Profilbild von Jiskett

Jiskett

Lesejury Star
offline

Jiskett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jiskett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2016

Märchenhaft

Die silberne Königin
0

Ich war schon sehr auf „Die silberne Königin“ gespannt; auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das wunderschöne Cover und die Inhaltsangabe hat mich auch neugierig gemacht. Deshalb habe ich mich ...

Ich war schon sehr auf „Die silberne Königin“ gespannt; auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das wunderschöne Cover und die Inhaltsangabe hat mich auch neugierig gemacht. Deshalb habe ich mich sehr über die Gelegenheit gefreut, das Buch vorab zu lesen - und es hat mir sehr gefallen.

Von Anfang an ist die Geschichte sehr fesselnd. Zwar ist es ein eher ruhiges Buch, aber die Autorin schafft es mühelos, den Leser in die Welt voll Eis und Schnee hineinzuziehen. Die Beschreibungen sind sehr gut und die ganze Atmosphäre ist beinahe greifbar. Dazu kommt noch, dass die Geschichte etwas Märchenhaftes an sich hat, das mir gut gefallen hat; gerade die Szenen, in denen tatsächlich Märchen erzählt werden, habe ich gemocht, da man sich leicht vorstellen konnte, vor einem Feuer zu sitzen und die Geschichte vorgelesen zu bekommen. Außerdem habe ich mich natürlich gefragt, wie das Märchen von der silbernen Königin mit Emmas Leben zusammenhängt und es hat Spaß gemacht, Theorien aufzustellen, auch wenn ich letztendlich danebenlag. Aber auch die eigentliche Handlung ist geheimnisvoll und märchenhaft, was das Buch zu einem schönen Leseerlebnis macht. Es gibt ein paar Parallelen zu bekannten Märchen und auch ein paar typische Motive, aber davon abgesehen war die Geschichte für mich neu und interessant. Ich konnte wirklich in die Welt eintauchen und mit den Figuren mitleben.
Es gab ein paar Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die Handlung hat sich auch in eine Richtung entwickelt, die mich überrascht hat. Es gab ein paar Enthüllungen und Ereignisse, die mir auf den ersten Blick nicht zugesagt haben und vom letzten Drittel war ich nicht mehr so sehr begeistert wie vom Anfang, aber am Ende ist alles schön zusammengelaufen und der Ausgang hat mir gefallen.

Die Charaktere selbst sind recht gut ausgearbeitet, vor allem Emma. Sie ist eine tolle Protagonistin - selbstlos, mutig, klug und mit einem großen Herzen, aber nicht auf den Mund gefallen und nicht so leicht klein zu kriegen. Es war interessant zu sehen, wie sie sich langsam verändert hat und wie sie an den Aufgaben reifte, die das Leben ihr gestellt hat. Die Nebenfiguren sind stellenweise ein wenig zu kurz gekommen, gerade später, als eine neue Person viel Raum in Emmas Leben einnimmt, aber sie waren liebenswert und sympathisch. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren.

FAZIT
„Die silberne Königin“ ist eine gute, wunderbar geschriebene Geschichte. Auch wenn es ein paar Entwicklungen gab, die mir nicht gefallen haben, und die Handlung letztlich anders war, als ich erwartet hatte, kann ich das Buch insgesamt doch empfehlen. Es hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 10.10.2016

Kann man immer wieder lesen

Drachenreiter 1
0

Da die Inhaltsangabe vom Buchrücken nichts über den Inhalt verrät, hatte ich keinerlei Vorstellungen darüber, um was es in dem Buch gehen sollte. Ich dachte, es würde um irgendeinen Kerl gehen, der einen ...

Da die Inhaltsangabe vom Buchrücken nichts über den Inhalt verrät, hatte ich keinerlei Vorstellungen darüber, um was es in dem Buch gehen sollte. Ich dachte, es würde um irgendeinen Kerl gehen, der einen Drachen gezähmt hat, der nun auf ihm reitet und dabei Abenteuer besteht. Nun, grob gesagt geht es in Der Drachenreiter auch darum - aber nicht nur.

