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Veröffentlicht am 30.04.2019

Liebe an Bord

Liebe nicht erlaubt
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Dieses Buch ist ganz zufällig zu mit gekommen und ich war gespannt, was mich erwartete, da ich von der Autorin so noch nicht gehört hatte.

Klappentext:
Sonne, Meer, Luxusleben …
All das erwartet Charlotte ...

Dieses Buch ist ganz zufällig zu mit gekommen und ich war gespannt, was mich erwartete, da ich von der Autorin so noch nicht gehört hatte.

Klappentext:
Sonne, Meer, Luxusleben …
All das erwartet Charlotte auf der Megajacht, die sie im Auftrag ihres Vaters von Triest nach Zypern überführen soll.
Schön und gut, wären da nicht die Colfers – jene Brüder, die sie seit ihrer Kindheit kennt und abgrundtief hasst. Ausgerechnet einem von ihnen wurde das Schiff zur Verlobung geschenkt.
Während Dorians Verhalten Charlottes Erwartungen in vollem Umfang erfüllt, zeigt sich Devin plötzlich von einer ganz anderen Seite – sanft und hingebungsvoll.
Eine Seite, der sich Charlotte nicht lange widersetzen kann. Obwohl sie ahnt, dass es klüger wäre, Devin gegenüber stark zu bleiben, lässt sie sich auf eine Affäre ein.
Bis eines Tages unerwartet Besuch an Bord auftaucht, der Charlotte völlig aus der Bahn wirft …

Das Cover: Ich weiß nicht, ob ich den Titel auch so gewählt hätte, aber bei dem Cover hätte ich definitiv zugeschlagen. Das beruhigende Blau erinnert mich an Devin, ebenso wie das glücklich aussehende Paar. Definitiv ein Cover, dass ich in meinem Bücherregal nicht in die letzte Ecke verbannen würde.

Der Schreibstil:
Das Buch war flüssig und gut lesbar. Ich konnte mich ganz auf die Geschichte konzentrieren und hatte nicht das Gefühl, irgendetwas würde fehlen. Es hat auch nichts gestört.

Die Charaktere:
Hauptprotagonistin der Geschichte ist Charlotte Bergmann. Sie wird als selbstbewusste, beherrschte Frau dargestellt. Trotzdem hat sie auch eine weiche Seite, die sich nach einem Beschützer sehnt und sich nur zu gerne auf die Liebe einlässt. Dafür geht sie teilweise recht unvorsichtig vor. Ich habe es gemocht, wie sie es schaffte zwischen Privat und Arbeit hin und her zu switchen. Ihre Professionalität konnte nie in Frage gestellt werden. Zwischendurch war sie mir aber etwas zu unkompliziert denkend. Sie hätte schon ein bisschen öfter über ihre Gefühle nachdenken können. In Devins Nähe war sie geradezu das Weibchen, das keinen Aufstand macht.
Devin fand ich sehr angenehm. Er hat ein durch und durch gutes Herz und versucht nahezu jedem alles recht zu machen. Mit Charlotte an seiner Seite blüht er auf und ehrlich gesagt habe ich die Beschreibungen in ihrer Nähe gebraucht, um ihn überhaupt interessant zu finden, denn ansonsten ist er immer nur der nachdenkliche, stille Typ, der seinem Bruder den Rücken freihält. Was mich wirklich an ihm gestört hat, waren seine teilweise sexistischen Bemerkungen. Normalerweise achte ich da nicht so drauf, aber bei ihm sind sie mir immer wieder aufgefallen. So sagt er zum Beispiel: „Devin Colfer lief keiner Frau hinterher. Nicht, wenn es um Sex ging.“ ? Etwas abgedroschen meiner Meinung nach. Er benimmt sich manchmal geradezu, als müsste er das Klischee erfüllen, um seine Männlichkeit nicht zu untergraben. Charlotte passt sich dem auch noch an. Da gab es zum Beispiel die Aussage: „Reiß dich zusammen,Charlotte. Das Rotkäppchen wird vom Wolf gefressenen, nicht umgekehrt.“ Sowas hat mich dann doch etwas gestört.
So fand und finde ich Dorian ehrlich gesagt immer etwas interessanter. Er ist wenigstens ehrlich in seinem Charakter. Devin ist die vernünftige Variante, Dorian die aufregende und ich bin immer noch gespannt, ob wir auch noch etwas von Dorian zu hören kriegen.

