Ein sehr gelungenes Buch
DER SCREENERIch bin wirklich kein Horrorbuch-Leser.
Ich bin auch kein Mysterie-Horrorbuch-Leser.
Ich bin immer wieder erstaunt, was sich die Autoren dieses Genre ausdenken können.
In meiner Fantasie sitzen sie selbst ...
Ich bin wirklich kein Horrorbuch-Leser.
Ich bin auch kein Mysterie-Horrorbuch-Leser.
Ich bin immer wieder erstaunt, was sich die Autoren dieses Genre ausdenken können.
In meiner Fantasie sitzen sie selbst schlotternd, fingernägelkauend und schweißgebadet an ihren Computer.
Aber vermutlich geht da meine Fantasie mit mir durch. Vermutlich sitzen sie diabolisch grinsend an ihrem Computer, und stellen sich vor, wie sie ihre Leser am besten erschrecken und bibbern lassen.
Nun manch einer könnte sagen, wenn sie so ein Schießer ist, warum liest dann solche Bücher?
Tja, ich wurde gezwungen.
Stellt euch vor, ihr kennt einen Autoren, von dem ihr eines der besten Bücher, die ihr je gelesen habt, geschrieben hat.
Und dann stellt euch vor, dass eben dieser Autor auch noch nett, klug, seinen Lesern sehr zugewandt ist. Und er kennt und mag Georg Büchner. Und dieser Autor hat auch noch einen wirklich schrägen Humor ähnlich dem meinen.
Und dieser Autor schickt dir ein Buch bzw. er lädt dich ein, sein neues Buch zu lesen. Hätte ich dann etwa „Nein“ sagen können.
Niemals.
Also habe ich das Buch bibbernd gelesen.
Wie schon gesagt, eines seiner Bücher ist tatsächlich eines der besten Bücher, die ich gelesen habe. Es heißt Ace Driller und ich empfehle es jedem. Aber das Blöde ist, dass ich nun alle seine Bücher daran messe.
Gott sei Dank, diesmal hat er es geschafft.
Dieser Roman ist ausgesprochen gut geschrieben. Er spielt auf verschiedenen Zeitebenen, an sehr unterschiedlichen Orten, und trotzdem ist der Leser niemals verwirrt.
Wirklich beeindruckend ist die Fantasie des Autors. Er führt seine Leser in eine unheimliche mystische Welt, voller Gefahren, voller Überraschungen. Ich habe in dieser Handlung keinen Logikfehler gefunden, alles baut sinnvoll aufeinander auf. Dazu kommt noch eine hervorragende Spannung. Hier kann man wirklich nicht mehr von einem Spannungsbogen sprechen, denn schon in den ersten Seiten kämpft der Hauptprotagonist um sein Leben, und schon hier kann der Leser kaum noch atmen. Und diesen Spannungslevel hält der Autor durch das ganze Buch, bis zu einem fast ungehörigen Cliffhanger – hier wird der Leser wirklich gequält.
Die Protagonisten sind bis auf den Hauptprotagonisten sehr lebendig, zeigen Tiefe, erwecken im Leser Sympathie oder heftige Antipathie. Nur der Hauptprotagonist wirkt farblos, erweckt beim Leser wenig Gefühl. Schade, gerade weil die Nebenfiguren so lebendig sind.
Sehr gut gefallen hat mir die Sprache des Autors. Ihm gelingt in diesem Buch jeder Figur eine eigene Syntax zu geben, einen persönlichen Sprachstil zu entwickeln. Vergleicht man die Sprache des Mafioso mit der Sprache des New Yorker Arztes wähnt man sich in 2 verschiedenen Welten. Selbst die Sprache der Frauen beherrscht der Autor weites gehend. Für mich ist dieser Roman nicht nur reine Unterhaltung, sondern ein Vergnügen ob des Sprachstils.
Etwas hat mir gefehlt. Ich kenne den Humor des Autoren. Besonders deutlich wurde er in dem oben schon erwähnten Buch. Dort war er ein besonderer Bestandteil des Romans. Ansatzweise findet man diesen Humor in der Figur des jamaikanischen Arztes. Aber leider nur ansatzweise. Dabei ist der Humor eine Stärke des Autors, denn er ist nicht albern, sondern oft versteckt, immer passend. Den möchte ich gerne wieder erleben.
Ich gebe diesem Roman 5 von 5 Sternen, weil dieses Buch sehr, sehr gute Unterhaltung bietet, weil es Spaß gemacht hat es zu lesen und weil ich mich so herrlich gegruselt habe.
Hoffentlich kommt bald Band 2.