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Veröffentlicht am 08.03.2019

dekorative Ideen von kindergarteneinfach bis aufwändig

Blumenregen und Blättertanz
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Die Illustration des Buches gefällt mir sehr gut; schon der Einband wurde sehr aufwändig, mit stoffübespanntem Buchrücken, goldgeprägtem Titel und farblich sehr harmonisch gestaltet.

Ruth Cortinas führt ...

Die Illustration des Buches gefällt mir sehr gut; schon der Einband wurde sehr aufwändig, mit stoffübespanntem Buchrücken, goldgeprägtem Titel und farblich sehr harmonisch gestaltet.

Ruth Cortinas führt kurz ins Sammeln, Trocknen und Pressen von Blüten und Blättern ein gibt Anleitungen zum Bau einer Blumenpresse und beschreibt in einem Kapitel kurz Farben, Blüten, Blätter und andere Naturmaterialien.

Es finden sich im Buch sehr praktische Anleitungen, wie beispielsweise für ein Falttaschenbuch um getrocknete Blüten zu sortieren oder, andere meiner Favoriten, Blumengirlanden mit Origamielementen und ein aufwändiger hergestellter „Blumenregen“- Vorhang, in kleiner Version auch als Gardine nutzbar. Hierzu werden getrocknete Blumen einlaminiert, vorher evtl. mit Goldstaub bestreut, und dann als Ketten mit der Nähmaschine zusammengenäht. Zudem sprechen mich Leporello, besondere Blumenkarten und die Cyanotypie ( Eisenblaudruck) sehr an.

Die Anleitungen sind leicht verständlich und meist auch gut nachmachbar; der Schwierigkeitsgrad reicht von kindergarteneinfach ( z.B. Bekleben von Lesezeichen mit getrockneten Blüten) bis einigermaßen kompliziert, enthält auch den Einsatz von nicht so einfach erhaltbaren Chemikalien. Am Ende des Buches findet sich dazu eine Liste für Bezugsquellen; für die gängigen Materialien werden zwei, sehr grosse, allgemein bekannte onlineshops genannt und, leider, für die Cyanotypie-Sets nur eine Firma, die ausschliesslich in die Schweiz liefert. Das hätte ich bei einem Buch, das nicht ausschliesslich in der Schweiz vertrieben wird, gerne anders gehabt.

Für mich bietet das Buch mit jeder vorgestellten Anleitung nicht einfach ein nachzuarbeitendes Objekt, sondern vielmehr eine Anregung, die ich auf ein mir persönlich gestaltetes, vielleicht auch ganz anderes Produkt anwenden kann. So bin ich beispielsweise seit längerem auf der Suche nach einer kleinen Dokumentenmappe für Reiseunterlagen, konnte in diesem Buch zwei Anleitungen finden, die ich, etwas abgewandelt, dafür nutzen kann.

Wie es bei Sammlungen immer so ist, manche Anleitungen sprechen den Lesenden stärker an und andere eher weniger, was aber nur den persönlichen Geschmack oder Vorlieben widerspiegelt. Mich können da zum Beipiel die meisten Schmuckstücke überhaupt nicht begeistern; ich hatte vielmehr, auch auf Grund des Untertitels, filigrane Modelle erwartet, war über einige, nach meinem Geschmack eher grobe Schmuckstücke überrascht: eine Kette auf der unter anderem Haselnüsse, Zapfen und Eicheln gefädelt wurden oder ein Armband aus quer angeordneten Rieseneicheln. Das würde ich trotz meiner Liebe zu Naturprodukten nicht tragen – aber zum Glück sind die Geschmäcker da ja ganz unterschiedlich und jeder Lesende wird in diesem Buch seine neuen Lieblingsstücke finden.

Veröffentlicht am 27.02.2019

sehr anschaulich erklärt

50 grüne Dekoideen
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Catherine Delvaux vermittelt zunächst Grundlagenwissen über Pflanzenbedürfnisse, verschiedene Pflanzgefäße samt deren sinnvoller Verwendung.


Nach Pflanzgefässen sortiert werden dann Pflanzensemble vorgestellt, ...

Catherine Delvaux vermittelt zunächst Grundlagenwissen über Pflanzenbedürfnisse, verschiedene Pflanzgefäße samt deren sinnvoller Verwendung.


Nach Pflanzgefässen sortiert werden dann Pflanzensemble vorgestellt, insgesamt 50: für Pflanzgläser und Mooskugeln, für hängende Gärten, für originelle Pflanzgefässe sowie für Pflanzschalen und Kübel. Die aufgezeigten Beispiele haben als Schwerpunkt Kakteen und Sukkulenten; es finden sich aber auch andere Pflanzensembles, auch für draussen.

