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Veröffentlicht am 02.10.2016

Mystisch aber Spannung fehlt

Teufelsgold
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Teufelsgold von Andreas Eschbach

Die Wahrsagerin hält Hendriks Hand fest, sie liest darin die Zukunft. Plötzlich wird er aufmerksam, es stimmt, er hat tatsächlich einen Bruder, mit dem er kaum noch ...

Teufelsgold von Andreas Eschbach

Die Wahrsagerin hält Hendriks Hand fest, sie liest darin die Zukunft. Plötzlich wird er aufmerksam, es stimmt, er hat tatsächlich einen Bruder, mit dem er kaum noch Kontakt hat. Aber ist das nicht öfter so im Leben? Sie spricht von einem Geheimnis, das beide vor Jahren getrennt hat und von dem niemand etwas wissen kann. Doch die Zukunft wird beide wieder aneinander ketten, unwiderruflich, sagt sie. Einer von ihnen wird überleben, der andere wird sterben, nur wer der Glückliche sein wird kann sie nicht sehen.
Hendrik entdeckt in einem Antiquitätenladen ein kleines altes Büchlein über Alchemie, Gold herzustellen, aus dem 13. Jahrhundert und vertieft sich in die Lektüre. Sofort ist er fasziniert vom Inhalt über die Kunst des Goldmachens der Alchemisten. Aus der Geschichte erfährt er, welches Geheimnis den Stein der Weisen umgibt. Es ist die ewige Suche nach Macht, Vollkommenheit und Unsterblichkeit. Auch in seinem Leben und Beruf als Finanzberater wird er immer wieder mit dem Reiz des Geldes konfrontiert und gerät in vielerlei Versuchung. Auch er unterliegt nicht nur dem Glanz des Reichtums.
Der Thriller blickt abwechselnd auf das Leben von Hendrik und die Geschichte der Alchemie in der Vergangenheit, wodurch das Buch an Lebendigkeit gewinnt. Der Thriller ist gut aufgebaut, aber die knisternde und kribbelnde Spannung, die ich in einem solchen voraussetze, habe ich vermisst. Einzig die mystischen Begebenheiten aus der Vergangenheit konnten über langatmige Passagen hinwegtrösten. Gut gefallen haben mir die Rückblicke und die Wortwahl aus dem Mittelalter, die mich gefühlsmäßig in die Vergangenheit mitnehmen konnten. Für die handelnden Personen und ihre Persönlichkeiten konnte ich wenig Sympathie aufbringen, ich empfinde sie als oberflächlich und ichbezogen
Andreas Eschbach ist ein vielmals preisgekrönter Autor. Sein Thriller Das Jesus-Video wurde sogar erfolgreich verfilmt.
Teufelsgold als Thriller von Andreas Eschbach konnte mich leider nicht ganz gewinnen und überzeugen. Aber wer Mystik liebt, wird sie hier finden.