Zur Geschichte allgemein:
Das Buch fing gut an. Charlotte Bergmann muss mit zwei Kerlen, die sie hasst, mehrere Wochen auf einem Boot verbringen. Doch schon nach wenigen Stunden verstand sie sich mit dem einen so gut, dass sie praktisch gleich mit ihm ins Bett hüpfte. Das ging mir ehrlich gesagt ein bisschen zu schnell. Auch, wenn es mit Dorian und dem Hass weitergeht, so hätte ich mir doch gewünscht, dass das Ganze etwas mehr ausgenutzt werden würde. Dann hätte die Geschichte bestimmt noch mehr Spannung gewonnen.
So ist Dorian ein Ärgernis, das die beiden versuchen loszuwerden. Ich würde spoilern, wenn ich an dieser Stelle weiterschreibe. Also: Ich fand den Verlauf der Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr schön und durch die Fahrt auf der Yacht hat man beim Lesen wunderschöne Orte besucht. Ich fühlte mich, als könnte ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüren. Gleichzeitig habe ich mich aber auch ständig gefragt, wo die tiefen Gefühle sind. Klar, es wird gesagt, sie seien da. Mir haben aber ein paar implizite Ausführungen gefehlt, die mir auch das passende Gefühl dazu gegeben hätten.
Dadurch sind spätere Aktionen nur nachvollziehbar, wenn man sich ein paar Erklärungen hinzudenkt. Ich denke, wenn man einfach ein paar Gedanken mehr eingefügt hätte, hätte es einen ganz anderen Eindruck erweckt.

Weiter fand ich die Geschichte immer wieder richtig spannend, denn es war nur so halb vorhersehbar (es ist nunmal ein Liebesroman. Was erwartet man da? XD). Dorian und die Geschichte mit der Verlobung haben immer wieder Höhepunkte geschaffen und das Ende hat nochmal richtig viel Ernsthaftigkeit und Gefühl in die Geschichte gebracht. Es hat zudem nochmal gezeigt, wie Devin und Charlotte wirklich sind und was sie schließlich zusammengebracht hat, sodass ich letztlich sehr zufrieden mit der Geschichte war.

Fazit:
Mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen ganz gut gefallen. Als Leser erlebt man eine wunderschöne Reise entlang der kroatischen Küste. Die Autorin schafft es, eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen. Charlotte und Devin sind als Paar unheimlich süß, auch wenn mir die Gefühle teilweise nicht genug begründet waren und Devin teilweise zweifelhafte Ansichten hatte.
Ich persönlich wäre mehr an Dorian interessiert gewesen, aber letztlich beweist die Geschichte nur, dass es auch einen vernünftigeren, längerfristigen Weg gibt, der dem bloßen Spaß durchaus vorzuziehen ist.
Alles in allem eine runde Geschichte mit kleinen Schwachstellen, die ich aber dennoch weiterempfehlen kann.

4 von 5 Sterne von mir.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 25.03.2019

Tom Sawyer und Huckleberry Finn

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Der Klappentext:
Sich auf die Liebe einzulassen ist wie sich seiner größten Angst zu stellen. Es tut weh. Du kannst alles verlieren. Aber wenn du mutig bist, alles gewinnen.

Ein alter Camper und ein Stück ...

Der Klappentext:
Sich auf die Liebe einzulassen ist wie sich seiner größten Angst zu stellen. Es tut weh. Du kannst alles verlieren. Aber wenn du mutig bist, alles gewinnen.

