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Veröffentlicht am 13.03.2019

Zwei wie Pro und Contra

Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit
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Bekanntermaßen bin ich ein großer Fan von Sabine Schulter und habe sowohl ihre “Melody of Eden”-Trilogie als auch die “Geschichte von Sin und Miriam” verschlungen. Dass ich mir ihren neuen dystopischen ...

Bekanntermaßen bin ich ein großer Fan von Sabine Schulter und habe sowohl ihre “Melody of Eden”-Trilogie als auch die “Geschichte von Sin und Miriam” verschlungen. Dass ich mir ihren neuen dystopischen Einzelband “Pro und Contra” ebenfalls zu Gemüte führe, war daher klar. Dass meine Erwartungen hoch waren, ebenfalls. Sie wurden erfüllt, keine Frage, dennoch habe ich auch einiges zu meckern, worauf ich im Folgenden zu sprechen kommen werde.

DIE PRÄMISSE …
… klingt wirklich gut. In der Zukunft können Menschen nicht mehr selbst Storm erzeugen und sind damit a) auf die Sonnenstürme und b) auf die Pro und Contras – gemeinsam als “Stormpaar” bezeichnet – angewiesen. Klar, dass die Regierung deshalb gerne alle Pro und Contras unter Verschluss hält, um ja nichts von der kostbaren Energie zu verschwenden.

Nur finden die Pros und Contras das nicht so toll, aber dazu später mehr. Befassen wir uns erst einmal mit dem Phänomen, dass es Menschen gibt, die eigenständig in ihren Zellen Elektrizität erzeugen, und solche, die diesen Storm dann leiten und nutzbar machen können. Hört sich an sich erstmal echt cool an und ja, ist es irgendwie auch, aber … wie?!

Das ist die Frage, die immer wieder während des Lesens in meinem Kopf aufgeploppt ist. Wie ist das möglich? Wie kann das gehen? Im Vorwort des Buches, das kurz das vorangegangene Szenario erklärt, stellt die Existenz der Strompaare als gegeben dar, erklärt sie aber nicht. Tatsächlich gibt es in der Story eine Chemikerin, die sich genau damit befasst und diese Frage beantworten möchte, aber auch hier waren meine Hoffnungen vergebens. Spoiler-Alert: Erklärungen gibt es nicht und das wurmt mich ein wenig an dem Buch, was echt schade ist, weil ich es in so vielen Facetten richtig cool finde, aber über diesen Punkt konnte ich nicht hinwegsehen.

WAS HÄLT DIE HANDLUNG BEREIT?
Aber gegeben der Tatsache, dass es irgendwie möglich ist, hat die Story mich binnen weniger Seiten (nach dem Vorwort, denn davon kann man halten, was man will. Ich bin kein Fan von Vorworten.) in ihren Bann gezogen.

Wir folgen dabei sowohl Summer als auch Kayden, die abwechselnd in der Ich-Perspektive erzählen, und die sich zu Beginn noch gar nicht kennen. Wie das Schicksal das aber so will, begegnen sie sich recht schnell und dann ist das Gejammer groß, hatten beide doch dafür gebetet, ihr Gegenstück niemals zu finden. Das bedeutet nämlich, dass die Regierung Anspruch auf sie erheben und sie einsperren kann, damit ja nichts von ihrer Energie verschwendet wird. Beide können sich ein sehr viel besseres Schicksal als dieses vorstellen und suchen schnell das Weite, aber es ist bereits zu spät und ihre Verbindung aktiviert.

So lässt auch eine weitere Begegnung nicht lange auf sich warten und damit kommt die Geschichte dann richtig ins Rollen. Beide wollen sich nämlich nicht von der Regierung gefangen nehmen lassen, weil die so unfassbar böse ist, also werden sie wohl kämpfen müssen, um ihre Freiheit zu bewahren. Ihre anfängliche Abneigung wandelt sich schnell in etwas anderes und es funkt ganz schön zwischen ihnen – im wahrsten Sinne des Wortes.

