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Veröffentlicht am 12.03.2019

Eine leichte Sommerlektüre

Das kleine Café am Meer
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Hannah entflieht ihrem alten Leben – zurück nach Mallorca, an einen Ort, an dem sie eine wunderschöne und aufregende Kindheit erlebt hat und viele Sommertage genießen konnte. Nach der ziemlich harten Trennung ...

Hannah entflieht ihrem alten Leben – zurück nach Mallorca, an einen Ort, an dem sie eine wunderschöne und aufregende Kindheit erlebt hat und viele Sommertage genießen konnte. Nach der ziemlich harten Trennung von ihrem Freund will sie einfach nur noch zu sich kommen, sich auf sich besinnen und endlich herausfinden, weswegen sie auf diesem Planeten ist. Viele Gedanken gehen ihr dabei durch den Kopf, sicherlich aber nicht der, nach einer neuen Liebe. Doch da hat sie den Plan ohne den gut aussehenden aber ebenso geheimnisumworbenen Sam gemacht, denn auch er ist drauf und dran, ihr gehörig den Kopf zu verdrehen. Doch was sucht sie eigentlich auf Mallorca? Ihre Vergangenheit oder ihre Zukunft?

Nachdem Hannah von ihrem Freund lapidar per Mail abserviert wurde und auch ihr Arbeitsvertrag einfach nicht verlängert wird, zieht es sie von Hamburg nach Mallorca – zurück auf die Insel, auf der sie in der Kindheit schöne Tage mit ihren Eltern verbracht hat. Ihre Eltern sind beide Tod, Hannah ist alleine, hat nur noch ihre Freundin und doch scheint ihr auch das nicht zu reichen, denn sie weiß, dass noch irgendetwas auf sie wartet. Aber was?

Und plötzlich taucht da der mysteriöse Sam auf für den Hannah zwei Wochen arbeiten soll, immerhin braucht sie eine Unterkunft und Einkommen. Doch Sam ist alles andere als ein herzlicher Mensch. Verschlossen und kühl reagiert er auf die Deutsche Hannah, so, als würde sie ihn stören. Oder steckt da einfach mehr hinter seinem Verhalten?

Die nachdenkliche, aber ebenso auch tollpatschige Hannah hat sich mit ihrem Sprung ins Wasser direkt in mein Herz katapultiert. Ich mag diese Frau und kann all ihre Fragen sehr gut nachvollziehen. Was erwartet mich noch? Was erwarte ich noch vom Leben? Auf wen oder was kann ich vertrauen? All diese Fragen stellt sich nicht nur Hannah, auch ich stelle sie mir, unabhängig von dem Roman.

Sam ist auch ein Mann, mit dem man erst auftauen muss. Ich war anfangs auch nicht sonderlich begeistert von ihm, aber mit der Zeit, war auch er ein Charakter, der einfach in dem Roman sein musste und den man im Nachhinein einfach nicht mehr wegdenken kann.

Wir treffen während dem Lesen aber noch auf viele weitere Figuren, die es dem Leser nach und nach schwer machen, sich in die Geschichte vollends einzufühlen, da jede einzelne von ihnen ihre Vergangenheit, ihre Ängste, aber auch Wünsche vor dem Leser ausbreitet. Ich finde es zwar toll, wenn die Geschichte lebendig ist und man mit vielen Menschen in Kontakt kommt, aber man sollte niemals die Hauptcharaktere aus den Augen verlieren. Das ist bei mir zeitweise geschehen, als Hannahs Freundin, sie überraschenderweise besuchen kommt und ebenfalls ihre Probleme im Gepäck hat.

Die Geschichte als solche ist flüssig und leicht geschrieben, den Schreibstil kenne ich ja schon von einem vorherigem Roman von ihr. Ich liebe diesen Schreibstil! Er ist locker und leicht und doch so voller Bilder, dass man meint, man selbst wäre auf Mallorca zugange und würde dort den Leuten begegnen und an Orangenblüten riechen.

