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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

Idee großartig, Umsetzung zu wenig dramatisch und spannend

ONE OF US IS LYING
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Das Buch war unglaublich präsent im letzten Jahr, und ich war schon lange neugierig darauf. Vor allem, weil die englische Kurzbeschreibung eine Mischung aus "The Breakfast Club" und "Pretty Little Liars" ...

Das Buch war unglaublich präsent im letzten Jahr, und ich war schon lange neugierig darauf. Vor allem, weil die englische Kurzbeschreibung eine Mischung aus "The Breakfast Club" und "Pretty Little Liars" versprach. Letzteres kenne ich gar nicht, und von ersterem ist hier gerade mal die Tatsache, dass sich 5 sehr stereotype Teenager zum Nachsitzen treffen, gleich. Schade.

Das Nachsitzen selbst dauert gerade mal 15 Minuten, und selbst in denen findet keine großartige Interaktion zwischen den Schülern statt, entwickelt sich keine Gruppendynamik. Bis auf das dramatische Ende der Strafstunde dann.

Im Rest des Buches soll dann geklärt werden, wer für den Tod von Simon verantwortlich gemacht werden kann. Denn wie der Titel ja feststellt: "One of us is lying" (wo ich übrigens IMMER den ABBA-Song summen musste, sobald mir der Titel durch den Kopf ging).
Allerdings passiert im 2. Abschnitt des Buches, dem "Versteckspiel", so gut wie gar nichts. Der Leser bekommt abwechselnd die Sichtweisen der Bayview Four präsentiert, wie sie sich vor der Presse verstecken müssen und dem Enttarnen von Geheimnissen hilflos zusehen müssen. Und da sie untereinander so wenig Kontakt wie möglich haben sollen, entwickelt sich auch hier nicht wirklich eine Gruppendynamik sondern jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Die Lösung des Falles geht hier gar nicht voran, es gibt noch nicht mal kleine Puzzleteile die wenigstens eine Spur legen könnten. Obwohl ich keinen Schimmer hatte wer es denn nun war, wurde dramaturgisch überhaupt keine Spannung erzeugt.

Die gibt es dann erst im letzten Abschnitt, sie legen sich auf einen Verdächtigen fest - und dann beginnen die restlichen Teenager endlich, selbst auf Spurensuche zu gehen. Das hätte ihnen mal schon ein paar Wochen früher einfallen sollen, dann wäre ihre Investigation auch nicht so kurz ausgefallen.
Die finale Auflösung hat mich nur so halb überrascht, auch wenn ich nicht darauf gewettet hätte. Für einiges gab es Hinweise, anderes war doch out-of-the-blue. Insgesamt auf jeden Fall eine passende Auflösung.

Der Schreibstil ist angemessen für die Zielgruppe, hat mich aber auf keinen Fall umgehauen. Zudem glaube ich, dass es bei diesem Plot besser gewesen wäre, einen allwissenden Erzähler zu wählen statt nur die Ich-Perspektive. Denn da man ja die ganze Zeit die 4 begleitet, glaubt man bald schon gar nicht mehr dass es irgendwer von denen gewesen sein könnte.
Die sehr schnellen Perspektivwechsel passen eher bei einem Film/ einer TV-Serie, weniger zu einem Buch. Man konnte sich schlecht auf eine Person einlassen, weil gleich schon wieder die nächste kam, und so dauerte es für mich auch eine Weile bis ich mit jedem einzelnen einigermaßen vertraut war.

Insgesamt bin ich also leider nicht ganz so begeistert wie ich erhofft hatte. Dennoch bin ich froh, das Buch jetzt mal gelesen zu haben, denn neugierig war ich schon die ganze Zeit. Vor 25 Jahren, als ich die perfekte Zielgruppe für das Buch war, hätte ich es vielleicht noch etwas besser gefunden. Allein schon das Thema wäre zumindest damals sehr ungewöhnlich gewesen, und ist es wahrscheinlich auch heute (ohne dass ich einen Überblick über das YA-Genre hätte). Dafür gibt es auf jeden Fall einen Kreativitätsbonus für den Krimi-Plot, obwohl man da echt viel mehr draus hätte machen können (wie man eindrucksvoll an der Jugendserie 'Riverdale' sehen kann).

Veröffentlicht am 28.02.2019

Zauberhaftes Potential vorhanden, die Abenteuer sind noch ausbaufähig

Elsa, Hexenlehrling - Eine Woche voller Magie
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Elsa wird als Hexenhaus-Sitter engagiert und lernt in dieser Woche allerlei skurrile Gestalten kennen. Zudem probiert sie sich an ein paar einfachen Zaubertricks und fabriziert einen Liebestrank. Dieser ...

