber in diesem - in sich abgeschlossenen - Fall mit sehr vielen neuen Figuren zu tun. Alles wirkt recht glaubhaft und es gelingt dem Autor wunderbar, die etwas verschrobene Stimmung der einsiedlerischen Inselbewohner und dem Rest der eher ländlichen Bevölkerung darzustellen.

Das Buch lässt sich wirklich prima lesen, zwischendurch gibt es durchaus auch Szenen zum Schmunzeln, aber so richtige Spannung kommt leider erst zum Schluss auf. Da überschlagen sich dann beinahe die Ereignisse und es passiert vieles auf einmal.