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Veröffentlicht am 17.03.2019

...und das Leben geht weiter!

Die Angehörigen
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Gene muss nach 47 gemeinsamen Jahren von seiner Frau Maida Abschied nehmen. Vor der Gedenkfeier denkt er noch mal zurück an die gemeinsamen Jahre. Erst waren sie ein Paar, dann die Eltern von Dary und ...

Gene muss nach 47 gemeinsamen Jahren von seiner Frau Maida Abschied nehmen. Vor der Gedenkfeier denkt er noch mal zurück an die gemeinsamen Jahre. Erst waren sie ein Paar, dann die Eltern von Dary und schlussendlich auch die Grosseltern von Annie. Er denkt auch zurück an gemeinsame Urlaube, die sie mit den Freunden Gayle und Ed als Familienurlaube im White Pinne Camp am Fisher Lake verbracht haben. So viele Erinnerungen .... Gene fühlt sich hilflos ohne seine grosse Liebe Maida. Seine Tochter versucht ihm das Leben, das er nun alleine leben muss, zu erleichtern und schmackhaft zu machen. Sie stellt die Haushälterin Adele ein und Gene merkt, dass das Leben doch noch lebenswert ist.



Da ich den Schreibstil schon bei der Leseprobe als verschachtelt eingeschätzt hatte, wusste ich, was mich ungefähr erwartet. Tatsächlich benötigte ich 50 Seiten und Geduld, bis ich mit der Art zu schreiben von Katharine Dion klar kam. Es waren nicht unbedingt nur die vielen Informationen, die in einen Satz gepackt sind. Auch die rar eingesetzte, direkte Rede stellte mich vor Probleme. Diese Form machte es mir schwer zu den Protagonisten eine Verbindung aufzubauen. Da nur Gene über Familie und Freunde erzählt, erhöhte sich diese Unnahbarkeit noch zusätzlich. Ueber etliche andere Figuren bekam man als Leser so fast nur aus seinen Erzählungen und seiner Sicht Details mit.
Die Handlung ist nicht immer fortlaufend, wie man es sonst in Romanen kennt. Vielmehr erzählt Gene aus seinem und dem Leben seiner verstorbenen Frau. Mit Uebergängen, die sehr abrupt sein können. Und mit Erzählsprüngen, die locker von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück wechseln. Und dies unangekündigt und lose. Das hat doch einige Male bei mir für Verwirrung gesorgt und ich musste Sätze und Absätze ein zweites mal lesen.
Gene musste Abschied nehmen von seiner Frau Maida, mit der er 49 Jahre verheiratet war. Man spürt sehr gut heraus, wie verloren er sich fühlt. Er taucht ab in Erinnerungen an Ferien, das Kennenlernen, die Hochzeit und das Aufwachsen der gemeinsamen Tochter. Gene war mir grundsätzlich sympathisch, wenn er auch etwas wirr erzählt. Sehr gut gelungen ist die Entwicklung, die man voranschreiten sieht. Aus dem Pärchen Gene und Maida werden Eltern und dann Grosseltern. Auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte, was die beiden in ihrem Leben so treiben, gefesselt hat es mich trotzdem. Immer wieder trifft man in dieser Geschichte tiefgründige Sätze und Passagen, die mich nicht nur berührt haben, sondern auch in mir nachklingen. Denn es geht nicht nur um Verlust und Trauer. Es geht auch um Beziehungen. Zwischen Freunden, Ehepartnern und Kindern. Und darum, dass man auch nach dem Verlust eines geliebten Menschen vorwärts und in die Zukunft schauen darf. Wie Gene es tut. Zwar zaghaft, jedoch vorwärts blickend.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Protagonistin mit Entwicklungspotentail

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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In einem kleinen Dorf, in der Nähe von Surrey, werden ein Arzt und seine Frau brutal ermordet. Kurz bevor sie eine Dinnerparty geben wollen, findet ihre Nichte sie, stranguliert und brutal zugerichtet. ...

In einem kleinen Dorf, in der Nähe von Surrey, werden ein Arzt und seine Frau brutal ermordet. Kurz bevor sie eine Dinnerparty geben wollen, findet ihre Nichte sie, stranguliert und brutal zugerichtet. DI Bishop von der Metropolitan Police zieht Holly Wakefield als Fallanalytikerin hinzu. Holly hält sonst Vorlesungen für Studenten und ist Ärztin in der psychiatrischen Klinik Wethering Hospital, in der gefährliche Psychopathen einsitzen. Die Ermittler finden heraus, dass der Mörder des Ehepaares schon einmal gemordet hat..... die Parallelen sind offensichtlich. Es drängt sich der Verdacht auf, dass ein Serienmörder am Werk ist.