Ein alter Camper und ein Stück Land im Nirgendwo von Florida ist alles, was Sawyer Dixon nach dem Tod ihrer Mutter geblieben ist. Weit weg von ihrer Vergangenheit will sie einen Neuanfang wagen. Doch sie hat nicht mit ihrem neuen Nachbarn Finn gerechnet. Der missmutige (und furchtbar attraktive) Einzelgänger ist wenig begeistert davon, dass Sawyer vor seiner Haustür campt – und ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will!

Das Cover:
Wieder ein Cover, das nicht einfach so da steht, sondern mit der Geschichte in Verbindung gesetzt werden kann, was ich immer sehr schön finde. So sieht man ein Gewitter, die dunklen, aber auch hellen Wolken. Mit „wild“ würde ich das Bild beschreiben und so passt es ideal zum Titel und ist noch dazu wirklich schön.

Der Schreibstil:
Das Buch ließ sich super schnell und flüssig lesen. Ich war an die Seiten gefesselt und konnte gar nicht mehr aufhören. So mag ich es:)

Die Charaktere:
Alle Charaktere in diesem Buch habe ich sehr schnell lieb gewonnen. Das typische Kleinstadtfeeling hat dies vermutlich unterstützt. Sawyer fand ich wirklich toll. Ihre Reaktionen und ihr Verhalten war an ihre Vergangenheit angepasst und so hat sie mich immer wieder überrascht. An einigen Stellen hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass ihr altes Leben und vor allem ihre Erziehung ihr noch ein bisschen mehr in die Quere kommt, aber letztlich kenne ich auch kein typisches Verhalten in solch einem Fall.
Finn fand ich recht einfach gestrickt, aber auch unheimlich sympathisch. Er passt sehr gut zu Sawyer und vereint eigentlich alle positiven Charakterzüge in sich, die man sich nur wünschen kann.
Auch die Nebencharakter haben mir gefallen. Josh als unkonventionelle Freundin, die so einen starken Charakter hat, dass sie Sawyer immer wieder unterstützen kann und Miller, der mich ein bisschen an meinen treudoofen Berner-Sennenhund erinnert hat.

Zur Geschichte allgemein:
Die Idee fand ich schonmal sehr gut und mega interessant. Solch ein Leben, wie Sawyer es geführt hat, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen und ich bin froh, dass die Autorin es nur anfangs kurz angeschnitten hat. Ich hätte allerdings gerne gleich noch mehr von der Mutter erfahren. Wie sie gestorben ist, wird zum Beispiel nicht gesagt.
Die Beschreibungen des kleinen Sumpfortes fand ich wunderbar und konnte mir Saywer dort sehr gut vorstellen. In der Beziehung zwischen ihr und Finn gibt es immer wieder kleine Wendungen, die aber letztlich nicht darüber hinweg täuschen können, dass die beiden wie füreinander geschaffen zu sein scheinen. So empfand ich ihre Geschichte als sehr natürlich und authentisch. Es ging zwar alles auch recht schnell, aber das wurde mit den richtigen Situationen und Gefühlen begründet und so habe ich mich einfach mitreißen lassen.
Etwas schade fand ich, dass die Geschichte an zwei Stellen tatsächlich schon in einer Nebenbemerkung einen Teil der Handlung vorweg nimmt. Ich habe nicht recht verstanden, ob das so soll, oder ob da in der zeitlichen Struktur einfach Fehler unterlaufen sind. Sie haben mich beim Lesen aber schon im gewissen Maße irritiert. Vor allem, weil ich dann noch geblättert habe, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen, was aber nicht der Fall war. Da es aber eher kleinere Dinge waren, ist es jetzt nicht weltbewegend entscheidend für den Verlauf der Geschichte.
Neben der Liebesgeschichte gibt es auch noch ein gesundes Maß an Nebenhandlung, die letztlich dazu beiträgt, dass ich mir Finn und Sawyer gut im Alltag vorstellen kann.
Zum Ende hin ging es mir dann vielleicht alles etwas zu schnell, vor allem, weil ich zuerst nicht verstanden habe, wie sie nun darauf kommt, dass Finn irgendwas verschweigt. Die Seiten schwanden in meinen Händen und ich dachte nur: „Wie soll das nun noch alles funktionieren?“. Es hat so halb funktioniert. Klar, es gibt noch einen weitern Band, der dann so einige offene Fragen beantworten wird. Mir schien es an einigen Stellen aber auch leicht, als seien Gespräche und Situationen abgewürgt geworden.

