Cover-Bild So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423790437
Maike Voß

So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt

#sexwiththebest

Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. Doch Viola packt die Panik, dass sie wie früher wieder nur auf jemanden hereingefallen sein könnte. Am Morgen verlässt sie deshalb ohne Nachricht Leons Wohnung. Doch Leon kann und will Violas Verschwinden nicht so einfach hinnehmen und versucht herauszufinden, warum sie vor ihm wegläuft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2019

Tefgründige und einzigartige Geschichte

4

Schon allein der Titel hat mich total neugierig auf das Buch gemacht. Wie genial ist der denn, bitte? Wie der Titel ist generell die Geschichte ganz anders als man von einer Liebesgeschichte erwartet. ...

Schon allein der Titel hat mich total neugierig auf das Buch gemacht. Wie genial ist der denn, bitte? Wie der Titel ist generell die Geschichte ganz anders als man von einer Liebesgeschichte erwartet. Gleich vornweg: Man muss sich darauf einlassen können.

In der Geschichte geht es um Viola und Leon, die sich schon eine Weile kennen und befreundet sind. Es ist offensichtlich, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Nach einem Konzertbesuch kommt es zu einer gemeinsamen Nacht. Doch nun sollte man denken, dass alles klar sei. Nein, ist es nicht. Viola macht einen Rückzieher und geht am nächsten Morgen ohne sich zu verabschieden. Leon versteht die Welt nicht mehr und fragt sich, warum? Und als Leser fragt man sich auch, Viola, warum?

Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht beider Protagonisten erzählt wird, bekommt man einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Beiden. Der Schreibstil der Autorin ist schön, eindringlich, intensiv, gefühlsbetont und geht in die Tiefe.

Die Geschichte ist anders, aber dennoch tiefgründig, intensiv und voller Gefühl. Jedoch darf man hier nicht auf eine typische Liebesgeschichte hoffen. Die bekommt man definitiv nicht. Es schwer zu beschreiben. Aber die Autorin geht intensiv auf die Gefühlswelt der beiden Protagonisten ein, in der man sich verlieren kann und schon ist man mitten drin, im auf und ab der Gefühle. Manchmal fiel ich ganz schön in die Tiefe der Gefühlswelt, wo ich nicht wusste, wo vorne und hinten ist.

Ich muss sagen, dass Viola keine Protagonistin ist, die man auf Aufhieb mag. Sie löste in mir verschiedene Gefühle aus. Am Anfang denkt man, dass sie zu egoistisch ist, man ist wütend auf sie, dann kann man sie verstehen und danach denkt man wieder, warum macht sie das und das.

Leon ist dahingehend einfach. Er ist ein liebevoller und verständnisvoller Kerl, der sein Herz am richtigen Fleck hat. Sein Handeln und seine Gefühle nachdem Viola gegangen ist, konnte ich immer nachvollziehen. Es fühlte sich für ihn wie eine Trennung an und er muss ein Weg finden, wieder zu sich selber finden.

Es werden immer wieder Rückblenden eingebaut, wie sich Leon und Viola kennengelernt haben und auch was Viola passiert ist, die ein Ganzes ergeben. Am Ende hat man ein Konstrukt aus großen Gefühlen, Flucht, Enttäuschungen und Bindungsängsten, die die Autorin in ihrem Debütroman in die Tiefe beschreibt. Es ist keine Geschichte, die man so einfach daher liest. Denn sie löst verschiedenartige Gefühle aus und man muss teilweise manches erst einmal verarbeiten, um es dann zu begreifen. Die Geschichte wirkt authentisch. Sie ist voller Emotionalität, die man immer wieder zu spüren bekommt und mit der man auch erst einmal lernen muss umzugehen. Am Ende kann man auch sagen, nur zu lieben reicht nicht aus, man muss auch die Umstände, die Vergangenheit sehen.

Ganz am Ende fragt man sich, kann die Geschichte überhaupt ein Happy End haben? Sieht man, wie ein Glühwürmchen stirbt? Tja, das werde ich an dieser Stelle nicht verraten. Aber ich kann sagen, es ist auch anders als bei typischen Liebesgeschichten.

Fazit:
Eine Geschichte, die in die Tiefe geht, viele Gefühle hervorruft und irgendwie anders ist. Man wird in eine intensive und emotionale Geschichte getragen, die von Bindungsängsten, Flucht vor sich selber und wieder Zusammensetzen handelt. Für einen Debütroman, der so viel Intensität an Emotionen ausstrahlt, gebe ich einen Pluspunkt an die Autorin. Nur Viola hatte ich es mir beim Lesen manchmal etwas schwer gemacht.

