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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Bewegend, aber auch langatmig

Worauf wir hoffen
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Die drei Geschwister Hadia, Huda und Amar sind in den USA geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus Indien, sie sind gläubige Muslime und ihre Ehe wurde arrangiert. In ihrer neuen Heimat bewegen ...

Die drei Geschwister Hadia, Huda und Amar sind in den USA geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus Indien, sie sind gläubige Muslime und ihre Ehe wurde arrangiert. In ihrer neuen Heimat bewegen sie sich fast ausschließlich innerhalb der islamischen Community.

Wir begleiten die drei Geschwister von Geburt an bis zum Erwachsenenalter durch das Buch und in Rückblenden kann man auch die Eltern etwas besser kennenlernen.
Das Zerrissensein zwischen zwei unterschiedlichen Lebens- und Wertevorstellungen hat die Autorin sehr bewegend geschildert.
Hadia durfte weder Freundinnen zu sich nach Hause einladen, geschweige denn eine Party ihrer Freundin besuchen. Auch die vermeintlich freie Entscheidung, ab neun Jahre ein Kopftuch zu tragen, ist durch die Wünsche der Eltern nicht wirklich eine eigene Entscheidung.
Doch während sich die Mädchen arrangieren können und beispielsweise eine arrangierte Ehe verweigern, rebelliert Amar.

Die Bedeutung der Familie ist das beherrschende Thema des Buches - mit all ihren guten, aber auch ihren schlechten Seiten.
Der unaufgeregte Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, allerdings empfand ich die knapp 500 Seiten deutlich zu lang. Zwischendurch wünschte ich mir, dass das Buch nun doch zu einem Ende kommen solle, dann wiederum fand ich es so interessant, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Dieses Empfinden wechselte sich regelmäßig ab.

Der Text besteht aus relativ vielen Fremdwörtern, im religiösen Zusammenhang, bezüglich Kleidung, Speisen usw. Hier wäre ein Glossar im Anhang sehr hilfreich gewesen. Ich habe allerdings ein Leseexemplar gelesen, nachdem viele der Begriffe kursiv geschrieben waren, habe ich die Hoffnung, dass dieses in der endgültigen Version noch angefügt wird.

Mein Fazit: ein bewegendes Buch, das aber für mein Empfinden deutliche Überlänge hat. Insgesamt aber lesenswert, es lohnt sich.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Für mich leider kein hundertprozentiges Buch

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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An einem schönen Sommertag 1994 wurden vier Menschen brutal ermordet, zwanzig Jahre später scheint es, als ob bei der Aufklärung damals etwas übersehen wurde.
Die Handlung switcht immer zwischen 1994 und ...

An einem schönen Sommertag 1994 wurden vier Menschen brutal ermordet, zwanzig Jahre später scheint es, als ob bei der Aufklärung damals etwas übersehen wurde.
Die Handlung switcht immer zwischen 1994 und 2014 hin- und her und aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven kann der Leser mit verfolgen, was damals und heute geschah.
Bis etwas über die Hälfte des Buches war das sehr spannend, wenn auch durch viele Personen und Einzelschicksale sehr weit versponnen. Ich fand es trotzdem der vielen Personen nicht verwirrend, sie waren alle gut eingeführt, so dass ich keine Schwierigkeiten mit der Zuordnung hatte.
Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen und wollte wissen, wie und ob alles miteinander zusammenhängt.
Irgendwann kippte das dann aber und die Handlung zog sich…und zog sich. Fast hatte ich den Eindruck, dass Dicker einen >600 Seiten Vertrag unterschrieben hatte und das Ganze dann noch künstlich in die Länge ziehen musste, obwohl man alles auch auf 400 Seiten hätte unterbringen können.
Die Krönung war dann der Abschluss getreu dem Motto „und wen sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Ich will hier nicht spoilern, aber das letzte Kapitel, oh weh.

Ein Gesamtbewertung fällt mir hier schwer, bis zur Hälfte ist es für mich ein fünf Sterne-Buch, dann deutlich weniger, so dass ich letztendlich bei drei Sternen lande.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Genuss kann auch gesund sein

Der Ernährungskompass - Das Kochbuch
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„111 Rezepte für gesunden Genuss“ steht auf dem Titel – perfekt, Genuss mag ich und gesund ist wichtig, deshalb war ich sehr neugierig auf das Kochbuch passend zum Ernährungskompass.

Nach einer Einführung ...

„111 Rezepte für gesunden Genuss“ steht auf dem Titel – perfekt, Genuss mag ich und gesund ist wichtig, deshalb war ich sehr neugierig auf das Kochbuch passend zum Ernährungskompass.

Nach einer Einführung (Kompass-Pyramide, 10 goldene Regeln, Kompass-Ampel usw.), die nicht viel Neues zum Thema Ernährung bringen (aber irgendwann ist auch mal alles gesagt), folgt der Rezeptteil, logisch gegliedert in
Rezepte für
morgens
mittags
abends
Logisch, weil auch das Timing der Nahrungsaufnahme Bestandteil des Buchs ist.

