Nesbo kann es besser
Macbeth ist Leiter der Swateinheit. Aber seiner Geliebten Lady ist das nicht genug. Sie hat größere Pläne mit ihm. Ihrem Drängen ist es zu verdanken, dass er einen Mord begeht, um auf der Karriereleiter ...
Macbeth ist Leiter der Swateinheit. Aber seiner Geliebten Lady ist das nicht genug. Sie hat größere Pläne mit ihm. Ihrem Drängen ist es zu verdanken, dass er einen Mord begeht, um auf der Karriereleiter nach oben zu steigen. Und einmal korrumpiert kennt er keine Grenzen mehr und versucht mit allen Mitteln die Führung der Stadt an sich zu reißen. Eine Geschichte von Mord und Intrigen, Drogen und Blut entspinnt sich.
Das was ich vom Original weiß, ähnelt schon dem Buch von Nesbo. Also die Namen, die Weissagung, die Art, wie die Personen miteinander agieren, wer wen wozu anstiftet usw. Die Idee, alles ins Drogen- und Polizeimillieu zu verfrachten, fand ich gar nicht schlecht. Aber der Stoff hätte an mancher Stelle noch mehr modernisiert werden müssen, um ihn glaubwürdiger zu machen. Das war sicher ein Abwägen zwischen nah an der Vorlage und eigene Ideen umsetzen. Ganz gelungen ist das Ganze leider nicht.
Jo Nesbo lotet die Untiefen seiner Hauptdarsteller aus und er gibt sich große Mühe. Aber dennoch bleiben die Beweggründe für ihr Handeln seltsam spröde und holprig und trotz guter Dialoge und durchaus spannender Sequenzen in einem düsteren Setting, konnte mich das Buch nicht fesseln. Ab der Mitte musste ich mich durchbeißen und blieb nur wegen des guten Sprechers bei der Stange, der sein Handwerk solide meisterte.
Schade, dass Macbeth nichts von Spirit eines Harry Hole hatte. Zwei Charaktere, die auf eine Art Brüder sein könnten. Aber der eine ist trotz seiner Alkoholsucht ein begnadeter Ermittler während der andere in einem Sumpf aus Drogensucht und Wahn versinkt.