Fazit:
Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen. Hier und da gibt es ein paar Kleinigkeiten, die man vielleicht hätte perfektionieren können, dennoch bietet dieses Buch eine interessante und liebevolle Geschichte mit wunderbaren Charakteren und einem atmosphärischen Kleinstadtfeeling. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band.

4 von 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Geheimnisse satt

Golden Dynasty - Größer als Verlangen
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Klappentext:
Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen ...

Klappentext:
Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen der Brüder bereits persönlich kennt. Sehr persönlich. Mit Lucian, dem jüngsten und wildesten Spross der Familie, hatte sie erst gestern eine heiße Nacht. Und er könnte ihr gefährlicher werden als alle Intrigen und dunklen Geheimnisse, in deren Strudel sie hinter den Toren des prächtigen Anwesens gerät …

Das Cover:
Nur ganz kurz: Ich liebe es! Schlicht, elegant, passende Farben.

Der Schreibstil:
Zum Schreibstil kann ich gar nicht so viel sagen. Er war nicht außerordentlich grandios, aber auch nicht schlecht. Die Geschichte konzentriert sich einfach mehr auf die besonderen Charaktere und die Situation drumherum und für die Betonung dieser ist der Schreibstil genau richtig. Zwischendurch ein paar Längen und nicht selten empfand ich eine Szene als „abgewürgt“, aber es soll ja auch geheimnisvoll bleiben…

Die Charaktere:
Tja, was sagt man zu den de Vincent-Jungs? Alle drei hatten sehr spezielle Charaktere, die ich sehr interessant fand. Solchen begegnet man nicht alle Tage. Dabei umgibt sie fortwährend eine Aura des Geheimnisvollen, hauptsächlich, weil sie es einem nicht erlauben in ihre Köpfe zu schauen und eine Menge verschweigen.
Lucian fand ich genial. Witzig, arrogant, ein großes Herz. Trotzdem ist es Gabriel, den ich als Leser als potentiellen Lebensgefährten wahrgenommen hätte. So ist es zunächst etwas schwierig Julias Gefühlswandel nachzuvollziehen. Zum Ende hin jedoch, erklärt sich alles und Lucian wurde schnell zu meinem Liebling.
Julia selber bleibt recht ruhig in der Geschichte. Sie hängt an ihren Gedanken und schränkt sich selbst ein. In Kombination mit den Vincent-Jungs ergab das eine interessante Mischung, die der Geschichte Pepp verliehen hat.