Bewertung: 4,5 / 5

Vielen Dank an Bold (dtv-Verlag), für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Intensive Geschichte mit großem Nachdenk-Faktor

1

Klappentext
„#sexwiththebest
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich ...

Klappentext
„#sexwiththebest
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. Doch Viola packt die Panik, dass sie wie früher wieder nur auf jemanden hereingefallen sein könnte. Am Morgen verlässt sie deshalb ohne Nachricht Leons Wohnung. Doch Leon kann und will Violas Verschwinden nicht so einfach hinnehmen und versucht herauszufinden, warum sie vor ihm wegläuft.“

Gestaltung
Das Cover finde ich total interessant mit dem Foto eines Mädchenkopfes, welcher von der Seite angestrahlt wird. Durch den schwarzen Hintergrund wirkt es so, als sei tiefste Nacht, in welcher nur wenig Licht herrscht. Man sieht durch den Lichteffekt nur die Umrisse des Mädchens und die Farbe ihres Haares, aber nicht ihr Gesicht. Die vielen kleinen Lichtpunkte, die den Titelschriftzug umschwirren, erinnern an Sterne und Glühwürmchen, was super zum Titel passt!

Meine Meinung
Nicht nur das Cover hat mich sofort magisch angezogen, sondern auch der neugierig machende Titel und interessant klingende Klappentext, denn in „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ geht es um die beiden besten Freunde Viola und Leon, die nach einem Konzert miteinander schlafen. Während Leon sich darüber freut, verfällt Viola in Panik und flüchtet. Leon lässt jedoch nicht locker und möchte herausfinden, was mit Viola los ist.

Zuallererst möchte ich den schönen Schreibstil von Autorin Maike Voß loben, denn dies ist ihr Debütroman und er ist so eindringlich und emotional geschrieben, dass er mir oftmals eine Gänsehaut beschert hat. Die Autorin beschreibt die Geschichte intensiv und mit sprachlichen Bildern, die das Gelesene schön veranschaulichen. Auch die Atmosphäre im Buch fand ich sehr greifbar beschrieben, da ich die Anspannung und Bedrückung teilweise wirklich spüren konnte.

Die Handlung fand ich sehr gefühlsbetont und besonders. Besonders vor allem deswegen, weil die Geschichte zum Nachdenken anregt und nicht einfach eine 0815-Liebe behandelt. Die Protagonisten Viola und Leon sind beste Freunde, die mehr als nur Freundschaft füreinander empfinden und doch kann Viola sich nicht darauf einlassen. Ich fand es spannend, dass ich erst nach und nach erfuhr, wieso dem so ist. Auch habe ich mit Leon gelitten, als Viola vor ihm flüchtet. Ich war also vollends in der Geschichte gefangen, aber ich muss auch sagen, dass es mir stellenweise doch etwas zu ruhig war. Zwar ist die Handlung in sich stimmig und passend für die Aussage des Buches, aber für mich hätte ruhig etwas mehr passieren können.

Richtig gelungen fand ich den Aufbau der Handlung und Erzählperspektiven, denn in meinen Augen ist die Geschichte klug erzählt. So schildern Viola und Leon abwechselnd aus ihrer Sichtweise die Geschehnisse, was mir ermöglichte, beide Perspektiven auf die Situation einnehmen und beide Charaktere besser verstehen zu können. Zudem gibt es immer wieder Rückblenden, die Violas Gefühle verdeutlichen und klarer werden lassen und solche, die zeigen, wie Viola und Leon sich kennen gelernt haben.

Auf diese Weise wurden mir die Figuren auch viel näher gebracht, wodurch ich das Gefühl hatte sowohl beim Kennenlernen der beiden dabei gewesen zu sein als auch beide Charaktere schon lange zu kennen. Tatsächlich fühlte ich mich Leon ein klein wenig näher, weil er zuerst vor den Kopf gestoßen wurde und ich so mit ihm gelitten habe, während ich über Violas Hintergründe erst nach und nach mehr erfuhr. Mit jeder weiteren Seite schloss ich aber auch sie immer weiter in mein Herz.