Zunächst sind da einmal die ungewöhnlichen Charaktere: neben dem Drachen Lung und seinem Reiter, dem kleinen Jungen Ben, gibt es noch den Kobold Schwefelfell, den Homunkulus Fliegenbein und den geheimnisvollen Goldenen, daneben noch Steinzwerge und viele andere Fabelwesen, allerdings auch Menschen wie den freundlichen Forscher Wiesenfeld und seine Familie. Die Charaktere sind zwar ein wenig stereotyp, da es sich aber um ein Kinderbuch handelt, kann ich darüber hinwegsehen. Wichtiger fand ich, dass jede Figur ihrem Charakter absolut treu bleibt oder zumindest eine nachvollziehbare Wandlung durchläuft. Da der Gegenspieler zudem das ganze Buch über konstant eine ernsthafte Bedrohung darstellt und es kein Klacks ist, ihn zu besiegen, wirkte die Dynamik echt und glaubhaft - man konnte verstehen, wieso alle den Goldenen fürchten.
Insgesamt ist aber natürlich auch die ganze Geschichte schön aufgebaut: die verschiedenen Fantasie-Kreaturen sind liebevoll gezeichnet, ihr Lebensraum interessant und wie sie miteinander interagieren ist ebenfalls faszinierend. Dass ein Jucken auf der Haut anzeigt, wenn ein anderes Fabelwesen auftaucht, ist eine schöne Idee, aber auch die "gemeinsame Sprache".
Ein wenig schade fand ich nur, wie selbstverständlich Ben auf den Drachen reagiert hat. Ich weiß natürlich nicht, ob er irgendwie schon größeren Kontakt zu Fabelwesen hatte, aber ich würde nicht gelassen bleiben, würde plötzlich ein großer Drache vor mir stehen.

Gut sind auch die verschiedenen Sichtweisen: Wir erfahren nicht nur, was unser "Heldengespann" jetzt gerade unternimmt, sondern an passenden Stellen gibt es auch Kapitel über die Aktivitäten des Goldenen oder der Unterstützer der Protagonisten. Dadurch wird Spannung erzeugt und man kann mit den Protagonisten mitfiebern - man hofft, dass sie ihren Gegenspieler doch austricksen können und ihr Ziel erreichen.

Schön fand ich auch das Ende, die große Auflösung. Alle Fäden liefen zusammen und viel, das vorher nur beiläufig erwähnt wurde, bekam plötzlich eine gewisse Wichtigkeit. Gut gefallen hat mir vor allem, dass die Freunde zusammen arbeiten mussten, um Nesselbrand zu besiegen - hätte man einen von ihnen weggenommen, hätte ihr Plan nicht funktioniert und Nesselbrand wäre tatsächlich unbesiegbar gewesen. Insgesamt hat mir das Buch also gut gefallen, was bei einem Funke für mich keineswegs selbstverständlich ist (die Tinten-Trilogie wartet immer noch auf eine zweite Chance, während ich "Reckless" sehr gut fand). Ich hätte noch ewig von den Abenteuern von Lung, Ben und Schwefelfell lesen können, weil alles so gut beschrieben und dargestellt war, dass man das Gefühl hatte, mit den Protagonisten die Welt zu umfliegen und Abenteuer zu erleben. Die Fantasie-Welt, die Funke hier aufbaut, harmoniert so gut mit unserer realen Welt, dass alles sehr glaubwürdig und echt erscheint. Fast schon würde ich Drachenreiter als modernes Märchen bezeichnen, das bestimmt vor allem für Kinder ein schönes Lese-Erlebnis ist.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Guter zweiter Band

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
0

Als ich gehört habe, dass es zu "Drachenreiter" eine Fortsetzung geben soll, war ich erst skeptisch - für mich war die Geschichte abgeschlossen und ich konnte mir nicht vorstellen, was noch zu erzählen ...

