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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Das Spiel mit der Angst

Hüter der Angst
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„Hüter der Angst“ von H.C. Scherf hat 195 Seiten auf meinem Reader, die in 38 Kapitel eingeteilt sind.
Zuerst wird Monika Weiser im Wasser gefunden. Es wird zuerst Selbstmord vermutet. Aber ihr Bruder ...

„Hüter der Angst“ von H.C. Scherf hat 195 Seiten auf meinem Reader, die in 38 Kapitel eingeteilt sind.
Zuerst wird Monika Weiser im Wasser gefunden. Es wird zuerst Selbstmord vermutet. Aber ihr Bruder findet das ausgeschlossen, weil seine Schwester Angst vor Wasser hatte. Es werden weitere Tote gefunden, bei denen sich herausstellte, dass ihre Todesart mit ihren Ängsten zusammenhing. Kommissar Peter Liebig nimmt die Ermittlungen auf. Dabei kommt heraus, dass alle Opfer Mitglieder einer Therapiegruppe waren, die von Dr. Ruschtin geleitet wird, der sehr beliebt bei den Teilnehmern ist.
Das Buch hat mir gut gefallen, die Handlung war spannend und durch den einfachen Schreibstil zügig lesbar. Trotz allem kamen mir einige Stellen, vorallem die Dialoge, ziemlich gestelzt vor. So redet kein Mensch. Außerdem spricht Liebig seine Praktikantin Rita oft mit „kleines Fräulein“ an, was überhaupt nicht geht und vollkommen veraltet ist. Auch streichelt sie über den leichten Bauchansatz ihres Chefs. Das würde auch keine Praktikantin tun. Aber das ist sicher Ansichtssache, wie das alles gemeint ist.
Ansonsten sind die beiden ein gutes Team, obwohl Peter in den letzten Jahren eher Einzelkämpfer war. Und Rita spielt eine nicht unerhebliche Rolle in dem Fall. Sie bringt neue Ideen und Sichtweisen ein und ist auch zum Schluss eine große Hilfe.
In dem Buch wird gut auf die einzelnen Phobien eingegangen, sodass man sich etwas darunter vorstellten kann.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Ende gut, alles gut

Das kleine Café im Gutshaus
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„Das kleine Cafe im Gutshaus“ von Julie Shackman, Verlag Forever by Ullstein, hat 259 Seiten auf meinem Reader, die in 45 Kapitel eingeteilt sind. Am Ende gibt es noch eine Leseprobe von Alexandra Zöbeli ...

„Das kleine Cafe im Gutshaus“ von Julie Shackman, Verlag Forever by Ullstein, hat 259 Seiten auf meinem Reader, die in 45 Kapitel eingeteilt sind. Am Ende gibt es noch eine Leseprobe von Alexandra Zöbeli „Die Rosen von Abbotswood Castle.

Lara McDonald kehrt in ihre Heimatstadt in Schottland zurück. Sie will dort Bäckerin in ihrem eigenen Cafe werden. Aber erst arbeitet sie noch für Kitty, die „Mutter des Teufels“, die glatt vergessen hat, dass sie Lara versprochen hatte, auch backen zu dürfen.

Sie lernt den alten Hugo Carmichael kennen, den Gutsherrn von Glenlovatt Manor, erst von einer nicht so guten Seite. Als dieser plötzlich stirbt und sie in seinem Testament berücksichtigt wird, ist nicht nur sie überrascht. Auch Hugos Sohn Gordon und dessen Sohn Vaughan. Während Gordon ein sehr sympathischer Mann ist und Lara bei ihrem Vorhaben sehr unterstützt, ist Vaughan nicht begeistert und feindet sie sehr an. Beide Männer trauern immer noch um die Frau bzw. Mutter. Da die Instandhaltung des Gutshauses aber eine teure Angelegenheit ist, wird alles unternommen, um es nicht verkaufen zu müssen. Dabei wird auch über ungewollte Hochzeiten nachgedacht, weil die jeweiligen Frauen Geld in die Familie bringen.
Dann kommt auch noch Lara’s Mutter wie eine Urgewalt in das Cafe und in Laras Wohnung gestoben, zusammen mit ihrem jungen Liebhaber, der sich am Ende als ein ganz schönes Früchtchen entpuppt.

Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive von Lara erzählt, was es noch persönlicher macht. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, man fühlt sich immer mittendrin in den Geschehnissen und kann sich auch manchmal köstlich amüsieren. Auch das alte Gutshaus mit den Gärten und dem Cafe stelle ich mir sehr hübsch vor.

Es ist ein kurzweiliges, amüsantes Buch über wahrgemachte Träume, alte und neue Lieben, teilweise auch recht ergreifend, wenn ich an den alten Hugo denke. Es hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Hundsbua

Hundsbua
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„Hundsbua“ von Ulrich Rademacher hat 178 Seiten auf meinem Reader. Die Kapitel sind mit Überschriften versehen. Es ist Kommissar Alois Schön’s 3. Fall.

Der Einstieg ist schon mal gut gelungen und war ...

„Hundsbua“ von Ulrich Rademacher hat 178 Seiten auf meinem Reader. Die Kapitel sind mit Überschriften versehen. Es ist Kommissar Alois Schön’s 3. Fall.

Der Einstieg ist schon mal gut gelungen und war spannend. Die 11 Monate alte Sophia Christ verschwindet aus der Kita. Die Polizei wird eingeschaltet und die Eltern benachrichtigt. Die Mutter ist Hausfrau und hat psychische Probleme, bei der Nachricht fällt sie von einem Extrem ins andere. Der Vater Clemens Christ ist ein arroganter Anwalt, der sich scheinbar überhaupt nicht für sein Kind oder die Entführung interessiert und nur zurück an seine Arbeit will. Nun ist es an Alois Schön und seinen Kollegen herauszufinden, was passiert ist. Der Kindesvater hat sich durch seine Arbeit auch Feinde gemacht. Einer davon ist der Drehbuchautor Peter Wächter. Bei der Befragung scheint er durchaus ehrlich seine Probleme mit Christ zu schildern.
Dann wird eine Leiche gefunden und die Ermittler geraten unter Druck. Das Ehepaar Wächter lügt, diese Befragungen nehmen einen ziemlich langen Zeitrahmen in Anspruch. Und ob jedes kleinste Detail aus dem Schlafzimmer wichtig war, mag ich bezweifeln.
Später drehen sich die Ereignisse um Meike, ihren Urlaub und vielleicht eine neue Liebe.

Der Krimi spielt in München und Hamburg. Daher spricht Clemens Christ meist bayrisch, was aber gut verständlich war. Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Martin’s fränkisch. Da bin ich nicht so zügig durch gekommen.
Von den Ermittlern erfährt man auch einiges aus dem Privatleben. Bei Alois ist der pubertierende Sohn wieder eingezogen, bei anderen Ermittlern geht es um Kinderwunsch oder auch nicht und zwischen wieder anderen hat es gefunkt.

Insgesamt ist es ein gutes, spannendes, aber auch trauriges Buch. Einige Passagen waren mir zu ausführlich, z.B. die Befragungen der Wächters. Andere kamen mir zu knapp weg. Sophias Entführung wurde so explizit gar nicht genannt. Das erfährt man erst, als die Polizei schon da war. Ebenso wurde das Auffinden der zweiten Leiche kaum beschrieben.

Auch ohne die Vorgängerbücher gelesen zu haben, steigt man gut in die Handlung ein.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Sport ist Mord

Eiskalte Spiele
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„Eiskalte Spiele“ von Marc Girardelli und Michaela Grünig, hat 269 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind.

Nachdem der Wintersporttrainer Reto Wellinger bereits zwei Wochen vermisst wird, beginnen ...

„Eiskalte Spiele“ von Marc Girardelli und Michaela Grünig, hat 269 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind.

Nachdem der Wintersporttrainer Reto Wellinger bereits zwei Wochen vermisst wird, beginnen Alberto Passini und sein Kollege Elias von der Graubündener Polizei zu ermitteln. Dabei stößt Elias auf weitere zwei Fälle toter Trainer in Deutschland und Österreich und stellt eine Verbindung zu Wellinger her.
Als auch Marc Gassmann‘s Trainer Hans einen Drohbrief bekommt, bittet er Marc’s Freundin Andrea um Hilfe. Diese arbeitet zurzeit bei der Verkehrspolizei und sehnt sich nach anspruchsvolleren Aufgaben. Hans und Andrea müssen Marc erst einmal ausreden, seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt zu geben. Er ist ein sehr erfolgreicher Abfahrtsfahrer, steckt aber momentan in einem Tief. Passini und Andrea verständigen sich darauf, dass sie mit zur Winterolympiade nach Südkorea fliegen soll, um ein wachsames Auge auf Hans zu haben. Andrea sieht das auch als ihre Chance, bei der Kantonspolizei zu punkten.

