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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

außergewöhnlich schöner und interessanter Augen- und Gaumenschmauss

Essbare Stadt
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Maurice Maggi, unter anderem gelernter Landschaftsgärtner, Koch, Autor und Guerillagärtner kocht am liebsten saisonal, regional und vegetarische Gerichte und nutzt hierfür gerne urbane Pflanzen und alte, ...

Maurice Maggi, unter anderem gelernter Landschaftsgärtner, Koch, Autor und Guerillagärtner kocht am liebsten saisonal, regional und vegetarische Gerichte und nutzt hierfür gerne urbane Pflanzen und alte, in Vergessenheit geratene Gemüse, die unbehandelt, unverfälscht, frisch und mit einem höheren Anteil an Bitterstoffen hochwertiger sind, als industriell erzeugte Massenware.

Nach Tipps zum Sammeln und Zubereiten dieser ursprünglichen Pflanzen finden sich in diesem Buch nach Jahreszeiten gegliedert ungefähr 70 Rezepte, jeweils für 4 -5 Personen ausgelegt. Bis auf einzelne Ausnahmen sind die Rezepte vegetarisch, wobei mir sehr gut gefällt, dass es sich um eigenständige Rezepte und nicht um das Nachahmen eines Fleischproduktes handelt - also keine vergetarischen Burger oder andere Mimikry-Speisekreationen. Die Rezepte finde ich ausgesprochen ansprechend und fernab der üblichen Vorschläge. Die Erläuterungen sind leicht verständlich, gut nachbereitbar; zu den Rezepten gibt es schöne Fotos und jede Menge Tipps sowie Variationsmöglichkeiten.

Ausgesprochen gut gefallen mir auch die den Jahreszeiten zugeordneten Pflanzen- portraits, die nicht nur den Steckbrief, sondern auch Verwendungsmöglichkeiten und weiteres Wissenswertes enthalten. Jede Jahreszeit ist so wunderbar abgerundet, auch, weil die Übersicht zeigt, welche Pflanzen man aktuell sammeln und verarbeiten kann. Einige der Rezepte, die mich besonders ansprechen sind: Löwenzahnsalat mit Tortilla, Brennesselkugeln mit japanischem Knöterich und Kümmelöl, Holunderblütenwein, Schlüsselblumenessig, Holunderblüten in Bierteig mit Rhabarberkompott und Azukibohnen-Sesam-Bällchen, Käsesoufflé mit Pistazien und Safran auf Sauerklee- pesto, Dreierlei von Bohnen mit Löwenzahnwurzel-Basilikum-Sauce, Lindenblüten-Goldmelissen-Gelee mit Avocado-Frucht-Salat, Aufgesetzten mit grünen Lärchen- zapfen, Bodenrübenflan mit Mönchsbart und Farinata di ceci oder Monte Bianco mit Aronia-Berberitzen-Orangen-Salat.

Der Autor lebt den Gedanken des Guerillagardening samt des Kochens mit geernteten Zutaten; beim Lesen des Buches wirkt dieses wie ein Gesamtkunstwerk, dass durch sehr viele perönliche Fotos des Autors dokumentiert wird - seien es Fotos von kleinen grünen Inseln mit essbaren Pflanzen in der Großstadt, Kochen und essen mit Freunden, auch direkt an der Autobahn - eben Fotos von Natur und Happenings. Die Fotos finde ich durchaus reizvoll, jedoch hätte ich durchaus einige von ihnen eingetauscht gegen weitere dieser ausgefallenen, tollen Rezepte.

Insgesamt handelt es sich bei "Essbare Stadt" um ein alternatives, wunderschön gestaltetes, hochwertiges und kreatives Koch- und Sammelbuch, das schon beim Durchblättern zu begeistern vermag und neben zahlreichen Informationen und Tipps jede Menge anspruchsvolle und spannende Rezepte bietet.

Veröffentlicht am 21.03.2019

knapp und gut erklärt, sehr schön illustriert

Der illustrierte Biogarten
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Das Buch vermittelt 70 im Garten zu bewältigende Aufgaben / Handgriffe, die in kurzen knappen Sätzen erklärt und durch aussagefähige, schöne Bilder von Michel Loppé Schritt für Schritt den Arbeitsvorgang ...

Das Buch vermittelt 70 im Garten zu bewältigende Aufgaben / Handgriffe, die in kurzen knappen Sätzen erklärt und durch aussagefähige, schöne Bilder von Michel Loppé Schritt für Schritt den Arbeitsvorgang aufzeigen. Ergänzt werden diese anschaulichen Erklärungen durch Piktogramme, die unter anderem die Bedürfnisse der Pflanzen oder den damit verbundenen Schwierigkeitsgrad für den Gärtnernden perfekt aufzeigen.

