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Veröffentlicht am 26.05.2019

Vom Schlachten der Schafe

Der Seelenhirte
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Um es gleich zu sagen, „Der Seelenhirte“ von Elias Haller, der dritte Band um die exzentrische Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost kommt ziemlich blutig daher, ist also nichts für schwache ...


Um es gleich zu sagen, „Der Seelenhirte“ von Elias Haller, der dritte Band um die exzentrische Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost kommt ziemlich blutig daher, ist also nichts für schwache Nerven. Worum geht es?
Auf dem Hof eines Schafzüchters bietet sich ein grausames Bild: Die ganze Familie wird kaltblütig und brutal ausgelöscht, ein Teil der Opfer mit einem Schwert enthauptet.
Als ein weiterer Doppelmord geschieht, entdeckt Klara, Kennerin menschlicher Abgründe, einen Zusammenhang zwischen den Morden und dem fiktiven Werk eines Autors: Es geht um die Kardinaltugenden. Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Klugheit.
Eine faszinierende Geschichte in der Geschichte. Als wäre das alles nicht schon genug, bekommt Klara es auch noch mit einem Stalker zu tun.
Über das Wiedersehen mit Klara & Co habe ich mich gefreut, auch wenn ich immer noch ein bisschen mit ihr fremdel. Aber sie muss mir ja nicht sympathisch sein. Hauptsache, sie macht ihren Job. Unterstützt wird sie diesmal von ihrem Praktikanten Oli P.
Spannend keine Frage, aber auch blutig und brutal. Dazu die derbe Sprache. Der Thriller hat alles, was das halbwegs gesunde Menschenhirn an Obsessionen, Foltern und Metzeleien ausbrüten kann - einschließlich eines religiös verblendeten Killers, einer toughen Ermittlerin und eines actionreichen Showdowns.
„Der Seelenhirte“ ist nach „Der Augenmacher“ und „Der Todesschöpfer“ bereits der dritte Fall für Klara Frost. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.

Fazit: Ein echter Haller. Blutig, brutal - und unwiderstehlich.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Die Dämonen der Vergangenheit

Das Echo der Wahrheit
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„Das Buch der Spiegel“ hatte mich begeistert und auch „Das Echo der Wahrheit“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Der sterbende Millionär Joshua Fleischer bittet Psychiater James Cobb, die Wahrheit ...

„Das Buch der Spiegel“ hatte mich begeistert und auch „Das Echo der Wahrheit“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Der sterbende Millionär Joshua Fleischer bittet Psychiater James Cobb, die Wahrheit über einen lange vergangenen Mord aufzuklären.
Das neue Werk von Eugene Chirovici ist ein wirklich herausragender Krimi. Der Plot, den er um den todkranken Millionär und den ambitionierten Psychiater strickt, ist hoch komplex, aber immer nachvollziehbar, die Spannung greifbar.
Cobbs Bemühungen, Wahn von Wirklichkeit, Gute von Bösen zu unterscheiden, und letztlich den Fall zu lösen, fesseln bis zur letzten Seite.
Zitat: Wer hatte sich in wen verliebt, und wer war auf wen eifersüchtig? Irgendwo in einer großen Stadt, die funkelt wie ein Diamant, hatten sich drei Schicksale für immer miteinander verwoben.

Fazit: Verhängnisvolle Ménage à trois. Ein Highlight!

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Nur wer die Hölle kennt
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„Nur wer die Hölle kennt“ ist bereits der vierte Fall für die ostfriesischen Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...


