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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2019

Warmherzige Geschichte und so wunderschön illustriert

Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
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"Ein Freund lässt den Freund niemals im Stich"

Ein fürchterliches Feuer brennt einen großen Teil des Waldes ab und ein kleiner Fuchs verliert dabei seine Familie.
Zum Glück hat Mama Reh ein Herz und ...

"Ein Freund lässt den Freund niemals im Stich"

Ein fürchterliches Feuer brennt einen großen Teil des Waldes ab und ein kleiner Fuchs verliert dabei seine Familie.
Zum Glück hat Mama Reh ein Herz und nimmt ihn bei sich auf. Aber ist das nicht gefährlich?
Denn wie Uhu so schön sagt: Ein Fuchs bleibt ein Fuchs!
Aber der vermeintlich so schlaue Uhu weiß eben nicht alles und kennt die große Kraft der Freundschaft nicht...

Ich dachte zuerst, bei diesem Buch würde es sich um ein klassisches Bilderbuch handeln, aber es steht schon auf der Rückseite, dass es vielmehr ein wunderbares Familienbuch zum Kuscheln und Vorlesen ist. Genau so ist es! Es ist mit 192 Seiten und 40 Kapiteln schon relativ dick (welch Glück!), die Kapitel sind perfekt zum abendlichen Vorlesen geeignet, das sie nur zwischen zwei und sechst Seiten lang sind. Da gehen meist auch zwei bis drei Kapitel (-;
Für Erstleser ist es noch zu viel Text und die Schriftgröße ist zu klein, für etwas fortgeschrittene Leser dann aber wieder gut geeignet (bei uns hat es die Drittklässlerin problemlos selbständig gelesen).

Erzählt wird die Geschichte aus Tiersicht und das ist sehr drollig. Denn für uns Menschen alltägliche Dinge sind für Tiere große Wunder, so haben wir ab und an auch etwas gerätselt, wovon die Tiere denn nun sprechen, bis wir dann kichernd ein Aha-Erlebnis hatten.

Die Botschaft des Buches ist wunderschön, "jeder darf sein, wer er ist! Aber auch wenn wir alle ganz verschieden sind, können wir doch trotzdem allerbeste Freunde sein."
Eine warmherzige Geschichte für Groß und Klein, mit traurigen und lustigen Momenten, die wir sehr gerne gelesen haben.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die wunderschönen Illustrationen, die sehr, sehr niedlich sind. Oft füllen sie auch eine Doppelseite und die Schrift ist dann in das Bild integriert, klasse!
Das Buch ist stabil und hochwertig, wir sind auch vom Erscheinungsbild voll des Lobes.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Spannend, humorvoll und interessant

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den ...

Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den berühmten Arthur Conan Doyle. Er hat die Nase gestrichen voll von seiner berühmten Romanfigur. Allerdings nicht von Kriminalfällen, anstatt diese zu schreiben, macht er sich selbst an Ermittlungen und sucht einen Mörder.

Im hier und heute gibt es ebenfalls einen Mordfall und einen jungen Sherlock-Holmes-Fan, der sich diesbezüglich an die Ermittlungen macht.

Die beiden Ebenen sind miteinander verknüpft und die abwechselnden Perspektiven sind abwechslungsreich und beide auf ihre Art spannend, wobei mir der historische Teil besonders gut gefallen hat.

Sprache und der dezente Humor – insbesondere im Rückblick – fand ich ganz wunderbar. Wie etwa bei „Runny“, der so genannt wird, weil seine Nase ständig läuft oder die Frage Arthurs, ob Sally „möglicherweise zarte Bande zu einem Gentleman geknüpft hat“.