Jeder Pflanzvorschlag wird auf zwei Seiten vorgestellt, eine davon zeigt ein ganzseitiges Foto der fertigen Bepflanzung samt der Pflegehinweise in einer weissen Blüte. Auf der anderen Seite erhält man die sehr schön gestaltete Anleitung: Alles, was man benötigt, ist abgebildet und mit Untertiteln bezeichnet. Dem folgt eine punktgenau Gestaltungsanleitung samt dem genaueren Pflanzzeitpunkt.
Jede dieser Anleitungen wurde äußerst schön gestaltet und ergibt eine kreative Bepflanzung, die man aber nach eigenem Gutdünken ( und vielleicht auch einer kurzen Beratung über die entsprechende Bedürfnisse anderer Pflanzen) variieren kann, denn Zusammengepflanztes sollte schon aufeinander abgestimmt sein.



Mir persönlich gefallen die Arrangements, in denen Kakteen und Sukkulenten gepflanzt werden, da ich diese und auch Seerosen gerade als Bonsais ziehen möchte. Hierfür finde ich auch die Anleitung zur Herstellung der eigenen Bonsai-Erde sehr hilfreich. Zudem sprechen mich die bepflanzten Kokedamas ( Mooskugeln) sehr an; gerade habe ich in einem Buch über das Entspannen und Abschalten im Wald über diesen Trend, der aus Japan kommt, gelesen und hatte vor, mir auch ein Kokedama herzustellen; da kommen diese Anleitungen genau richtig.



Für mich waren die einzelnen Anleitungen interessant und auch gut nachvollziehbar, jedoch nicht überwiegend neu oder aufregend.
Ich konnte etliche pfiffige Ideen entdecken, , die sich aber ganz leicht umsetzen lassen und sehr dekorativ aussehen.
Insgesamt finde ich dieses äußerst schön gestaltete Buch sehr hilfreich und inspirierend; selbst Gärtner mit zwei linken Händen finden hier ganz leicht nachzuarbeitende Pflanzanleitungen, die sehr ansprechend wirken.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Nimm dir Zeit und Aufmerksamkeit für dich

Entdecke dich
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Nimm dir Zeit und Aufmerksamkeit für dich

Elena Brower, unter anderem Yogalehrerin, greift in diesem Achtsamkeits-Journal kapitelweise verschiedene Aspekte auf und führt den Leser so auf eine Erkundungsreise ...

Nimm dir Zeit und Aufmerksamkeit für dich

Elena Brower, unter anderem Yogalehrerin, greift in diesem Achtsamkeits-Journal kapitelweise verschiedene Aspekte auf und führt den Leser so auf eine Erkundungsreise sich selbst gegenüber.

Die Kapittel beginnen mit einer Meditation, bieten Fragen, Affirmationen, Zitate verschiedener persönlichkeite, Fragenkataloge, kleine Aufgaben und jede Menge Platz für eigene Eintragungen. Gefördert wird der eigene Dialog und die Weisheit des eigenen Herzens, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie sich beispielsweise Liebe, Stille, Vergeben, Intergrität oder Loslassen zum richtigen Zeitpunkt anfühlt. Sehr gut gefällt mir auch eine Übung, die sich mit der eigenen Erinnerung an bestimmte, zeit- und entwicklungsbedingte Situationen im Verlauf des eigenen Lebens auseinandersetzen lässt. Das Buch wurde sehr dezent mit Aquarelltechnik und Fotos illustriert, wirkt insgesamt sehr ansprechend; manchesmal hätte ich mir jedoch etwas mehr Tiefe gewünscht.

Ich habe es zunächst von Anfang bis Ende gelesen und bin froh, dass man nicht in dieser Reihenfolge eintragen muss, sondern auch seine ganz eigene Wahl treffen und einfach irgendwo beginnen und fortfahren kann. So kann jeder in seinem eigenen Tempo und eigenen Schwerpunkten über sich, sein Leben, seine Werte nachdenken, sich seiner Aufmerksamkeit sich selber gegenüber bewusst werden und sein ganz eigenes Buch gestalten, das so gut wird, wie man es selber zulässt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

wunderschön illustrierte Beschreibungen - eher ein workbook für den Jahresverlauf

Vom Glück einen Vogel am Gesang zu erkennen
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Simon Barnes vermittelt in diesem Buch Erlebnisse, Betrachtungen und Beschreibungen zu einer Vielzahl an Vögeln, der Schwerpunkt liegt auf 71 einheimischen.


Zu jedem Vogel teilt der Autor Wissenswertes ...

Simon Barnes vermittelt in diesem Buch Erlebnisse, Betrachtungen und Beschreibungen zu einer Vielzahl an Vögeln, der Schwerpunkt liegt auf 71 einheimischen.


Zu jedem Vogel teilt der Autor Wissenswertes und Eigenheiten mit, umschreibt die Töne und Melodien beispielsweise mit dem Pfiff eines Schiedsrichters oder dem Signalton eines rückwärts fahrenden Lkws, erzählt vom Schnarren, von Trillern und Miauen. Ihm war es wichtig, die Gesänge nicht phonetisch aufzuschreiben, sondern er fordert auf, selber in der Natur auf Lauschangriff zu gehen. Berauschte und ansteckende Beschreibungen zu Vogelbeobachtungen, kurzen Vogelportraits etc. machen neugierig. Beim Erkennen der Gesänge greife ich auch auf Youtube zurück und kann selbst dabei nicht unbedingt immer den in Worte gefassten, beschriebenen Klang erkennen.