SUMMER UND KAYDEN – ZWEI WIE PRO UND CONTRA
Summer und Kayden sind ziemlich unterschiedlich, nicht nur, weil sie Pro und Contra sind, sondern auch von ihren Persönlichkeiten her. Kayden ist eher der Typ Draufgänger, mürrisch, wenn man ihm einen Grund dafür gibt, und Kämpfe, die er entfacht, will er auch selbst beenden. Gleichzeitig macht er es dem Leser leicht, in sein Innerstes zu sehen und zu erkennen, dass er ein herzensguter Mensch ist. Obwohl man kaum einen Bruchteil seiner Facetten kennenlernt – zumindest habe ich das Gefühl, dass noch so viel mehr in ihm steckt – wirkt er auf der Stelle sympathisch.

Im Gegenzug dazu ist Summer eine kleine Zicke und steht ständig unter Storm – woran das wohl liegen mag? Sie ist pampig und aufmüpfig, was Kayden oftmals an den Rand der Verzweiflung treibt, und sehr nah am Wasser gebaut. Das mit den zwischenmenschlichen Beziehungen hat sie auch noch nicht ganz raus, aber sie bessert sich im Laufe des Buches. Gerade die beiden im Zusammenspiel machen es umso leichter, auch Summer zu mögen. Schließlich gehören die beiden auch zusammen, sie komplettieren sich und machen sich gegenseitig stärker. Außerdem spürt man richtig, wie die Funken zwischen ihnen fliegen.

DAS ENDE ODER AUCH: WIESO IST DAS EIN EINZELBAND?
Am Anfang dachte ich: Yay, Einzelband. Eine Geschichte, die ich schnell lesen und nach deren Ende ich zufrieden das Buch schließen kann, ohne auf eine Fortsetzung zu warten. Nun, ich bin nicht zufrieden mit dem Ende. Ich möchte auch gar nicht vorweggreifen und das Ende spoilern, aber es ging mir einfach alles zu schnell.

Schon auf den letzten 100 Seiten beschlich mich das ungute Gefühl, dass es nicht mehr zu einem guten Ende kommen wird, weil zu viel ungeklärt ist, und es war mir ein Rätsel, wie Sabine Schulter das noch hinkriegen wollte. Letztendlich weiß ich, wie sie es gemacht hat, aber ich persönlich bin kein Fan von dieser Lösung und hätte stattdessen gerne eine ausgebautere Version gehabt, auch wenn das vielleicht in einen zweiten Band resultiert hätte. Die Welt und die Story hätte da sicher noch genug Spielraum gehabt.


Puh, das ist jetzt erstmal viel Kritik, aber versteht mich nicht falsch. Ich finde “Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit” wirklich gut. Wäre es anders, hätte ich es nicht binnen weniger Stunden durchgelesen. Das Buch hat einfach eine tolle Atmosphäre, eine prickelnde Liebesgeschichten und zwei Protagonisten, die sich mit ihren Freunden rasend schnell in mein Herz geschlichen haben, aber trotzdem gibt es diese Kritikpunkte, die mich stören und die ich daher erwähnen musste. Auch wenn sie schwerwiegender klingen, als sie eigentlich sind.

Wer sich aber nicht so sehr am Worldbuilding und einem etwas zu übereilten Ende aufhängt, der wird sicher sehr viel Spaß mit Summer und Kayden haben. Letztendlich habe ich das Lesen immerhin auch sehr genossen und freue mich auf weitere Bücher aus der Feder der Autorin.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Süß!

Princess Academy, Band 1: Miris Gabe
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„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein Buch, mit dem ich sehr lange geliebäugelt habe. Normale Mädchen, die auf einer Akademie zu Prinzessinnen werden – wer kann da schon widerstehen? Auch der Prinz, ...

„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein Buch, mit dem ich sehr lange geliebäugelt habe. Normale Mädchen, die auf einer Akademie zu Prinzessinnen werden – wer kann da schon widerstehen? Auch der Prinz, der dort seine Braut wählen soll, hat mich neugierig gemacht. Zugegeben, die Prämisse klingt nicht unbedingt neu oder super innovativ, aber sei’s drum: Ich steh auf solche Geschichten und habe mich daher sehr auf das Lesen gefreut.

Und wisst ihr was? Letztendlich war ich mit meinen Erwartungen voll und ganz auf dem Holzweg. Ja, ihr habt richtig gelesen. Die Autorin hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht, aber wieso mir gerade das an dem Buch gefallen hat, erfahrt ihr im Folgenden.