Zwischendurch gibt es kursive Abschnitte aus Sicht des Täters, der sehr kreativ bei seinen Mordmethoden und ein erfolgreicher Dopingmittelverkäufer ist.
Im Laufe des Buches erfährt man mehr über ihn, aber bis zum Ende nicht den Namen. Ich hatte auch keine Ahnung, wer es sein könnte.

Ich kenne die ersten beiden Teile nicht und weiß nicht, wie sich Marc und Andrea entwickelt haben. In diesem Teil kamen sie mir beide etwas wankelmütig vor. Andrea weiß nicht, ob sie mit Marc zusammen sein will oder nicht und Marc weiß nicht, ob er zurücktreten soll oder nicht. Das war beides immer wieder Thema.

In dem Buch erfährt man recht viel über den Wintersport, verschiedene Techniken, über die Vorbereitungen, aber auch über illegale Mittel, die einige Sportler sich spritzen lassen oder einnehmen. Man kann fast davon ausgehen, dass jeder irgendetwas einwirft.
Für mich persönlich war es etwas zu viel Sport und zu wenig Krimi. Auch wenn es gegen Ende des Buches rasant und spannend wurde. Da mich Sport überhaupt nicht interessiert, ist es sicher ein Buch für echte Sportfans, die auch etwas davon verstehen.
Trotzdem war es insgesamt ein interessantes Thema und gut geschrieben.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Mord eines Anderen

Mord eines Anderen
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„Mord eines Anderen“ von Klaus Heimann hat 259 Seiten, die Kapitel sind mit Überschriften versehen.
Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Er und sein alter ...

„Mord eines Anderen“ von Klaus Heimann hat 259 Seiten, die Kapitel sind mit Überschriften versehen.
Die Geschichte spielt im Ruhrpott und ist in Ich-Form von Sigi Siebert geschrieben.
Er und sein alter Freund Ecki treffen sich in einer Kneipe und schwelgen in Erinnerungen. U.a. an Ereignisse in 2010. Zwischen RUHR.2010 und der Loveparade wurde der Geschäftsführer einer IT-Firma umgebracht. Hauptkommissar Sigi Siebert und sein Team ermittelten damals. Es stellte sich heraus, dass Harald Kerner wohl kein so angenehmer Zeitgenosse war. Aber wer hatte außer den Mitarbeitern noch Zugang zu diesem hoch gesicherten Gebäude, um ihn zu ermorden?
Bei den Ermittlungen lernen Sigi und sein Kollege Erich auch die Mutter des Toten kennen, die ein wahrer Eisblock ist. Und seine gekaufte Ehefrau muss auch unter ihr leiden. Es gibt doch so einige Personen, die Kerner nicht leiden konnten. Nun muss nur noch der Mörder gefunden werden.
Die Ermittlungen verlaufen ruhig und nicht hochdramatisch. Sigi, Erich und Möhrchen sind ein gutes Team. Zu Erich passt der Ausdruck „ Hormonmonster“ hervorragend. Sogar bei Befragungen von hübschen Frauen vergisst er, mit dem Kopf zu denken. Das sollte einem Polizisten so offensichtlich eigentlich nicht passieren.
Zwischendurch gibt es kurze Abschnitte einer Unterhaltung zweier Menschen, die einen Mord planen. Auch wird man ab und an daran erinnert, dass Sigi und Ecki in einer Kneipe sitzen und nur über die Vergangenheit erzählen.
Erich und seine Frau Lotte sind auch als Ehepaar gut dargestellt. Sie ist sehr engagiert in ihrem Strickclub und er will nach der Arbeit seine Ruhe haben. Handwerklich ist er sehr unbegabt. Die Szene mit der Gardinenstange fand ich sehr amüsant.
Gegen Ende des Buches müssen die beiden noch Angst um ihre Tochter Lucy haben, die mitten in der Loveparade steckt. Aber genau diese Veranstaltung löst Sigi's Fall.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein eher unaufregender Krimi, bei dem die viele Ermittlungsarbeit im Vordergrund stand. Etwas Humor war auch dabei, ebenso wie einige gesellschaftskritische Bemerkungen.