Elsa wird als Hexenhaus-Sitter engagiert und lernt in dieser Woche allerlei skurrile Gestalten kennen. Zudem probiert sie sich an ein paar einfachen Zaubertricks und fabriziert einen Liebestrank. Dieser Handlungsstrang um den selbstverliebten Holzfäller Hans und die verknallte Sylphine, der ja doch einen erheblichen Anteil an der Geschichte hatte, fand ich nur mäßig interessant. Meine Jungs konnten damit nicht viel anfangen - aber das Buch richtet sich ja vorwiegend auch an Mädchen. Nur glaube ich, dass selbst diese in der angepeilten Altersgruppe andere Abenteuer bevorzugen würden.

Das Ende der 'Woche voller Magie' kommt recht abrupt. Ich halte dem Buch zugute, dass es ja ein Teil einer Serie ist und die Geschichte ja somit fortgesetzt wird. Zahlreiche Charaktere kennen wir ja nun schon, da bietet sich einiger Stoff für weitere Geschichten an! Aber auch über Elsas Familie und ihre drei Brüder lohnt es sich sicherlich, mehr zu erfahren!

Schöne Illustrationen, oft ganzseitig und über das Buch verteilt, werden dieses magische Abenteuer auf.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Love-Life-Balance

Liebe lebt finnisch
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Wie schon im ersten Teil dieser Finnisch-Trilogie handelt der überwiegende Teil der Handlung von der Liebesgeschichte von Panu und Emilia. Die ist recht märchenhaft, romantisch und leidenschaftlich, und ...

Wie schon im ersten Teil dieser Finnisch-Trilogie handelt der überwiegende Teil der Handlung von der Liebesgeschichte von Panu und Emilia. Die ist recht märchenhaft, romantisch und leidenschaftlich, und dass der Hauptdarsteller einem gewissen gutaussehenden finnischen Sänger nachempfunden ist (den man dann beim Lesen unweigerlich vor Augen hat) schadet auch nicht. Aber dass sich die zwei wie rollige Teenager benehmen, die ihre Hormone überhaupt nicht unter Kontrolle haben und beim bloßen Anblick eines Fitzelchens nackter Haut übereinander herfallen müssen wirkt doch etwas ermüdend mit der Zeit.
Sie gehen ab und an zwar auch ein paar anderen Aktivitäten nach - singen, Schlittschuh laufen, Essen gehen, Kreuzfahrt machen, streiten - doch werden zB ihre 'Dates' im Vergleich zu den Bettszenen eher nur nebenbei erwähnt statt wirklich erzählt, was schade ist.

Die Darstellung der Probleme, denen so eine Beziehung wie Panu und Emilia sie haben, ausgesetzt ist, fand ich sehr gut. Wenn es auch in der Häufung vielleicht etwas übertrieben war. Vor allem, dass Panu so oft recht kopflos reagiert hat und schnell eingeschnappt wie ein kleines Kind war.

Auch Emilias neuer beruflicher Herausforderung wird einiges an Raum gewidmet, was ich sehr interessant fand. Ihre sehr persönliche Beziehung zu ihren Patienten fand ich zwar äußerst befremdlich (sie teilt ihr Bett mit einem Patienten!?! ganz und gar nicht normal in meinen Augen, auch wenn es sich dabei um einen kleinen Jungen handelt), die prinzipielle Idee der Musiktherapie aber sehr gut. Auch wenn mir nicht ganz klar ist, wie genau sie damit Geld verdient, wenn sie so viele verschiedene Angestellte und Therapeuten hat und für ihre Kur sicherlich keine 1000€ pro Tag verlangt.

Den Schreibstil empfand ich als ganz angenehm, die Seiten fliegen förmlich dahin. Ich werde mir sicherlich auch den 3. Teil noch zu Gemüte führen.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Dating-Dschungel New York

Bad Bachelor
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So gut wie alles kann man heutzutage bewerten, und auch meine (Kauf-)Entscheidungen werden in einigen Bereichen maßgeblich von der Anzahl der Sternen beeinflusst. Warum nicht also Dates bewerten? Das ist ...

So gut wie alles kann man heutzutage bewerten, und auch meine (Kauf-)Entscheidungen werden in einigen Bereichen maßgeblich von der Anzahl der Sternen beeinflusst. Warum nicht also Dates bewerten? Das ist im Grunde eine tolle Geschäftsidee. Wenn, ja wenn das Ganze nicht übertriebenen oder grundweg falschen Bewertungen Tür und Tor öffnen würde. Dann ist ganz schnell mal der Ruf eines Menschen zerstört.

