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Veröffentlicht am 16.06.2019

Gut Greifenau -Teil I

Gut Greifenau - Abendglanz
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Klappentext:
„Mai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhörte: Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine ...

Klappentext:
„Mai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhörte: Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin. Die beiden trennen Welten: nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Weltanschauung. Für Katharina dagegen, die jüngste Tochter, plant die Grafenmutter eine Traumhochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers – obwohl bald klar ist, welch ein Scheusal sich hinter der aristokratischen Fassade verbirgt. Aber auch ihr Herz ist anderweitig vergeben.

Beide Grafenkinder spielen ein Versteckspiel mit ihren Eltern und der Gesellschaft. So gut sie ihre heimlichen Liebschaften auch verbergen, steuern doch beide unweigerlich auf eine Katastrophe zu …“

Hanna Caspian ist vielen Lesern bereits durch ihre Bücher bekannt. Für mich war es die erste Berührung mit der Autorin und dieser Start war etwas holprig. Die Geschichte um Konstantin und Co. begann so extrem schleppend, das ich drauf und dran war, das Buch zur Seite zu packen, aber hier muss ich klar sagen: Durchsetzungsvermögen zahlt sich aus! Caspians Schreibstil ist sehr flüssig, bestimmend und sie führt den Leser gut durch die Welt des Adels und über Gut Greifenau und deren Region. Die Beschreibungen der Landschaft, der Personen aller Art und auch die Umsetzung einer kleinen Zeitreise, sind ihr hier recht gut gelungen. Doch wie bereits gesagt, war der Start, in meinen Augen, sehr sehr langwierig, unspektakulär und einfach langweilig. Aber plötzlich, und das war hier wirklich extrem der Fall, wendet sich das Blatt und das Buch nimmt einen gefangen. Zum Teil war es doch etwas sehr schnell und unvorbereitet gekommen. Für mich als Leser war es eine komplett Überraschung. Damit hätte ich wirklich nicht mehr gerechnet, aber ich bin belohnt worden. Die Protagonisten bekommen Farbe, alles ergibt irgendwie Sinn und auch ein wenig Liebe. Genau das hat am Anfang gefehlt. Caspian nimmt uns auf eine sehr komplexe aber hochinteressante Zeitreise mit, bei der man sich verlieren kann.
Der Auftakt der Trilogie war etwas schwerfällig aber wie ein Überraschungsei. Weiter geht es mit Band 2!

Veröffentlicht am 05.05.2019

Dein Feind ist die Gier!

Goldschatz
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Klappentext:
„Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll nicht abgerissen, sondern in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung ...

Klappentext:
„Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll nicht abgerissen, sondern in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung fehlt das Geld. Da taucht in Emmas Trödel ein Säckchen mit wertvollen Goldmünzen auf. Aber der Schatz holt sie nicht etwa aus der Bredouille. Im Gegenteil, er führt sie mitten hinein und macht sie mit den unschönen Regungen des menschlichen Herzens bekannt.“

Einer neuer Roman von Ingrid Noll! „Der Goldschatz“ wirkt ein wenig wie ein Wunder in der heutigen Zeit. Einen Goldschatz zu finden klingt wie ein Märchen, birgt aber für die Freunde nichts als Ärger. Gerade hier habe ich Nolls schwarzen und feinfühligen Humor vermisst. Diese Stellen waren in meine Augen prädestiniert dafür aber leider Fehlanzeige. Dennoch muss ich sagen ist es wieder ein echter „Noll“. Sie zeichnet ihre Darsteller sehr real und lebensecht hin. Man könnte meinen sie kennt tatsächlich solche Menschen denen diese Geschichte passiert ist, denn so real und detailliert zu schreiben ist schon ein Highlight. Nolls Schreibstil ist ebenfalls sehr gewohnt. Ich mag es wenn ich neue Bücher von bekannten Autoren lese und mich nicht groß umstellen muss. Es ist für mich ein Zeichen, dass die Autoren sich ihrem Stil treu bleiben und das ist gut so. Es ist schon unheimlich interessant zu lesen wie dieser Schatz das Gefüge der Menschen und deren Sichtweise ändert, wo sie doch eben beschlossen haben, sich kommerziell komplett runter zu fahren und ein Leben ohne diese Konsumwucht zu erleben. Gier ist nunmal eben stärker als der innere Wille. Oder doch nicht? Ingrid Nolls Ironie zeigt in diesem Roman ganz wunderbar, dass das Leben einem immer wieder Steine in den Weg legt und wir uns oft selbst im Weg stehen.
Dennoch hatte ich mir hier etwas mehr „Noll“ erhofft...schade.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Wer fliegt denn da?

Was fliegt denn da? Das Original
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„Was fliegt denn da? - Naturführer Das Original“ (mit 1800 Zeichnungen) von Barthel und Dougalis ist in einer neuen Ausgabe im Kosmos-Verlag erschienen. Er wird auch wieder vom NABu empfohlen. Egal ob ...