Vom Rezeptblock war ich dann allerdings etwas enttäuscht, viele Rezepte sind doch sehr banal, insbesondere beim Frühstück. Dort werden ein Quark mit frischem Obst ganzseitig als Sommerquark dargestellt oder Himbeer- oder Pflaumenmüsli. Hm. Haferflocken mit Beeren und Joghurt verrühren als ganzseitiges Rezept?

Schön wäre es auch gewesen, wenn Zubereitungsdauer und Kalorienangaben als Überblicksinfo vorangestellt worden wären. Bei meinem Probe-Rezept habe ich die Zubereitungszeit auch im Text nicht gefunden (wie lange denn nun köcheln lassen?).
Insgesamt hat mich auch die Rezeptauswahl nicht so angesprochen, von den 111 Rezepten möchte ich auf Anhieb nur so um die fünf ausprobieren, das ist doch eine etwas geringe Quote.

Mein erstes Test-Rezept war allerdings richtig super, wenige Zutaten, keine exotischen Dinge, sondern im Laden ums Eck erhältlich, ganz einfach und schnell zuzubereiten und geschmacklich auch genau meines. Die Mengenangaben waren auch für eher nicht so zurückhaltende Esser in Ordnung, ich finde es immer ganz schlimm, wenn nur ein winziges Etwas auf meinem Teller liegt und ich nicht satt werde.
Insofern werde ich mich weiter durch das Buch durchprobieren, vielleicht revidiert sich mein erster - nicht ganz so euphorischer Eindruck – noch.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Wunderschönes Cover, leider hat mich der Inhalt nicht ganz so überzeugt

Die zehn Lieben des Nishino
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Auf dem Buchrücken steht unter anderen:
„Horomi Kawakami schreibt leise, sparsam und gerade deswegen kann sie umso faszinierender erzählen…“ (Ludger Lüthekaus, Neue Züricher Zeitung)
„Ein kluges Buch ...

Auf dem Buchrücken steht unter anderen:
„Horomi Kawakami schreibt leise, sparsam und gerade deswegen kann sie umso faszinierender erzählen…“ (Ludger Lüthekaus, Neue Züricher Zeitung)
„Ein kluges Buch über die Liebe“
Leise und sparsam, ja das trifft es wohl sehr gut.
Die zehn Geschichten sind für meinen Geschmack allesamt ziemlich eigenartig. Nishino hat viele Beziehungen zu Frauen, die zehn hier detaillierter aufgeführten sind nur ein kleiner Bruchteil. Allesamt enden nach relativ kurzer Zeit – Nishino hüpft sozusagen von einer Frau zur anderen ohne jemals anzukommen – obwohl er sich nichts mehr wünscht.

Die Geschichten sind nicht chronologisch, was das Einordnen in einem Zeitstrahl erschwert, aber vermutlich auch nicht beabsichtigt war. Die japanischen Namen und Begriffe haben den Lesefluss für mich etwas erschwert, waren aber andererseits sehr interessant und authentisch.

Leider haben mich die Geschichten nicht wirklich berührt, im Grunde wiederholen sie sich immer wieder, nur jeweils mit anderen Frauen, so dass ich trotz des geringen Buchumfangs leicht gelangweilt war. Auch mit dem sparsamen Schreibstil bin ich nicht wirklich warmgeworden.

Trotzdem: ein interessanter Einblick in die japanische Literatur.

Veröffentlicht am 08.03.2019

War nicht so mein Fall

Ran an das Fett
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Das Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.
Ich war sehr neugierig, welch neue Erkenntnisse ich aus der Lektüre ziehen kann, meine Erwartungen wurden jedoch nur teilweise erfüllt.

Das Buch gliedert ...

Das Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.
Ich war sehr neugierig, welch neue Erkenntnisse ich aus der Lektüre ziehen kann, meine Erwartungen wurden jedoch nur teilweise erfüllt.

Das Buch gliedert sich in neben Einführung, Epilog usw. in vier Hauptteile.
In Teil 1 geht es um Wahrheiten über das Fett mit einem großen Schwerpunkt auf Cholesterin. Ich fand den Einstieg nicht kurzweilig - ich hatte mir eine leichter lesbare Aufbereitung gewünscht, ich fand es eher langatmig.
Im zweiten Teil geht es um die Wunderwirkung von Fett - und wie quasi so gut wie alle Krankheiten damit geheilt werden können.
Hm - hier werden Kohlenhydrate nun verteufelt und eine fettreiche (ja, schon vorausgesetzt, ich esse die richtigen Fette) Ernährung als das Maß aller Dinge beschrieben, das war mir etwas zu glorifizierend.
Im dritten Abschnitt wurden dann die verschiedenen Lebensmittel vorgestellt, bis es dann im letzten Teil konkret wurde und der Praxis-Teil startete.
Dieser kam mir viel zu kurz, insgesamt war mir das Thema zu wenig ansprechend aufbereitet und zu medizinisch (ja, ich weiß, es ist ein medizinisches Thema), auch optisch fehlte mir eine Auflockerung durch Illustrationen. Die wenigen Skizzen haben mich nicht angesprochen.

Es war durchaus ein interessanter Einblick in das Thema, richtig warm bin ich damit allerdings nicht geworden.