Zur Geschichte allgemein:
Am Anfang hatte ich so meine Probleme in die Handlung hineinzufinden. Vor lauter Geheimnissen wusste ich überhaupt nicht, woran ich mich orientieren sollte. Die eher „besonderen“ Charaktere haben das nicht besser gemacht.
Nach und nach habe ich mich jedoch einfinden können und fand die ganze Spuk-Thematik, die das Buch definitiv in sich vereint, sehr interessant. Ich als Leser habe viel selbst überlegt: Wie lässt sich das erklären? Zwischendurch war ich mir auch noch nicht einmal sicher, dass die Handlung nicht doch für Paranormales offen ist. In Büchern ist ja alles möglich.
Neben der Liebesgeschichte zwischen Lucian, ich will schon Lucifer schreiben;), und Julia, gibt es da Maddie, von der ich die ganze Zeit nicht wusste, was ich von ihr halten sollte. Einerseits völlig weggetreten und gleichzeitig kann sie malen wie sonst was. Das machte mich stutzig, aber bei meinen eigenen Gedanken blieb es dann auch. Das Buch hat lange gebraucht, um erste Geheimnisse aufzudecken. Das fand ich sowohl positiv, als auch negativ. Klar, die Spannung war gegeben, aber es zog sich irgendwann auch. Gut, dass Lucian und Julia da Abhilfe schaffen konnten:) Ihre Geschichte fand ich wirklich sehr schön erzählt. Genauso hatte ich es mir vorgestellt, wenn der eine Part ein Lucian istXD
Das Ende fand ich dann wieder nicht so genial. Die Geheimnisse wurden sehr schnell aufgedeckt. Sowieso ging alles ganz schnell. À la: Huch, da haben wir ja des Rätsels Lösung!
Zudem lief es dann auch noch als Klischee aus, was ich sehr schade fand. Da wäre es vielleicht doch sinnvoller gewesen vorher noch ein paar Höhepunkte einzubauen. Aber naja, süß war es auf jeden Fall und zumindest bei den beiden Liebenden konnte man eine deutliche Entwicklung bemerken, die mir versichert, dass die beiden auch nach dem Ende eine gute Zukunft haben werden.

Fazit:
Für mich war es ein schön zu lesendes Buch, dass mich mit seinen Charakteren gefangen nahm. Auch die Geschehnisse in und um die Familie und ihre Geheimnisse sprachen mir sehr zu. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle noch einen Höhepunkt mehr oder eine ausführlichere Erklärung gewünscht, aber es hat wahrscheinlich auch seinen Charme hinterher dieses Haus in Erinnerung zu behalten.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 11.03.2019

Rot und Silber - Auf ewig vereint?

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Betitelt als Fantasy-Highlight wurde ich wieder neugierig auf die Geschichte von Mare gemacht. Ich habe das Buch bereits vor ein paar Jahren gelesen, konnte mich aber nur noch grob daran erinnern. Damals ...

Betitelt als Fantasy-Highlight wurde ich wieder neugierig auf die Geschichte von Mare gemacht. Ich habe das Buch bereits vor ein paar Jahren gelesen, konnte mich aber nur noch grob daran erinnern. Damals gab es noch nicht gleich die Folgebände, da gerät ein Einzelteil bei mir recht schnell in Vergessenheit. Dieses Mal aber steht der nächste Band schon bereit und ich bin sehr gespannt:)

Inhalt:
Mare lebt in einer Welt, die die Menschen nach der Farbe ihres Blutes in arm und reich, Diener und Herrscher aufteilen. Sie selbst gehört mit ihrer Familie in den roten Teil der Welt: dem Teil des niederen Volks.
Doch ein Abend soll ihr Lebe verändern. Auf einmal befindet sie sich mitten unter ihnen, den Silbernen. Als Dienerin arbeitet sie unter ihnen im Sonnenpalast und dann geschieht das Unmögliche: Als sie in Gefahr gerät, scheint die Grenzen zu verschwimmen. Mare hat Fähigkeiten! Fähigkeiten, die eigentlich den Silbernen vorbehalten sind. Plötzlich findet sie sich als Verlobte des Prinzen wieder, denn natürlich darf das Unmögliche keineswegs nach Draußen gelangen. Mare wird zur Silbernen. Äußerlich. Im Herzen ist sie eine Rote und die kämpft für ihr Volk. Dafür riskiert sie nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz. Denn die zwei Prinzen bringen immer wieder Mares Gefühle durcheinander.

Schreibstil:
Die Autorin schreibt sehr anschaulich und flüssig. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und war immer wieder durch die Spannung an das Buch gefesselt. Zwischendurch zog es sich aber auch immer mal, sodass ich quasi erst wieder auf was Spannendes warten musste, damit mir die Lust am Buch nicht vergeht.

