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Veröffentlicht am 11.03.2019

Ein großartiger historischer Roman

Die Salbenmacherin und der Engel des Todes
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Als Olivera von dem Tod ihrer Großmutter erfährt, verfällt sie in Trauer. Um sich abzulenken, arbeitet sie noch mehr als bisher im Heilig-Geist-Spital, obwohl sie hochschwanger ist. Als bei ihr eingebrochen ...

Als Olivera von dem Tod ihrer Großmutter erfährt, verfällt sie in Trauer. Um sich abzulenken, arbeitet sie noch mehr als bisher im Heilig-Geist-Spital, obwohl sie hochschwanger ist. Als bei ihr eingebrochen wird, macht sie sich keine allzu großen Sorgen, denn es scheint nichts zu fehlen. Doch dann sterben Menschen im Spital, nachdem sie zuvor von Olivera behandelt wurden. Es werden schwere Vorwürfe gegen sie erhoben und sie wird verhaftet. Doch auf dem Weg zum Gefängnis gelingt ihr die Flucht. Übersteht sie das alles?

Dieser vierte Teil der Reihe um die Salbenmacherin Olivera war wieder hervorragend gelungen, sehr spannend und informativ.
Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und ich konnte von der ersten Zeile an in die Geschichte und die damalige Zeit eintauchen und den Abläufen problemlos folgen. Ich hing gefesselt an dem Buch und konnte es nur schwerlich beiseite legen, denn die Geschichte hat einen wahnsinnigen Sog entwickelt. 
Die Personen wurden liebevoll, lebendig und authentisch beschrieben. Ich habe mich sehr gefreut, bekannte Figuren wiederzusehen und deren Weiterentwicklung zu erleben, die sie mir noch näher brachte.
Olivera ist eine enorm sympathische Person, die man einfach sofort ins Herz schließen muss. Ihr Wissen um die Medizin und die Heilkräuter etc. fand ich extrem interessant und spannend. Man lernt einfach nie aus.
Der Fall selbst war sehr spannend aufgebaut und mir geisterten viele Fragen im Kopf herum. Ich konnte überlegen und rätseln, wie alles zusammenhängt und wer dahinterstecken könnte. Das steigerte die Spannung enorm, die von Anfang an gekonnt aufgebaut und bis zum Ende oben gehalten wurde.
Auch die Einblicke in das tägliche Leben und in das Spital waren sehr lesenswert, bereicherten die Geschichte und erzeugten Authentizität. 

Die Reihe um Olivera ist eine Bereicherung für jeden Liebhaber historischer Romane und ich kann die Bücher nur wärmstens empfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannend und interessant

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin ...

1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin beteiligt. Die vermeintliche Mörderin ist schnell gefunden, denn eine junge Frau wurde mit einer Pistole in der Hand bei der Leiche gestellt. Doch Friederike entdeckt Ungereimtheiten und ermittelt auf eigene Faust. Unterstützung bekommt sie dabei von Richard Davies von der Royal Military Police, der sich beruflich in der Gegend aufhält.

Dieser zweite Fall für Friederike Matthée hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, kam ich bestens in die Geschichte rein. Wichtige Aspekte, sowohl beruflich als auch privat, wurden passend eingeflochten.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und konnte mich sofort fesseln und in die Geschichte ziehen.
Die Charaktere wirkten authentisch auf mich und entsprechend der Zeit, in der der Roman spielt, gezeichnet. Friederike fand ich sofort sympathisch, weil sie mutig war und die Dinge hinterfragte. Ihre Handlungen endeten nicht an ihrer Kompetenzgrenze, sondern gingen darüber hinaus. Ich habe sie bei ihren Ermittlungen sehr gerne begleitet und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. 
Der Plot, den ich als klassischen Kriminalfall wahrnahm, gefiel mir gut. Es gab interessante Entwicklungen und überraschende Wendungen, die die Spannung auf einem guten Niveau hielten. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Nachkriegszeit samt Nöte und Ängste der Menschen. Das wirkte sehr authentisch und ließ mich die Zeit hautnah erleben.

Ein spannender historischer Krimi mit tollen Charakteren, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Lesehighlight

Die Fliedertochter
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Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird ...

Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird das Leben als Jüdin immer schwieriger und bald wird ihr klar, dass sie auch dort nicht mehr sicher ist.
Berlin 2018: Paulina Willke soll für ihre mütterliche Freundin Antonia in Wien ein Erbstück abholen. Es handelt sich um das Tagebuch von Luzie Kühn, die vor den Nazis von Berlin nach Wien floh. Paulina ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.

Dieser Roman hat mich zutiefst bewegt und zu Tränen gerührt.
Dieses Buch war das erste, das ich von dieser fantastischen Autorin lesen durfte. Für mich steht fest, dass ich jedes andere Buch von ihr auch noch lesen muss bzw. werde.
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen, war bildhaft und fesselnd und konnte mich sofort in die Geschichte entführen.
Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet, besaßen Authentizität und Tiefe, sie wirkten einfach menschlich. Ihre Gedanken und Gefühle wurden perfekt beschrieben, so dass ich alles miterleben und mitfühlen konnte. Und das war teilweise extrem schwere Kost, die nicht leicht zu verdauen war.
Die Geschichte wurde in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Gegenwart um Paulina, die in dem Tagebuch von Luzie liest, und zum anderen in der Vergangenheit um Luzie. Beide Teile gefielen mir sehr gut, wobei der Blick in die Vergangenheit für mich viel berührender und schmerzhafter war, denn die damaligen Schrecken für die Juden wurden äußerst authentisch beschrieben. Mir kamen mehr als einmal die Tränen. Man merkt ganz deutlich, dass die Autorin eine hervorragende Recherche betrieben hat und sich intensiv mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat.
Die Spannung war bestens vorhanden, denn ich war durchgängig gespannt, wie und durch welche Personen diese beiden Stränge miteinander verwoben sind. Das Ende klärte dann alle offenen Fragen und bildete einen prima Abschluss. Allerdings ist die Geschichte für mich mit dem Zuklappen des Buches nicht beendet, denn sie wirkt noch sehr nach und bleibt im Gedächtnis. 