Leider konnte mich die Geschichte um Hannah und Sam nicht wirklich fesseln, da es nun mal zu viel Ablenkung gab oder der Erzählstil ab und an auch zum ausschweifend war, dass man sich zusammenreißen musst, nicht drüber zu fliegen und Seiten zu Überblättern. Vielleicht hätten hier weniger Charaktere oder aber weniger Charaktere mit Problemen besser gepasst. Es war einfach zu viel. Das kleine Café am Meer ist somit auch leider in den Hintergrund gerückt.

Trotz allem kann ich dieses Buch als Sommerlektüre weiterempfehlen, insbesondere, wenn ihr euch auf die Orangenblüten freut und vielleicht einen Urlaub auf Mallorca geplant habt! Ich danke Netgalley für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein interessanter Auftakt

Die Fluch-Trilogie, Band 1: Der Fluch von Cliffmoore
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Bereits im Alter von 14 Jahren steht Lisas Welt Kopf: ihre Eltern trennen sich und sie zieht mit ihrer Mutter nach England. Nicht genug, dass sie dort keine Freunde hat und sich zuerst in der neuen Umgebung ...

Bereits im Alter von 14 Jahren steht Lisas Welt Kopf: ihre Eltern trennen sich und sie zieht mit ihrer Mutter nach England. Nicht genug, dass sie dort keine Freunde hat und sich zuerst in der neuen Umgebung und an der neuen Schule zurechtfinden muss, auch die Nachbarschaft macht das Einleben schwer, denn die Dorfbewohner sind alles andere als offen für die Neuen. Lisa tut dies erst ab, immerhin haben die Leute sie seitdem sie ein Kleinkind war nicht mehr gesehen und doch wird es immer mysteriöser. Insbesondere die schräge und wohlhabende Nachbarin scheint einen tiefen Groll gegen ihre Familie zu hegen und ehe sich Lisa versieht, ist sie nicht nur einem Abenteuer, sondern auch dunklen Geheimnissen auf der Spur. 

Als die 14-jährige Lisa mit ihrer Mutter in dem kleinen Örtchen Cliffmoore ankommt ist ihr bereits klar, dass sie es nicht leicht haben wird. Nicht nur das alte Cottage ihrer verstorbenen Großmutter ist ihr unheimlich, auch die Nachbarschaft macht ihr den Neustart in dem neuen Land nicht leicht. Auch in der neuen Schule will es zunächst gar nicht klappen, aber was erwartet man auch? Sie ist die Neue aus einem fremden Land und muss sich erst mal eingewöhnen. Einen kleinen Fauxpas begeht sie schon, als sie in der Uniform zur Schule kommt, die nur an Festtagen getragen werden soll. Aber hey, es gibt Schlimmeres. 

Irgendwann jedoch wird es Lisa zu bunt und sie setzt sich zur Wehr. Nicht nur ihr altes Kindermädchen, auch ihre Mutter verbergen Geheimnisse vor ihr und die haben definitiv etwas mit der seltsamen Tür im Keller zu tun und ihrer Familiengeschichte. Nicht nur Lisa, auch der Leser fragt sich so langsam, was hier eigentlich gespielt wird und warum sich alle so komisch benehmen. Ich persönlich hätte meine Mutter schon längst ins Kreuzverhör genommen oder aber so lange in alten Briefen und Dokumenten herum gewühlt, bis ich einen Anhaltspunkt gefunden hätte. 

Dass dann auch noch im Haus in der Nacht komische Geräusche auftauchen war eigentlich klar, gehört vielleicht auch zu einer schönen und gruseligen Geschichte dazu. 

Ich bin dem ersten Band der Fluch-Trilogie unvoreingenommen begegnet, kannte sie vorher noch nicht und ja - es waren reine Coverkäufe, ich geb's zu. Der Schreibstil passt zur Zielgruppe von Jugendlichen ab 12 Jahren und doch war er mir manchmal zu sehr aufgesetzt. Die Geschichte als solche ist wirklich interessant, man fühlt regelrecht mit Lisa mit und erlebt ihre Aufs und Abs hautnah mit, immerhin muss sie sich nicht nur auf ihre neue Umgebung einstellen, sondern auch damit zurechtkommen, dass sie in einem fremden Land leben, ihre Freunde alle in Deutschland sind und ihr Vater bereits eine neue Familie gegründet hat. Ganz schön viel harter Tobak für ein so junges Mädchen!