Charaktere:
Ich hätte nicht gedacht, dass man eine Charakterin so konstant halten kann. Mare hat von Anfang an ein Auge für die minderen Umstände in ihrem Land, sie denkt an das Volk der Roten und lässt sich vom Glanz der Silbernen nicht einlullen. Dabei glaubt und hofft sie auf eine bessere Welt. Ich fand es sehr gut, dass sich das durch das ganze Buch zog. Auf Mare´s Charakter konnte man sich verlassen und das hat in so manchen Situationen, in denen alles andere verworren schien, Sicherheit gegeben.
Interessant fand ich auch die Gestaltung der anderen Charaktere. Keiner ist schwarz – keiner weiß. In diesem Buch bilden alle Grauschattierungen, was die Figuren zu großen Mitbestimmern über die Spannung im Buch macht und auch die ein oder andere ausweglose Situation entstehen lässt. Die Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht, während sie begreift, welche Ausmaße eine einzige Entscheidung haben kann, stellt sie in einen größeren Kontext. In diesem ist sie nur eine von vielen, die für die Freiheit kämpfen.
So war es auch recht erfrischend, dass man als Leser nicht gleich einen Helden präsentiert bekam, den dann auch die Hauptprotagonistin toll findet. Stattdessen wird man selber vor die Aufgabe gestellt abzuwägen und hinter die Fassade zu sehen.

Zur Geschichte allgemein:
Die Idee der Geschichte fand ich wirklich sehr interessant. Von so einer extremen Klassentrennung hat man ja schon in „Die Tribute von Panem“ gelesen. Hier aber gibt es einen definitiven Unterschied: ihr Blut und Mare. Die weder silbern noch rot ist. Allein ihre Herkunft könnte wahrscheinlich schon Inhalt einer ganzen Geschichte sein, doch das Buch bietet noch mehr und so wird man in eine Welt hineingezogen, die grausam und glänzend zugleich ist und sich im Laufe der Geschichte dann doch sehr von der Handlung Panems unterscheidet.
Schön fand ich, auch, wenn es vielleicht grausam klingt, dass die Welt echt ist. Es gibt keine Zimperleien, der Tod ist allgegenwärtig und es ist keinesfalls gesichert, dass man glücklich bis an sein Lebensende im hohen Alter leben wird, wenn man einfach nur „brav“ ist. Dies fand ich sehr schön von der Autorin verdeutlicht und macht einen wesentlichen Teil der Handlung aus: alles steht in einem größeren Zusammenhang.
Durch unvorhersehbare Höhepunkte ist die Geschichte trotz vieler Klischees, von denen aber sogar einige aktiv mit in die Geschichte einbezogen werden, und teilweise etwas langgezogenen Stellen recht spannend.

Fazit:
Eine spannende Geschichte, die zwar zwischendurch ein paar Längen hat, mit ihrer Geschichte und der erschaffenen Welt aber überzeugen kann. Ein gelungener Auftakt, denn so viele Fragen sind noch offen. Ich kann es kaum erwarten den nächsten Teil zu lesen.

4 von 5 Sterne von mir.


Liebe Grüße

Veröffentlicht am 26.02.2019

Explosive Beziehung

Der Klang der Täuschung
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Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. ...

Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Von nun an ist Kazi eine Rahtan und gehört der königlichen Leibgarde an. Sie erhält den Auftrag, die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Vermutlich haben sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass der Mann ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren …

Cover:
Auch wenn das Cover für mich kein typisches Fantasy-Cover ist, so zieht mich die Gestaltung schon alleine wegen der schönen Schrift an. Durch das abgebildete Mädchen, die ich durch den Klappentext sofort mit Kazi in Übereinstimmung bringe, das in die Ferne guckt, wird bei mir der Wunsch angeregt zu erfahren, was sie in der weiten Welt, die angedeutet ist, erlebt. Es macht mich also neugierig und ist ein schöner Hingucker im Regal.