Ein wundervolles Buch, das mich restlos begeistert hat. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannung, Humor und tolle Ermittler

Kalter Kristall
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Eigentlich wollte Chefinspektor Robert Worschädl mit seiner Frau Karoline nur ein wenig wandern, doch dabei er stößt auf eine verkohlte Frauenleiche. Es stellt sich heraus, dass die Frau eine Prostituierte ...

Eigentlich wollte Chefinspektor Robert Worschädl mit seiner Frau Karoline nur ein wenig wandern, doch dabei er stößt auf eine verkohlte Frauenleiche. Es stellt sich heraus, dass die Frau eine Prostituierte war, die für einen dubiosen Zuhälter gearbeitet hat. Und sie hinterlässt einen minderjährigen Sohn namens Jakub, der jedoch spurlos verschwunden ist. Worschädl und seine Kollegin Sabine Schinagl machen sich sofort auf die Suche nach dem Jungen. Können sie ihn rechtzeitig finden?

Dieser zweite Fall für Worschädl hat mir wieder ausgezeichnet gefallen.
Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen und konnte mich direkt ins Geschehen ziehen. Die Beschreibungen waren bildhaft, authentisch und lebendig, so dass ich alles sehr gut verfolgen und miterleben konnte. 
Die Charaktere wirkten durchweg realistisch und ich konnte sie mir gut vorstellen. Die Einblicke in die Privatleben der beiden Ermittler fand ich sehr gelungen und im passenden Umfang. Das rundete die Charaktere perfekt ab und verlieh ihnen Tiefe.
Worschädl hatte ich bereits in seinem ersten Fall sehr liebgewonnen, was sich bei diesem Fall nur bestätigte. Ein richtig toller und sympathischer Protagonist, den man einfach mögen muss. Gerade seine Ecken und Kanten finde ich toll. Und er zauberte mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht.
Auch Sabine Schinagl mochte ich wieder sehr gerne. Sie wurde ebenfalls sehr authentisch beschrieben und bildete mit Worschädl ein perfektes Ermittlerteam, von dem ich nicht genug bekommen kann.
Der Kriminalfall gefiel mir sehr gut, er war bestens durchdacht und dicht gewebt. Er wurde in vielen kurzen Kapiteln präsentiert, die Abwechslung brachten und mich zum stetigen Weiterlesen animierten. Von Beginn an war der Fall spannend, undurchsichtig und in Teilen auch erschreckend und erschütternd. Aber dann auch wieder gespickt mit einem hervorragenden und ansprechenden Humor, bei dem ich viele Male Grinsen oder laut loslachen musste. Eine super Mischung. Ich war sehr gespannt auf die Auflösung, denn ich hatte lange Zeit keine Idee zum Mörder an der Frau und dessen Motiv. Das Ende war stimmig und bildete einen perfekten Abschluss.

Ein absolut lesenswerter Krimi mit Spannung, Humor und tollen Ermittlern. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Tolle Mischung aus Spannung und Humor

Venuswalzer
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Seit Wochen muss Stella fürchterlichen Baulärm ertragen. Aber noch schlimmer ergeht es ihrer Kundin Ruby, die ständig den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt ist. Dann stürzt ausgerechnet  dieser ...

Seit Wochen muss Stella fürchterlichen Baulärm ertragen. Aber noch schlimmer ergeht es ihrer Kundin Ruby, die ständig den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt ist. Dann stürzt ausgerechnet  dieser Handwerker vom Baugerüst. Nach einem Unfall sieht es nicht aus und Ruby gerät unter Verdacht. Doch Stella ist überzeugt, dass Ruby unschuldig ist und geht der Sache auf den Grund.

Dies ist nach “Planetenpolka” bereits der zweite Band um Stella Albrecht. Obwohl ich den ersten Band (noch) nicht kenne, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte samt Personen hineinzufinden.
Den Schreibstil empfand ich flüssig und spritzig. Aufgrund der bildhaften Beschreibungen sowohl der Personen als auch der Umgebungen und Szenen hatte ich alles sehr gut vor Augen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn ich fühlte mich mittendrin in dem munteren und spannenden Geschehen.
Die Charaktere wirkten authentisch und hatte ihre Eigenschaften, aufgrund dessen ich sie gut auseinander halten konnte. Sehr gut gefielen mir die Kabbeleien zwischen Stella und dem Kommissar Arno, wirklich herrliche Situationskomik.
Aber neben dem herrlichen Humor gab es auch Spannung, denn es musste ja der Anschlag auf den Maler Kevin aufgeklärt werden. Und das ist gar nicht so einfach, denn es gab falsche Fährten und mehrere Verdächtige. Ich konnte Miträtseln und mich auf falsche Spuren führen lassen. Der wahre Täter zeichnete sich gegen Ende hin ab, was mich aber gar nicht gestört hat. Ich hatte trotzdem prima Ermittlungsmöglichkeiten.

Eine unterhaltsame Krimödie, die mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.