Als ich gehört habe, dass es zu "Drachenreiter" eine Fortsetzung geben soll, war ich erst skeptisch - für mich war die Geschichte abgeschlossen und ich konnte mir nicht vorstellen, was noch zu erzählen sein sollte. Die Inhaltsangabe versprach aber ein ganz neues Abenteuer für die bekannten Figuren und hat mich sehr neugierig gemacht - und das Buch hat mir auch gut gefallen.

Die Wiesengrunds haben in Norwegen eine Art Reservat für Fabelwesen aufgemacht, in dem die bedrohten Tiere umsorgt und gepflegt werden; schon das Setting bietet also viel Potential für neue Geschichten, da die Familie immer auf der Suche nach neuen Tieren, die gerettet werden müssen, ist und sie hierbei bestimmt einige Abenteuer erleben. So handelt auch die Geschichte von "Die Feder eines Greifs" davon, dass sie sich auf eine gefährliche Reise begeben müssen, um die letzten Pegasus-Fohlen vor dem sicheren Tod zu retten. Dabei stoßen sie natürlich auf verschiedene Hindernisse und wie schon im ersten Band müssen alle zusammenarbeiten, um ans Ziel zu gelangen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat hier wirklich gezeigt, dass jeder, egal, welche Kapazitäten, Stärken und Schwächen er hat, nützlich ist und man auf niemanden verzichten kann.
Die Handlung selbst war interessant und durchaus spannend. Am Ausgang habe ich nie gezweifelt und auch einige der Entwicklungen waren für mich vorhersehbar, aber andere Wendungen haben mich überrascht. Ein paar Szenen waren auch sehr emotional und vor allem das Ende hat mir die Tränen in die Augen getrieben, aber auch Humor kam nicht zu kurz. Besonders mochte ich aber die ganzen Informationen über verschiedene Fabelwesen und ihre Lebensumstände, aber auch die Einbindung moderner Technologie fand ich interessant, da die Geschichte so irgendwie realistischer wurde.

Natürlich war auch das Wiedersehen mit den ganzen bekannten Figuren schön und es war interessant zu sehen, wie sie sich weiter entwickelt haben und welche Probleme, Gedanken und Sehnsüchte sie haben. Gerade die Gefühle von Lung und Ben aufgrund ihrer ständigen Trennung waren gut herausgearbeitet, aber auch die anderen Charaktere haben sich gut entwickelt und die neu eingeführten Figuren haben mir ebenfalls gefallen. Die Drachen kamen in der ersten Hälfte weniger vor, was mich ein bisschen enttäuscht hat, aber sie sind später auf jeden Fall wichtig und da die Pegasi im Mittelpunkt der Geschichte stehen, konnte ich es verschmerzen.

FAZIT
"Die Feder eines Greifs" hat mir sehr gut gefallen, sogar etwas besser als der erste Band. Dies liegt hauptsächlich daran, wie sehr die Geschichte mich am Ende bewegen konnte, aber auch die tollen Illustrationen haben dazu beigetragen. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 05.10.2016

Schöne Liebesgeschichte mit Schwächen

The Real Thing
0

"The Real Thing" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Es ist eine schöne, realistische Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten und gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mir ebenfalls ans ...

"The Real Thing" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Es ist eine schöne, realistische Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten und gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mir ebenfalls ans Herz gewachsen sind, aber leider habe ich auch ein paar Kritikpunkte.

Die Erzählweise hat mich von Anfang an ziemlich gestört. Jessica, die Protagonistin, ist die Ich-Erzählerin, aber es gibt gleichzeitig auch Kapitel aus Coopers Sicht... nur sind diese in der dritten Person geschrieben. Durch diesen ständigen Wechsel zwischen "Ich" und "Er" wurde mein Lesefluss dauernd unterbrochen und ich habe eine Weile gebraucht, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können. Das fand ich wirklich schade; ich fand es interessant, sowohl seine als auch ihre Perspektive näher kennen zu lernen, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn es einheitlich gewesen wäre und es hätte auch an dem Buch nicht viel geändert.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es für meinen Geschmack zu viel Drama gab. Natürlich ist es realistisch, dass beide Dinge in ihrer Vergangenheit erlebt haben, durch die sie verletzt wurden und wegen denen sie zögern, eine erneute Beziehung einzugehen, aber gerade im letzten Drittel wurde es mir zu viel. Nicht nur gibt es eine hartnäckige Exfrau und ein paar andere Eifersüchteleien, sondern auch ein mysteriöses Geheimnis in Jessicas Vergangenheit und noch ein paar andere Hindernisse, die dann allerdings ziemlich schnell überwunden wurden. Mir wäre hier etwas weniger lieber gewesen, aber ich muss zugeben, dass die Geschichte um Jessicas Vergangenheit berührend war und definitiv im Rückblick einiges erklärt hat. Darauf hätte der Fokus ruhig noch mehr liegen können.