Wieder mal ein Thriller, der seine Genreeinteilung verdient. Es geht sehr brutal und gewalttätig zu und her. Der Leichenfund und die Tatortbeschreibungen sind absolut gruselig und schonungslos beschrieben. Das viele Blut und detaillierte Beschreibungen der Tötungsarten könnten sensible Leser schockieren. Ebenso wie die Autopsien, die sehr dicht und realitätsnah erklärt werden.
Mir hat gefallen, wie man als Leser sehr guten Einblick in die Welt der psychopathischen Schwerverbrecher erhalten hat. Anhand der Figur Lee, ein Patient in der psychiatrischen Klinik, lässt der Autor seine Leser tief in die getriebene und kranke Seele eines Psychopathen blicken. Die Thematik " Serientäter " empfand ich als fesselnd. Wenn mir auch Hollys ausschweifende und trocken aufgezählte Fakten zu den verschiedensten Serientätern zu viel Platz einnahmen. Sie kommt immer wieder mit Monolog artigen Gedanken und Gesprächen auf dieses Thema zurück. Man liest seitenweise Namen von Mördern und ihre begangenen Taten. Zuerst war es interessant, dann wird es aber öde. Oder um es mit den Worten von DCI Bishop auszudrücken (Ebook Seite 151) : " Um Gottes Willen, Holly. Das genügt mir an Auszügen aus der Killer - Enzyklopädie." Wie recht er hat, genau das habe ich mehrmals ebenfalls gedacht.
Sehr gefallen hat mir, wie solide die Ermittlungsarbeit aufgebaut ist und wie man als Leser die Ergebnisse nachvollziehen kann. Anhand von Gesprächen im Ermittlerteam und ihren regelmässigen Zusammenkünften, bekommt man als Leser stets den neusten Stand und das weitere Vorgehen mit. Was man in anderen Büchern meist direkt bei der Handlung miterlebt, wird hier oft besprochen. Damit kommt passagenweise die Handlung etwas zu kurz und das Ganze wirkt etwas zäh und trocken.
Mit der Psychologin Holly Wakefield wurde eine Figur erschaffen, die hier als Auftakt einer geplanten Reihe im Mittelpunkt steht. Holly hat Potential und ich hoffe sie entwickelt sich bis zum nächsten Band. Mit mehr Teamgeist und etwas weniger Hang zu langatmigen Aufzählungen (siehe oben) könnte ich sie mir gut " als neue Serienheldin " vorstellen. Nicht ganz verstanden habe ich nämlich, dass sie sich gegen Schluss alleine in die Höhle des Löwen wagt. Das ist alles andere als professionell ….
Ansonsten empfand ich die Charakterisierung der Figuren gut. So gut, dass mich die Identität des Täters überrascht hat. Gegen Schluss geht es noch mal richtig spannend zu und her. Wenn auch etwas weniger theatralische Inszenierung mehr gewesen wäre, habe ich mich doch gefesselt gefühlt. Und dann kommt noch wortwörtlich das dicke Ende zum Schluss! Sehr überraschend löst sich noch die Identität einer Nebenfigur auf, mit der ich absolut nicht gerechnet habe. Toll gemacht!

Veröffentlicht am 14.03.2019

Tragische Familiengeschichte!

Preiselbeertage
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Als der Vater von Ariane stirbt, berührt sie das weniger. Denn seit 11 Jahren lebt sie in Leipzig und hat kaum noch Kontakt zu ihrer Schwester und den Eltern, die in Schweden leben. Ariane hat sich stets ...

Als der Vater von Ariane stirbt, berührt sie das weniger. Denn seit 11 Jahren lebt sie in Leipzig und hat kaum noch Kontakt zu ihrer Schwester und den Eltern, die in Schweden leben. Ariane hat sich stets in der Familie einsam gefühlt. Als ob sie nicht dazu gehören würde. Für die Beerdigung fährt sie trotzdem nach Söderby und erfährt bei der Testamentseröffnung, dass ihr Vater an einem geheimnisvollen Manuskript geschrieben hat. Ariane erfährt, dass ihre Eltern nach der Wende von der damaligen DDR nach Schweden gezogen sind. Der Grund dafür liegt im Dunkeln. Ariane hofft, in dem Manuskript, diesen Grund zu erfahren. Doch das Manuskript ist verschwunden und ihre Mutter Ina weigert sich beharrlich, zuzugeben, etwas darüber zu wissen.

