Egal, wie viele Liebesgeschichten ich in meinem Leben schon gelesen habe, ich werde wohl niemals genug davon kriegen. Selbst wenn sich die Geschichten am Ende doch alle immer irgendwie ähneln und auch nicht gänzlich neue Ideen bieten. Wichtig ist, das mir die Charaktere gefallen und das mich ihre Geschichten berühren, ein bisschen Drama und Selbstgeißelung darf da auch gerne ein bisschen vorhanden sein, damit der Weg zum Spiel spannend bleibt.
MAYBE THIS TIME ist eine dieser Geschichten, die es trotz altbewährter Handlung, geschafft hat, mich absolut gut zu unterhalten und es mit den Emotionen sogar an mancher Stelle so weit trieb, das ich nicht nur Schmetterlinge im Bauch, sondern auch eine Gänsehaut bekam.
Abby hat gerade eine furchtbar schwere Zeit durchgemacht. Nachdem sie ihren Mann, einen gefeierten Eishockey-Star und ihre Jugendliebe, vor einem Jahr inflagranti erwischt hat, brach für sie eine Welt zusammen. Es folgte eine hässliche Scheidung, die die junge Frau veranlasste, gemeinsam mit ihrer Tochter zurück zu ihren Eltern ins beschauliche Glenwood Falls, Colorado zu ziehen. Dort muss sie sich neu orientieren, einen Job finden, ein Zuhause schaffen.
Wen sie dabei gar nicht brauchen kann, ist Jackson Westmore. Der "beste Freund" ihres Ex-Mannes Dean, der sie schon als Kind nicht ausstehen konnte und zu allem Überfluss auch noch der Eishockeytrainer ihrer Tochter ist, so das sie ihm wohl kaum aus dem Weg gehen kann.
Abby hält Jackson für ihren größten Feind, doch sie ahnt nicht, warum sich Jackson ihr gegenüber schon immer kühl und distanziert verhielt. Der Grund: Schon seit der zweiten Klasse ist er hoffnungslos in Abby verschossen.Da Dean ihm damals jedoch zuvor kam, hat Jackson immer versucht seine Gefühle für sich zu behalten. Nun ist Abby zurück. Doch wie könnte er der Exfrau seines Freundes jemals seine Liebe gestehen ohne sich schrecklich dabei zu fühlen.
Ach, es ist herrlich verzwickt und kompliziert und Jackson tat mir so unglaublich leid. Jennifer Snow hat seine Gefühle gegenüber Abby so greifbar geschildert, das mir während des Lesens mehrmals um seinetwillen das Herz brach. Als er sich Abby, nachdem sie eine Weile wieder Kontakt miteinander haben, schließlich öffnet und ihr gesteht, warum er sich ein Lebenlang so blöd verhalten hat, da macht das die Lage natürlich noch komplizierter. Zumal Abby in ihrer derzeitigen Verfassung gar nicht weiß, ob sie eine neue Beziehung überhaupt will.
Die Situation der beiden ist echt verzwickt, aber ich mochte sie unglaublich gerne und sie waren zusammen so süß, das ich ihnen ein Happy End gegönnt habe.
Auch die Nebenfiguren haben mir hier sehr gefallen, muss ich sagen. Jennifer Snow bringt bereits in diesem ersten Band alle Westmores mit ein, die in den Folgebänden jeweils ihre eigenen Geschichten bekommen.
Die Geschichte von Abby und Jackson erzählt sie auf eine sehr schöne, flüssige und teilweise auch sehr amüsante Art und Weise, so das es mir wirklich von der ersten bis zur letzten Seite Spaß gemacht hat, ihren Weg zu verfolgen.
Einziger Kritikpunkt ist für mich das Ende. Ansich ist es stimmig und so wie man es sich wünscht, aber es kommt absolut abrupt und auf gefühlt zwei Seiten sind plötzlich alle vorher aufgetauchten Probleme abgehandelt. Das fand ich ein wenig schade und ich wünschte die Autorin hätte sich da ein wenig mehr Zeit gelassen.
Alles in allem war ein toller Auftakt, bei dem ich froh bin, das ich mich nicht vom unscheinbaren Buchcover vom Lesen habe abhalten lassen. Tatsächlich war es nämlich aufgrund der irgendwie einfachen Gestaltung kein LYX Titel, den ich jetzt ganz unbedingt habe lesen wollen. Zum Glück hab ichs doch gewagt und kann mich jetzt total auf die Folgebände freuen.