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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Dunkle Wolken über Hamburg und Wien ...

Das bedrohte Glück
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"Das bedrohte Glück" ist der dritte Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band konzentriert sich die Familiensaga auf die Standorte Wien und Hamburg. Dabei stehen speziell die junge Luise ...

"Das bedrohte Glück" ist der dritte Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band konzentriert sich die Familiensaga auf die Standorte Wien und Hamburg. Dabei stehen speziell die junge Luise Hansen in Hamburg, sowie ihr Onkel Karl in Wien im Mittelpunkt. Beide tragen jeweils ein Geheimnis mit sich, dass keiner in der Familie mitbekommen darf. Zu tragisch wären die Auswirkungen und die sogenannte "Schande", die sie in der damaligen Zeit von 1894 über die Hansens bringen würde. Und so spitzt sich für die beiden mit der Zeit die Lage immer mehr auf der Suche nach einem Ausweg zu. Ellin Carsta hat in diesem Band klar den Schwerpunkt auf die Familiengeschehnisse gelegt, die Vorgänge auf der Kakaoplantage in Kamerun werden diesmal nur am Rande gestreift. Wer die Vorgängerbände aber kennt, weiß das dies aber eine logische Fortführung der Hansen-Saga ist. Und so erfährt der Leser auch in diesem Band wie es mit einzelnen Familienmitgliedern weitergeht. Bei der jungen Luise hatte ich ja auch irgendwie einen Verdacht, der sich bewahrheitete, aber die Geschehnisse in Wien waren für mich noch emotionaler. Und genau in dieser Emotionalität sehe ich die Stärke dieses dritten Band. Liebe, Geheimnisse, Intrigen und Verrat - das erlebt der Leser in diesem Buch. Um dies aber im Konsens richtig zu verstehen, empfehle ich ganz klar die Hansen-Saga in der Bandreihenfolge zu lesen, denn die Geschichte der Familie schreibt sich ja fort. Für mich wieder ein kurzweiliges Lesevergnügen mit berührenden Momenten und ich bin gespannt wie es ab Oktober 2019 mit der Hansen-Saga im nächsten Band weitergeht.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wer spielt hier ein falsches Spiel?

Falschspiel
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"Falschspiel" ist der dritte Band der Mark-Becker-Reihe von Silvia Stolzenburg. Mark Becker musste aufgrund der Vorfälle im zweiten Band der Serie seinen Dienst bei der Bundeswehr "freiwillig" quittieren. ...

"Falschspiel" ist der dritte Band der Mark-Becker-Reihe von Silvia Stolzenburg. Mark Becker musste aufgrund der Vorfälle im zweiten Band der Serie seinen Dienst bei der Bundeswehr "freiwillig" quittieren. Er beginnt einen neuen Job in der Securityfirma eines ehemaligen Kameraden, als ihn die Vergangenheit wieder einholt. Zur gleichen Zeit ermittelt Lisa Schäfer, die Stuttgarter Kommissarin, in zwei Mordfällen. Als Mark und Lisa näher zueinander finden, geraten sie aber auch immer mehr in eine tödliche Gefahr. Wer steckt hinter den Anschlägen und trachtet Mark nach dem Leben? Auch dieser dritte Fall hat mich schnell wieder gefesselt. Die Kapitel sind kurz und temporeich. Sind es am Anfang noch einige falschen Fährten, so führt einen die Autorin nach und nach in die richtige Richtung. So manche Ermittlung verläuft unvermittelt im Sand, nur um den Handlungsstrang zusammenzuführen und den Leser dann in Richtung Finale zu leiten. Und der ehemalige Feldjäger Mark Becker ist ein Garant für actionreiche Szenen. Leider verkündete die Autorin, das dieser Band den Abschluss einer Trilogie darstellt. Persönlich bedauere ich es, denn Mark Becker war für mich mal ein etwas anderer Ermittler und steht für spannende, kurzweilige Thriller-Unterhaltung. Gerne würde ich dann doch noch mehr von ihm und der Kommissarin Lisa Schäfer lesen. Generell empfehle ich diese Reihe in der Band-Reihenfolge zu lesen. So kann man den Figuren in ihrer Entwicklung besser folgen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Im Wettlauf gegen den Terror

Die Spur des Geldes
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"Die Spur des Geldes" ist der dritte Band aus der Tom-Winter-Reihe von Peter Beck. Diesmal bekommt es der Ermittler mit einem mysteriösen Todesfall eines Kunden der Schweizer Privatbank zu tun. Als Tom ...

"Die Spur des Geldes" ist der dritte Band aus der Tom-Winter-Reihe von Peter Beck. Diesmal bekommt es der Ermittler mit einem mysteriösen Todesfall eines Kunden der Schweizer Privatbank zu tun. Als Tom Winter zu Nachforschungen nach Deutschland reist, wird er selbst Zeuge an einem zweiten Mord. Schnell wird klar, das hier mehr dahintersteckt und verborgen bleiben soll. Doch jetzt ist der Jagdtrieb von Tom auf die Hintermänner erst recht entfacht. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden geht es auf die Suche und immer mehr offenbart sich, das es eine geplante Katastrophe zu verhindern gilt. Peter Beck konstruiert hier einen spannenden und hochbrisanten Fall, Terroranschläge die jederzeit vorstellbar und denkbar sein könnten. Der Leser reist dabei mit Tom Winter an die verschiedensten Schauplätze beim Wettrennen gegen die Zeit. Stück für Stück wie ein Puzzle fügt sich die Geschichte dabei zusammen. Tempo, Action und auch ein wenig Liebe, fast wie beim englischen Agenten des MI6. Aber genau diese Zutaten halten die Spannung dieses Thrillers immer hoch und als Leser fliegt man nur so über die kurzen Kapitel. Auch mit diesem dritten Band aus der Reihe hat Peter Beck mich wieder voll überzeugen können und sein Protagonist Tom hat nichts an Strahlkraft seit dem letzten Abenteuer eingebüßt. Im Gegenteil, ich hoffe in Zukunft weitere Bände aus dieser Reihe lesen zu können.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Das Auge sieht dich ...