Fazit
Mit „So sieht es also aus wenn ein Glühwürmchen stirbt“ hat Maike Voß ein intensives, emotionales Debüt erschaffen, das mich richtig nachdenklich stimmte. Die Atmosphäre im Buch ist bedrückend und sehr greifbar. Die Charaktere machen einiges durch und dabei fühlte ich als Leserin stets mit ihnen mit, wobei mir persönlich die Handlung manchmal etwas zu ruhig war. Dennoch regte sie mich sehr zum Nachdenken an und berührte mich.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 20.06.2019

Unglaublich berührend

1

Leon ist schon lange in Viola verliebt, und die gemeinsame Nacht ist für Leon die Erfüllung seiner Sehnsüchte. Obwohl Viola genauso fühlt, kann sie es sich nicht so leicht machen und verschwindet aus Leons ...

Leon ist schon lange in Viola verliebt, und die gemeinsame Nacht ist für Leon die Erfüllung seiner Sehnsüchte. Obwohl Viola genauso fühlt, kann sie es sich nicht so leicht machen und verschwindet aus Leons Leben. Doch er wäre nicht Leon, würde er das einfach so hinnehmen. So begibt er sich auf die Suche nach seiner (ehemals) besten Freundin.

Soviel erstmal zur Handlung. Wer hier allerdings eine Liebesgeschichte erwartet, liegt vollkommen falsch, denn es geht vielmehr um die Gedanken und Gefühle der Protagonisten als letztendlich um die Liebe selbst.

Abwechselnd erzählen Viola und Leon in der Ich-Perspektive ihre Geschichte.
Der Schreibstil ist wirklich schön, so mitreißend. Man könnte sagen: poetisch. Die Autorin verwendet viele Bilder, was das Lesen sehr eindrucksvoll macht.

Während Viola mit allen Mitteln versucht, sich von Leon abzulenken, versinkt dieser in Alkohol und Drogen. Ich kann gar nicht sagen, welchen Charakter ich lieber mochte. Identifizieren konnte ich mich mit keinem. Viola erscheint mir egozentrisch, und ich war nach einiger Zeit ziemlich genervt von ihr. Das ist nicht negativ gemeint, denn es war tatsächlich interessant, mal eine kantige Protagonistin zu erleben, die mir nicht sympathisch ist. Viola leidet unter extremen Bindungsängsten, was auf ihrer Vergangenheit beruht und nachvollziehbar ist. Was allerdings sonst ihr Manko ist: sie macht sich die Probleme selber, quasi aus dem Nichts. Sie denkt zu viel nach und kann nicht richtig aus sich raus. Damit stößt sie Leon von sich weg, auch wenn das eigentlich gar nicht in ihrem Sinn ist.

Leon hingegen war mir sympathischer. Er möchte Viola nicht aufgeben, nicht jetzt, wo sie sich so nahe gekommen sind. Er ist nicht sehr selbstbewusst, eher zurückhaltend und nicht von sich eingenommen. Dadurch möchte man ihn als Leser direkt mit einer Schutzblase umgeben. Allerdings habe ich manches Mal seine Gefühle und Gedanken in Frage gestellt.

Auch wenn sich schon früh abgezeichnet hat, wie das Ende in etwa verlaufen wird, fand ich die Geschichte spannend und faszinierend. Einzig die vielen Zufälle werte ich als Kritikpunkt, da mir diese ob der Anzahl weniger authentisch erschienen.

Persönliches Fazit: Ein tiefgreifendes, erschütterndes Drama, das zeigt, dass jeder die Grenzen seiner Freundschaft selber steckt. Eine sehr emotionale Geschichte, die noch lange im Kopf bleibt.

©Recensio Online, 2019

Veröffentlicht am 10.05.2019

Ich bin begeistert!!

1

Meinung:
Als mir der Titel des Buches ins Auge sprang und ich das Cover sah, war es um mich geschehen. Der Titel ist einfach nur unglaublich gut und passt wie die Faust aus Auge.

Kaum hatte ich die ersten ...

Meinung:
Als mir der Titel des Buches ins Auge sprang und ich das Cover sah, war es um mich geschehen. Der Titel ist einfach nur unglaublich gut und passt wie die Faust aus Auge.

Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich auch schon mitten drin im Geschehen und wenn man als Leser die ersten Seiten liest, wundert man sich erst mal. Da es mit etwas wundervollem beginnt, was in einem anderem Buch durchaus das Happy End hätte sein können. Interessant eine Geschichte quasi mit einem Happy End zu beginnen, wodurch man als Leser nur noch neugieriger wird.