Schreibstil:
Das Buch ließ sich wirklich sehr leicht und locker lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Gerade, weil die Figuren nicht sehr ehrlich zueinander sind, kommt viel Spannung auf, die mich an das Buch gefesselt haben. Der Schreibstil unterstützt dies.

Charaktere:
Gerade erst habe ich von starken Mädchen in der Jugendliteratur gelesen. Tja, Kazi lässt sich da wohl eindeutig zuordnen. Stark und selbstbewusst weiß sie sich zu behaupten und verliert ihren Auftrag nie aus den Augen. Dazu zeigt sie ein Gewissen und Gefühl. Mir war sie sofort sympathisch. Zusammen mit ihren Freundinnen bildete sie ein Team, das sich blind verstand und schnell tödlich für jeden sein konnte. Schön fand ich, dass sie dennoch alle Einzelcharaktere wurden, die zwischendurch immer wieder einfach sie selbst waren und sich ihrem Alter entsprechend verhalten haben.

Jase war mir ebenfalls sofort sympathisch. Sein Beschützerinstinkt, die Liebe zu seiner Familie und das Wissen um seine Pflichten haben ihn besonders gemacht. Obwohl sowohl Kazi, als auch er die ein oder andere Lüge erzählt haben, so blieben beide doch ihren Grundwerten treu. Jase‘ Mitgefühl und Empathie stand dazu im Gegensatz zu Kazi’s fast verbissener Regelkonformität. Er hat somit in die Geschichte viel Gefühl gebracht. Viele der schönen Situationen, sowohl mit Nebenfiguren als auch mit Kazi haben wir ihm zu verdanken.

Zur Geschichte allgemein:
Die Handlung fing relativ langsam an, da der erste Schritt der Handlung im Prinzip nur zwischenmenschlich zwischen Kazi und Jase abläuft. Sobald die beiden jedoch in Torsfeste angekommen sind, gibt es gleich mehrere Handlungsstränge, die die Geschichte sehr lebhaft und spannend gestalten. (Achtung, hier wird jetzt ein wenig gespoilert!)
Zunächst einmal gibt es da Jase, der als neuer Patrei eingeführt wird und so den Leser in die textinterne Welt einführt. Er muss sich dabei sowohl mit seiner Familie auseinandersetzen, wie auch Zweiter Strang ist die Beziehung zwischen Kazi und Jase, die aus einem explosiven Miteinander besteht, seit die beiden zusammen in der Festung leben. Durch die Lügen zwischen ihnen, die teilweise auch dem Leser gegenüber nicht sofort vollständig aufgeklärt werden, wird Spannung aufgebaut. Dritter und letzter Strang ist Kazi, die alles dafür tut, um mit ihren Freundinnen ihren Auftrag zu erfüllen. So wurde ich mit viel Inhalt durch die Geschichte gezogen.
Alle Stränge waren gut ausgefüllt, die Liebesbeziehung zwischen Kazi und Jase war alles andere als langweilig. Die Zuspitzung und Zusammenführung der Stränge am Ende fand ich genial. Da fand ich tatsächlich nochmal einige Fantasyelemente, die die Geschichte für mich etwas realistischer gemacht haben, denn ansonsten verlief immer alles recht glücklich ab.
Mit dem Ende schloss dann ein Jugendbuch. Der grässliche Teil vieler Fantasybücher blieb weg. Das kann man positiv wie negativ sehen. Mir ging es vielleicht etwas zu glücklich und unkompliziert im Vergleich zum Rest der Geschichte aus.

Fazit:
„Der Klang der Täuschung“ hat mir sehr gut gefallen. Ich habe das Buch verschlungen, fühlte mich sehr gut unterhalten und bin gespannt auf mehr. Das Ende war mir vielleicht etwas zu sehr Happy End, aber ansonsten ein wirklich gutes Buch!

4 von 5 Sterne von mir.

Liebe Grüße