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Arrowood - Die MördergrubeEigentlich würde Privatdetektiv Arrowood sich lieber noch ein bisschen darüber aufregen, dass er im Schatten des großen Sherlock Holmes steht. Doch da wird ein besonderer Auftrag an ihn herangetragen: ...
Eigentlich würde Privatdetektiv Arrowood sich lieber noch ein bisschen darüber aufregen, dass er im Schatten des großen Sherlock Holmes steht. Doch da wird ein besonderer Auftrag an ihn herangetragen: er soll eine verlorene Tochter finden. Die ist nach ihrer Heirat im neuen Heim untergetaucht, hat jeden Kontakt zu den Eltern abgebrochen. Oder wird sie dazu von ihrer neuen Familie gezwungen? Arrowood und Barnett gehen der Sache auf den Grund.
Mick Finlay hat mich mit seiner vorherigen Geschichte über Arrowood und dessen Assistenten Barnett sehr gut unterhalten. Eine stimmige Atmosphäre, spannende Entwicklungen im viktorianischen London, kleine, spitze Seitenhiebe auf Sherlock Holmes. Das meiste davon findet man auch in „Die Mördergrube“ wieder. Mich hat Arrowood in diesem Band leider unangenehm an den ebenfalls berühmten Detektiv Nero Wolfe erinnert, und dessen Eigenarten kann ich irgendwie so gar nicht leiden. Wahrscheinlich ging mir Arrowood auch deswegen in diesem Krimi des Öfteren mal auf die Nerven. Zum Glück gibt es ja Norman Barnett, der die Geschichte nicht nur aus seiner Perspektive erzählt, sondern auch sonst eine sehr sympathische Figur ist. Auch Ettie, Neddy und andere bereits bekannte Figuren haben die Handlung belebt und lebendig gehalten. Leider hat sie trotzdem die eine oder andere Länge ausgebrütet, zwar gibt es in der Story keinen echten Stillstand, dennoch hatte ich ab und an das Gefühl, dass Dinge nur passieren, damit halt irgendwas auf den Seiten steht. Die Ermittlungen führen in eine recht interessante Richtung, spannend wird es natürlich auch mal, aber so richtig gefesselt war ich nicht. Insgesamt wird die Handlung dann noch rund, kann aber mit dem wirklich gut gelungenen ersten Band nicht ganz konkurrieren.