Klappentext
„Vor einem Jahrzehnt war Darrow der Held einer Revolution, von der er glaubte, sie würde die Gesellschaft verändern. Statt Frieden und Freiheit hat sie nur endlosen Krieg gebracht. Jetzt muss er alles, wofür er gekämpft hat, in einer einzigen letzten Mission riskieren. Darrow glaubt nach wie vor, er könne jeden retten. Aber kann er sich auch selbst retten?“
Gestaltung
Der vierte Band der „Red Rising“-Reihe ist in krassem Kontrast zu den ersten drei Bänden strahlend weiß gehalten. Dies passt meiner Meinung nach richtig gut zum Buchinhalt, da diese Fortsetzung wie ein Neubeginn ist. Die brennende Feder strahlt auf dem Weiß richtig und zieht die Blicke sofort auf sich. Mir gefällt es, dass durch die Farbe ein neues Kapitel der Geschichte visualisiert wird und dass dabei doch vom Aufbau des Covermotivs her der Stil der Vorgängerbände beibehalten wird.
Meine Meinung
Die ersten drei Bände der „Red Rising“-Trilogie habe ich gerne gelesen, da die Reihe klug erzählt ist und mit einigen Spannungselementen aufwartete. Der neuste Streich von Autor Dan Brown spielt nun zehn Jahre nach Darrows Erlebnissen, weswegen ich sehr gespannt auf „Asche zu Asche“ war. Wie haben sich die Charaktere entwickelt? Was wurde aus den Zielen der Revolution? Wie sieht die Welt nun aus?
Und was ich hier zu lesen bekam, überraschte mich doch zu Beginn sehr, denn es herrscht nicht Friede, Freude, Eierkuchen wie man vielleicht erwarten und denken würde. Vielmehr befindet sich die Welt im Krieg. „Asche zu Asche“ ist noch ernster und düsterer als seine Vorgänger. Besonders das Spiel mit den verschiedenen Charakteren ist hier gelungen umgesetzt, da auf interessante Weise bisherige Rollenbilder verkehrt werden und die Einteilung in Schulbaden wie „Gut“ oder „Böse“ hinterfragt wird.
So wird in „Asche zu Asche“ ein Fokus auf Darrows Innenleben gelegt, vor allem auf seine Trauer. Interessant ist dabei, dass er nicht mehr bloß als der Held, der er einst war, gefeiert wird. Vielmehr verschwimmen die Grenzen in diesem Band, sodass man nicht mehr klar sagen kann, wer nun eindeutig gut oder böse ist. Auch Schurken bekommen so „menschliche“ Züge, die sie greifbarer und sympathischer wirken lassen. Mit den Figuren ist Dan Brown so ein echtes Meisterwerk an Vielschichtigkeit gelungen.
Die Geschichte wird dabei nicht mehr nur noch aus Darrows Perspektive erzählt, sondern aus verschiedenen Sichtweisen, wodurch Abwechslung in die Handlung kommt. Diese ist zudem wieder sehr actiongeladen und spannend, aber für mich manchmal auch etwas zu trocken, wenn gesellschaftliche Fragen thematisiert werden. Dennoch entfaltet das Buch eine gewisse Sogwirkung, da fast jedes Kapitel mit einem fiesen Cliffhanger endet, durch den man unbedingt erfahren möchte, wie es mit den jeweiligen Figuren weitergeht.
Fazit
Mit „Red Rising – Asche zu Asche“ geht die Geschichte von Darrow zehn Jahre nach der Revolution weiter und das auf eine noch ernstere, düstere Weise als zuvor! Das Highlight in diesem Band war für mich wie Bilder von Figuren aufgebrochen wurden und man nicht nur in ihr tiefstes Inneres geblickt hat, sondern auch andere Seiten von ihnen kennenlernen konnte. Die Handlung ist spannend, wenn auch an manchen Stellen etwas zu trocken. Dennoch ist die Geschichte so aufgebaut, dass sie temporeich ist und man immer wissen will, wie es mit den Figuren weitergeht.
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Red Rising
2. Red Rising 02 – Im Haus der Feinde
3. Red Rising 03 – Tag der Entscheidung
4. Red Rising 04 – Asche zu Asche
5. Red Rising 05 – Das dunkle Zeitalter (erscheint am 02. September 2019 auf Deutsch)