Die Türen des Klosters bleiben vor der Welt verschlossen. Wallfahrer, Pilger, Suchende kommen auf ihrem Weg zur Erleuchtung hier her, sie alle klopfen an das Tor, aber nur wenigen Auserwählten wird der Einlass gewährt. Doch gib Acht, tritt nicht ein, wenn du nicht bereit bist dein Leben hinter dir zu lassen, denn wenn du deinen Fuß über die Schwelle setzt, gibt es kein Zurück. Die Zitadelle verschluckt dich und du hörst auf zu existieren.
Seit 3000 Jahren ranken sich Mythen und Legenden um die Bergzitadelle von Trahpah und ihre geheimnisvollen Bewohner, die Bruderschaft der Sancti, welche nicht nur unheimlich mächtig, sondern auch die Wächter eines uralten Mysteriums sind. Gibt es sie heute wirklich noch, die Mönche in den grünen Kutten? Seit mehr als 100 Jahren gilt der Orden als ausgestorben. Selbst die ältesten der Alten können sich nicht mehr daran erinnern je Mönche in grünen Kutten, dem Wahrzeichen der Sancti, hoch oben auf den Zinnen der Zitadelle gesehen zu haben. Es sind immer nur Mönche in braunen Kutten die die Mauern ausbessern oder ab und an für Erledigungen in die Stadt kommen.
Die Menschen glauben die Sancti sind nur ein Mythos, genau wie das Sakrileg das sie behüten und bewahren. Bis sich plötzlich das Geheimnis um ihre Existenz lüftet. Gut sichtbar, hoch oben auf dem Gipfel der Festung, bestaunt von Touristen, Reportern und Schaulustigen, steht ein Mönch. Die Arme ausgebreitet, den Kopf gesenkt formt er mit seinem Körper ein Kreuz. Stunden steht der Mann in der grünen Kutte reglos da, dann springt er in den Tod. Die Menschenmenge unter ihm schreit entsetzt auf und die Welt hält für einen Moment den Atem an.
Der Tod des Sancti wirft viele Fragen auf und ist nicht das Ende der Geschichte, sondern der Anfang zu einem fantastischen, packenden Thriller. Der Autor versteht es den Leser, durch geschickt versponnene Fäden und rasante Tempowechsel, immer weiter und tiefer in die Geschichte hineinzuziehen. Oftmals habe ich Schwierigkeiten das Buch aus der Hand zu legen und mit dem Lesen aufzuhören, denn der Spannungsbogen bleibt von der ersten bis zur Letzen Seite konstant erhalten. Die kurzen Kapitel sowie die sehr gute Balance zwischen Thriller und Mystik tragen ebenfalls dazu bei, dass keinerlei Langeweile aufkommt.
Besonders hat mir gefallen, dass es echt Thriller mäßig zuging, der ein und andere kam ums Leben, dieser Fakt durch den Autor aber nicht übertrieben grausam und blutgierig dargestellt wurde. Der Schwerpunkt liegt jederzeit auf der Erzählung der Geschichte und nicht auf der Ausschmückung der Morde oder der extremen bildlichen Darstellung blutiger Rituale.
Fazit:
Wie sagt man so schön: „Das Beste kommt zum Schluss!“ Für mich hat sich dieser Satz absolut bewahrheitet. „Sanctus“ ist das Letzte Buch, welches ich in diesem Jahr gelesen habe und gleichzeitig mein Highlight für das Jahr 2011. Ich wurde von dem Roman sehr positiv überrascht und bin dementsprechend begeistert.
Sanctus ist ein erfrischender, fesselnd, spannend und extrem temporeich geschriebener Thriller, den ich gern weiterempfehle.