VON BERGDÖRFERN UND HARTER ARBEIT …
Wie schon erwähnt, stammt Miri aus einem kleinen Bergdorf. Hier regiert die Arbeit, denn das Haupthandelsgut wird in den Mienen abgebaut und im Austausch gegen Waren fahrenden Händlern verkauft. Eine vernünftige Bildung besitzt niemand dort, dafür besitzen fast alle kräftige, muskulöse Körper. Bis auf Miri, denn sie ist zu zierlich für die Mienenarbeit. Daher fühlt sie sich oft ausgeschlossen und nutzlos.

Obwohl das für sie natürlich nicht schön ist, finde ich es erfrischend, von einer Protagonistin zu lesen, die nicht direkt von allen geliebt wird. Die wegen ihrer körperlichen Schwäche in der Ausgangssituation benachteiligt ist. Und die trotzdem stark ist, sich dem Abgesandten des Königs entgegenzustellen und zu sagen, dass sie nicht zur Princess Academy möchte. (Ebenfalls ein Plotelement, das die Autorin gut untergebracht hat: Diese Mädchen reißen sich zum Großteil nämlich nicht darum, zur Akademie zu gehen.)

… UND ETIKETTE UND NOCH MEHR HARTER ARBEIT.
Es kommt natürlich, wie es kommen muss, und die Mädels landen trotzdem auf der Akademie. Zunächst nicht begeistert arrangieren sie sich mit ihrer Situation. Fleißig lernen sie zu lesen, um die strenge Lehrerin nicht zu enttäuschen. Letztendlich ist es die Aussicht auf ein besseres Leben, das sie ihrer Familie ermöglichen will, weshalb Miri sich anstrengt und mehr lernt als alle anderen zusammen. An dem Prinzen, dessen Rolle kaum hätte kleiner sein können, hat sie kein Interesse.

Der Fokus des Buches legt sich ebenso wenig auf die Liebesgeschichte mit dem Prinzen, denn der ist fast die ganze Zeit nicht anwesend. Da es sich um ein Kinderbuch handelt, hätte ich damit rechnen können, dass eher die Freundschaft der Mädchen im Mittelpunkt steht, aber ein wenig Liebe gibt es trotzdem, keine Sorge.

NATÜRLICH WIRD ES AUCH FANTASTISCH!
Auch wenn weder Cover noch Klappentext es vermuten lassen, gibt es durchaus mehr Fantasy-Elemente als nur die mittelalterliche Fantasy-Welt, in der die Geschichte spielt. Viel möchte ich dazu gar nicht verraten, aber es hat durchaus etwas mit dem wertvollen Material aus den Mienen des Berges zu tun.

Hier muss ich zugeben: Es dauerte seine Zeit, bis ich diese Szenen verstanden habe, obwohl ich mir einrede, dass ich eigentlich keine lange Leitung habe, aber als ich dann vollkommen im Bilde war, waren diese Szenen einfach nur magisch und schön.

UND OHNE KRITIK GEHT ES NATÜRLICH AUCH NICHT.
Versteht mich nicht falsch, ich habe „Princess Academy – Miris Gabe“ sehr genossen. Sowohl Schreibstil als auch die grundlegende Handlung waren angenehm und haben mir schöne Lesestunden beschert, aber einige Elemente der Handlung wirkten für mich sehr an den Haaren herbeigezogen oder wurden im Nachhinein zu schnell wieder ad acta gelegt.

So zum Beispiel: Die Braut des Prinzen. Diesen „Wettstreit“ gibt es schließlich auch noch, obwohl die Szenen mit dem Prinzen sehr begrenzt sind. Ich werde nicht verraten, wen er erwählt, und ich kann verstehen, wieso er es tut. Die Hintergründe kamen jedoch sehr aus dem Blau heraus.

IM GROSSEN UND GANZEN…
„Princess Academy – Miris Gabe“ ist ein wunderbarer Middle Grade-Roman über willensstarke Mädchen, die bereit sind, für ihre Ziele hart zu arbeiten. Vor malerische Kulisse werden Freundschaft, Mut und Zusammenhalt thematisiert und machen Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Zuckerwattesüß, aber ein kleiner Erklärbär

In Amors Auftrag
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Ihr wisst ja, ich lese alles, was eine Liebesthematik hat oder sich um Amor dreht. Da bin ich ein echtes Fangirl. Unschwer zu erraten, dass ich mich demnach auch “In Amors Auftrag” von Marisa Liehner zu ...