„Was fliegt denn da? - Naturführer Das Original“ (mit 1800 Zeichnungen) von Barthel und Dougalis ist in einer neuen Ausgabe im Kosmos-Verlag erschienen. Er wird auch wieder vom NABu empfohlen. Egal ob Brutvögel oder Durchzügler, es werden wieder mehr als genug Vögel Europas in diesem Buch dem Naturfreund und Leser näher gebracht. Der Kosmos- Farbcode ist dabei wieder eine große Hilfe. Und auch die vielen Zeichnungen der Vögel sind faszinierend. Dennoch muss ich gestehen ist mir die Schrift zu klein und winzig gehalten, hier brauch man schon wirklich eine Brille/Lupe, gerade wenn es schnell gehen muss und der unbekannte gefiederte Freund gerade am Vogelhaus sitzt und die Bilder sind zum großen Teil zu dicht aufeinander gepresst. Hier muss man wirklich ganz genau gucken, welcher Vogel wer ist. Dieses Buch bietet enorm viel Wissen und Inhalt aber der Raum dazu ist sehr begrenzt und in meinen Augen einfach zu klein. Sehr gut gestaltet ist auch wieder die Möglichkeit die Vogelstimmen zu hören per Kosmos-Plus-App. Für mich persönlich aber ein Nachteil, denn ich besitze den Ting-Stift, der für mich nunmehr fast sinnlos geworden ist, denn nun kann ich das Gezwitscher nur noch per App verfolgen. Musste so etwas sein? Der Ting-Stift war ja nun auch nicht unerheblich vom Preis und nun nur noch für meine alte Ausgabe des Buch „Was fliegt denn da? - Der Fotoband“ Auflage von 2016 nützlich...schade irgendwie.

Alles in allem eine recht gute Neuauflage aber mit Schwächen....

Veröffentlicht am 06.03.2019

Nur Mut!

Traum des Lebens
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Alexander und seine Mutter Elena befinden sich in Leningrad. Wir schreiben das Jahr 1968 und beide sind auf der Flucht vor dem KGB. Sie wollen mit dem Schiff flüchten aber auf welches aufsteigen? Das eine ...

Alexander und seine Mutter Elena befinden sich in Leningrad. Wir schreiben das Jahr 1968 und beide sind auf der Flucht vor dem KGB. Sie wollen mit dem Schiff flüchten aber auf welches aufsteigen? Das eine Schiff reist nach Großbritannien und das andere in die USA...Eine Entscheidung muss getroffen werden und darüber soll eine Münze entscheiden.

Jeffrey Archer nimmt und mit seinem Roman „Traum des Lebens“ wieder mit auf eine große und außergewöhnliche Reise. Wir blicken wieder sehr detailliert hinter die Figuren und erfahren dadurch viel Hintergrundwissen. Die bildhaften Beschreibungen Archers beleben die gesamte Geschichte noch intensiver. Die Figuren wirken dadurch sehr real und man kann sich gut in dessen Emotionen hinein versetzen. Archers Schreibstil ist dabei wieder sehr gut formuliert, dennoch hatte ich einige Stellen die mir etwas in Länge gezogen vorkamen. Das hat er eigentlich schon besser bewiesen. Ein wenig verwirrend ist Archers Idee, die Geschichte auf zwei Kontinenten spielen zu lassen: einmal in Großbritannien und einmal in den USA...hier stellt man sich die Frage „Was wäre wenn“ nur darf und muss man sich für eine Geschichte entscheiden, sonst verliert man komplett den Überblick über die gesamte Story. Alexander wird dann auch noch in „Sascha“ umbenannt, was zwar eigentlich normal ist, aber wer hier schon ein wenig den Faden verloren hat, verwirrt hier komplett. Was mich an Alexander/Sascha ebenfalls ein wenig gestört hat, war dieser aalglatte Charakter. Er war, in meinen Augen, einfach zu perfekt. Das kann Archer besser. Er hat ja bereits in anderen Büchern bewiesen, wie genial er Charakter-Rollen schaffen kann.
Wer Archers „Clifton-Saga“ kennt und sie genauso liebt wie ich, wird schnell feststellen, das sich doch einige Dinge ähneln und man fragt sich dann als Leser „Das kenne ich doch irgendwo her, habe es doch schonmal gelesen, oder?!“ und da kommt einem die Geschichte vor, wie ein Déjà-vu...Schade irgendwie, denn Archer kann schreiben und uns Leser fesseln, aber hiermit landet er ein wenig eine Bauchlandung.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Olga und die Briefe

Olga
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Klappentext:
Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von ...

Klappentext:
Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.

Bernhard Schlink ist bekannt für seine großartigen Werke. Nur bei „Olga“ hatte er etwas daneben gegriffen. Olgas Kindheit und Jugend wurde unheimlich rasant behandelt, obwohl gerade dieses Zeit sehr interessant war. Die Liebesgeschichte, die dann so langsam eingebettet wird, verpufft recht schnell auch wenn die Briefe zwischendurch sehr interessant waren. Sie waren wie Puzzelstücke die man zusammen setzt. Ich muss gestehen, das mich Schlinks Schreibstil hier wieder überzeugt hat, aber leider nicht seine Protagonistin Olga. Olga wirkt unheimlich flach und wie in den Schatten gestellt. Ab der Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, das er abtriftet und dann beginnen auch schon die komplette Konversation durch Briefverkehr zur Geschichte zu werden. Das war einfach nur langweilig und für mich richtig sinnlos. Die Geschichte war bis zu den Briefen viel zu schnell vorbei und hatte überhaupt keine besonderen Highlights zu bieten.
Schlink kann definitiv besser schreiben, aber das hier, war leider eine Pleite.