Gut gefallen hat mir dagegen, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt hat. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmte einfach von Anfang an und ich fand auch gut, dass die beiden (meistens) offen und ehrlich miteinander kommuniziert haben. In Liebesromanen gibt es viel zu oft Missverständnisse, die durch Kommunikation vermieden werden könnte und dies ist in diesem Buch zum Glück nicht der Fall. Die Sexszenen waren in Ordnung und auch die tiefen Gefühle der beiden waren für mich glaubwürdig dargestellt.
Wie bereits erwähnt, fand ich auch die Charaktere an sich interessant. Jessica und Cooper sind sehr sympathisch und auch wenn gerade die Protagonistin manchmal Dinge getan hat, die ich nicht wirklich verstanden habe, konnte ich doch immer mit beiden mitfühlen. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und ich bin schon gespannt, was im zweiten Band passieren wird - der Grundstein für diese Liebesgeschichte wurde ja schon in diesem Buch gelegt.

Insgesamt bekommt "The Real Thing" von mir gute 3,5/5 Sternen. Es hat mir gut gefallen, aber es konnte mich nicht vollständigen überzeugen, was zum einen an dem für mich störenden Perspektivenwechsel und auch an dem Übermaß an Drama lag. Dennoch würde ich das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Gelungene Fortsetzung

Emba - Magische Wahrheit
0

"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, ...

"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, was für sie möglich ist. Auch die ganze Hintergrundgeschichte der Aufständischen und von Embas Familie fand ich interessant und man versteht die Vorkommnisse aus dem ersten Band in Anbetracht dieser Enthüllungen gleich viel besser. Ich muss sagen, dass Emba - die ja ein ziemlich privilegiertes, auch verwöhntes Leben geführt hat - sich für meinen Geschmack etwas zu schnell an ihre neuen Umstände und die vereinfachten Verhältnisse gewöhnt hat, aber sie hatte ja auch eine entsprechende Motivation und es war nur eine Kleinigkeit.

Interessant ist, dass zwar jeder das Potential hat, Magie zu wirken, aber dass einige Menschen besondere Gaben haben und Dinge können, die für andere unmöglich sind. Das Konzept war für mich stimmig, aber ich muss sagen, dass es für mich auch teilweise ein bisschen bequem wirkte. Sie überlegen, wie Truppen transportiert werden können - jemand findet sofort eine Lösung. Sie werden von allen Seiten attackiert? Jemand ist stark genug, um sie abzuwehren. Das war ein bisschen enttäuschend, da es ein wenig so wirkte, als müsste die Autorin sich schnell aus einer Ecke herausschreiben. Einige Entwicklungen waren für mich auch recht vorhersehbar, gerade die Motivation einiger Figuren. Davon abgesehen hat die Geschichte sich aber gut entwickelt, es gab Rückschritte, Zwischenerfolge, Schwierigkeiten und Verluste, wodurch alles realistisch wurde. Auch das Ende an sich war befriedigend und ziemlich rund.

FAZIT:
"Emba: Magische Wahrheit" bekommt von mir, wie der erste Band, 3,5 Sterne. Die Darstellung von Magie hat mir wirklich gut gefallen und die Handlung an sich war interessant, aber zugleich waren einige Entwicklungen zu vorhersehbar und ein paar Zufälle waren mir zu glücklich. Dennoch haben mir beide Bücher insgesamt gut gefallen und ich kann sie empfehlen.