Ihr wisst ja, ich lese alles, was eine Liebesthematik hat oder sich um Amor dreht. Da bin ich ein echtes Fangirl. Unschwer zu erraten, dass ich mich demnach auch “In Amors Auftrag” von Marisa Liehner zu Gemüte geführt habe. Zunächst dachte ich: Dieses Buch ist sicher so süß wie Zuckerwatte, aber die Ernüchterung kam schnell.

ACHTUNG, ERKLÄRBÄR!
Okay, was ist ein Erklärbär? Nein, kein Teddy, der alles erklärt. Das ist auch gar nicht notwendig, denn diese Aufgabe übernimmt bereits die Protagonistin Pia. So fühlt es sich zumindest an, denn die ersten Kapitel gibt es ellenlange Passagen über die Wirkungsweise des Amor-Gens und ihre Aufgaben, Exkurse in die Vergangenheit mit dem Kennenlernen der besten Freundin und der kompletten Freundschafts-Historie und ich weiß jetzt sogar, wie die Erdkundelehrerin von Bram (Pias kleinem Bruder) so drauf ist.

Einiges davon kam mir ziemlich unnötig vor und hat mich nicht wirklich interessiert. Das Interessante und Wichtige wurde so schnell abgehandelt, als hätte die Protagonistin es tatsächlich den Lesern erklärt, was im Grunde nicht möglich ist, da sie ja eine Geschichte erklebt und demnach nichts von den Lesern weiß. Das sind die Momente beim Lesen, in denen ich mir denke: Klar, ich sitze auch öfter mal bei einer Versammlung und erkläre mir selbst in meinem Kopf, wer die Personen sind und das alles eigentlich zusammenkommt. Total logisch. Nein.

Das hört sich jetzt erstmal schwerwiegender an, als es eigentlich ist, aber nach den ersten Kapiteln legen sich diese Anwandlungen und es werden nur noch ab und an Erklärungen geliefert. Also keine Sorge.

DER ALLTAG EINER KLISCHEEBEAUFTRAGTEN
Zunächst einmal folgt die Handlung Pias Alltag und stellt neben ihrem Job im Blumenladen ihrer Mutter die Aufträge, die sie mit ihrem kleinen Bruder erledigen muss, in den Vordergrund. Dabei hat sich die Autorin eine echt coole Wirkungsweise einfallen lassen, die einen unhandlichen Bogen und auffällige Pfeile unnötig machen.

Stattdessen verlieben sich zwei Menschen durch die Berührung eines magischen, goldenen Ringes, mit dem Bram sie berührt. Währenddessen ist Pias “Magie” ein wenig magischer. Sie spürt Klischees und sieht sie wie Visionen in ihrem Kopf, bevor sie sie in ihren Gedanken ähnlich einem Drehbuch umschreiben kann. Hier muss ich wirklich sagen: Hut ab! Nicht nur, dass ich das so noch nicht gelesen habe, die Autorin macht es auch sehr leicht, zu verstehen, wie das alles funktioniert. (Vielleicht etwas zu erklärungslastig, aber das muss ja nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein)

Nun passiert jedoch das, was Pia so überhaupt nicht gebrauchen kann. Einen Auftrag hat ihr Bruder nämlich vor ihr geheimgehalten. Zielperson: Sie selbst. Als sie Joshua begegnet, ist es schnell um sie geschehen, doch um aus Amors Magie so etwas wie Liebe entstehen zu lassen, muss sie sich selbst einen Ruck geben und an den aufkeimenden Gefühlen arbeiten. Sonst wird das nichts.

Gleichzeitig ist das nicht ihr einziges Problem, denn jemand geht rum und stielt die magischen Ringe. Da diese essentiell für die Aufträge und damit für die Liebe sind, ist das natürlich eine massive Katastrophe, für die es nur eine Lösung gibt: Die Schuldigen müssen geschnappt werden.