Jede Anleitung in diesem schön illustrierten Buch beschränkt sich auf eine Seite, wobei alles Wichtige vermittelt wird, egal ob für die Anlage eines Schichtbeetes, wie man Rhabarber pflanzt, die richtige Methode der Kompostierung wählt, ein Hügelbeet anlegt, Aufgüsse oder Auszüge herstellt, Obststräucher beschneidet oder vieles andere mehr.

Ganz besonders reizvoll finde ich dieses Buch auch für das gemeinsame Gärtner mit Kind(ern), die beim Vorlesen sehr gut Dank der Bilder folgen und das Gehörte verinnerlichen können. Schon alleine das Blättern und Stöbern im Buch, ganz ohne konkrete Frage, bereitet viel Freude. Zudem gefällt mir besonders gut, dass die Anleitungen kurz und dabei ausreichend ausfallen, dabei sehr hilfreich sind.

Veröffentlicht am 13.03.2019

entführt ganz bezaubernd in eine andere Zeit…..

Tea Time mit Jane Austen
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Das ganz bezaubernd illustrierte Buch lädt den Lesenden auf eine Zeitreise ein, lässt eintauchen in Jane Austens Zeiten, Auszüge aus ihren Romanen, in denen es um Teegesellschaften geht, bietet Einblicke ...

Das ganz bezaubernd illustrierte Buch lädt den Lesenden auf eine Zeitreise ein, lässt eintauchen in Jane Austens Zeiten, Auszüge aus ihren Romanen, in denen es um Teegesellschaften geht, bietet Einblicke in Traditionen und viele schöne Rezepte für süße Kleinigkeiten, Törtchen und Kleingebäck, Kuchen Sandwiches und Herzhaftes, die man zu den unterschiedlichen Teemahlzeiten reichen kann, dem „Low Tea“ zwischen 16 und 17 Uhr, dem Cream Tea, dem High Tea oder dem Royal Tea. Die genauen Beschreibungen zu diesen einzelnen Teemahlzeiten fand ich sehr interessant. Genauso abwechslungsreich wie diese fallen zwangsläufig auch die Rezepte aus: von Kokoshäufchen, Meringues, Carrot Cupcakes, Ricottocremetörtchen mit Kirschen über mit Schokolade gefüllte Eclairs, viereckige Baisertörtchen ( mein absoluter Favorit), Scones mit Clotted Cream und Erdbeeren, Apfekrosettentörtchen bis hin zu Mandelkuchen mit Himbeerkonfitüre, Cheesecake mit rotem Beeren-Coulis, Mandarinentarte mit Baiserhaube oder verschiedenen Mini-Sandwiches.

Mich hatte die Kombination dieses Buches sehr gereizt: etwas über das Leben von Jane Austen, ihrer Zeit zu erfahren und in eine andere Welt abzutauchen, dazu traditionelle und schöne Rezepte im Wechsel damit zu erhalten. Das Buch gefällt mir noch viel besser, als ich es mir vorab vorgestellt hatte; jede einzelne Seite ist ein Augenschmaus, nicht nur die mit Rezepten. Das Buch wurde so detailreich und liebevoll gestaltet, dass schon das Lesen alleine grosse Freude bereitet und dabei in eine andere Zeit entführt. Ganz bezaubernd für alle und für Jane Austen – Fans sicherlich ein Muss.

Veröffentlicht am 13.03.2019

informiert sehr interessant und anschaulich

Mermaiding
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Katrin Gray stammt aus Deutschland, lebt in Australien, ist unter anderem ausgebildete Tauchlehrerin, erfahrene Abnoetaucherin, professionelle Meerjungfrau, Model, betreibt unter dem Namen Mermaid Kat ...

Katrin Gray stammt aus Deutschland, lebt in Australien, ist unter anderem ausgebildete Tauchlehrerin, erfahrene Abnoetaucherin, professionelle Meerjungfrau, Model, betreibt unter dem Namen Mermaid Kat seit 2012 die Mermaid Kat Academy (eine Meerjungfrauenschule) sowie eine Internetseite, auf der sie Meerjungfrauen-Monoflossen und einiges mehr an Zubehör vertreibt. Seit Ende 2018 bietet sie bzw. ihre MitarbeiterInnen die Nixen-SchwimmundTauchkurse auch in Deutschland an.

In diesem aufwändig und sehr schön gestalteten Buch erläutert sie alles, was man vorab wissen sollte: Welche Flossen aus verschiedenem Material es gibt, wie man sie anzieht, mit ihnen schwimmt, taucht, Drehungen ausführt, posiert oder sich schminkt und noch vieles mehr. Auch Trockenübungen wie beispielsweise Atemübungen sind enthalten.

