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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

informiert sehr interessant und anschaulich

Mermaiding
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Katrin Gray stammt aus Deutschland, lebt in Australien, ist unter anderem ausgebildete Tauchlehrerin, erfahrene Abnoetaucherin, professionelle Meerjungfrau, Model, betreibt unter dem Namen Mermaid Kat ...

Katrin Gray stammt aus Deutschland, lebt in Australien, ist unter anderem ausgebildete Tauchlehrerin, erfahrene Abnoetaucherin, professionelle Meerjungfrau, Model, betreibt unter dem Namen Mermaid Kat seit 2012 die Mermaid Kat Academy (eine Meerjungfrauenschule) sowie eine Internetseite, auf der sie Meerjungfrauen-Monoflossen und einiges mehr an Zubehör vertreibt. Seit Ende 2018 bietet sie bzw. ihre MitarbeiterInnen die Nixen-SchwimmundTauchkurse auch in Deutschland an.

In diesem aufwändig und sehr schön gestalteten Buch erläutert sie alles, was man vorab wissen sollte: Welche Flossen aus verschiedenem Material es gibt, wie man sie anzieht, mit ihnen schwimmt, taucht, Drehungen ausführt, posiert oder sich schminkt und noch vieles mehr. Auch Trockenübungen wie beispielsweise Atemübungen sind enthalten.

Sehr gut gefällt mir, dass ausgesprochen ausgewogen berichtet wird; so werden auch die nicht so glamorösen Details, wie Augenbrennen oder Wasser in Nase und Nebenhöhle genauso erwähnt wie das Flossengewicht von 15kg.und klargestellt, dass es sich um einen anstrengenden Sport handelt, bei dem der Spass jedoch nicht zu kurz kommt. Kurz wird auch erwähnt, welche Tätigkeiten man als professionelle Meerjungfrau ausüben und in etwa, was man damit verdienen kann.

Die Autorin beschreibt ihren eigenen Werdegang, ihren Einsatz für Tierschutz und Umwelt, die Sicht, dass Meerjungfrauen hier eine Vorbildfunktion habe und auch, an welchen Aktionen sie als Botschafterin der Meere schon teilgenommen hat.

Insgesamt gefällt mir ihre ausgewogene Darstellung und wieviel Wert sie auf Sicherheit legt, in jedem Kapitel und jeder Übung, sehr gut. Ihre Erklärungen und vielen Praxis-Tipps sind gut verständlich und interessant für kleine und grosse Leser. Viele Fotos zeigen die Autorin und andere Nixen im Einsatz und ergänzen die aufschlußreichen Texte. Das Buch informiert interessant und anschaulich, stimmt ganz bezaubernd auf das Mermaiding ein.

Veröffentlicht am 11.03.2019

einfühlsam, ehrlich, hilfreich und ermutigend

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Ursula Ott, unter anderem Redakteurin und Autorin, geboren 1963, läßt den Lesenden sie und ihre Mutter ein Jahr lang begleiten, in dem das Elternhaus leergeräumt und ein neuer Lebensabschnitt für die Mutter ...

Ursula Ott, unter anderem Redakteurin und Autorin, geboren 1963, läßt den Lesenden sie und ihre Mutter ein Jahr lang begleiten, in dem das Elternhaus leergeräumt und ein neuer Lebensabschnitt für die Mutter geplant und begonnen wird.

Zwischendurch gibt die Autorin jede Menge Büchertipps um sich mit dem Loslassen, Ausräumen, Bewahren und auch dem Umgang mit beim Ausräumen zu Tage geförderten Familiengeheimnissen umzugehen, beispielsweise Aufräumratgeber von Maria Kondo oder Bücher wie „Kriegsenkel“, die aufzeigen, wie Kriegserlebnisse „vererbt“ werden.