Doch Lisa ist für ihr Alter ziemlich tough und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. In einigen Situationen hätte ich wohl in ihrem Alter das Weite gesucht, nicht aber sie. 

Für mich ist es ein schöner Auftakt einer Trilogie, die noch einige Geheimnisse und Abenteuer bereit hält. Leider war der erste Band an einigen Stellen entweder sehr zäh oder aber extrem abgehoben, sodass Lisa auch mir als Leserin ganz schön auf die Nerven gehen konnte. Der Spannungsbogen wird zwar gut aufgebaut, doch trotzdem kommt man hier nicht weiter, tritt oft auf der Stelle und wird während dem Lesen regelrecht frustriert zurückgelassen. Trotz allem werde ich die weiteren beiden Bände auch noch lesen, um endlich herauszufinden, was es mit diesem Familiengeheimnis auf sich hat. Es kann nur noch besser werden!

Veröffentlicht am 27.01.2018

Charley hat es bei mir leider nicht geschafft - trotzdem eine schöne Geschichte

Öffne mir dein Herz
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Zum Inhalt:

Charley Abbott stürzt beim Lauftraining einen Berghang hinunter. Was beinahe das Ende bedeutet hätte, wird zum Anfang von etwas Besonderem, denn Charleys Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll ...

Zum Inhalt:

Charley Abbott stürzt beim Lauftraining einen Berghang hinunter. Was beinahe das Ende bedeutet hätte, wird zum Anfang von etwas Besonderem, denn Charleys Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll um sie. Dabei hat sich Charley doch geschworen, ihr Herz nie wieder an einen Mann zu verlieren …

Wäre doch bloß die Wette nicht gewesen! Als Charley Abbott in den Bergen von Vermont einen Hang hinunterstürzt, verflucht sie ihren Dickschädel. Ausgerechnet von Tyler hat sie sich trotz schlechten Wetters zu einem Wettlauf den Berg hinauf herausfordern lassen. Tylers Herz hingegen bleibt fast stehen, als er die Liebe seines Lebens fallen sieht. Obwohl sie ihn schon oft abgewiesen hat, sieht er hinter ihrer kratzbürstigen Fassade eine liebevolle und verletzliche Frau, die ihn nicht mehr loslässt.
Dank Tylers schneller Reaktion kommt Charley mit einer Beinverletzung davon, aber das Gehen bereitet ihr Probleme. Im Krankenhaus weicht Tyler ihr nicht von der Seite und Charley wird nachdenklich. Hat sie ihn vielleicht falsch eingeschätzt? Als Tyler sein Haus für die Zeit ihrer Erholung anbietet, steht Charley vor einem Dilemma. Soll sie diesem Vorschlag zustimmen? Schließlich ist da dieses Prickeln zwischen ihnen – und genau das wollte sie doch nie wieder zulassen …



Über die Autorin:

Marie Force ist Autorin von über 25 zeitgenössischen Liebesromanen, von denen etliche sich auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und des Wall Street Journal platziert haben. Unter dem Pseudonym M. S. Force hat sie zudem die Erotikserie »Quantum« veröffentlicht.
Marie Force wurde in Rhode Island geboren, wo sie auch heute wieder mit ihrem Mann, ihren beiden fast erwachsenen Töchtern und zwei Hunden lebt.

Mehr über Marie Force erfahrt ihr auf ihrer Homepage, ihrer Facebookseite oder auf Instagram.



Mein Fazit und meine Rezension:

Charley ist die Temperamentvollste des Abbott-Clans und das zeigt sie immer. Sie ist sportlich, äußerst dynamisch, vielleicht sogar zynisch und lässt nicht jeden an sich heran. Kein Wunder also, dass sie dem Lauftreff mit Tyler einhält, obwohl die Strecke in die Berge schneebedeckt ist und einige Gefahren auf sie lauern. Immerhin kann sie sich nicht eingestehen, dass sie etwas nicht schafft – und Tyler schon gar nicht! Doch das Unglück nimmt seinen Lauf und Charley hat einen Unfall. Tyler ist sofort zur Stelle und auch im Krankenhaus weicht er ihr nicht mehr von der Seite. Sollte Tyler also doch ihr Mr. Right sein? Auf gar keinen Fall – da ist sich Charley sicher, doch da hat sie die Rechnung ohne ihr Herz gemacht …