Kalter Strand
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"Kalter Strand" ist der erste Band einer skandinavische Krimi-Reihe rund um den deutsch-schwedischen Kommissar Tom Skagen und das Ermittlerteam bei der Sondereinheit Skanpol von Anne Nørdby (einem Pseudonym ...

"Kalter Strand" ist der erste Band einer skandinavische Krimi-Reihe rund um den deutsch-schwedischen Kommissar Tom Skagen und das Ermittlerteam bei der Sondereinheit Skanpol von Anne Nørdby (einem Pseudonym der Autorin Anette Strohmeyer). Dieser wird aus Hamburg gemeinsam mit seiner Chefin Jette Veestergaard zur Unterstützung nach Dänemark angefordert. Am Strand wurde eine Frauenleiche aufgefunden und die Hinweise deuten auf ein deutsches Opfer hin. Vor Ort ergeben sich dann immer mehr mysteriöse Details die Fragen aufwerfen. Was geht in der Ferienhaussiedlung am Ringkøbing Fjord vor, man trifft auf eine Mauer des Schweigens. Anne Nørdby lässt dabei mehrere Handlungsstränge parallel laufen, die aber sehr gut und plausibel ineinander verzahnen. Das Thema "Stalking" und "Fremdsteuerung" wird dabei hervorragend spannend aufgegriffen. Mehr und mehr zieht einen die Autorin als Leser in die Geschichte und lässt einen damit auch nicht mehr los. Tom Skagen, selbst noch traumatisiert aus Ereignissen vor seiner Polizeikarriere, war für mich auf Anhieb als Ermittler dabei sympathisch. Trotz Widerstände geht er seinen Weg, klar fokussiert letztendlich auf den Ermittlungserfolg. Der Spannungsbogen des Thriller nimmt dabei stetig zu. Obwohl ich früh ein korrektes Bauchgefühl bzgl. des Täters hatte, bleibt dies aber bis zuletzt geschickt verborgen. Immer wieder führt die Autorin die Protagonisten an ihre Grenzen und als Leser ist man gespannt, ob diese überschritten werden. Wie weit werden sie gehen? Ein Experiment des Stalker, das fesselt. Mit dem Thriller "Kalter Strand" überzeugte mich Anne Nørdby restlos und ich hoffe von diesem neuen Ermittlerteam der Sondereinheit Skanpol in Zukunft mehr lesen zu dürfen. Ein sehr guter Einstieg in diese neue Reihe.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Vom Rebell zum Terroristen ...

Die Akte Baader
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"Die Akte Baader" ist ein biografischer Roman von Stefan Schweizer über den Terroristen Andreas Baader. Dieser war einer der führenden Mitglieder und Mitbegründer der ersten Generation der linksextremen ...

"Die Akte Baader" ist ein biografischer Roman von Stefan Schweizer über den Terroristen Andreas Baader. Dieser war einer der führenden Mitglieder und Mitbegründer der ersten Generation der linksextremen Terrororganisation "Rote Armee Fraktion" (kurz RAF). Dieses Buch interessierte mich besonders, denn die Verbrechen und die zugehörigen Nachrichten erlebte ich selbst als kleiner Junge in den siebziger Jahren. Noch heute als Erwachsener sind mir diese Bilder aus den Nachrichten und Berichterstattungen präsent im Kopf. Stefan Schweizer konzentriert sich in diesem Roman auf die Person Baader, aber natürlich kommen darin auch die Taten der RAF vor, sowie seine Gesinnungsgenossen - allen voran Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof. Einigen dürfte daher auch noch der Begriff "Baader Meinhof Bande" in Erinnerung sein. Aber wer steckte hinter diesem Mann und wie wurde er zum Terroristen? Beginnend in der Kindheit wuchs Baader ohne Vater, der im Krieg verschollen war, in Bayern auf. Schon früh zeigte er seine Auflehnung gegen Autoritäten und ein ausgeprägtes Ego. Diese Wesenszüge, sowie sein späteres Ringen um die alleinige Chefrolle innerhalb der RAF stellt dabei Stefan Schweizer sehr gut heraus. Auch diese Welt aus Rebellion und Drogenkonsum, die sich dann in schrecklicher Gewalt entlädt ist für den Leser greifbar. Viele damalige schrecklichen Ereignisse wurden mir beim Lesen wieder total in Erinnerung gerufen, noch heute habe ich dabei diese Bilder im Kopf. Ein Helmut Schmidt, der mit aller Härte den Rechtsstaat vertreten musste und andererseits Opfer wie Buback, Ponto und Schleyer. Dieser sogenannte "Deutsche Herbst" war beim Lesen dieses Roman für mich wieder total in greifbare Nähe gerückt. Das dieses Buch als biografischer Roman ausgelegt ist und nicht als reines Sachbuch hat mir gut gefallen. Andreas Baaders Leben gepackt in einen Kriminalroman, der die Fakten erzählt aber auch mit Fiktion arbeitet. Für mich ein sehr lesenswertes Buch und eine Erinnerung an die schlimmen Verbrechen in einer Zeit meiner Kindheit.