Ursula Ott gehört den geburtenstarken Jahrgängen an und durchleuchtet auch die Kindheit dieser Generation, bei der die Mädchen Karriere machen sollten, aber doch erstmal „Haushalt“ lernen mussten, von den Erziehungsmethoden und zwiespältigen Eindrücken, denen diese Jahrgänge ausgesetzt waren, von den Erstgeboreen und denm kleinen Geschwisterkind. Ich fand sowohl diese Betrachtungen als auch jene zum Entrümpeln und der Aufgabe samt Verkauf des Elternhauses sehr spannend zu lesen. Für mich ist die Auflösung meines Elternhauses bereits einige Jahre her und völlig anders gelaufen als es hier im Buch beschrieben wird. Die Möglichkeit, sich kleiner zu setzen und näher bei seinen Kindern einen neuen Lebensabschnitt im betreuten Wohnen, jedoch in eigener Wohnung mit ausgewählten, geretteten Möbeln, zu beginnen, dort eigene Kontakte zu knüpfen und wieder, ganz im Gegensatz zu den Jahren davor, die umliegende Welt samt neuer Kontakte zu erobern, fand ich ausgesprochen ermutigend. Aber auch den Kindern fordert der Abschied, das Loslassen des Elternhauses und der Kindheitserinnerungen einiges ab.

Dieses Buch würde ich nicht nur empfehlen, wenn man sich bereits in der Situation befindet, sein Elternhaus auszuräumen und aufzulösen. Mit einigem Vorlauf läßt sich durch eine gute Reflektion und Planung eine viel leichtere Lösung finden, bei der zusätzlich auch noch ein Austausch über gefundene Dinge und Geheimnisse möglich ist – und, vor allem auch – trennt man sich beizeiten leichter von Familien-/Schätzen, bürdet dieses nicht den eigenen Kindern auf.

„Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ vermittelt sehr offen und ehrlich, an welche Grenzen man stoßen kann, bietet aber auch eine bereichernde Vielzahl an Überlegungen und Hilfestellungen. Für mich bietet dieses Buch insgesamt eine gute Auseinandersetzung mit dem Thema und einen guten Weg zur Lösung auf.

Veröffentlicht am 11.03.2019

leicht umsetzbar und wirkungsvoll

Schlank mit dem Handvoll-Prinzip
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Suzi Wengelslebt in Dänemark, hat mit ihrem Schlank mit dem Handvoll-Prinzip 40 kg abgenommen.

Dieses Buch vermittelt Grundwissen zur Ernährung, hinterfragt das eigene Essverhalten und erklärt das zugrunde ...

Suzi Wengelslebt in Dänemark, hat mit ihrem Schlank mit dem Handvoll-Prinzip 40 kg abgenommen.

Dieses Buch vermittelt Grundwissen zur Ernährung, hinterfragt das eigene Essverhalten und erklärt das zugrunde liegende Prinzip:

Jede der drei Mahlzeiten setzt sich zusammen aus zwei Handvoll Gemüse, einer Handvoll Protein, einer Handvoll Stärke/Obst sowie ein bis drei Esslöffeln Fett. Diese Zusammensetzung nennt sich „eine Esskiste“, die auch auf einer Seite sehr gut abgebildet ist – hervorragend geeignet um sie sich über die Küchenarbeitsfläche oder an den Kühlschrank zu hängen. Ergänzend finden sich Listen und Tabellen, die die Zutaten der verschiedenen „Handvoll“ genauer auflisten, so dass auch Vegetarier oder Veganer sich ihre Essenskisten perfekt zusammenstellen können.

Insgesamt fällt auf, dass es sich um eine Ernährungsumstellung und keinesfalls um eine Diät handelt. Wert wird darauf gelegt, dass man auch mal etwas mit Apetit essen kann, was sich nicht auf den Listen findet, danach einfach die Essenskiste schliesst und ab der nächsten Mahlzeit wieder mit den gewohnten Essenkisten weitermacht ohne sich schuldig zu fühlen. Das scheint mir schon eine ganz wichtige Voraussetzung zu sein um nicht schon nach kurzer Zeit des Verzichtes aufzugeben; so lässt sich die Ernährung langfristig umstellen.