Eigentlich habe ich gedacht, dass " Preiselbeertage " eine Liebesgeschichte beinhaltet. Tut es auch, wenn auch äusserst dezent und zurückhaltend. Dafür enthält das Buch eine erstaunlich tiefgründige Geschichte über eine Familie, deren Schicksal vom Staat diktiert wurde. Ein Teil, die als Rückblicke gestaltet wurde, handelt in der damaligen DDR. Dies von 1886 bis 1990. Und die sind hervorragend geschrieben! Denn man bekommt haunah mit, wie schwierig das Leben damals war. Vor allem für junge Leute, die reisen wollten, sich vergnügen und Unterhaltung suchten. Auch wie Familien, bespitzelt und gegängelt wurden. Kontakte zu Familienmitgliedern durch Druck unterbunden oder vereitelt worden sind. Gerade die Details zu Konsumverhalten wurden sehr gut recherchiert. So wie auch die geschichtlichen Details, die gut eingearbeitet wurden. Die Geschichte enthält auch Spannung, denn man fragt sich, was mit dem ominösen Manuskript geschehen ist? Und was für geheimnisvolle Dinge darin stehen? Nach und nach erfährt man als Leser Details, die ein völlig neues Licht auf die Mutter - Tochterbeziehung, aber auch die Beziehungen innerhalb der Familie werfen.
Etwas hat mir gefehlt. Schweden ist meiner Meinung nach zu wenig atmosphärisch und eindringlich beschrieben. Hier hätte ich mir vertiefte Landschaftsbeschreibungen gewünscht. Auch sind einzelne Entwicklungen in der Handlung vorhersehbar. Ich wusste gegen Mitte Buch, in welche Richtung es gehen wird.
Sehr gefallen hat mir wie die Autorin schreibt. Sehr klar und lebensecht zeigt sie das Denken, Fühlen und Handeln dreier Generationen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Stella allein zu Hause!

Einer wird sterben
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Stella und Paul Johansson wohnen in einer Villa am Blumenweg. Wobei Stella meist alleine zu Hause ist, da Paul als Pilot arbeitet und immer für längere Zeit weg ist.
Eines morgens parkt ein schwarzer Mercedes ...

Stella und Paul Johansson wohnen in einer Villa am Blumenweg. Wobei Stella meist alleine zu Hause ist, da Paul als Pilot arbeitet und immer für längere Zeit weg ist.
Eines morgens parkt ein schwarzer Mercedes direkt vor ihrem Haus, darin 2 Menschen, die nichts anderes tun als in dem Wagen zu sitzen. Stundenlang, tagelang, nächtelang. Was bei den Anwohnern der Blumenstrasse die verschiedensten Gefühle auslöst. Stella zum Beispiel löst diese Präsenz Angst aus. Denn in der Vergangenheit ist etwas geschehen, dass sie an diese Menschen in dem Wagen erinnert.

Klar und gradlinig ist in dieser Geschichte die Erzählperspektive. Ohne Perspektivwechsel steht das ganze Buch über Stella im Mittelpunkt. Stella, die privilegiert ist, da sie und ihr Mann Paul in einem schönen Haus wohnen, eine Haushälterin die Arbeiten abnimmt und den ganzen Tag nichts zu tun hat. Stella ist hervorragend charakterisiert, vor allem kurze Rückblicke in ihre Kindheit zeigen, dass sie auch eine traumatisierte Frau ist. Lange Zeit empfand ich Stella als nervig, da sie ganz schön viel jammert und unbeholfen wirkt. Erst ganz zum Schluss habe ich die vielschichtige Persönlichkeit Stellas erfassen und verstehen können. Psychologisch sehr gut ausgearbeitet hat die Autorin die Figur "Stella". Lange fragt man sich, ob Stella paranoid ist oder ob mit ihr ein falsches Spiel gespielt wird. Genau die Charakterisierung Stellas eröffnet zum Schluss eine überraschende Wendung, die sehr gut gemacht ist. Und mir genau das aha - Erlebnis bescherte, das ich in Thrillern mag.
Zu Beginn empfand ich die Geschichte als leicht eintönig. Ohne grosse Höhen und Tiefen plätschert die Geschichte vor sich hin. Bis zu dem Moment, als ein paar nebenbei eingeworfene Sätze und Bemerkungen den Verdacht aufkommen lassen, dass das Leben von Stella und Paul nicht immer so gradlinig und sorglos verlief. Von da an hatte mich die Story am Wickel und gepackt. Ich wollte unbedingt wissen, was geschehen ist.
Der Schreibstil ist kurz und teilweise fast abgehackt. Wie schon oben erwähnt, hätte zu Beginn ein paar überraschende Wendungen gut getan.
Punkto Spannung reicht dieser Thriller leider nicht an "Bald ruhest du auch" heran. Ich empfand ihn als gut lesbar und ab der Mitte spannend.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Zäher Start...dann aber!