ZWISCHEN LIEBESGESCHICHTE UND KRIMI
Der Fokus des Buches liegt irgendwo dazwischen, legt sich aber nicht fest, ob nun die Romanze zwischen Pia und Joshua im Vordergrund steht oder die Sache mit den magischen Ringen, die zweifelsohne auch wichtig ist. Einerseits mochte ich das, denn Pia lässt nicht direkt alles stehen und liegen, um sich ihrem Love Interest zu widmen, andererseits geht es daher vor allem in der Mitte keinem der Handlungsstränge wirklich weiter.

Ich bin ja eine Romantikerin und hätte mir in der Zeit, in der Informationen zu den Ringen fehlen, gerne mehr Pia und Joshua gewünscht, denn die beiden sind echt süß zusammen, aber irgendwie haben die Gefühle unter Pias ständigem “Ich habe gerade Besseres zu tun” echt gelitten. Klar, sie wollte davon erst überhaupt nichts wissen und hat sich bemüht und vielleicht liegt es einfach nur an mir, aber ich konnte die Emotionen der beiden vor allem am Ende nicht nachfühlen.


Das war mal wieder eine Menge Kritik, aber dennoch muss ich sagen, dass ich mich von “In Amors Auftrag” trotzdem gut unterhalten gefühlt habe. Es war mal was anderes, das Setting nach Amsterdam zu verlegen hat der Story ein richtig cooles Gefühl gegeben und Pia, die Protagonstin, und ihre Freunde haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Vor allem Bram war einfach so süß.

Bloß der erklärungsreiche Anfang (und das Ende, das locker Raum für mehr gelassen hätte) hat mich beim Lesen gestört, aber beim Mittelteil habe ich bis auf die Romanze, die etwas mehr in den Mittelpunkt hätte rücken können, kaum etwas zu bemängeln.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Lässt mich zwiegespalten zurück!

SternRegenSplitter
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Kurz vorweg: Bei Sternregen und Sternsplitter handelt es sich um die Novellen der Seelenwandler-Reihe von Mona Silver. Beide Novellen können ohne Vorkenntnisse der eigentlichen Bücher gelesen werden und ...

Kurz vorweg: Bei Sternregen und Sternsplitter handelt es sich um die Novellen der Seelenwandler-Reihe von Mona Silver. Beide Novellen können ohne Vorkenntnisse der eigentlichen Bücher gelesen werden und erzählen eine eigene Geschichte, die aufeinander aufbaut. Daher ist es ratsam, zuerst Sternregen und dann Sternsplitter zu lesen.

VON EINEM ANGENEHMEN SCHREIBSTIL …
Die Autorin hat mich mit ihrem Stil sehr schnell in die Geschichte befördert und mir einen Zugang zu den Charakteren verschafft, obwohl sie sich der personellen Erzählform bedient und ich damit erfahrungsgemäß immer meine Probleme habe. Dabei folgt die Handlung Antonia und Darius gleichermaßen und lässt uns in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen.

Darüber hinaus erzählt Mona Silver die Geschichte sehr gradlinig und bedient sich nur wenigen ausführlichen Beschreibungen. Das mag daran liegen, dass die Handlungsort den Lesern der Reihe bereits bekannt sind und daher nicht noch einmal erwähnt werden müssen. Ich habe mich auch so problemlos im Setting zurechtfinden können und diese Beschreibungen kaum vermisst. Nach wie vor handelt es sich hier immerhin um Novellen, die absichtlich kurz gehalten sind.

… UND EINER GEFÜHLVOLLEN LIEBESGESCHICHTE.
Antonia und Darius lernen sich kennen, als sie beide gerade verschüttet sind. Ohne Wasser und Nahrung und die Luft wird ebenfalls nicht lange reichen, um sie beide am Leben zu erhalten, dennoch möchten sie nicht aufgeben. Die Art und Weise, wie sie sich einander annähern, war sehr süß und hat nicht lange auf sich warten lassen. Obwohl kaum etwas auf diesen 100 Seiten passiert, fesselt die Liebesgeschichte der beiden und lässt einen nicht mehr los. Außerdem legt die Autorin auch Fokus auf den Überlebenswillen und dem Wunsch, das beste aus der verbleibenden Zeit zu machen. Und das ist ihr wirklich gelungen. In “Sternregen” kann man sich einfach nur verlieren und in eine andere Welt abtauchen.