Der Gedanke, sich überwiegend an Gemüse satt zu essen oder die Kohlenhydratmenge zu reduzieren ist keinesfalls neu. Hier wurde er ganz anschaulich aufgearbeitet, so dass es sehr leicht fällt, nach diesen Regeln Mahlzeiten zuzubereiten. Ganz spannend sind hierbei die Tabellen der Nahrungsmittel, in denen beispielsweise Hülsenfrüchte den Proteinen und nicht dem Gemüse zugeordnet wird, ihre Dosis damit auf die Hälfte reduziert wird. Unter den Rezepten finden sich viele ansprechende; für mich gehören ganz besonders die Naschereien und Kuchen dazu, die selbstverständlich regelkomform zubereitet wurden, z. B. Karottenkuchen mit Ingwer, Skyr-Eis mit überbackenem Rhabarberkompott oder Süßkartoffelkuchen. Zu jedem Rezept gibt es eine Übersicht zu den exakten „Handvoll“-Zutaten so, dass sich einzelne Zutaten auch prima austauschen lassen.

Ansonsten finde ich es sehr einfach, auch ohne vorgegebenem Rezept seine Mahlzeit nach den Vorgaben zusammenzustellen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

wunderschönes Buch voller Erinnerungen und zahlreichen persönlichen Fotos

Als der Trecker kam und das Pferd verschwand
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Marion Wilk und Ernst Matthiesen hatten sich als Journalisten, Autoren und Filmemacher bereits mit dem Thema dieses Buches auseinandergesetzt und für „Als der Trecker kam und das Pferd verschwand“ Gespräche ...

Marion Wilk und Ernst Matthiesen hatten sich als Journalisten, Autoren und Filmemacher bereits mit dem Thema dieses Buches auseinandergesetzt und für „Als der Trecker kam und das Pferd verschwand“ Gespräche mit drei ehemaligen Bauern aus dem Hamburger, dem Oldenburger Land und der Lüneburger Heide geführt. Neben Erzählungen von Erlebnissen und Erinnerungen haben diese drei Zeitzeugen auch über 100 persönliche, fast ausschließlich Schwarz-Weiss-Fotos beigesteuert. Zudem finden sich zahlreiche farbige Werbebilder zu Traktoren, Erntemaschinen und auch Weissgeräten der längst vergangenen Jahrzehnte.

Sehr anschaulich berichten die drei Zeitzeugen über ihre Kindheit, in der mit Pferden auf dem Feld gearbeitet wurde, Selbstversorgung und eigenes Futter für die Tiere im Mittelpunkt standen, man von der Hände-und-Körper-Arbeit lebte, die einem einiges abverlangte, man aber auch einen direkten Bezug zu seinen Produkten hatte.

Man erfährt von der Abgabepflicht während des zweiten Weltkrieges, vom Schwarzschlachten, Eintauschen, sich behelfen und der Aufnahme und Zusammenleben und -arbeiten mit Flüchtlingsfamilien. Spannend lesen sich die Veränderungen in den Familienbetrieben, die mit durch viel Hand- und körperliche Arbeit mehrere Generationen auf den eher kleinen Höfen beschäftigten und ernährten und dem technischen Fortschritt, dem Strukturwandel, dem Anpassungsdruck samt Kosten bis zur heutigen Zeit, in der Grossbetriebe aufkaufen und dazupachten, die kleinen Betriebe eher verschwunden sind. Für mich war es ausgesprochen interessant, diesen Strukturwandel, den die Mechanisierung der Landwirtschaft mit sich zog, so detailreich aufgezeigt zu bekommen, beispielsweise, wie die Übergangszeit mit Traktor und Pferden aussah, da der Traktor zunächst nicht alle Einsätze auf dem Feld leisten konnte, oder, welche Veränderungen sich schon in den 50er Jahren alleine durch die „Abschaffung“ der Hofpferde ergab: kein Futteranbau mehr, die dafür vorbehaltene Scheune stand leer, konnte anders genutzt werde oder die Zupachtung von Anbauflächen und ersten Bauern, die aufgaben bzw. sich als landwirtschaftliche Mitarbeiter an anderen Höfen verdingten. Als Stadtkind, das bestenfalls Eindrücke beim Urlaub-auf-dem-Bauernhof sammeln konnte, hatte man doch einen ganz anderen Eindruck des Ganzen, kannte wohl eher nur Nebenerwerbsbauern, die gleichzeitig die Dorfschänke mit Fremdenzimmern betrieben, wohlmöglich als Bürgermeister oder in anderen Berufen tätig waren – und deren Frauen als Sammelbestellerinnen ein kleines Nebeneinkommen erzielten. Sehr spannend fand ich auch die fotobegleitete Darstellung der Veränderung von landwirtschaftlichen Maschinen, die Entstehung der Raiffeisenbank/-bewegung und der Landfrauen.