Viola und Leon sind seit über einem Jahr beste Freunde, weshalb ja eigentlich nichts dabei sein sollte, wenn Viola nach einer Feier die Nacht in seiner Wohnung verbringt. Beide fühlen sich schon länger zueinander hingezogen, doch gesagt hat bisher noch keiner von beiden was, zu groß war die Angst die Freundschaft zu verlieren. Das ändert sich jedoch in diese Nacht … sie gestehen sich gegenseitig ihre Liebe und lassen sich in dieser magischen Nacht aufeinander ein.

Doch kaum hat Leon am nächsten Morgen die Augen aufgeschlagen, stellt er schnell fest das Viola nicht neben ihm liegt. Sie ist weg, ohne ein Wort, ohne irgendeine Erklärung und sie hat sogar ihre Nummer gelöscht.

An diesem Punkt ist man als Leser genauso ratlos wie Leon. Warum hat nach dieser wundervollen Nacht das weite gesucht …, was sind ihre Beweggründe, etwas aufzugeben was hätte so gut sein können.

Es war mir unmöglich mich dem Sog der Geschichte zu entziehen, Seite um Seite hat es die Autorin geschafft mich zu fesseln, was unter anderem auch an ihrem wunderbaren Schreibstil liegt.

Wer hier einen typischen, locker flockigen Liebesroman erwarten wird enttäuscht. Hier geht es um so viel mehr. Hier geht es um Erfahrungen, die man im Leben macht und wie diese einen beeinflussen. Mir tat es im Herzen weh, zwei so wunderbaren Menschen, so leiden zu sehen.

Ich möchte zum restlichen Inhalt und den Geschehnissen nichts mehr sagen. Hier wäre jedes weiter Wort einfach zu viel, man muss die Geschichte und vor allem Viola und Leon selbst erleben, um zu verstehen, wer sie sind und warum sie so handeln.

Fazit:
Ich möchte an der dieser Stelle der Autorin Danken für diese emotionale Geschichte rund um Viola und Leon und ihren Mut die Geschichte auf diese Weise enden zu lassen … oder ist es der beginn? Das muss jeder für sich entscheiden. Mich hat es überrascht und selbst nach einigen Tagen, lässt mich diese Geschichte nicht los.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Ein wundervolles Debüt

4

Zu Liebesgeschichten greife ich immer wieder richtig gerne. Als ich auf „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Das tolle Cover und der sehr ...

Zu Liebesgeschichten greife ich immer wieder richtig gerne. Als ich auf „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. Das tolle Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Richtig genial finde ich den Titel. Ich wollte unbedingt wissen, was er zu bedeuten hat. Hier rechnete ich mit einer sehr tiefgründigen und emotionalen Geschichte, also genau mein Ding. Das Buch wanderte daher sofort auf meine Wunschliste und durfte kurz nach dem Erscheinen bei mir einziehen.

Leon ist in Viola verliebt und sie eigentlich auch ihn. Nach einem gemeinsamen Konzertbesuch verbringen sie die Nacht miteinander und Leon ist überglücklich. Viola aber scheint diese Freude nicht zu teilen. Sie verlässt Leons Wohnung am Morgen, ohne Abschiedsworte oder eine Nachricht. Leon ist wie vor den Kopf gestoßen. Warum zeigt Viola ihm auf einmal so die kalte Schulter? Ihre Abfuhr kann Leon nicht einfach so hinnehmen. Er möchte verstehen, warum Viola vor ihm davonläuft und so eine Panik vor einer Beziehung zu haben scheint.

Ich lag hier mit meiner Vermutung absolut richtig, dass „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ sehr in die Tiefe geht und einen auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Das Buch liest sich definitiv nicht mal so locker-leicht weg und lässt einen denken, hach, was für eine süße Geschichte. Nein. Als süß und nett für zwischendurch kann man diesen Roman nicht bezeichnen. Er ist sehr tiefgründig und komplex, er ist ehrlich und authentisch, er überrascht einen, regt zum Nachdenken an und beschäftigt einen noch lange nach dem Lesen. Zumindest bei mir war es so. Ich musste das Gelesene erst einmal ein bisschen sacken lassen, ehe ich mich an diese Rezension setzen konnte. Ich glaube, „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ ist so ein Buch, bei welchem einem erst nach dem Beenden und drüber nachdenken so richtig bewusst wird, was für ein wundervolles Werk es ist. Und das Beeindruckendste: Es handelt sich hier um ein Debüt. Da hoffe ich wirklich sehr, dass wir von Maike Voß noch so einiges zu lesen bekommen werden. In ihr schlummert ein großes Schreibtalent.