Diese versteht man auch problemlos ohne Vorkenntnisse und da kaum Figuren aus der eigentlichen Reihe auftauchen, kommt auch hier keine Verwirrung auf. Das ändert sich in “Sternsplitter”, der ein Jahr später ansetzt.

STERNSPLITTER UND MEINE PROBLEME DAMIT
Ich sag es ganz frei heraus: Nach “Sternregen” hätte ich von der Fortsetzung mehr erwartet. Der Schreibstil ist immer noch genauso einnehmend und einfach nur schön, aber die Handlung kommt leider nicht an den Vorgänger heran. Antonia und Darius sind inzwischen ein glückliches Paar, aber weil natürlich nicht alles super zwischen ihnen sein kann, bleibt das nicht lange so. Das Positive: “Sternsplitter” hat definitiv mehr Drama-Potential, aber wirklich zufrieden bin ich nach dem Lesen dennoch nicht. Viel von dem, was die 100-seitige Novelle thematisiert, schien mir überdramatisiert und beide Charaktere übertreffen sich in ihrer eigenen Sturheit.

Inzwischen habe ich mir sagen lassen, dass es so sein muss, um zur Handlung der eigentlichen Reihe zu passen, aber so hat die zweite Novelle mich mit vielen Fragezeichen und auch ein wenig genervt zurückgelassen. Ich werde “Verlorener Stern” und “Verlassener Stern” definitiv noch lesen und wer weiß, vielleicht sehe ich dann alles in einem etwas anderen Licht.

Im Großen und Ganzen

“Sternregen” ist eine süße, gefühlvolle Novelle, die man perfekt an einem Nachmittag auf dem Sofa lesen und sich dabei einfach fallen lassen kann. Ich habe mit Antonia und Darius in ihrer misslichen Lage mitgefiebert und mitgelitten und gehofft, dass sie es schaffen. “Sternsplitter” konnte dabei leider nicht mithalten. Sofern kann ich die erste Novelle empfehlen, würde aber vorschlagen, es dabei zu belassen und nicht weiterzulesen, wenn ihr die restlichen Bücher noch nicht kennt.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Göttererbe und Liebesflüche

Love Curse - Lieben verboten
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Kennt ihr das? Ihr freut euch wahnsinnig auf ein Buch und sobald es da ist, müsst ihr euch einfach hinsetzen und es in einem Rutsch durchsuchten? So ist es mir mit “Love Curse – Lieben verboten” ergangen. ...

Kennt ihr das? Ihr freut euch wahnsinnig auf ein Buch und sobald es da ist, müsst ihr euch einfach hinsetzen und es in einem Rutsch durchsuchten? So ist es mir mit “Love Curse – Lieben verboten” ergangen. Tja, da liest man auch mal fast 400 Seiten in ein paar wenigen Stunden. Und ja, ich fand es gut! Tatsächlich feiere ich dieses Buch total, aber ich muss zugeben, ich habe auch einige Kritikpunkte, über die ich nicht hinwegsehen kann.

Aber beginnen wir doch mit dem Positiven.
Ich liebe Rebeccas Schreibstil! Er ist fesselnd von der ersten Seite an und macht es im Grunde unmöglich, das Buch nach dem Anfang zur Seite zu legen. Erzählt wird aus der Sicht von Rachel, der Protagonistin, die uns Lesern einen schönen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle gewährt, uns dabei aber nicht ins kalte Wasser schubst. Erklärungen, die bei dem Thema sein müssen, um die Zusammenhänge zu verstehen, sind geschickt in die Handlung eingeflochten, so dass ich nicht das Gefühle hatte, von Informationen erschlagen zu werden.

Die Handlung hat mich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam gemacht. Wie bekannt sein dürfte, habe ich einen Faible für griechische Mythologie und erst recht für Eros und ich wollte unbedingt wissen, wie Rebecca Sky ihre Liebesgöttinnen in “Love Curse” umgesetzt hat.