Ihr wisst, ich bin ein riesiger Marie Force Fan und habe mir neben der Green-Mountain-Serie auch die Gansett-Island-Reihe zugelegt. Mit dem letzten Band habe ich mir also Zeit gelassen, weil ich wusste, dass es noch keinen Nachfolger geben wird und doch hatte mein verlangsamtes Lesen auch einen anderen Grund: Charley Abbott. Die kratzbürstige Abbott hat es irgendwie nie so richtig geschafft, zu mir durchzudringen. Bereits in den ersten Büchern, die ich gelesen habe, war sie mir mit ihrer Art etwas zu extrem, weswegen ich sie nie nah an mich heran gelassen habe. Dieses Mal hatte ich keine Chance, denn sie war die Hauptperson.

Wer also ist Charley Abbott? Charley Abbott ist eine von vielen Abbotts mit den wunderbaren Genen und doch ganz anders als ihre Geschwister. Charley ist ruppig, zynisch, manchmal sogar herrisch und sehr aufbrausend. Sie ist in jeder Form ein Wirbelwind, kämpft, steht aber auch für ihre Familie ein und ist immer für sie da. In diesem Band erleben wir die dynamische Charley jedoch ausgebremst durch einen Unfall, der sie zunächst ins Krankenhaus und dann ans Bett fesselt. Nur nicht an ihr eigenes, denn ihre Eltern sind unterwegs und ihre Geschwister bekommen noch nicht einmal die Chance, sich um sie zu kümmern, da Tyler nicht mehr von ihrer Seite weicht. Hier bahnt sich also etwas an.

Tyler ist schon lange in Charley verliebt und zeigt sein Interesse auch deutlich, nur lässt sie ihn ständig abblitzen – den Grund dafür erfährt man verklausuliert und ziemlich spät. Dabei ist Tyler ein herzensguter Mensch und wohl auch ein Traummann, nur nicht für Charley. Mehrfach hat er sich schon die Zähne an ihr ausgebissen, gibt aber nicht auf und versucht es immer wieder. Das rechne ich ihm hoch an. Tyler selbst hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Über ihn ist man in den früheren Bänden oftmals am Rande gestolpert, doch ein tiefes Wissen war nicht vorhanden. Das ändert sich mit diesem Band. Tyler entpuppt sich nicht nur als sportlicher und attraktiver junger Mann mit einem Traumhaus, sondern auch als ehrgeiziger und erfolgreicher Businessmann, der durchaus in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. In allen Dingen also eine sehr gute Partie!

Es klingt also nach einer wirklich guten Geschichte und ja, sie ist es auch – nur teilweise ging mir beim Lesen die Luft aus. Die Spannung war zwar da, natürlich auch die Erotik, nur fehlte mir hier irgendetwas. Vielleicht ging es mir auch einfach alles zu glatt und dadurch, dass ich Charley nie so wirklich einschätzen konnte (und mich auch nie großartig für sie interessiert habe, ich gebe es zu), hat Marie Force es mit dieser Geschichte leider nicht geschafft, mich mit sich zu reißen und zu begeistern.

Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Marie Force und liebe all ihre Geschichten, insbesondere ihre Green-Mountain-Reihe, doch diese hier war wohl einfach nicht mein Fall. Tut mir Leid, liebe Charley – ich wünsche dir weiterhin alles Gute, doch ich freue mich jetzt umso mehr auf den nächsten Band

Veröffentlicht am 22.10.2017

Wer bin ich und woher komme ich?

Das Alphabet meiner Familie
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Zum Inhalt: 

Eines Tages steht er vor Ellas Tür: Frieder, ein völlig Fremder, der sie jedoch vom ersten Augenblick an fasziniert – nicht nur weil er ein Foto ihrer Mutter Rike bei sich hat. Wer aber ist ...