Richtig erhellend fand ich die vielen Querverweise, beispielsweise zu Agatha Christie und weiteren berühmten Zeitgenossen, ich wusste gar nicht, dass sich damals (gefühlt) alle Schriftsteller Englands kannten.
Auch die Verbindung mit Zeitgeschichte, insbesondere der Frauenwahlrechts-Bewegung war interessant und Neuland für mich.
Überhaupt ist die Verbindung von fiktiver Story mit historischen Tatsachen sehr gelungen, am Ende löst der Autor das auch noch in seinen Nachbemerkungen auf. Er verrät dem Lesenden, was in der Story der Wahrheit entspricht – sehr viel mehr als ich angenommen hatte, unbedingt auch noch das Nachwort lesen!

Mein Fazit: ein sehr unterhaltsames Buch mit vielen interessanten Informationen über Arthur Conan Doyle und die Zeitgeschichte. Nicht nur für große Sherlock-Holmes-Fans lesenswert, sondern für alle, die Krimis ohne große Gewaltszenen mit viel „Drumherum-Infos“ mögen.
Ich bin begeistert und empfehle es sehr gerne weiter.
Fünf von fünf Deerstalker Mützen-Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 28.02.2019

Mit Galopp durch ein wunderschönes Pferdebuch

Die Pferde von Eldenau - Galopp durch die Brandung
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Der zweite Band der Pferdebuchreihe „Die Pferde von Eldenau“ liegt vor. Ich kenne Band eins nicht, das war aber gar kein Problem, ich konnte trotzdem sofort in die Geschichte einsteigen und habe mich sofort ...

Der zweite Band der Pferdebuchreihe „Die Pferde von Eldenau“ liegt vor. Ich kenne Band eins nicht, das war aber gar kein Problem, ich konnte trotzdem sofort in die Geschichte einsteigen und habe mich sofort wohlgefühlt (und Band eins wartet schon auf mich).

Um was geht es?
Gut Eldenau geht es alles andere als gut. Erst wird dort ein Mädchen bei einem Reitunfall verletzt, immer mehr Gäste bleiben aus, dann wird das jährliche Strandderby nicht genehmigt, so viel Pech kann man doch gar nicht haben?

Das temporeiche Buch mit ganz vielen Spannungselementen macht es einem wirklich nicht leicht, es überhaupt mal wieder aus der Hand zu legen, da man einfach immer weiterlesen möchte.
Besonders schön fand ich, dass es so abwechslungsreich war, neben den actionreichen Szenen gab es auch ganz viele innige Momente zwischen Pferd und Reitenden, hier merkt man, dass die Autorin Pferde sehr mag und respektiert. Die tiefe Beziehung, die sich zwischen Mensch und Pferd entwickeln kann, aber auch wie schrecklich es ist, wenn eben diese Beziehung gestört ist, wurde für mich sehr schön transportiert. Für das Buch muss man deshalb m. E. auch gar nicht der ultimative typische Pferdebuchfan sein, da es um so viel mehr geht als nur um einen Turniergewinn.
Die beiden vierzehnjährigen Hauptpersonen (neben den Pferden, die genauso wichtig sind) mochte ich auch sehr. Jannis und Frida sind total unterschiedlich und so unsicher, impulsiv, süß, mutig, tapfer, bockig, starrsinnig und liebenswert, wie man eben in dem Alter so ist.

Ein wunderschönes Buch mit einem Ende, das zu einem glücklichen „Hach“ Seufzer führt.
Für alle, die mehr von einem Pferdebuch erwarten – große Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 25.02.2019

Spannender Reihenauftakt

Eisige Tage
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Zuerst hat mich das sehr stimmiges Cover begeistert, es sieht so aus, als ob das Buch von zarten Eiskristallen überzogen wurde, sie sind sogar leicht plastisch, so dass man sie fühlen kann. Gefällt mir ...

Zuerst hat mich das sehr stimmiges Cover begeistert, es sieht so aus, als ob das Buch von zarten Eiskristallen überzogen wurde, sie sind sogar leicht plastisch, so dass man sie fühlen kann. Gefällt mir gut!