Deine letzte Lüge
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Anna ist gerade Mutter geworden und ihre Eltern fehlen ihr in dieser besonderen Lebenssituation an allen Ecken und Enden. Mutter Caroline hatte ein Jahr zuvor, kurz vor Weihnachten, Selbstmord verübt. ...

Anna ist gerade Mutter geworden und ihre Eltern fehlen ihr in dieser besonderen Lebenssituation an allen Ecken und Enden. Mutter Caroline hatte ein Jahr zuvor, kurz vor Weihnachten, Selbstmord verübt. Genau an der gleichen Stelle wie Annas Vater Tom sieben Monate zuvor. Nun, am Jahrestag des Todes ihrer Mutter, bekommt Anna eine Karte mit einer geheimnisvollen Botschaft. Diese Karte bestätigt Annas Verdacht, dass ihre Eltern ermordet wurden.

Mir hat Anna unheimlich leid getan. Was sie durchmacht, muss schrecklich sein. Nicht zu wissen, weshalb die Eltern, und dies kurz nacheinander, sich umgebracht haben, ist absolut verstörend. Diese Gefühle wurden von der Autorin sehr gut ausgearbeitet. Was allerdings die Geschichte zu Beginn sehr gefühlsbetont und damit etwas träge macht. Erst nach einem Drittel des Buches kommt Spannung auf. Denn man fragt sich, was genau mit Tom und Caroline geschehen ist. Der Plot hat mir an und für sich gut gefallen, wenn er auch etwas überkonstruiert wirkt. Leider muss ich meine Erklärung dazu spoilern. Nur so viel dazu: Die Gründe für den Verlust der Eltern war mir zu weit hergeholt. War vielleicht auch etwas zu viel Drama, da Caroline und Tom verschiedene Gründe gehabt haben, zu sterben. Multipliziert, wirkt das dann genau ein wenig zu viel.
Kurzzeitig hatte ich Angst, dass die Story ins Esoterische / Uebersinnliche abrutscht. Dem war zum Glück nicht so. Der Hauptanteil der Geschichte wird aus der Sicht von Anna erzählt. Kurze Kapitel, die eingeschoben wurden, aus der Sicht von zwei anderen Figuren. Oft fliessen in den Passagen, in denen Anna im Mittelpunkt steht, Gedanken und Handlung der Gegenwart mit Erinnerungen an die Vergangenheit ineinander. Was die Story leicht wirr macht. Und dann kommt auch noch Murray Mackenzie, ein pensionierter Ermittler der Sussex Police, zu Wort. Da werden die Probleme mit Ehefrau Sarah, die psychisch krank und mehr oder weniger hospitalisiert ist, beschrieben. Komischerweise bespricht Murray mit der kranken Sarah seinen Fall. Normalerweise mag ich das nicht so, wenn Privates der Ermittler so ausschweifend beschrieben wird. Doch sein Schicksal und das seiner Frau Sarah hat mich gefesselt. Und war nötig, denn die Geschichte rund um Anna und ihre Eltern war zu Beginn nicht so gehaltvoll, dass sie mich durch das ganze Buch gefesselt hätte.
Erst gegen Schluss nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Es wird es so richtig spannend und mit überraschenden Wendungen fesselnd.
Wirklich toll ist der Schreibstil. Hat mir gut gefallen, wie die Autorin es auch bei gefühlsbetonten Passagen fertig bringt, dass man keine Langatmigkeit empfindet.