Zum Inhalt: 

Eines Tages steht er vor Ellas Tür: Frieder, ein völlig Fremder, der sie jedoch vom ersten Augenblick an fasziniert – nicht nur weil er ein Foto ihrer Mutter Rike bei sich hat. Wer aber ist er? Ella kann sich nicht an ihn erinnern, lauscht jedoch wie gebannt seinen Geschichten: von seinem Vater Viktor, den er kaum kennt, von dessen Faszination für die Zucht einer ganz besonderen Zwiebel, die man essen kann wie einen Apfel. Von der Trennung seiner Eltern kurz nach seiner Geburt. Und von jenem kleinen Dorf am Bodensee, das er und seine Mutter auf der Suche nach einem neuen Zuhause bald hinter sich ließen.
Ella gerät immer mehr in den Sog von Frieders spannender Familiengeschichte die von der Suche nach Identität und den eigenen Wurzeln erzählt – etwas, was sie nie gekannt hat. Allmählich wird ihr bewusst, was Frieders Geschichte mit ihrer eigenen zu tun hat …



Über die Autorin:

Nina Sahm wurde 1980 in Heilbronn geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Anglistik in Leipzig und Budapest und arbeitete als Dramaturgin an Stadttheatern. Ihr Debütroman "Das letzte Polaroid" erschien 2014 bei Blumenbar. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Essays in Magazinen und Anthologien. 2012 erhielt sie ein Werkstattstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2014 ein Arbeitsstipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergische Stiftung. Sie hat außerdem die Kinderbuchserie "Peter Hase" von Beatrix Potter ins Deutsche übersetzt. Nina Sahm lebt als Autorin und Texterin in München

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Wer bin ich und wo komme ich her? Wer ist eigentlich meine Familie? Diese und viele weitere Fragen stellt sich Ella, die Protagonistin des Romans, nachdem sie wieder einmal ihr Leben umgekrempelt hat und ihren langjährigen Freund verlassen hat. Die Trennung war nicht sonderlich schön und irgendwie will sie es noch nicht so ganz wahrhaben, obwohl sie den Schritt nicht bereut. Nur ihrer Umwelt will und kann sie so einfach nicht entgegentreten, verschweigt ihrer Mutter, dass sie getrennt ist und zieht sich auch vor ihren Freunden zurück. Doch eines Tages ist das Einsiedlerleben von Ella vorbei, als mit einem Mal ein Fremder vor ihrer Tür steht und ihr ein altes Foto von ihrer Mutter aus deren Jugendjahren unter die Nase hält.
Für Ella tut sich ein großes Rätsel auf, weiß sie doch nichts von ihrer Mutter in diesen Jahren und kennt noch nicht einmal ihren Vater - was also soll ihr der Fremde namens Frieder schon erzählen können? Ehe sie sich versieht, findet sie sich mitten in der Erzählung von Frieders Lebensgeschichte wieder und entdeckt, dass die beiden doch viel mehr gemeinsam haben als eine seltsame Kindheit - nämlich Zwiebeln! 

Ella hat sich vollends zurückgezogen. Dass sie ihren langjährigen Freund verlassen hat, war für sie kein Problem, sie hat sich schon länger nicht mehr wohl gefühlt und man hatte sich auch regelrecht auseinander gelebt. Vielleicht war die Beziehung im Laufe der Jahre auch eher zu einer Zweckbeziehung verkommen, anstatt eine Liebesbeziehung zu bleiben. Doch für Ella ist das kein Problem - sagt sie zumindest und zieht sich doch in ihr Schneckenhaus zurück. Einzig und allein ihr Hund hindert sie daran, tage- und nächtelang in ihrem Bett und in ihrer Wohnung zu verbringen. Ja, auch Ella hat an dem Ende der Beziehung zu knabbern - das wird uns Leser nach einigen Seiten bewusst. Wem aber geht das schon nicht so? 