Sehr gut gefällt mir, dass ausgesprochen ausgewogen berichtet wird; so werden auch die nicht so glamorösen Details, wie Augenbrennen oder Wasser in Nase und Nebenhöhle genauso erwähnt wie das Flossengewicht von 15kg.und klargestellt, dass es sich um einen anstrengenden Sport handelt, bei dem der Spass jedoch nicht zu kurz kommt. Kurz wird auch erwähnt, welche Tätigkeiten man als professionelle Meerjungfrau ausüben und in etwa, was man damit verdienen kann.

Die Autorin beschreibt ihren eigenen Werdegang, ihren Einsatz für Tierschutz und Umwelt, die Sicht, dass Meerjungfrauen hier eine Vorbildfunktion habe und auch, an welchen Aktionen sie als Botschafterin der Meere schon teilgenommen hat.

Insgesamt gefällt mir ihre ausgewogene Darstellung und wieviel Wert sie auf Sicherheit legt, in jedem Kapitel und jeder Übung, sehr gut. Ihre Erklärungen und vielen Praxis-Tipps sind gut verständlich und interessant für kleine und grosse Leser. Viele Fotos zeigen die Autorin und andere Nixen im Einsatz und ergänzen die aufschlußreichen Texte. Das Buch informiert interessant und anschaulich, stimmt ganz bezaubernd auf das Mermaiding ein.

Veröffentlicht am 11.03.2019

einfühlsam, ehrlich, hilfreich und ermutigend

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Ursula Ott, unter anderem Redakteurin und Autorin, geboren 1963, läßt den Lesenden sie und ihre Mutter ein Jahr lang begleiten, in dem das Elternhaus leergeräumt und ein neuer Lebensabschnitt für die Mutter ...

Ursula Ott, unter anderem Redakteurin und Autorin, geboren 1963, läßt den Lesenden sie und ihre Mutter ein Jahr lang begleiten, in dem das Elternhaus leergeräumt und ein neuer Lebensabschnitt für die Mutter geplant und begonnen wird.

Zwischendurch gibt die Autorin jede Menge Büchertipps um sich mit dem Loslassen, Ausräumen, Bewahren und auch dem Umgang mit beim Ausräumen zu Tage geförderten Familiengeheimnissen umzugehen, beispielsweise Aufräumratgeber von Maria Kondo oder Bücher wie „Kriegsenkel“, die aufzeigen, wie Kriegserlebnisse „vererbt“ werden.

Ursula Ott gehört den geburtenstarken Jahrgängen an und durchleuchtet auch die Kindheit dieser Generation, bei der die Mädchen Karriere machen sollten, aber doch erstmal „Haushalt“ lernen mussten, von den Erziehungsmethoden und zwiespältigen Eindrücken, denen diese Jahrgänge ausgesetzt waren, von den Erstgeboreen und denm kleinen Geschwisterkind. Ich fand sowohl diese Betrachtungen als auch jene zum Entrümpeln und der Aufgabe samt Verkauf des Elternhauses sehr spannend zu lesen. Für mich ist die Auflösung meines Elternhauses bereits einige Jahre her und völlig anders gelaufen als es hier im Buch beschrieben wird. Die Möglichkeit, sich kleiner zu setzen und näher bei seinen Kindern einen neuen Lebensabschnitt im betreuten Wohnen, jedoch in eigener Wohnung mit ausgewählten, geretteten Möbeln, zu beginnen, dort eigene Kontakte zu knüpfen und wieder, ganz im Gegensatz zu den Jahren davor, die umliegende Welt samt neuer Kontakte zu erobern, fand ich ausgesprochen ermutigend. Aber auch den Kindern fordert der Abschied, das Loslassen des Elternhauses und der Kindheitserinnerungen einiges ab.

Dieses Buch würde ich nicht nur empfehlen, wenn man sich bereits in der Situation befindet, sein Elternhaus auszuräumen und aufzulösen. Mit einigem Vorlauf läßt sich durch eine gute Reflektion und Planung eine viel leichtere Lösung finden, bei der zusätzlich auch noch ein Austausch über gefundene Dinge und Geheimnisse möglich ist – und, vor allem auch – trennt man sich beizeiten leichter von Familien-/Schätzen, bürdet dieses nicht den eigenen Kindern auf.

„Das Haus meiner Eltern hat viele Räume“ vermittelt sehr offen und ehrlich, an welche Grenzen man stoßen kann, bietet aber auch eine bereichernde Vielzahl an Überlegungen und Hilfestellungen. Für mich bietet dieses Buch insgesamt eine gute Auseinandersetzung mit dem Thema und einen guten Weg zur Lösung auf.