In „Matti und Sami und die verflixte Ungerechtigkeit der Welt“ können wir Matti folgen, der mit seiner Familie nach Finnland zieht, weil sie dort ein Haus gewonnen haben. Was für ein Glück sie doch haben! Zuvor musste er sich ein Zimmer mit seinem kleinen Bruder Sami teilen, nun hat jeder sein eigenes Reich. Besser könnte es doch gar nicht laufen, findet Matti. Aber dann verliert Onkel Jussi seine Arbeit und Matti fragt sich, warum es so viel Ungerechtigkeit auf der Welt gibt, während andere vor Glück nur so strotzen...
Das Buch besitzt ca. 150 Seiten, die in 19 unterschiedlich lange Kapitel unterteilt sind. Anschließend gibt es noch eine Leseprobe zum Band „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“. Es sind keine Illustrationen vorhanden, was uns aber wenig gestört hat. Die Schrift hat eine angenehme Größe, sodass junge Leser nicht sofort abgeschreckt werden, weil sie von Text „erschlagen“ werden. Die Schriftgröße ist außerdem gut zum Vorlesen geeignet. Das Cover lässt auf eine witzige, unterhaltsame Geschichte schließen.
Die Sichtweisen der Kinder sind sehr interessant. Matti macht sich viele Gedanken, an manchen Stellen ist er schon sehr ernst, sodass meine Tochter (knapp 7 Jahre alt) noch nicht so ganz verstanden hat, warum sich Matti so viele Gedanken macht. Ich empfehle daher, das Buch tatsächlich erst im empfohlenen Alter zu lesen. Nichtsdestotrotz war es für mich ein interessantes Buch.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Zwischendurch sind immer einige Wörter oder Sätze auf Finnisch, was ich als Finnisch-Fan absolut toll finde. Das meiste habe ich verstanden, allerdings kann ich mir vorstellen, dass es für die Mehrheit besser gewesen wäre, eine Übersetzung dafür zu erhalten.
Sehr schön fand ich, dass man gezeigt hat, welche Hürden man hat, wenn man in ein fremdes Land zieht. So haben beide Eltern anfangs keine Arbeit und die deutsche Mutter spricht überhaupt kein Finnisch. Für sie ist die Situation ein wenig belastend, der Vater hingegen hat sich wie Sami sofort gut eingelebt, was aber nicht für Verwunderung sorgt, da er Finne ist. Matti ist ein netter, sympathischer Junge, der am Umzug ein wenig zu knabbern hat. Dennoch versucht er sein bestes, sich schnell in Finnland einzuleben. Er versteht sich vor allem mit seinen Onkel Jussi und Kurt super. Beide Nebencharakteren sind super getroffen und sehr authentisch – sie gehören zu unseren Lieblingen der Geschichte.
Am Ende wird es noch einmal lustig und es hat uns super gefallen. Danach wird die Geschichte noch in Emails zwischen Matti und seinem Freund Turo fortgeführt, sodass man erfährt, wie es für Sami und seine Familie weitergeht. Das fand ich noch sehr interessant, da hier noch etwas Bedeutendes passiert, und auf einen nächsten Band schließen lässt.
Fazit:
Eine witzige und spannende Geschichte für kleine Abenteurer, die gerne auch mal ernstere Geschichten lesen möchten.
Ich bedanke mich noch ganz herzlich beim Beltz & Gelberg Verlag für das Rezensionsexemplar.