Fazit: Ich habe etwas komplett anders erwartet. Ist das schlimm? Nö, nicht im Geringsten. Irgendwie habe ich mit einer seichten, gefühlvollen Liebesgeschichte gerechnet, die dadurch an Spannung gewinnt, dass die beiden sich nicht nah sein dürfen. Und eigentlich ist es auch so. Aber es ist auch so viel mehr. Die ganze Geschichte drum herum, die Verfolgungsjagd und alles, was dazu gehört, tragen maßgeblich zur Entwicklung der Handlung und der Charaktere bei. Schön ist außerdem, dass nicht nur die romantische Liebe im Vordergrund steht, sondern auch jene für Freunde und Familie.

Rachel selbst ist eine verdammt coole Protagonistin, die sich nichts sagen lässt. Sie muss zwar die Schule für Liebesgöttinnen besuchen, weigert sich aber ihre Gabe einzusetzen. Sie stellt sich den Lehrern entgegen und könnte deshalb vermutlich im Büro der Schulleiterin einziehen. Aber sie vertritt ihre Meinung und will in ihrem Leben etwas Gutes tun anstatt sich mit ihrer “Bestimmung” zufrieden zu geben. Und das macht sie verdammt stark. Hut ab!

Ben – ihr Gegenpart und männlicher Protagonist – ist einfach mal so süß, dass ich beinahe davon Karies bekommen hätte. Genau wie Rachel war ich auf der Stelle fasziniert und wollte mehr über ihn wissen. Mein Bauchgefühl hat mich in dieser Hinsicht übrigens nicht getäuscht.

Da aber nicht alles Gold ist, was glänzt, kommen wir nun zu meiner Kritik.
Ich mag keine Liebesdreiecke. Früher mag ich es gemocht haben, jetzt kann ich es einfach nicht mehr lesen. Und ja, auch hier gibt es eins. Denn unsere liebe Rachel hat eine beste Freundin, die auch mit von der Partie ist: Marissa. Die natürlich auch ein Auge auf Ben geworfen hat und sich im Gegensatz zu Rachel nicht scheut, ihre Gabe einzusetzen, um zu bekommen, was sie will.

Schon, als sich die Dreiecksgeschichte angebahnt hat, musste ich laut stöhnen und habe dann einfach aufs Beste gehofft. Tatsächlich wurde es nicht so schlimm, wie befürchtet, aber wirklich notwendig war es jetzt auch nicht für die Geschichte.

Marissa ist mein zweiter Kritikpunkt. Ich mag sie nicht. Schon am Anfang wird sie als oberflächlich, selbstverliebt und selbstsüchtig eingeführt. Und es passt zu ihrer Rolle. Sie soll so herüberkommen, aber trotz allem auch Rachels Freundin sein. Das merkt man auch. Zumindest am Anfang. Schließlich haben die beiden nur sich. Sie sind schließlich auch in ihrer Ausbildung Partner. (Liebesgöttinnen ist nicht gestattet, Freundschaften außerhalb ihrer Ausbildungs-Partner zu pflegen.)

Aber dann gibt es einen Punkt in der Geschichte, bei dem bin ich echt vom Glauben abgefallen, weil er gezeigt hat, wie egal Marissa Rachel eigentlich ist. Damit ist sie dann bei mir unten durch gewesen. Tja, so schnell kann es gehen.

Und mein größter Kritikpunkt: Das Ende! Versteht mich nicht falsch? Eigentlich ist das Ende super und rund und einfach nur perfekt, um die Geschichte abzuschließen. Ich hätte das Buch mit einem verträumten Seufzer schließen und es dabei belassen können.

ABER dann kam der Epilog. Der die schöne Stimmung kaputtmacht. Der unnötig viele Erklärungen hervorruft, Fragen aufwirft und keine Antworten liefert, bevor er den Leser so dermaßen in der Luft hängen lässt, dass ein zweiter Band unausweichlich ist. Und das macht mich sauer. Klar, ich werde Band 2 auf jeden Fall lesen, weil ich die Thematik und die Umsetzung wirklich gut finde, aber als Einzelband mit dem runden Ende vor dem Epilog hätte ich es doch besser gefunden.

Fazit
“Love Curse – Lieben verboten” ist ein süßer Romantasy-Roman für alle, die an die wahre Liebe glauben und sich mutig im Kampf gegen einen Fluch stellen wollen. Aber Achtung: Es wird kitschig! Mich konnte der Roman trotz Schwächen überzeugen, obwohl ich den Epilog nicht unbedingt gebraucht hätte.