Nun gut, Reed McMahon ist nicht ganz so tief am Boden wie es uns die Kurzbeschreibung glauben machen will. Aber ein Erfolg, vorzugsweise beruflich aber gern auch privat, wäre jetzt nicht schlecht. Den will er mit der Organisation einer Charity-Veranstaltung einfahren.

Die Leserin folgt mal Reed, und mal der Bibliothekarin Darcy. Es wird aber jeweils in der 3. Person erzählt und nicht aus der Ich-Perspektive, was ich persönlich in diesem Genre mittlerweile wirklich bevorzuge. Denn so werden auch diese ganzen unnötigen und übertrieben melodramatischen inneren Monologe auf ein Minimum beschränkt. Natürlich kommen wir auch hier nicht ohne ein paar "oh mein Gott, es wäre ja so falsch, aber ich kann einfach nicht anders..." aus. Aber wie gesagt ist das gerade noch erträglich gestreut.

Doch wie schnell sich Darcy dann rumkriegen lässt, hat mich sehr überrascht. Vor allem angesichts ihrer sonstigen Charakterbeschreibung und bisherigen Erfahrungsschatzes ist das recht plötzlich und Reed muss kaum nen Finger krümmen um sie zu knacken. Aber selbst bis dahin war es für mich noch ein 4 Sterne Buch. Aber am Ende kommt dann doch noch die große Melodramatik, wenn Darcy Reed eine Szene macht - obwohl er ihr nie was versprochen hat, nicht mal ansatzweise. Das hat es für mich etwas verdorben. Dennoch einer der besseren Vertreter dieses Genres, nicht zuletzt wegen dem Bücherthema.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Ferien am Bauernhof

Lasse im Ferienfieber
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Aufgrund des Erscheinungstermins im Februar haben wir bei diesem Titel eigentlich an Oster- oder Sommerferien gedacht. Aber Lasse fährt mit seinen Eltern und bester Freundin Rica in die Herbstferien! Das ...

Aufgrund des Erscheinungstermins im Februar haben wir bei diesem Titel eigentlich an Oster- oder Sommerferien gedacht. Aber Lasse fährt mit seinen Eltern und bester Freundin Rica in die Herbstferien! Das macht aber im Grunde nicht viel Unterschied, denn jahreszeitliche Besonderheiten kommen gar nicht vor, genauso wenig wie holländische Eigenheiten (außer dass die Leute dort eine andere Sprache sprechen).

Die Unterkunft in einem alten Zirkuswagen ist natürlich ein Traum für alle Kinder (doch Überbleibsel vom Zirkus gibt es leider keine mehr), die kleinen Ferkelchen ließen meine Söhne ebenfalls strahlen! Gut fand ich, dass in einer Geschichte auch mal ein Streit zwischen Lasse und Rica beschrieben wird, sowas kommt schließlich immer wieder vor und ich hoffte auf eine lehrbuchhafte Auflösung des Konflikts. Doch obwohl Lasse wirklich traurig und wütend ist (und sowohl ich als auch meine 2 Söhne waren da voll im Team Lasse, Rica hat sich einfach unmöglich benommen), geht er bei der nächsten Gelegenheit wieder ganz normal auf Rica zu und das eben Geschehene wird einfach gar nicht mehr thematisiert. Rica muss sich noch nicht einmal entschuldigen! Mein älterer Sohn rief beim Lesen dieser Stelle ganz entrüstet "Nein! Nicht wieder vertragen Lasse! Oh man!" und ich hätte mir zwecks Vorbildfunktion eben zumindest eine Entschuldigung gewünscht.

Die Illustrationen sind wieder toll, zudem noch bunt und zahlreich über die gesamten 5 Kapitel verteilt. So machen Bücher für diese Zielgruppe wirklich Spaß! Die Sprache ist recht einfach gehalten, bedingt dadurch dass Lasse ein Ich-Erzähler ist. Ich begrüße sehr, wenn die Sätze für diese Altersklasse nicht zu lang und kompliziert sind. Aber dass so viele Sätze mit "und" beginnen hat mich stellenweise doch gestört. In der Grundschule habe ich gelernt, dass "und" ein Bindewort ist und niemals am Satzanfang stehen sollte. Trotzdem verwende ich es 'privat' auch öfter mal zu Beginn eines Satzes. Aber in dieser geballten Form, entweder zu Satzbeginn oder auch mehrmals mittendrin, war es selbst mir zu viel.

Die Geschichten gefielen uns, doch hätte man aus diversen Dingen (Zirkuswagen, Holland, Herbst) noch mehr spezifische Details rausholen können, die sowohl die Ferien für Lasse und Rica als auch das Lesen für uns zu etwas Besonderem gemacht hätten.