Was ich als allererstes loben möchte, ist der Schreibstil. Er ist bildhaft, intensiv, flüssig und liest sich super angenehm. Da gibt es von mir einen ganz weit nach oben gerichteten Daumen! :D

Ebenfalls ganz begeistert war ich von dem Setting. Das Buch spielt in Hamburg und da ich selbst aus dieser Ecke komme und diese wundervolle Stadt sehr gut kenne, gab es für mich hier beim Lesen ständig diese Momente, in denen ich dachte, hey, wie cool, diesen Hamburger Stadtteil oder diese Straße kennst du doch! Ich liebe das ja, wenn in Büchern Orte genannt werden, die man selbst aus dem Real Life kennt.

Womit mich Maike Voß nicht komplett begeistern konnte, waren die beiden Protagonisten. Bei Viola habe ich ein bisschen gebraucht, ehe sie mir sympathisch war. Je mehr man allerdings über sie und ihre Vergangenheit erfährt, desto besser kann man ihr Handeln und ihr Verhalten gegenüber Leon verstehen und nachvollziehen. Leon und Viola lieben sich, das wird sofort deutlich. Dennoch stößt Viola Leon von sich und möchte ihn aus ihrem Leben löschen. Mir tat Leon da so leid. In diesem Moment hatte ich eine ziemliche Wut auf Viola, dass sie ihm das antut. Leon ist ein so lieber und netter Kerl, ihn habe ich sofort in mein Herz geschlossen.

Als Leser erfahren wir schließlich noch, warum Viola so gehandelt und solche Ängste vor einer Beziehung hat. Ich habe da richtig mit ihr mitgefühlt. Das Buch ist definitiv kein Gute-Laune-Buch. Ich habe es stellenweise als sehr bedrückend und ernst empfunden und konnte es auch nicht an einem Stück lesen. Aber tolle Lesestunden hat es mir natürlich dennoch beschert. :D

Große klasse fand ich auch, dass wir das Buch im Wechsel aus der Sicht von Viola und Leon erfahren. Wir erhalten von beiden einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und da kann ich einfach nur sagen, dass Maile Voß hier etwas wirklich Eindrucksvolles gelungen ist. Mich haben die Gedankenspiele von Viola und Leon richtig fasziniert und sehr berührt.

„So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ ist alles andere als eine normale Liebesgeschichte. Wenn ihr Lust habt, mal etwas anderes zu lesen, etwas, was abseits des Mainstreams ist und dass euch beim Lesen richtig mitnimmt, dann kann ich euch das Buch wirklich nur ans Herz legen. Und alle, die meine Hamburgliebe teilen, werden hier auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen, was die „Hey, das kennst du doch!“ - Momente beim Lesen angeht. ;)

Obwohl ich wirklich begeistert von dem Buch bin, werde ich hier dennoch „nur“ 4 Sterne vergeben. Ja, ich weiß, dass kommt jetzt vermutlich ziemlich überraschend, nachdem ich das Buch so gelobt habe. Die genaue Begründung dafür fällt mir leider auch etwas schwer. Mir hat hier, trotz der so vielen positiven Punkte meinerseits, dennoch etwas gefehlt. Mir ist stellenweise ein bisschen zu wenig passiert. Es passt auf jeden Fall zur Geschichte, nur haben sich mir manche Abschnitte dennoch einfach ein klein bisschen zu sehr gezogen. Das ist aber auch nur meine Meinung, da wird bestimmt jeder anders empfinden. Für volle 5 Sterne hat es mir jedenfalls leider insgesamt dann doch nicht gereicht. Von mir erhält „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ natürlich trotzdem eine absolute Leseempfehlung und sehr, wirklich sehr gute 4 Sterne. Dieses Debüt ist wirklich eindrucksvoll und die Story ist so real, authentisch, emotional und berührend.

Fazit: Ein wundervoller Debütroman, welcher mich zutiefst beeindrucken konnte. „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt“ (ich liebe ja diesen Titel!) erzählt eine alles andere als typische Liebesgeschichte. Trotz kleiner Längen, die ich empfunden habe, konnte mich die Handlung richtig fesseln. Mich hat die Geschichte von Viola und Leon sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Sie hat mich wütend gemacht und mitfühlen lassen. Ganz begeistert bin ich von dem Setting, ich liebe Hamburg! :D Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!