Als dann auch noch ein Fremder vor ihrer Tür steht und ein altes Foto ihrer Mutter in deren Jugendjahren unter die Nase hält, versteht Ella die Welt nicht mehr: ihre Mutter war schon immer eine komplizierte, aber auch verschlossene Person und über ihre Vergangenheit möchte sie schon gar nicht reden. Für ihre Tochter will sei nur das Beste und das ist nunmal die Beziehung mit Ansgar - der ja jetzt weg ist! Nur weiß ihre Mutter nichts davon. Recht früh merkt man, dass die Beziehung zwischen Mutter und Tochter nicht einer Beziehung gleicht, die man heutzutage als "normal" bezeichnen würde. Aber was bitteschön ist schon normal? 

Zumindest nicht der Fremde, der sich mit dem Namen Frieder vorstellt und nicht nur ein rotes Notizbuch - gespickt mit Geschichten aus der Vergangenheit und seinen Recherchen - im Gepäck hat, sondern viele Geschichten über Zwiebeln, einem Gemüse, das er absolut nicht ausstehen kann und mit dem er doch so viel verbindet. 

Zunächst mag man meinen, dass auch diese Beziehung der beiden Protagonisten Ella und Frieder ziemlich seltsam ist - immerhin lässt Ella ihn direkt in ihr Leben und weiß auch nicht so recht, was sie mit ihm anfangen soll, doch merkt sie, dass er die Geheimnisse kennt, die ihr ihre Mutter schon so lange verschweigt. 

Wäre ich in der Situation von Ella gewesen, so wäre das Buch wohl direkt nach den ersten Kapiteln zu Ende gewesen - denn Frieder hätte ich weder in mein Leben noch in meine Wohnung gelassen. Alleine seine Art und Weise wie er spricht, sich verhält und auch gegenüber Ella auftritt, finde ich sehr merkwürdig. Doch je mehr man über den jungen Frieder und dessen Kindheit erfährt, desto eher versteht man ihn. 

Zu Beginn der Geschichte hat mich die Neugier am Lesen gehalten: was hat es mit Frieder auf sich? Warum lässt Ella ihn immer wieder in seine Wohnung und woher soll er schon diese für sie wertvollen Informationen haben? Fragen über Fragen, die sich auftun! Nach einiger Zeit jedoch zog sich das Ganze auch für mich in die Länge und - obwohl es sich hierbei um einen Roman von nur 288 Seiten handelt - später musste ich mich doch zum Weiterlesen zwingen. Die Spannung war zwar da, aber alles war einfach so verworren, dass man weder einen roten Faden sehen, noch als Leser einen Durchblick behalten konnte. Erst am Ende entwirrt sich alles und löst sich auf. 

Nina Sahm hat mit diesem Roman eine Geschichte einer Familie erzählt, die verworrener nicht sein kann und doch aus dem wahren Leben kommen könnte - warum auch nicht? Ihre Charaktere Ella und Frieder sind so gar nicht, wie all die Charaktere, die man aus anderen Romanen kennt, beide treibt ein Geheimnis und eine tiefe Unruhe mit sich herum und so ganz zufrieden sind sie nicht und doch leben sie ihre Leben einfach so für sich hin. 

Mit dieser Geschichte hat man keinen weiteren Familienroman mit Dramen gespickt und Liebesgeschichten, sondern einen Roman, der Geschichten aus dem wahren Leben erzählt. Er mag verworren und seltsam erscheinen, hat aber durchaus Unterhaltungscharakter. Weiterempfehlen kann man ihn als Lektüre - nicht für zwischendurch, man braucht schon etwas länger - zum Zeitvertreib, aber ich weiß, dass ich sie nicht noch einmal lesen werde. 

Veröffentlicht am 11.06.2017

Mich hat es leider nicht erreicht.

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Zum Inhalt:

Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu ...

Zum Inhalt:

Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv – und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens Der Wüstling, der mein Herz stahl – mit Sebastian als Held zum Verlieben ...



Über die Autorin:

Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum treten kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. "Der kleine Laden der einsamen Herzen" ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um einen wunderbaren kleinen Laden in Bloomsbury.