Hanna Seiler und Milo Novic sind Ermittler bei der Leipziger Mordkommission. Zuerst scheint es, dass es ein Routinefall ist, zu dem sie gerufen werden, doch nach und nach tauchen sie immer tiefer ein in den Sumpf der Leipziger Unterwelt…

Beide Ermittler haben eine Vergangenheit, an der sie zu knabbern haben, beide sind interessante Charaktere. Der Leser erfährt (noch) nicht alles aus dem Privatleben der beiden, aber doch genug, um Mitgefühl und Verständnis zu haben.
Überhaupt sind fast alle Darsteller im Buch überragend gut skizziert – ich fand sie sehr überzeugend und in sich schlüssig. und sehr real.
Verschiedene Zeitebenen machen das Lesen abwechslungsreich, fordern manchmal aber auch.

Das wichtigste an einem Kriminalroman ist jedoch der Spannungsbogen - und der ist ebenfalls top! Das war mal wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte, weil ich immer weiter lesen musste.

Gut gefallen hat mir auch das Leipziger Lokalkolorit, nicht aufdringlich, so dass man auch als Ortunkundiger Spaß beim Lesen hat.

Mein Fazit: Ein echter Fünf-Sterne-Krimi, der mich gefesselt hat und der zu meinen Krimi-Highlights 2019 gehört. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis der zweite Band erscheint.

Veröffentlicht am 24.02.2019

EIn ungewöhnliches Kinderbuch

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer
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Das Cover verrät es schon, hier erwartet uns ein etwas anderes Buch. Es gibt Onkel Stan und Dan, den pfannkuchenbackenden Dachs, ein unsichtbares Mädchen und ein verkleidetes Lama.
Und das sind lange ...

Das Cover verrät es schon, hier erwartet uns ein etwas anderes Buch. Es gibt Onkel Stan und Dan, den pfannkuchenbackenden Dachs, ein unsichtbares Mädchen und ein verkleidetes Lama.
Und das sind lange nicht alle Bewohner des kleinen schottischen Örtchens mit dem seltsamen Namen Pandrumdroochit.
Dort leben alle in fröhliche Eintracht (naja, fast alle…zwei Lamas gibt es, die sich ständig streiten…) bis eines Tages der böse Dr. P’Krall dort auftaucht und sämtliche Ungewöhnlichkeit und Fröhlichkeit aus der Welt verbannen will.
Ob er das schaffen wird? Oder kann eventuell der Weltverband der Spinnen (Ortsgruppe Pandrumdroochit) helfen? Und wird der hässliche Graf Mephisto Lama wirklich seinen Stock dazu verwenden, die Zahnfee zu pieksen? Oder hat das eher nichts mit der Geschichte zu tun? Haben Lamas wirklich Angst vor Dienstagen, langen Rechenaufgaben und Sumpfungeheuern?
Tja… das wird hier natürlich nicht verraten!

Nur so viel: das Buch ist wirklich ungewöhnlich und hat einen völlig schrägen, herrlich absurden Humor. Das muss man mögen, wenn man es aber mag (JAAAA!), dann liebt man das Buch.
Und im Anschluss kann man das Wort „ungewöhnlich“ nicht mehr hören, dafür weiß man, was EMERGENCIA bedeutet. Versprochen!
Zudem ist die Botschaft wunderbar: Ungewöhnlichkeit ist toll, zum Glück sind wir nicht alle gleich!

Empfohlen wird das Buch ab neun Jahre, das passt gut und ist durchaus zum Lesen fordernd, da die Orts- und Tiernamen wie Ginalollobrigida gar nicht so einfach zu lesen sind.

Auf keinen Fall unerwähnt bleiben dürfen die Illustrationen, diese sind einfach herrlich und bringen noch zusätzlichen Witz in die Geschichte.

Hier noch O-Ton der neunjährigen Mitleserin: 5 Sterne, ich mag das Buch, weil es sooo lustig ist. Dem kann ich mich nur anschließen. Ein wirklich ungewöhnliches - äh - außergewöhnliches Buch!