Es ist aber leider auch nicht die beste Zeit, um sich in den Garten zu setzen und zu lauschen... Jedoch ist das Buch darauf angelegt, dass es den frischen Vogellauscher mindestens ein Jahr bei seinen Beobachtungen und wachsendem Erfahrungsschatz begleitet.

Die Liebe zum Vogel, dessen Eigenheiten und Gesang wird sehr engagiert und begeistert nahegebracht; jedoch halte ich es aber für ein schwieriges Unterfangen, ausschließlich durch geschriebenes Wort diese Melodien zu vermitteln.



Die Illustrationen von Christopher Schmdt sind, wie immer, wunderschön; ich schätze sie sehr und erfreue mich schon seit Jahren an diesen in seinem „Mein Naturkalender“.


Beim Lesen stelle ich fest, dass ich weitaus mehr Vogelgtimmen erkenne, als ich zuvor angenommen hatte und bin schon ganz gespannt, welche im Laufe des nächsten Jahres durch dieses Buch dazukommen werden.

Veröffentlicht am 28.01.2019

ansprechend erzählt - man fliegt durch die Seiten

Agathe
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Anne Catherine Bomann erzählt die in den 1940ern spielende Geschichte des fast 71jährigen Psychiaters ohne Namen, der in einem Pariser Vorort lebt und praktiziert, zeitlebends funktionierte und sich nun ...

Anne Catherine Bomann erzählt die in den 1940ern spielende Geschichte des fast 71jährigen Psychiaters ohne Namen, der in einem Pariser Vorort lebt und praktiziert, zeitlebends funktionierte und sich nun auf seinen Ruhestand freut. Täglich zählt er die bis dahin noch vor ihm liegenden Therapiesitzungen und findet Trost in der stetig schrumpfenden Zahl.
Jahrzehntelang war er als Psychiater tätig, immer mehr Routine stellte sich ein, genau wie das Gefühl, dass das Leben in seinem Alter nur noch aus Wiederholungen bestehe.
Dann erobert Agathe einen Therapieplatz für sich, obwohl der Psychiater keine neuen Patienten mehr annehmen möchte. Sie lässt sich einfach nicht abwimmeln, ist überzeugt, dass er der einzige ist, der ihr nach mehreren Aufenthalten in geschlossenen Psychiatrien mit Elektroschocks und weiteren in dieser Zeit üblichen Behandlungen, helfen kann – durch Zuhören, was sie bislang in ihrer Behandlung vermisste. Von ihrer ersten Sitzung an verändert sich das Leben des sonst nur auf seinen Beruf fixierten Psychiaters, der Agatha von Anfang an „gut riechen“ kann und sich immer mehr auf die gemeinsamen Gespräche freut.
Letztendlich helfen sich beide gegenseitig, über ihr Leben, ihre (Selbst-)Zweifel, die Erwartungen, die sie nicht erfüllt haben und sich deshalb minderwertig fühlten, nachzudenken, zu sprechen und ihrem Leben eine neue Richtung zu geben.

Die Autorin beschreibt dieses in sehr leisen Tönen und einem ausgesprochen angenehmen Schreibstil; mir gefällt besonders gut, dass keine Anglizismen genutzt wurden, was auch daran liegen könnte, dass die Originalausgabe auf Französich geschrieben wurde.
Das Buch selber ist kleiner und dünner als ich zunächst erwartet habe, beinhaltet aber soviele schöne, treffende Sätze, über die man nachdenken kann. Das Buch besitzt keinen Schutzumschlag und wirkt durch die Farben- und Motivwahl ein wenig nostalgisch, klassisch. Die Kapitel sind kurz gehalten und beim Lesen fliegt man durch das Buch, mag es gar nicht mehr aus der Hand legen, auch weil es sehr geschickt abwechslungsreich aufbereitet wurde. Erzählende Kapitel wechseln sich mit Krankenhausakten oder Briefen ab, die Charakteren sind von Anfang an sympathisch und wachsen beim Lesen immer mehr ans Herz.

Insgesamt wurde die ansprechende Geschichte, die sich mit der Angst, auch vor dem Tod, der eigenen Leere, mit Schuldgefühlen und Selbstzweifeln, nicht ausgereicht zu haben, mit dem Gefühl, einsam und lebendig begraben, vom Leben selbst enttäuscht zu sein und der beginnenden Befreiung aus diesem, dem sich selbst und sein Leben wertschätzen, sehr fesselnd erzählt.


Einige Aussprüche sehr treffend und schön formuliert; viele Details oder Hintergründe werden nicht komplett aufgedeckt, so dass die Geschichte eher zeitlos und allgemeingültig daherkommt und jeder Leser sie nach seinem Empfinden ausschmücken und weiterspinnen kann. Dennoch würde ich diese Erzählung nicht als tiefgründig bezeichnen, denn sie kann zwar beim Lesen nachdenklich stimmen, wirkt aber nicht nach.

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