Mein Fazit und meine Rezension:

Posy Morland hat kein leichtes Leben. Sie verliert ihre Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall und steht auf einmal mit ihrem jüngeren Bruder Sam alleine da. Gott sei Dank gibt es die nette alte Damen namens Lavinia, die sie nicht nur in ihre Familie aufnimmt, sondern auch in der Wohnung über ihrem Buchladen wohnen und im Laden selbst arbeiten lässt. Als Lavinia plötzlich stirbt, zerbricht für Posy erneut alles und ihre Welt gerät aus den Fugen. Doch Lavinia hat auch aus dem Jenseits vorgesorgt: so vermacht sie ihr nicht nur die Buchhandlung "Bookends", sondern schickt ihr auch ihren Enkel Sebastian als besonderen Begleiter und Freund. Doch Posy ist mit anderen Sorgen beschäftigt: sie möchte Bookends mit einem neuen Charme versehen und es als auf Liebesromane spezialisierte Buchhandlung eröffnen - Sebastian schwebt eher ein "Blutiger Dolch" einer Krimibuchhandlung vor. Hier sind Reibereien vorprogrammiert.

Ich bin auf das Buch aufgrund der vielen Werbung aufmerksam geworden. Das Cover hat mich einfach direkt angesprochen. Es war nicht wie jedes Cover, verrät nicht zu viel, doch man kann sich schon einiges dazu denken. Der Klappentext klang auch verlockend und auch die ersten Kapitel haben mich in ihren Bann gezogen. Doch irgendwann war eben dieser Zauber der Seiten verflogen und die Geschichte selbst konnte ich nicht mehr mit sich reißen.

Posy ist eine Figur, die nicht nur Probleme aufgrund ihrer schweren Vergangenheit hat (plötzlich steht sie alleine mit jüngerem Bruder da und ersetzt ihm die Eltern), sondern auch mit ihrer Figur und ihrem Selbstbewusstsein. Daran mangelt es ihr wirklich. Das einzige, in dem Posy so richtig aufgeht, ist die Buchhandlung 'Bookends' und ihrer Arbeit darin. Doch die sieht sie auch gefährdet, als Lavinia stirbt. Mit dem Vermächtnis von Lavinia hat sie nicht gerechnet und wird nicht nur von ihr, sondern auch von ihrem vorlauten und frechen Enkel Sebastian überrumpelt. Da ist natürlich schon Streit vorprogrammiert, denn Posy kann auch anders. Leidenschaftlich setzt sie sich dafür ein, die Buchhandlung umzugestalten und nach einem Genrewechsel (bzw. einer Spezialisierung auf ein bestimmtes Genre) wieder neu zu eröffnen. Leider gerät sie da mit Sebastian aneinander. Nur merkt der Leser nicht viel davon, da Posy nicht wirklich den Mut hat, ihrem Jugendfreund die Meinung zu sagen und ihre eigene Meinung zu vertreten.

So stolpert der Leser mit ihr von einem Fettnäpfchen und von einer Lüge zur nächsten. Das Ganze wäre vielleicht etwas interessanter und spannender, wenn es sich nicht ewig hinziehen würde. Ab und an liegt in der Kürze wirklich die Würze!

Lustig hingegen, war der verbale Schlagabtausch von Posy und Sebastian, der allerdings meist damit begonnen hat, dass er ihre Kurven betrachtet oder aber einen bissigen Kommentar über ihre Arbeitsmoral fallen gelassen hat. Zunächst mag das lustig sein und für Spannung sorgen, doch irgendwann war ich dieser Dialoge doch etwas müde.

Was mir allerdings gut gefallen hat, war die Bezugnahme auf den wunderbaren Roman (auch einer meiner Lieblingsromane) von Jane Austen "Stolz und Vorurteil". Posy selbst liebt ihre Bücher über alles, insbesondere auch Jane Austen und so kommt der Leser ein ums andere Mal in den Genuss von Zitaten aus ihrem Buch oder aber einer Adaption, die Posy selbst geschrieben hat. Nur wurde auch hier mehr Wert auf das Äußerliche und Sexuelle gelegt als bei Jane Austen selbst.

Alles in einem kann ich sagen, dass mich die Geschichte unterhalten, aber nicht gefesselt hat. In meinen Augen kamen der Laden und die Geschichte dahinter etwas zu kurz, die Entwicklung zwischen Posy und Sebastian war zwar schön anzusehen bzw. zu lesen, aber oftmals zu langatmig, sodass man erst mal eine Verschnaufpause brauchte.