„Nur wer die Hölle kennt“ ist bereits der vierte Fall für die ostfriesischen Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Martinsfehn 1997. Als die 15-jährige Melody von einer Geburtstagsparty heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder Michel und die Reiterin Daniela kommen ums Leben. Der Brandstifter wurde nie gefunden.
Melody hatte eine verkorkste Kindheit. Aber auch ihr Leben danach verlief nicht besonders glücklich. 20 Jahre später scheint Melody ihr Leben endlich in den Griff zu bekommen. Jedenfalls kehrt sie mit ihrem 5-jährigen Sohn Linus in ihr Heimatdorf zurück.
Wieder feiert ihre Freundin Simone Geburtstag und Melody begegnet dort ihrer großen Liebe Thore, der inzwischen verheiratet ist. Damit sind Konflikte vorprogrammiert. Am nächsten Tag ist Simone tot. Wieder ein Brandanschlag. Hat der Täter von damals erneut zugeschlagen?
Barbara Welndelken erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus wechselnden Perspektiven. Wobei der Leser der Polizei fast immer einen Schritt voraus ist. Über das Wiedersehen mit Nola und Renke habe ich mich sehr gefreut. Auch, wenn privat nicht alles rund läuft, verbeißt Nola sich in den Fall, während Renke sich im Gestern zu suhlt.
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf und lassen bis zum Schluss mehrere Verdächtige als Täter infrage kommen. Dass Barbara Wendelken im Finale nochmal richtig Gas gibt, steigert das Lesevergnügen. Denn einige Überraschungen gegen Ende des Krimis hält die Autorin für ihre Leser noch bereit.

Fazit: Fall Nr. 4 für Nola und Renke. Atmosphärisch!

Veröffentlicht am 06.04.2019

Atemlos und spannungsgeladen

Die Spur des Geldes
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Um es gleich zu sagen, „Die Spur des Geldes“, der dritte Band um den sympathischen Ermittler Tom Winter, Sicherheitschef einer Schweizer Bank, hat mich begeistert. Es handelt sich um eine eigenständige, ...


Um es gleich zu sagen, „Die Spur des Geldes“, der dritte Band um den sympathischen Ermittler Tom Winter, Sicherheitschef einer Schweizer Bank, hat mich begeistert. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
In einem Schacht beim Tegeler See wird der Brunnenmeister der Berliner Wasserwerke tot aufgefunden. Otto Harnisch wurde brutal gefoltert. Er hatte eine Geliebte und ein Bankkonto in der Schweiz. Schnell ist klar, dass ein russischer Oligarch seine Finger im Spiel hat. Doch wo liegt das Motiv?
Tom Winter folgt der Spur des Geldes von Berlin, über London, München und Zürich bis in die Türkei und nach Russland.
Ein erschreckendes Szenario, das sich Peter Beck ausgedacht hat. Wechselnde Perspektiven und exotische Schauplätze sorgen für Dynamik. Rückblenden in Kursivschrift verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
„Die Spur des Geldes“ ist ein Spiel mit der Angst. Viele Ebenen des organisierten Verbrechens werden berührt. Ein gut recherchiertes Buch mit einem ganz intensiven Spannungsbogen bis zum actionreichen Showdown. Brillant erzählt.

Fazit: Tom Winter rettet die Welt. Ein echter Pageturner!

Veröffentlicht am 11.03.2019

Im Himmel bringt uns niemand zum Schweigen

Der Läufer
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„Der Läufer“ ist bereits der zweite Fall für den sympathischen Ermittler Johan Rokka aus Hudiksvall, Nordschweden. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ...


„Der Läufer“ ist bereits der zweite Fall für den sympathischen Ermittler Johan Rokka aus Hudiksvall, Nordschweden. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Tindra wird am Abend ihrer Abiturfeier auf dem Köpmanberg brutal ermordet. Genau dort wo vor zwanzig Jahren auch Johans erste Liebe Fanny verschwand. Rokka glaubt nicht an Zufälle. Bald ist klar, er wird überwacht, seine Ermittlungen behindert. Wo liegt das Motiv?
Und was hat das alles mit einem Zettel, der am Tatort gefunden wurde „Im Himmel bringt uns niemand zum Schweigen“ zu tun?
Gabriella Ullberg Westin hat ihren neuen Kriminalroman wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Schauplätze und Perspektiven sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Aber auch blutig und brutal. Ab und zu sind Briefe in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Das macht Lust auf mehr für die, die den ersten Band (noch) nicht kennen.
Über das Wiedersehen mit Johann und Kollegin Janna Weissmann habe ich mich gefreut. Die Geschichte nimmt viele überraschende und dramatische Wendungen. Der Titel erschließt sich einem erneut erst ganz zum Schluss. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Bleibt abschließend festzustellen, dass man auf den nächsten Einsatz für Johan gespannt sein darf: „Der Todgeweihte“ Johan Rokka Band 3, der im Januar 2020 erscheint.

Fazit: Johan Rokkas persönlichster Fall. Genauso spannend wie Band 1.