Insgesamt zeigen die spannenden und abwechslungsreichen Schilderungen ein vielschichtiges Bild der vergangenen bäuerlichen Existenz, dem Leben und Wirken der Bauern, damals wie heute.

Veröffentlicht am 05.03.2019

informativ, ausgesprochen humorvoll und mit Begeisterung nähergebracht

Elementar
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Tim James, unter anderem wissenschaftsbegeisterter Lehrer, Youtuber und Blogger mit einem Master in Chemie, beginnt dieses, sein erstes Buch, mit der Einstimmung, dass alles aus Chemie besteht, jedes Ding, ...

Tim James, unter anderem wissenschaftsbegeisterter Lehrer, Youtuber und Blogger mit einem Master in Chemie, beginnt dieses, sein erstes Buch, mit der Einstimmung, dass alles aus Chemie besteht, jedes Ding, jede Nahrung und auch wir selber sind aus Bausteinen, die sich im Periodensystem wiederfinden zusammengesetzt.

Dann erzählt er die Geschichte der Chemie, samt ihrer beobachtenden und entdeckenden Pioniere, die herausfinden wollten, was möglich ist, von Forschungsergebnissen, Hypothesen, Irrungen und Wirrungen, der Entdeckung der einzelnen Elemente sowie der Entwürfe und Entwicklung des Periodensystems.

Der Autor erklärt so leicht verständlich, sehr charmant und ausgesprochen witzig, dassman das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Annektdoten und Geschehnisse aus Zeiten von Heraklit bis Litwinenko wechseln sich mit sachlichen Darstellungen der Elemente, ihren Verbindungen und Nutzungsmöglichkeiten sowieder Entwicklung in der Chemie sowie dem Aufbau des Periodensystems ab. Spannend zu lesen waren auch die zeitlich bedingten Weltsichten, beispielsweise über „Den Stein der Weisen“, das Durchleuchten der „Superhelden“ oder der „Selbstentzündung“ sowie der Entwicklung des elektrischen Stuhls sowie persönliche Ergebnisse oder Durchbrüche der einzelnen Forscher und auch ihrer Niederlagen.

Der Chemieunterricht meiner Schulzeit liegt schon eine halbe Ewigkeit zurück, dennoch konnte ich dem Buch bis zum Schluss gut folgen, habe viele für mich neue Informationen und Zusammenhänge entdeckt. Ich denke, genauso sollte man das Buch auch betrachten: es vermittelt Wissen auf sehr angenehme Art, frischt vielleicht auch einiges auf. Zum Ende des Buches findet sich ein Kapitel, auf dessen Abschnitte vorher im Buch mehrmals hingewiesen wurde; Dort werden einige Sachverhalte tiefergreifend erläutert, was in den zuvorgehenden Kapiteln den Rahmen gesprengt hätte. Als Fachbuch für Leser mit überdurchschnittlichem Wissen in der Chemie ist es sicherlich nicht gedacht, aber das wird wohl auch niemand annehmen, nachdem er das originell und sehr witzig gestaltete Cover betrachtet hat.